Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) dürfe sicher in Zukunft nicht nur an die Vermarktung über das Fernsehen denken, sagte David Klemperer, Geschäftsführer der Deutsche Volleyball Sport GmbH, im Dlf. Ein Team um den Beachvolleyballer Alexander Walkenhorst hatte ein eigenes Turnier unabhängig vom DVV auf die Beine gestellt, das vor einigen Wochen in Düsseldorf gespielt wurde und bei dem neue Formen der Vermarktung ausprobiert wurden. Das Turnier wurde auch auf der Streamingplattform Twitch übertragen.
Walkenhorst und Athletenmanager Constantin Adam hatten außerdem laut darüber nachgedacht, einen eigenen Verband für den Beachvolleyball zu gründen. Walkenhorst hatte dazu gesagt: "Dem Deutschen Volleyball-Verband wird es am besten tun, würde sich der Verband auf Hallenvolleyball konzentrieren." Im Ursprung ist der DVV ein Verband für Hallensportler. Viele Beachvolleyballer fühlen sich in den Strukturen nicht gut aufgehoben.
Klemperer glaubt aber nicht an eine Spaltung im deutschen Beachvolleyball: "Es gibt natürlich schon immer mal kritische Stimmen. Die sind zu gewissen Teilen sicher auch berechtigt." Es gebe aber keine Konfrontation zwischen einzelnen Spielern und dem Verband. "Ich glaube, dass wir an vielen Stellen schauen sollten, dass wir gemeinsam zusammenarbeiten", sagte er mit Blick auf die Beach-Liga von Walkenhorst und Co.
Klemperer glaubt auch deshalb nicht an eine Spaltung, weil sich die zweite oder dritte Reihe der Spieler, die ein neuer Verband vertreten würde, alleine nicht erfolgreich genug vermarkten lassen würde.
Was die Interaktivität betrifft - also die direkte Kommunikation mit Zuschauerinnen und Zuschauern während eines Spiels über Plattformen wie Twitch - ist Klemperer zurückhaltend: "Ob sie sich im Sport durchsetzt, müssen wir uns anschauen." Der DVV könne die sozialen Medien aber noch ganz anders nutzen als bisher.
Klemperer sieht großes Potenzial bei der Vermarktung
Es gebe ungefähr drei Millionen Volleyball-Interessierte in Deutschland - aber auch eine Herausforderung: "Die sind selbst so aktiv, dass wir sie nicht vor die Medien bekommen, wenn der Sport im Sommer – speziell beim Beachvolleyball – stattfindet."
Generell sieht Klemperer die Vermarktung des Beachvolleyball aber auf einem guten Weg. Und er sieht zwei Vorteile: "Wir sind ein Sport, bei dem Männer und Frauen sehr gleichberechtigt sind." Außerdem gebe es sehr nahbare und mündige Athleten. Die sollen aus Klemperers Sicht über soziale Medien und durch Nähe der Zuschauenden zum Spielfeld mehr Kontakt zu den Fans bekommen.
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