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Nach dem Attentat auf Danzigs Bürgermeister
Hass und Hetze durch Medienberichte?

Mitte Januar starb Danzigs Bürgermeister Pawel Adamowicz nach einem Attentat durch einen Messerangreifer. Seitdem tobt in Polen eine Debatte: Ist seine Ermordung auch eine Folge von Hetze im Internet und in den Medien?

Jan Pallokat im Gespräch mit Henning Hübert |
    Ein Dutzend Demonstranten stehen in einer Grupper zusammen vor dem Sitz des Staatssenders TVP. Im Vordergrund ist ein groß ausgedrucktes Bild des ermordeten Danziger Bürgermeister Pawel Adamowicz zu sehen.
    Protest vor dem staatlichen Sender TVP nach dem tödlichen Attentat auf Danzigs Bürgermeister Pawel Adamowicz (dpa / NurPhoto / Jaap Arriens)
    Polen habe zwar noch eine vielfältige Medienlandschaft - ein Problem aber sei, dass es auch beim Medienkonsum zu einer "Blasenbildung" wie im Internet komme: "Dass jeder immer nur das bestätigt sieht, was er sowieso schon denkt - und nur den Sender schaut, der ihn nur bestätigt in seiner Ablehnung des anderen", sagte ARD-Polen-Korrespondenten Jan Pallokat im Dlf.
    Der Versuch, zusammen zu diskutieren und einen Konsens zu suchen, finde nicht statt. Ein Grund: Es sei "schwierig eine sachliche Diskussion zu führen, wenn die Politik sehr frontal gegen Grundsätze der Demokratie vorgeht".
    Einseitige negative Berichterstattung
    Schaue man sich die Berichterstattung des öffentlichen Fernsehens über den ermordeten Bürgermeister von Danzig Pawel Adamowicz an, falle auf, dass es im Vorfeld des Attentats ausschließlich einseitige negative Beiträge und Kritik an seiner Person gab - "in der Regel ohne die Gegenseite darzustellen", so Pallokat.
    Es sei zu spekulativ zu sagen, welchen Einfluss einzelne Sendungen tatsächlich auf den Attentäter gehabt hätten. Interessant sei dennoch, dass es überhaupt für möglich gehalten werde, dass Fernsehsendungen zu einer Tat wie dem Attentat führen könnten.