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My Herculis 27,4 Lichtjahre entfernt
Die erste Sternzeit im Herkules

Am 15. Februar strahlt der Deutschlandfunk die 10.000. Sternzeit-Folge aus. Noch immer sind alle Folgen zu hören – jedenfalls theoretisch. Denn Radiowellen dehnen sich lichtschnell durch das Weltall aus und laufen "ewig" weiter.

Von Dirk Lorenzen |
Freude auf My Herculis: Ab jetzt sind dort die Sternzeiten zu hören!
Freude auf My Herculis: Ab jetzt sind dort die Sternzeiten zu hören! (Stellarium)
Die ersten Sternzeiten vom Oktober 1993 sind inzwischen etwa 27,4 Lichtjahre weit ins All vorgedrungen. Natürlich ist das Signal inzwischen unvorstellbar schwach. Aber hätten intelligente Lebewesen etwa beim Stern My im Herkules die entsprechende Technik, so könnten sie jetzt mit dem Hören der Sternzeiten beginnen.
Denn My Herculis ist 27,4 Lichtjahre von uns entfernt. Leider sind die Aussichten auf bewohnte Planeten dort nicht gerade rosig. Denn My ist ein System aus vier Komponenten. Das macht es Planeten nahezu unmöglich, auf stabilen Bahnen zu laufen und über lange Zeit Leben zu entwickeln.
20191002b: Die Sterne am Himmel ähneln unserer Sonne und haben oft Planeten – eine ganz moderne Ansicht, für die Giordano Bruno 1600 hingerichtet wurde (NASA/ESA)
Früher oder (das trifft es eher...) später ist die Sternzeit in der ganzen Milchstraße zu hören (ESA / Hubble)
Unsere Erde ist die Mitte einer "Sternzeit-Kugel", die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnt und innerhalb derer die Sternzeit-Sendungen hinaus ins All reisen. Derzeit hat diese Kugel einen Durchmesser von fast 55 Lichtjahren. In diesem Volumen gibt es nur knapp 250 Sterne. In weiteren 10.000 Tagen wird die "Sternzeit-Kugel" um die Erde ihren Durchmesser verdoppelt und ihr Volumen verachtfacht haben.
Dann liegen schon deutlich mehr als 1.000 Sterne im "Empfangsbereich". Bis die Sternzeit "intergalaktisch" wird und auch andere Galaxien erreicht, dauert es dagegen noch einige Millionen Jahre.