Die Direktbanken N26, Fidor, Revolut, Bunq und die Solarisbank erhalten ab sofort keine Online-Überweisungen mehr von den Genossenschaftsbanken. Damit reagieren diese auf eine neue Betrugsmasche, mit der Täter sich Zugang zu Kundenkonten verschafft haben. Die Betrüger gingen dabei zweistufig vor: Zum einen schleusten sie jeweils einen Trojaner auf den Rechner der betroffenen Kunden, der sich die PIN-Nummer fürs Online-Banking abgriff.
In einer zweiten Stufe verschafften sie sich offenbar Zugang zu den Handynummern der Kunden und beantragten eine zweite SIM-Karte für die Handys. Mit den über SMS abgefangenen TAN-Codes und der erbeuteten PIN gelang es ihnen anschließend, die illegalen Überweisungen auf Konten der Direktbanken auszuführen.
Smart-Tan-Foto-Verfahren empfohlen
Die Banken haften grundsätzlich für den Schaden der Kunden, wenn diese sorgfältig mit ihren Daten wie PIN und TAN umgegangen sind. Es bleibt aber die Frage, wie sich Verbraucher vor betrügerischen Machenschaften schützen können. Ein Sprecher der Volksbank Freiburg empfiehlt das "Smart-Tan-Foto-Verfahren", eine Weiterentwicklung des bisherigen Foto-TAN-Verfahrens. Um an eine TAN für eine Transkation heranzukommen, muss daber erst einmal ein von der Bank übermittelter QR-Code optisch gescannt werden.
Die Weiterentwicklung im Smart-Tan-Foto-Verfahren besteht darin, dass dazu ein bestimmtes Lesegerät der Bank notwendig ist, in das man zusätzlich auch die eigene Bankkarte einlegen muss. Steckt die Bankkarte nicht im Gerät, werde kein TAN-Code fürs Online-Banking angezeigt, so ein Sprecher. Das erhöhe nochmals zusätzlich die Sicherheit.
In den nächsten Tagen wollen die Volksbanken Freiburg und Rottweil die Sperrung des Zahlungsverkehrs an die betroffenen Direktbanken wieder aufheben. Man arbeite neue Sicherheits-Stufen in den Prozess des Online-Bankings ein, hieß es.