Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat noch keine Entscheidung über einen Olympia-Ausschluss russischer Sportler wegen des Skandals um jahrelanges Staatsdoping in Russland getroffen. Das teilte das IOC in Lausanne mit.
Man werde zunächst den Ausgang des Verfahrens abwarten, das derzeit vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) wegen des Komplettausschlusses der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen geführt wird, hieß es. Der CAS will bis Donnerstag über den Einspruch der 68 betroffenen Sportler entscheiden. Die Leichtathleten waren wegen Doping-Vergehen vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) gesperrt worden.
Der McLaren-Report der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte am Montag Beweise dafür geliefert, dass es in Russland "mindestens von Ende 2011 bis August 2015" ein staatlich organisiertes und überwachtes Doping-System gegeben habe. Die WADA fordert deshalb einen Ausschluss aller russischen Athleten von den Spielen in Rio. Diese beginnen am 5. August.
Keine Unterstützung für Sportveranstaltungen in Russland
Das IOC beschloss aber mehrere vorläufige Maßnahmen gegen Russland. So dürften weder Offizielle des russischen Sportministeriums noch andere im WADA-Bericht erwähnten Personen zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro reisen. Zudem werde das IOC keine Sportveranstaltungen in Russland organisieren. Dies schließe auch die Europa-Spiele 2019 ein.
Außerdem wurde beschlossen, sämtlicher Dopingproben aller russischen Athleten, die 2014 an den Winterspielen in Sotschi teilgenommen hatten, noch einem zu analysieren. Das IOC berief auch eine spezielle fünfköpfige Disziplinarkommission ein, die sich mit der weiteren Aufklärung befassen soll.
(hba/tzi)