New York City gehört zu den Städten, die am härtesten vom Coronavirus getroffen worden sind. Trotzdem sollen dort ab Ende August die US Open stattfinden. Die Tennisprofis sollen nur für die Spiele ihr Hotel verlassen und es wird kein Publikum geben.
Trotz dieser Umstände will der deutsche Spieler Dominik Koepfer in den kommenden Monaten bei mehreren Hartplatzturnieren in den USA antreten, auch bei den US Open: "Ich denke, da freut sich jeder drauf, dass es wieder losgeht, auch wenn es auf jeden Fall eine Umstellung sein wird."
Kommunikation der ATP "nicht optimal"
Die Quarantänemaßnahmen findet Koepfer unproblematisch, andere Menschen müssten mit viel größeren Problemen kämpfen: "Wir können immerhin noch Tennis spielen. Von daher denke ich, ist es nicht angebracht sich zu beschweren, wenn man sich drei Wochen in Quarantäne begeben muss und nur vom Hotel zur Anlage gehen muss – da gibt es schlimmere Sachen."
Den Plan, die US Open trotz der Coronakrise stattfinden zu lassen, haben die Spielervereinigung ATP und der amerikanische Tennisverband in einer Videokonferenz mit 400 Teilnehmern verkündet. Die Spieler konnten auch Fragen stellen, für Koepfer aber keine große Hilfe: "Es war eher ein Durcheinander, als dass es irgendjemandem geholfen hat." Auch die generelle Kommunikation der ATP in den vergangenen Monaten bezeichnete Koepfer als "nicht so optimal".
Koepfer nimmt Djokovic in Schutz
Ebenfalls nicht ideal sei es gewesen, dass mit Novak Djokovic der Präsident des ATP-Spielerrates bei der Konferenz gefehlt hatte. "Es ist nicht gut gelaufen, das sieht natürlich schlecht aus", meint Koepfer, der den Serben aber auch in Schutz nimmt: "Er setzt sich genug ein für die Spieler im Vergleich zu anderen Topspielern."
In der Konferenz sei auch eine Spaltung zwischen Topspielern und den weiter hinten Platzierten offensichtlich geworden. Während die Topverdiener sich darüber mokierten, dass sie nur mit einem kleinen Stab an Mitarbeitern anreisen dürfen, gibt es bei den US Open keine Qualifikation, schlechter platzierte Spieler können also gar nicht antreten.
"Um die 150 Leute können vom Tennis leben", sagt Koepfer. "Und die Anderen haben schon Probleme, wissen nicht, wie sie in der nächsten Woche zum Turnier kommen, weil eben Tennis relativ viele Ausgaben mit sich bringt."
Trainer, Reisen, Unterbringung und viele weitere Ausgaben machten Tennis auf hohem Niveau sehr teuer. Zumal die Preisgelder auf den unteren Levels "ziemlich bescheiden" seien. "Es wäre auf jeden Fall wichtig, dass da ein bisschen mehr Gleichheit herrscht und dass die Preisgelder ein bisschen besser verteilt werden", sagt Koepfer. Er habe zwar Hoffnung, dass sich etwas verändern könnte, das werde aber Zeit brauchen.