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Serbien
Mutmaßlicher Todesschütze festgenommen

Nach dem zweiten Schusswaffenangriff mit mehreren Toten binnen weniger Tage in Serbien hat die Polizei einen Verdächtigen für die jüngste Tat festgenommen.

05.05.2023
    Ein Polizeifahrzeug blockiert den Eingang zum Dorf Dubona, etwa 50 Kilometer südlich von Belgrad.
    Tote nach Schüssen in Serbien (Marko Drobnjakovic / AP / Marko Drobnjakovic)
    Der 21-Jährige wurde demnach in der Nähe der Stadt Kragujevac gefasst. Mit einer Schnellfeuerwaffe soll er gestern Abend aus einem fahrenden Auto heraus acht Menschen erschossen haben; 13 erlitten Verletzungen. Mehr als 600 Polizisten und die Anti-Terroreinheit waren im Einsatz.
    Ausgangspunkt der Tat war offenbar ein Streit auf einem Schulhof. Auf der Flucht durch mehrere Nachbardörfer im Umfeld von Belgrad schoss er wahllos weiter.
    Die Nachricht trifft Serbien inmitten einer dreitägigen Staatstrauer wegen eines ähnlichen Falls. Anfang der Woche hatte ein 13-Jähriger an seiner Schule acht Klassenkameraden und einen Wachmann getötet. Die Schusswaffen sollen sich in beiden Fällen im Besitz der Väter befunden haben.
    Serbiens Präsident Vucic kündigte schärfere Kontrollen an. Außerdem sollen zwei Jahre lang keine neuen Waffenscheine mehr ausgegeben werden. Als besonders problematisch gelten allerdings Waffen, die noch aus Zeiten der Kriege in den 90er Jahren stammen und illegal besessen werden.
    Serbien belegt einer Studie zufolge weltweit Platz vier beim illegalen Waffenbesitz nach den USA, dem Jemen und Montenegro, wie der ARD-Hörfunk berichtete.
    Diese Nachricht wurde am 05.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.