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Mutmaßlicher Anschlag
Israel verstärkt Sicherheitskräfte

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angeordnet, die Sicherheitskräfte in der israelischen Hauptstadt Jerusalem zu verstärken. Gestern war ein Mann mit seinem Auto in eine Bahnhaltestelle gerast und hatte ein Baby getötet. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus.

    An einer Straßenbahnhaltestelle steht ein verbeultes Auto, umgeben von Absperrband und mehreren Polizisten.
    Ein Toter und sechs Verletzte waren die Folge, als ein Palästinenser in Jerusalem in eine Straßenbahnhaltestelle raste. (picture alliance / dpa / Abir Sultan)
    Polizeisprecher Micky Rosenfeld teilte auf Twitter mit, dass es sich bei dem Fahrer des Wagens um einen Palästinenser aus dem Ostteil Jerusalems handle, der erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er wurde von der Polizei niedergeschossen, als er zu Fuß zu fliehen versuchte. Nach Angaben der "Jerusalem Post" starb er am späten Abend in einem Krankenhaus.
    Insgesamt hatte der Angreifer noch sechs weitere Menschen verletzt, als er die Haltestelle im Norden der Stadt mit seinem Auto rammte. Nach Angaben seiner Familie war er erst vor kurzem aus dem Gefängnis freigekommen, nachdem er eine etwa 18-monatige Haftstrafe abgesessen hatte. Anfang August hatte es schon einmal einen ähnlichen Anschlag gegeben, als ein junger Palästinenser in Jerusalem mit einem Bagger einen Menschen überfuhr und einen Bus rammte. Bei der Attacke wurden fünf Menschen verletzt.
    Das gestern getötete Mädchen wurde noch in der Nacht beerdigt. Die Zeitung "ynet" berichtete, auch Ministerpräsident Reuven Rivlin habe zu den Trauergästen gehört. Die USA verurteilten die Tat. US-Außenamtssprecherin Jen Psaki bezeichnete die Tat als "Terroranschlag". Psaki sprach den Eltern des getöteten Babys ihr Beileid aus - und appellierte gleichzeitig an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren.
    (swe/cc)