Hinter der Musik Mendelssohns stecke für Gülke auch die Sehnsucht dazuzugehören, "was ja eben den konvertierten Juden letzten Endes verwehrt geblieben ist". Mendelssohn habe zudem manchmal in seiner Musik versucht, "die Unterscheidung von geistlich und weltlich zu unterlaufen - um nicht zu sagen aufzuheben".
Gülkes aktuelles Buch "Felix Mendelssohn Bartholdy, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaute" sei keine Biografie, so der Autor. Es sei ein essayistischer Versuch, sich mit der Frage des Jüdischsein Mendelssohns und dessen Einfluss auf die Musik zu befassen. Mendelssohn selbst habe sich über die Thematik der Konversion selten und ungern geäußert.