Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband heute mitteilte, sind auch im deutschen Team sieben Athleten und Athletinnen nach der Rückreise aus Polen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Wen es von den 48 mitgereisten deutschen Athleten und Athletinnen genau betrifft, dazu machte der Verband mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht keine Aussage. Es seien jedoch umfassende Maßnahmen eingeleitet, die Gesundheitsämter informiert und weitere Tests angeordnet worden.
Wirklich überraschend sind die Corona-Fälle nicht: In den vergangenen Tagen sind immer mehr Corona-Fälle europäischer Teilnehmender bekannt geworden – darunter laut der britischen "Times" sowie dem Branchendienst "Inside the Games" u.a. neun britische, acht niederländische, fünf französische, vier ukrainische und jeweils einer in Polen, Österreich und Irland. Die italienische Zeitung "Gazzetta dello Sport" berichtet sogar von 15 italienischen Athleten und Athletinnen, die es erwischt haben soll.
Gefahr einer Infektion ist trotz Hygienekonzept real
Der österreichische Leichtathletik-Verband vermutet laut Nachrichtenagentur APA den möglichen Infektionsherd in der Aufwärmhalle in Torun, in der sich viele Athleten und Athletinnen auf engem Raum aufgehalten hätten. Schon während der Wettkämpfe war die Infektion von drei polnischen Staffel-Läufern bekannt geworden.
Die Gefahr einer Infektion ist trotz Hygienekonzept also real – auch wenn sie für Kugelstoßerin Christina Schwanitz vor Ort selbst nicht für möglich gehalten wurde. Schwanitz am 6. März im Deutschlandfunk:
"Es konnte nichts passieren, man kann sich nirgendwo was einsammeln. Also da braucht man sich überhaupt gar keine Sorgen machen."
Die positiven Corona-Fälle nicht nur beim deutschen Leichtathletik-Team liefern einmal mehr den Beweis: Ganz so sicher, wie auch IOC-Präsident Thomas Bach es bisher stets dargestellt hatte, sind internationale Sportveranstaltungen trotz striktem Hygienekonzept in Pandemie-Zeiten keineswegs.