Es sei ein unschöner Empfang für Dogan Akhanli am Flughafen Düsseldorf gewesen, berichtet Dlf-Reporterin Claudia Hennen. Zunächst sei die Stimmung freundlich gewesen, doch plötzlich habe ein unbekannter Mann Akhanli beschimpft, unter anderem als "Vaterlandsverräter". Claudia Hennen zufolge kommt diese Wortwahl nicht von ungefähr, sie bedeute im türkischen Kontext, dass man einen Menschen für "vogelfrei" erkläre.
Akahnli zunächst "genervt"
Akhanli selbst reagierte gefasst auf den Vorfall. Er sei zunächst genervt gewesen, sagte er. "Aber wahrscheinlich - in einer halben Stunde bin ich wieder fröhlich". Der Schriftsteller steht inzwischen unter Personenschutz. Die Polizei vermutet, so Hennen, dass es sich um einen gezielten Übergriff gehandelt habe. Akhanlis Anwalt teilte mit, dass der Autor momentan als "gefährdete Person" geführt werde.
Krtik an Spanien
Auf Dogan Akhanli könne außerhalb Deutschlands weiterhin zugegriffen werden, sagte Claudia Hennen, da gegen ihn ein Haftbefehl von Interpol weiterbestehe. Akhanlis Anwalt behalte sich vor, gegen Spanien juristisch vorzugehen. Die Frage stehe im Raum, warum Spanien überhaupt ein förmliches Auslieferungsverfahren gegen den deutsch-türkischen Autor in Gang gesetzt habe. Inzwischen seien erste Fordungen von Politikern laut geworden, so Hennen, dass Ausweisungsanträge der Türkei EU-weit ausgestzt werden sollten.