Die SPD-Zentrale in Berlin war am Nachmittag zeitweise wegen einer Bombendrohung geräumt worden. Die Polizei gab nach einer Durchsuchung aber Entwarnung. Ein Sprecher sagte, die Drohung werde als "nicht ernsthaft" eingestuft. Generalsekretärin Fahimi äußerte die Vermutung, dass die Drohung im Zusammenhang mit dem Besuch von Gabriels in Heidenau stand. Es müsse davon ausgegangen werden, dass es sich um einen politischen Akt handele.
Seit dem Besuch in Heidenau sehe sich die Parteizentrale mit einer Fülle von rassistischen Anrufen und E-Mails konfrontiert, sagte sie. Mitarbeiter würden beschimpft, beleidigt und bedroht. Über Flüchtlinge werde Hass und Hetze ausgegossen. Inzwischen hätten die fremdenfeindlichen Äußerungen dramatische Ausmaße angenommen. Man prüfe allein in 14 Fällen, ob man Anzeige erstatte. Fahimi betonte, die SPD werde den braunen Mob nicht dulden. Die Partei werde "keinen Millimeter von ihrer klaren Haltung abweichen".
Gabriel hatte bei seinem Besuch in Heidenau die rechtsextremen Ausschreitungen scharf verurteilt und die Akteure unter anderem als "Pack" bezeichnet. Morgen wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Heidenau fahren, um mit den Migranten sowie den ehrenamtlichen Helfern und Sicherheitskräften zu sprechen.
(hba/tön)