Selbstgemalte Plakate hängen am Zaun und in den Gängen der Stoneman Douglas High School. Sie sollen den Schülern Mut machen an ihrem ersten offiziellen Schultag nach dem Massaker. Zwei Wochen ist das her – nun soll ein Stück Alltag wieder beginnen. Lorenzo erzählt auf CNN mit welchen Gefühlen er wieder zur Schule geht:
"Ich bin nervös, weiß nicht, wie ich mich fühlen werde, wenn ich zurückkomme in die Schule. Aber ich bin auch froh, weil es der erste Schritt ist, dass wir weitermachen."
Das Gebäude, in dem die meisten der 17 Menschen erschossen wurden, bleibt abgesperrt und geschlossen. Einige wollen, dass es abgerissen und an seiner Stelle eine Gedenkstätte errichtet wird. Mehr als 500 Schüler und ihre Lehrer müssen neue Räume finden. Einige Lehrer werden ihre Klassenräume mit anderen Kollegen teilen.
Das Erlebte soll gemeinsam verarbeitet werden
Die ersten Tage werden keinem normalen Stundenplan folgen. Mittags um kurz nach halb zwölf wird diese Woche Schulschluss sein. In den Klassen soll das Erlebte, die Waffengesetze und alle Themen, die mit der Schießerei zusammenhängen besprochen werden. Robert Runcie, der für die Schulen in dem Bezirk zuständig ist, erzählt, was in den ersten Tagen wichtig ist:
"Es wird eine stückchenweise Eröffnung sein. Eine Übergangswoche. Die Leute kommen zusammen und versuchen, das gemeinsam zu verarbeiten. Wir versuchen, zu einem gewissen Grad an Normalität zurückzukehren für unsere Schüler, unsere Lehrer und die Leute im Ort."
Und die Überlebenden bekommen Unterstützung von anderen Schulen. So sind Schüler einer anderen Schule zur Stoneman Douglas High School marschiert und sie haben ihre Forderung laut rausgerufen: Es reicht. In ihren Worten: Verbreitet Liebe, keinen Hass, wir wollen nur unseren Abschluss machen:
Lacey Rogers von der Pine Island Montessori Schule erklärt bei CBS, dass viele andere Schulen an diesem Mittwoch an die Schüler der Stoneman Douglas High School denken:
"Wir hoffen, dass sie wissen, dass wir alle hinter ihnen stehen, wenn sie zurück zur Schule gehen. Auch wenn wir nicht direkt in ihrer Nähe sind, denken wir an sie."
Leben der Überlebenden hat sich geändert
Das Leben der Überlebenden hat sich in den vergangenen zwei Wochen von Grund auf geändert. Einige, wie Emma Gonzalez, sind zum Gesicht des Protests gegen die Waffengesetze geworden. Sie hat inzwischen mehr Follower auf Twitter als die mächtige Waffenlobby NRA. Viele freuen sich, ihre Mitschüler zu treffen und in die Arme zu nehmen, so wie Dimitri:
"Ich bin nervös und ängstlich zurück zur Schule gehen. Ich freue mich nur darauf, dass wir wieder alle zusammen sind. Dass wir zusammen den Heilungsprozess angehen können."
Doch nichts wird für diese Schüler je wieder so sein wie vor dem 14. Februar. Opfer anderer Amokläufe wie an der Columbine High School wissen das aus eigener Erfahrung. Sie wollen den Überlebenden beistehen auf ihrem Weg in dieses neue Leben.