Entsprechend schwierig ist es, die Verteilung dieser unsichtbaren, dunklen Materie im Kosmos zu ergründen.
Eine Methode dazu ist die Analyse von Bewegungsmustern, die sich aus der Beobachtung der sichtbaren Materie ergeben - also etwa aus der Bewegung von großen und kleinen Galaxien in unserer Umgebung.
Noam Libeskind vom Astrophysikalischen Institut Potsdam und seinem Team ist es auf diese Weise gelungen, eine "Brücke" aus dunkler Materie zwischen dem Virgo-Galaxienhaufen und der Lokalen Galaxiengruppe nachzuweisen.
Die Lokale Galaxiengruppe umfasst neben der Milchstraße und der Andromedagalaxie rund 40 weitere, zum Teil recht kleine Sternsysteme. Sie ist rund 50 Millionen Lichtjahre vom Virgo-Galaxienhaufen mit seinen mehr als 2000 Galaxien entfernt.
Diese Dunkle-Materie-Brücke ist Teil der als Cosmic Web, als kosmisches Netz bezeichneten Gesamtstruktur der dunklen Materie, die nach dem kosmologischen Standardmodell die Verteilung der Galaxien im Raum bestimmt.
Grob vereinfacht kann man dieses kosmische Netz mit den einander berührenden Grenzflächen riesiger Seifenblasen vergleichen.
Während sich die Galaxien auf diesen Grenzflächen häufen und dort, wo mehrere Blasen aneinanderstoßen, zu großen Haufen versammeln, ist das Innere der Blasen weitgehend leer.
Auch unsere Lokale Galaxiengruppe grenzt mit der Dunklen-Materie-Brücke an einen solchen Leerraum.