Es ist der dreizehnte Dezember, sieben Uhr abends. Antonio Montechiarie ist auf dem Geburtstag seiner Schwester, seine Frau Antonietta und seine Tochter sind auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Wegen der Jahreszeit ist es bereits dunkel und für eine Viertelstunde ist niemand in der Wohnung der fünfköpfigen Familie im Untergeschoss eines Kölner Vororts.
Wenig Zeit möchte man meinen, aber genug Zeit für Einbrecher an diesem Abend die Balkontür aufzubrechen und in die Wohnung der Montechiaries eindringen. Als die 24-jährige Silvana nach Hause kommt, sieht sie das Licht brennen, kommt aber nicht in die Wohnung rein:
"Weil die Einbrecher die Türe von innen versiegelt haben, damit die auch die Zeit haben, wenn wir den Schlüssel aufziehen, dass die Tür dann zu ist."
Erzählt ihre Mutter Antonietta. Aus Sorge, ihren Eltern wäre etwas passiert, bricht die Tochter gewaltsam die Tür auf und steht vor dem reinsten Chaos. Die Täter sind längst verschwunden. Wenig später kommt auch ihre Mutter nach Hause.
"Also in der Wohnung, die kompletten Schubladen auf, die Türen auf. Die haben hier einfach durchgefegt, aber jeden Raum. Mein Kleiderschrank, da war ja die ganze Wäsche raus, alles auf dem Boden."
Als Erstes greift die 44-jährige Altenpflegerin zum Hörer und wählt die 110. Die Polizei aber lässt auf sich warten:
"Die kamen ja nicht am ersten Tag, sondern erst am nächsten Tag vormittags. So wie die Wohnung war, erst mal Garnichts angepackt. Wir mussten in dem Chaos noch schlafen. Am nächsten Tag kam dann die Spurensicherung."
"Erinnerungen kann mir keiner bezahlen"
Erst als die Polizei alles aufgenommen hatte, durfte die Familie aufräumen. Und erst dann offenbarte sich, was in der Unordnung auf den ersten Blick noch überhaupt nicht abzusehen war: Nämlich was in der Wohnung fehlte, was die Diebe alles mitgenommen hatten. Kameras, Portemonnaies, I-Pods, Handys, alles weg. Alles kleinere Gegenstände, die sich schnell einstecken und auch schnell wieder verkaufen lassen. Darunter auch der Familienschmuck.
"Mir persönlich ging es ja nicht um diese Werte, die da eben geklaut worden sind. Ich hab ja damals sehr gehangen an dem Familienschmuck, dass die Kinder das auch irgendwann erben. Aber diese Erinnerungen eben halt, das ist weg, das kann mir auch keiner mehr bezahlen."
Etwa zehn Kilometer entfernt vom Haus der Montechiaries lebt Familie Küch. Auch bei ihnen wurde eingebrochen, abends als niemand zu Hause war. Doch bei ihnen begnügten sich die Diebe nicht mit handlichen Wertgegenständen:
"Im Ankleideraum da hatten wir einen Möbeltresor, den haben sie natürlich gefunden. Ja und den haben die dann zerlegt, das sah aus wie bei Messis da drin und den Tresor haben sie dann mitgenommen."
Sagt Olaf Küch. In dem Tresor befanden sich kleine Goldbarren, Kreditkarten, Fahrzeugpapiere, andere wichtige Dokumente und die Ersatzschlüssel für Haus und Auto. Alleine diese Gegenstände waren schon fünftausend Euro wert. Die Küchs konnten die Existenz des Diebesgutes nachweisen, wodurch die Versicherung den Schaden übernommen hat. Teuer zu stehen kam dem Ehepaar die Folgekosten des Einbruches:
"Die Versicherung ersetzt nur das, was gestohlen wird und nicht, was irgendwie dazu gehört. Aber wenn mir irgendjemand einen Autoschlüssel klaut und ich weiß, der kann damit wegfahren oder so, muss ich ja die Schließanlagen austauschen. Das übernimmt die Versicherung dann nicht."
Insgesamt entstand durch die Zerstörung der Möbel und den Raub ein Schaden von knapp 25.000 Euro von dem das Ehepaar einen erheblichen Anteil selbst zahlen musste. Vom Tag des Einbruchs Mitte Juni, bis zu dem Tag als der gesamte Schaden im Haus und an den Fenstern behoben und abgerechnet worden war, sind über drei Monte vergangen. Eine Zeit an die sich Olaf und Klaudia Küch nicht gerne zurückerinnern.