Der Präsident des Spanischen Olympischen Komitees, Alejandro Blanco, sagte der Zeitung El País, die Sportler müssten auch in Spanien die gleichen Rechte genießen wie andere Sportler auch. Bei der Karate-WM in Madrid hatten Athleten aus dem Kosovo zuletzt nur unter Einschränkungen teilnehmen können. So durften die Sportler nicht unter ihrer Flagge auftreten: Auf den Trikots stand nicht "Kosovo", sondern nur die Abkürzung des Kosovo-Karate-Verbands.
Furcht vor Unabhängigkeitsgedanken
Das gleiche galt für die Anzeigetafeln. Hintergrund ist, dass Spanien dem Kosovo die Anerkennung als unabhängigen Staat verweigert. Die Regierung befürchtet, dass sich Basken und Katalanen durch das Beispiel Kosovo animiert fühlen könnten, selbst die Unabhängigkeit anzustreben. Laut der Zeitung El País rechneten Regierungsvertreter damit, dass im Falle des Sieges eines Athleten aus dem Kosovo die Flagge des Landes gehisst und die Hymne gespielt werden könnte. Dazu kam es aber nicht.
Keine Diskriminierung von Athleten
Der Vize-Generaldirektor des Internationalen Olympischen Komitees, Pere Miró, zeigte sich heute verärgert über die Angelegenheit. Er sagte, das IOC versuche seit zwei Jahren das Problem zu lösen – gemeinsam mit zwei verschiedenen spanischen Regierungen. Die Ereignisse rund um die Karate-WM hätten das Fass jetzt zum Überlaufen gebracht.
Das IOC versucht Medienberichten zufolge bereits die lokalen Verbände dazu zu bringen, einstweilen keine wichtigen Wettkämpfe mehr in Spanien stattfinden zu lassen. Es müsse demnach erst einmal sichergestellt werden, dass Athleten aus dem Kosovo ohne Diskriminierung teilnehmen könnten.