"Die betroffenen Standorte bereiten demgemäß schrittweise die Wiederaufnahme der Produktion vor", sagte der Sprecher. Wie die Einigung aussieht, sagte er nicht; über die Inhalte sei Stillschweigen vereinbart worden.
Die Gespräche hatten gestern Mittag begonnen. Die beiden Lieferanten Car Trim und ES Automobilguss, die beide zur Unternehmensgruppe Prevent gehören, hatten die Lieferung von Bezügen für Autositze und Getriebegehäuse an Volkswagen eingestellt. Hintergrund ist ein Streit wegen eines von VW gekündigten Auftrags. Bei Europas größtem Autohersteller stehen deswegen viele Bänder still. Etwa 28.000 Mitarbeiter sind betroffen.
Streit in der Politik um Kurzarbeit
In sechs Werken war bereits Kurzarbeit vorbereitet worden. Darüber, ob dies ein geeignetes Mittel gewesen wäre, herrscht allerdings in der Politik Uneinigkeit. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, Bernd Westphal, hatte vor der Einigung noch im DLF gesagt, er halte es für korrekt, wenn im VW-Streit Kurzarbeitergeld gezahlt würde, da Arbeitnehmer am wenigsten für das Problem könnten.
Anders sieht man das Thema Kurzarbeit in der Union. Bundestags-Fraktionsvize Michael Fuchs sagte: "Es kann nicht sein, dass ein Großkonzern in einer solchen Situation Kurzarbeitergeld beantragt und sich damit offensichtlich gute Chancen ausrechnet." Auch der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Union, Karl Schiewerling, mahnte, dass Kurzarbeitergeld nicht als Finanzierungsinstrument bei wirtschaftlichen Machtspielen zwischen Unternehmen missbraucht werden dürfe.
Das Kurzarbeitergeld wird aus einem Topf bezahlt, in den Arbeitgeber und Arbeitnehmer einzahlen.
(stfr/vic/tgs)