Bei der kurzfristig eingeschobenen Diskussion "In Sorge um Israel" stimmten die meisten israelischen Podiumsteilnehmer dem grundsätzlich zu. Zizek fordere, alles müsse kontextualisiert werden, sagte der Publizist und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel. "Vermutlich stimmt das. Aber ich merke, wie schwer es mir fällt." Er brauche aber einen Grundkonsens: dass bei den Massakern am 7. Oktober "das absolut Böse am Werk war, darüber könne man nicht diskutieren." Aber wenn man diese gemeinsame Grundlage habe, könne man über alles sprechen, so Mendel.
Zizek habe vieles gesagt, was man kritisieren könne, sagte der Schriftsteller Tomer Dotan-Dreyfus. Zutreffend aber sei seine Diagnose, dass es wichtig wäre, die Situation besser zu analysieren. Damit man bessere Lösungen finde, da die aktuellen Lösungsversuche seit Jahrzehnten nicht zu funktionieren scheinen. Teile der Rede seien ihm "fremd" gewesen, sagte der Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici. Zutreffend aber sei: "Es gibt ein Leid des palästinensischen Volkes."