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Nach verschossenem Elfmeter
Rassistische Tweets gegen Pogba

Paul Pogba vom englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United verschießt einen Elfmeter in der Premier League und wird anschließend in den sozialen Medien rassistisch angefeindet. Mittlerweile wurden einige Tweets wieder gelöscht. Doch Pogba ist kein Einzelfall.

Von Maximilian Rieger |
Das Foto zeigt Paul Pogba von Manchester United. Er verschießt einen Elfmeter gegen die Wolverhampton Wanderers.
Manchester United hat rassistische Beschimpfungen in sozialen Medien gegen seinen Spieler Paul Pogba auf Schärfste verurteilt. (imago / Prime Media Images)
Montagabend, Premier League, Zweiter Spieltag: Manchester United spielt bei Wolverhampton, es steht 1:1. Dann tritt Paul Pogba zum Elfmeter an – und verschießt. ManU vergibt den Sieg. Und auf Twitter kommt es zu einer ganzen Reihe von rassistischen Beleidigungen gegenüber dem schwarzhäutigen Fußballer. Manchester United verurteile dieses Verhalten auf das Schärfste, heißt es in einer Erklärung, der Verein sei angeekelt von den Tweets.
Auch Abraham und Méité rassistisch beleidigt
Pogba ist der dritte schwarze Spieler, der in der vergangenen Woche rassistisch beleidigt wurde. Chelsea-Spieler Tammy Abraham wurde nach dem Supercup Finale gegen Liverpool Ziel von verbalen Angriffen, Yakou Méité vom FC Reading am Sonntag nach einem Spiel in Cardiff. Wie Pogba hatten beide einen Elfmeter verschossen.
Rote Karte gegen Rassismus: Schalke-Fans reagieren beim DFB-Pokalspiel gegen den SV Drochtersen Assel auf Äußerungen ihres Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies.
Rassistische Äußerungen - "Keine gute Woche für den deutschen Fußball"
Schalke, Dortmund, Chemnitz: Der deutsche Fußball fällt aktuell gleich durch mehrere Fälle rassistischer Äußerungen auf. Wie manche Funktionäre darauf reagierten, sei für Fans, die sich seit Jahren gegen Rassismus einsetzen, "ein Schlag in die Magengrube", sagte Rassismus-Experte Gerd Wagner im Dlf.
Boykott der Socialmedia-Plattformen gefordert
Diskriminierende Beleidigungen online seien außer Kontrolle, schreibt die Anti-Diskriminierungs-Organisation Kick it Out angesichts der Vorfälle. Social-Media-Unternehmen müssten entschiedener gegen die Urheber vorgehen, fordern Kick it Out, Manchester United und auch Chelsea-Trainer Frank Lampard. Und der Nationaltrainer der englischen Frauen, Phil Neville, sprach sich für einen Boykott der Plattformen aus. Das wäre ein starkes Signal an die Unternehmen.