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Goldschatz von Manching
Nach Festnahme: Dutzende Münzen laut Ermittlern wohl eingeschmolzen

Teile des gestohlenen keltischen Goldschatzes aus Manching wurden von den Dieben offenbar eingeschmolzen und somit zerstört. Das teilten die Ermittler mit. Nach weiteren Münzen wird noch gesucht.

25.07.2023
    Der keltische Goldschatz in Manching. Viele Golmünzen liegen neben einem offenen Stoffbeutel.
    Der keltische Goldschatz in Manching (Frank Mächler / dpa)
    Bei der Festnahme der vier mutmaßlichen Täter wurden 18 Goldklumpen gefunden, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Die Ermittler gehen davon aus, dass 70 der 500 gestohlenen Goldmünzen eingeschmolzen wurden. Bayerns Kunstminister Blume sagte, sie seien damit als Kunstschatz unwiederbringlich verloren. Es gebe aber Hoffnung, dass die übrigen Münzen noch unversehrt gefunden werden könnten, meinte der CSU-Politiker. Der Sachwert der Goldmünzen wird auf mindestens eine Viertelmillion geschätzt, der ideelle Wert ist aber deutlich höher.
    Nach Angaben von Bayerns Innenminister Herrmann läuft die Suche weiter. Laut Polizei waren unter anderem noch Durchsuchungen in Mecklenburg-Vorpommern geplant, woher drei Verdächtige kommen. Demnach sollte ein weitläufiges Grundstück mit Feldern und Gebäuden durchsucht werden.

    Ermittler: Mindestens drei Tatverdächtige wohl Serientäter

    Die mutmaßlichen Schatzräuber von Manching sitzen in Untersuchungshaft. Die vier Verdächtigen im Alter zwischen 42 und 50 Jahren waren am Dienstag nach rund achtmonatigen Ermittlungen unter der Beteiligung von Spezialkräften festgenommen worden. Drei wohnten in Mecklenburg-Vorpommern im Raum Schwerin, einer lebte in Berlin. Er wurde nach einem Treffen mit einem der anderen Beschuldigten gefasst und hatte eine Tüte mit 18 Goldklumpen bei sich.
    Nach Angaben des LKA und der Staatsanwaltschaft Ingolstadt handelt es sich wohl um Serientäter. Mindestens drei der Verdächtigen sollen insgesamt elf Bandendiebstähle unter anderem in Bayern, Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Österreich begangen haben.
    Im November 2022 wurde bei einem Einbruch in das Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching bei Ingolstadt der rund 2.100 Jahre alte Kelten-Goldschatz gestohlen. Eine DNA-Spur führte zu den Verdächtigen.
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.