Kein Sturm kann die Jecken des Rheinlands aufhalten: Trotz der Absage des Rosenmontagsumzugs wurden in Düsseldorf vor dem Rathaus die diesjährigen Motivwagen präsentiert. Und auch die Kölner "Jecken" zeigten beim diesjährigen Umzug voller Stolz ihre Mottowagen - mit besonderer Freude darüber, dass die Wagen des ewigen Rivalen in der Landeshauptstadt stehen bleiben mussten. Denn das Wetter in Köln blieb stabil, der Umzug verlief ohne besondere Vorkommnisse. Im Vorhinein war festgelegt worden, dass keine Pferde, höhere Figuren oder Fahnen im Zug dabei sein dürfen.
Merkel, Trump und Erdogan
Topthema bei den Mottowagen war die Flüchtlingspolitik. So zeigte ein Düsseldorfer Wagen Angela Merkel, wie sie von einer "Flüchtlingswelle" durcheinander gewirbelt wird. Oder Horst Seehofer, der mit aller Kraft versucht, den Grenzbaum zu schließen. Aber auch die Vorfälle in der Kölner Silvesternacht sowie der Auftrieb von AfD und Pegida wurden aufgegriffen. So zeigte ein Wagen eine Frau, die eine Rakete anzündet, an die zwei Männer festgebunden sind. Auf einer Fahne in ihrer Hand steht: "So schön wird das nächste Silvester" - nur ein Beispiel für die satirische Schärfe der Düsseldorfer Wagengestalter.
Auch die internationale Politik bekam ihr Fett weg: Die Düsseldorfer zeigten den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, wie er mit dem Islamischen Staat (IS) anstößt - in den Gläsern: die Kurden. Die Narren blickte auch in die USA: Sie zeigten Donald Trump, auf dessen Haartolle die Worte "make facism great again" (dt: "Lasst uns den Faschismus wieder groß machen") standen.
In den Sozialen Medien freuten sich die Kölner nicht nur über das gute Wetter...
...sie stichelten vor allem gegen die Rivalen aus Düsseldorf:
Die Kölner Organisatoren werteten den Rosenmontagszug am Abend als vollen Erfolg. Die Wagen trotz der Sturmwarnung mit einigen Einschränkungen durch die Domstadt rollen zu lassen, sei richtig gewesen, sagte Zugleiter Christoph Kuckelkorn. Stadtdirektor Guido Kahlen sagte, die Kölner Umzugswagen seien "auf deutlich mehr Ballast konzipiert" und daher nicht so windanfällig. Nach Angaben des Kölner Polizeipräsidenten Jürgen Mathies waren über den Tag hinweg insgesamt 1.850 Beamte im Einsatz. "Das Konzept des konsequenten Eingreifens hat sich meines Erachtens wirklich bewährt."
(cvo/tgs)