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Nach Germanwings-Unglück
Experten wollen mehr Kontrollen bei Piloten

Als Reaktion auf den Germanwings-Absturz in den französischen Alpen haben Experten intensivere psychologische Untersuchungen von Piloten vorgeschlagen. Die Überprüfung soll schon während der Ausbildung beginnen. Damit einher gehen sollen psychologische Hilfsangebote.

17.07.2015
    Zwei Piloten arbeiten am 05.06.2014 auf dem Flughafen in Hamburg im Cockpit eines Lufthansa-Airbus A380.
    Auf Piloten dürften zusätzliche gesundheitliche Kontrollen zukommen (dpa / picture-alliance / Daniel Reinhardt)
    Die Arbeitsgruppe der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) spricht sich in ihrem heute in Brüssel vorgestellten Bericht außerdem für stichprobenartige Alkohol- und Drogentests bei Piloten aus. Dabei geht es auch darum, die Einnahme von Psychopharmaka zu entdecken. Details zu den Arztbesuchen sollen in einer europaweiten Datenbank gespeichert werden.
    Piloten wollen Tests akzeptieren
    Die europäische Pilotenvereinigung Eurocockpit signalisierte Zustimmung zu den Drogen- und Alkoholtests. Es gebe positive Erfahrungen damit unter anderem in Schweden, sagte Eurocockpit-Pilot Paul Reuter "Spiegel Online." In dem Expertenbericht wird auch die Empfehlung bekräftigt, dass ein Pilot sich nie alleine im Cockpit aufhalten soll. Diese Regel wird von europäischen Fluggesellschaften schon weitgehend umgesetzt.
    Lehren aus dem Germanwings-Absturz
    Ein Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die Ermittlungen legen nahe, dass der Copilot den Absturz geplant und herbeigeführt hat, um sich das Leben zu nehmen. Den Flugkapitän hatte er aus dem Cockpit ausgesperrt. Der 27-Jährige Copilot hatte in der Vergangenheit schwere psychische Probleme.
    (mb/tj)