Weihnachtsmarktanschlag
Muslime rufen nach Magdeburg zu Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt auf

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, El Yazidi, hat nach dem Weihnachtsmarktanschlag in Magdeburg zu Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt aufgerufen.

    Ein Blick auf einen Tatort mit Rettungsdecken. Es ist der Weihnachtsmarkt von Magdeburg, wo ein Autofahrer mehrere Menschen überfahren hat.
    Noch sind die Motive des Täters unklar: Am 20. Dezember fuhr ein Mann mit einem Auto in den Magdeburger Weihnachtsmarkt (picture alliance / dpa / Heiko Rebsch)
    Für Muslime hätten solche Ereignisse oft eine doppelte Tragik, sagte er dem Portal "domradio.de". Einerseits seien sie Opfer solcher Anschläge wie andere Bürger auch. Andererseits erlebten Muslime immer wieder, dass sie unter Generalverdacht gestellt würden. Es sei erschütternd, dass in einer Demokratie ein solches Klima des Misstrauens und der Stigmatisierung existiere. Was einen aber besonders erschüttere, führte Yazidi aus, sei die Untätigkeit der Politik.
    Medizinern zufolge sind gut eine Woche nach der Tat alle Verletzten außer Lebensgefahr. Fünf Menschen waren getötet und mehr als 200 verletzt worden. Das Motiv des Attentäters ist weiter unklar. Der 50-jährige Arzt aus Saudi-Arabien soll in islamfeindlichen und in rechten Kreisen verkehrt sowie Verschwörungsideologien angehangen haben. Zudem sei er wohl psychisch beeinträchtigt, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 27.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.