"Musik ist etwas Soziales", so Nils Mönckemeyer im Dlf. "Wenn wir ein Konzert gemeinsam erleben, dann ist es ja völlig egal, ob wir die gleichen Ansichten haben, ob wir ähnliche oder völlig unterschiedliche Hintergründe haben, sondern wir alle erleben etwas gemeinsam. Weil die Musik ohne Sprache funktioniert, rührt sie eine Schicht tiefer an."
Er habe schon immer Lust gehabt, ein Kammermusikfestival auszurichten, so der Musiker zu seiner Motivation. In der Welt gebe es sehr viel Spaltung, sehr viele Gruppierungen und "ich hatte das Bedürfnis, etwas in meinem kleinen Rahmen zu tun, wo ich diese Grenzen aufheben kann. Ich möchte Menschen verbinden und einen Moment geben im Konzert, wo man alles andere vergisst." Er habe sich dann überlegt, wie man diesen Wunsch in ein Festival einbauen könnte. Gemeinsam mit der Caritas Bonn habe er dann das Festival entwickelt.
"Am eigenen Vorurteil ertappt"
Wer ein Konzertticket kaufe, habe die Möglichkeit, für 15 Euro ein Patenticket zu erwerben, das die Caritas dann Menschen weitergebe, die sich sonst kein Konzertticket leisten könnten. "Ich finde wichtig, dass klassische Musik nichts für den Elfenbeinturm ist, sondern für alle verfügbar."
Nach den Konzerten sei er schon mehrfach darauf angesprochen worden, wo denn die Menschen mit dem Patenticket gewesen seien, weil sie gar nicht aufgefallen seien. "Da haben sich viele, und auch ich selbst, am eigenen Vorurteil ertappt, dass man denkt, alle haben ein Stigma auf der Stirn ‚Ich habe kein Geld‘. So ist es eben nicht. Im Konzert sind alle gleich."