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Musikerlegende
Udo Jürgens ist tot

Der Komponist und Sänger Udo Jürgens ist tot. Er starb nach Angaben seines Managements bei einem Spaziergang am Bodensee in der Schweizer Gemeinde Gottlieben. Der gebürtige Österreicher wurde 80 Jahre alt. Er wurde als prägender Musiker im deutschen Sprachraum gewürdigt.

    Udo Jürgens am 5. November 2014 in der Lanxess Arena in Köln.
    Udo Jürgens am 5. November 2014 in der Lanxess Arena in Köln. (picture alliance / dpa / Revierfoto)
    Jürgens hatte erst vor wenigen Wochen seine 25. Tournee "Mitten im Leben" gestartet. Kraft tanken, zur Ruhe kommen, wollte der 80-Jährige am Schweizer Bodensee-Ufer. Am Sonntag unternahm er einen Spaziergang in Gottlieben mit Blick auf die Reichenau. Dabei brach der als kerngesund geltende Jürgens zusammen, der Notarzt konnte ihn nach Angaben seines Managements nicht wiederbeleben. Im Kantonsspital Münsterlingen wurde demnach um 16.25 Uhr der Tod festgestellt. Udo Jürgens starb an einem akuten Herzversagen.
    Melodien für Millionen
    Udo Jürgens wurde 80 Jahre alt. Jürgens komponierte in mehr als 50 Jahren rund 1.000 Lieder und produzierte mehr als 50 Alben. Er verkaufte mehr als 100 Millionen Tonträger. Seine bis März geplante Tournee war ein Triumph, in vielen Städten gab es Zusatzkonzerte. Das jüngste Konzert von Udo Jürgens liegt erst zwei Wochen zurück. Er trat in Zürich auf. Nach einer verlängerten Weihnachtspause wollte er dann am 22. Februar mit seinem Orchester Pepe Lienhard in Rostock das nächste Mal auf der Bühne stehen.
    Der 1934 in Klagenfurt als Udo Jürgen Bockelmann geborene Künstler studierte bereits als Schüler ab 1947 Klavier, Harmonielehre, Komposition und Gesang am Konservatorium Klagenfurt.
    Grand-Prix-Erfolg als Durchbruch
    Er gewann im Jahr 1966 bei seiner dritten Teilnahme den damaligen Grand Prix Eurovision de la Chanson - heute als Eurovision Song Contest bekannt - mit dem Lied "Merci Cherie". Dieser Erfolg bedeutete auch Jürgens' internationalen Durchbruch. Zu seinen bekanntesten Titeln zählen außerdem "17 Jahr, blondes Haar", "Griechischer Wein" und "Aber bitte mit Sahne". Udo Jürgens' Markenzeichen waren seine Zugaben im Bademantel.
    Udo Jürgens bei einem Auftritt im Jahr 2011.
    Udo Jürgens bei einem Auftritt im Jahr 2011. (AFP PHOTO / POOL / CHRISTOF STACHE)
    Seit 1990 war Jürgens Sonderbotschafter des UNO-Flüchtlings-Hochkommissariats (UNHCR). 1998 gründete er eine eigene Stiftung für Waisen und Kinder ohne Bezugspersonen sowie zur Förderung von Nachwuchskünstlern.
    Beileidsbekundungen aus der Politik
    In einem Kondolenzschreiben des Bundespräsidenten Joachim Gauck an Jürgens' Tochter heißt es: "Mit Udo Jürgens ist ein Großer des deutschen Chansons gestorben. Seit über fünfzig Jahren hat Ihr Vater sein Publikum begeistert. Seine Lieder haben uns alle begleitet und erfreut, manchmal auch getröstet und nachdenklich gemacht."
    Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte am Sonntagabend, dass man mit Udo Jürgens einen echten Ausnahmekünstler verliere. Er habe es auf wunderbare Weise vermocht, sein Publikum mit seiner Musik und seinen Texten "lustige, bewegende, aber auch nachdenkliche Geschichten nahezubringen". Der Schlager habe durch ihn eine neue Qualität erhalten.
    (vic/has/sdö)