Künstliche Intelligenz
Musiker warnen britische Regierung vor Urheberrechtsreform

Die Musiker Paul McCartney und Elton John haben die britische Regierung aufgeordert, Künstler vor Verdiensteinbußen durch Künstliche Intelligenz zu schützen. Die Regierung will das Urheberrecht überarbeiten, um Künstliche Intelligenz stärker zu fördern.

    Der britische Sänger und Ex-Beatle Paul McCartney steht auf der Bühne mit seiner Band und spielt Gitarre.
    Der britische Sänger und Ex-Beatle Paul McCartney kritisiert die geplante Urheberrechtsreform in Großbritannien (imago images / Avalon.red / Mike Gray / Avalon)
    Die Regierung von Premierminister Starmer müsse "die kreativen Denker, die kreativen Künstler schützen", wenn es diese auch künftig noch geben solle, sagte der Ex-Beatle McCartney in einem BBC-Interview. Er warnte, das Vorhaben würde den Anreiz für Künstler verringern, neue Werke zu schaffen. John sagte in der "Sunday Times", die Reform laufe darauf hinaus, die traditionellen Urheberrechtsgesetze, die Künstlern ihr Auskommen sichere, mit Füßen zu treten.

    Plan der Regierung: Urheber sollen ausdrücklich widersprechen

    Nach den Plänen der Regierung in London sollen KI-Entwickler künftig im Internet zugängliches Material grundsätzlich dazu nutzen können, um ihre Programme zu entwickeln und zu trainieren, wenn die Urheber nicht ausdrücklich widersprechen. John kritisierte, das werde es riesigen globalen Tech-Firmen erlauben, kostenlosen und einfachen Zugang zu dem Werk von Künstlern zu erhalten, um ihre künstliche Intelligenz zu trainieren und konkurrierende Musik zu schaffen.
    McCartney betonte in dem Interview zugleich, dass er der neuen Technologie nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehe. 2023 hatte er KI gemeinsam mit dem früheren Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr genutzt, um die Stimme ihres verstorbenen Bandkollegen John Lennon von einer jahrzehntealten schlechten Aufnahme zu extrahieren und damit einen neuen Song namens "Now and Then" zu produzieren. "Ich denke, KI ist großartig und man kann viele großartige Dinge damit machen", sagte McCartney nun. "Aber sie sollte nicht kreative Leute abzocken."
    Diese Nachricht wurde am 27.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.