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Nach Sturm Harvey
Angst vor dramatischen Überflutungen

Hurrikan "Harvey" hält Texas weiter im Ausnahmezustand. 300.000 Menschen sind immer noch ohne Strom, Gefängnisse wurden evakuiert. Mindestens ein Mensch kam ums Leben. Und es droht bereits eine neue Gefahr: Rekordregen und Überschwemmungen.

Von Martina Buttler |
    Nach dem Hurrikan Harvey in Texas”
    Erst kam der Sturm, nun drohen Rekordregen und Überschwemmungen in Texas. (AFP PHOTO / Brendan Smialowski)
    Harvey wurde von einem Hurrikan zu einem Tropensturm heruntergestuft. Bis dahin hatte der Sturm allerdings schon mehrere texanische Küstenstädte verwüstet. Vor allem in Rockport, wo der Hurrikan auf Land traf, sind Häuser eingestürzt, Dächer abgedeckt, Bäume umgeknickt. Ein Bild der Zerstörung, wie ein Anwohner erzählt:
    "Zahlreiche Gebäude sind komplett platt. Bei mir sind Eichenbäume, die Hunderte Jahre alt waren umgekippt, und auf meinem Dach habe ich derzeit einen Magnolienbaum." Er erzählt, wie er in seinem Haus gesessen und den Sturm erlebt hat: "Das ist das letzte Mal, dass ich so was ausgesessen habe. Ich habe nicht geschlafen. Es klang wie ein Zug mit eckigen Rädern und ich wusste nicht, wann mein Dach wegfliegen würde."
    Mindestens ein Mensch kam ums Leben. Mehrere wurden verletzt. Auch wenn der Wind sich abgeschwächt hat, entfaltet sich nun Harveys zerstörerische Kraft erst richtig. Für die kommenden Tage werden heftige Regenfälle erwartet. Teilweise wird es mehr in einigen Gegenden regnen als sonst innerhalb eines Jahres. Das erklärt auch der Gouverneur von Texas Gregg Abbott: "Jetzt ist unsere Hauptsorge: dramatische Überflutungen."
    Rekordregen und Stromausfall
    Eine Kinder-Intensivstation hat mit einem Flugzeug mehrere besonders schwache Babys in andere Krankenhäuser gebracht, damit sie dort zuverlässig versorgt werden können. Drei Gefängnisse mit mehr als 4.000 Insassen wurden evakuiert. Jason Clark vom Department of Criminal Justice erklärt, dass bis Sonntagfrüh noch Gefangene in den Osten von Texas verlegt würden.
    Mehr als 300.000 Menschen sind immer noch ohne Strom. Houston, San Antonio und Austin sollen in der Nacht zum Sonntag bis zu einem halben Meter Niederschlag bekommen. Es drohen nun Rekordregen und gefährliche Überschwemmungen. Feuerwehr und Hilfsorganisationen sind unterwegs, sobald der Sturm durchgezogen ist, so Robert Webb von der Salvation Army:
    "Wir haben einige mobile Teams in Corpus Christi und Victoria. Wir haben 29 Teams, die in San Antonio, Dallas und Galveston auf Stand-by sind und darauf warten, dass der Sturm so sehr abschwächt, dass wir in die Regionen gehen können, wo wir am meisten gebraucht werden."
    Donald Trump lobt die Zusammenarbeit der Behörden über Twitter und er bedankt sich bei allen Freiwilligen.