Seit 2015 steht der deutsche Bauingenieur Jan Wörner an der Spitze der ESA. Doch sein Vertrag wird nicht verlängert.
Trotz der demonstrativen Unterstützung vieler ESA-Staaten hatte Jan Wörner den Rückhalt Deutschlands verloren. Als er im Februar in einem verunglückten Statement den Eindruck erweckte, keine Verlängerung anzustreben, äußerte Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, nur kühl seinen Respekt.
Ein Wort des Dankes für die geleistete Arbeit oder des Bedauerns über den Abschied Jan Wörners war in der Stellungnahme nicht zu lesen. Gegen den Widerstand seines Heimatlandes kann kein ESA-Chef bestehen.
Sachliche Gründe für die Beendigung der Arbeit Wörners sind nicht zu erkennen. Man mag den oft etwas unkonventionellen Führungsstil kritisieren oder dass er sich nie völlig auf eine so komplexe Behörde wie die ESA eingestellt hat.
Aber in der Sache hat er exzellent gearbeitet. Bei der letzten Sitzung des Ministerrats war die ESA so erfolgreich wie nie zuvor und bekam von Europas Raumfahrtministern genau die beantragten gut zwölf Milliarden Euro bewilligt.
Wer immer im Juli nächsten Jahres die Nachfolge Jan Wörners antritt, muss sich an diesem Erfolg messen lassen.