Man stehe im engen Austausch mit den litauischen Behörden. Auch spanische Ermittler sind an den Untersuchungen beteiligt, da es sich um eine Maschine der spanischen Fluggesellschaft Swift Air handelte. Das Flugzeug hatte kurz vor dem Zielflughafen eine Notlandung eingeleitet und war in einem Wohngebiet abgestürzt. Den Behörden zufolge kam ein Besatzungsmitglied ums Leben, drei weitere wurden verletzt.
Litauen: Keine Hinweise auf Sabotage
Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministers Kasciunas gibt es bislang keine konkreten Hinweise auf Sabotage oder einen Terroranschlag. Die litauische Aufsichtsbehörde erklärte, die Fluglotsen in Vilnius hätten keine Meldung über Probleme des Flugzeugs erhalten. Dagegen teilte das deutsche Unternehmen DHL mit, die in Leipzig gestartete Maschine habe etwa einen Kilometer vor dem Flughafen eine Notlandung eingeleitet. Man werde eigene Untersuchungen vornehmen.
DHL liegen nach eigenen Angaben keine Hinweise auf verdächtige Pakete an Bord des Flugzeugs vor. Ende August hatten deutsche Sicherheitsbehörden vor Brandsätzen gewarnt, die über Frachtdienstleister verschickt würden. Im Juli soll in Leipzig ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthalten hatte.
Wohnhaus getroffen
Rund um den Absturz nahe Vilnius gehen die Bergungs- und Aufräumarbeiten weiter. Bei dem Absturz wurde auch ein zweistöckiges Wohnhaus beschädigt. In ersten Meldungen hieß es, die DHL-Maschine sei auf das Haus gestürzt. Die Feuerwehr konnte das aber zuletzt nicht bestätigen. Das Wohnhaus geriet den Berichten zufolge in Flammen, mehrere Bewohner seien gerettet worden.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums, von Notz, forderte einen höheren Schutz kritischer Infrastruktur. Es gebe schon länger eine Diskussion über Kontrollen im Frachtverkehr. Der Grünen-Politiker appelliert an seine Bundestagskollegen, noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz zu verabschieden, das verschärfte Schutzmaßnahmen vorsieht. Das Bundeskabinett hatte den entsprechenden Entwurf Anfang November verabschiedet. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition haben SPD und Grüne im Bundestag aber keine Mehrheit mehr.
Diese Nachricht wurde am 25.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.