Mampaga Satu – eine Palmölplantage außerhalb Kuala Lumpurs in Malaysia. Schwer atmend hieven der Bauer Zaid Mohiddin und seine Söhne Palmöltrauben auf die Ladefläche ihres Pick-ups.
"Seit fünf Jahren habe ich einen Vertrag mit dem halbstaatlichen Landwirtschaftsunternehmen FELDA. Die haben mir zehn Hektar Land für den Anbau von Ölpalmen zur Verfügung gestellt. Die Firma gab mir das richtige Saatgut; sie versorgt mich mit Dünger; und wenn ich mal nicht weiter weiß, kommt ein Berater."
14.000 Hektar ist die Pflanzung Mampaga Satu groß. Den Regenwald hier holzten britische Kolonialherren ab; später wurde das Land unter 1400 Palmölbauern aufgeteilt, die recht gut davon leben. Doch das weltweit boomende Geschäft mit Palmöl, das sich zu 85 Prozent Malaysia und Indonesien teilen, ist umstritten. Es geht zu einem großen Teil auf Kosten des Regenwalds – klagt Corinna Hoelzel von Greenpeace. Millionen Hektar Wald in Malaysia wie Indonesien wurden abgeholzt und durch Palmöl-Monokulturen ersetzt. Verschärft wird der so verursachte Schaden für Klima und Artenvielfalt durch die Trockenlegung der Waldböden, die häufig aus Torfsümpfen bestehen.
"Diese Böden werden halt trockengelegt, um diese Ölpalmen anzubauen. Dadurch, dass die Ölpalme keine Pflanze ist, die auf so einem nassen Torfboden stehen kann, deswegen werden riesige Dränagekanäle in diese Torffelder gezogen."
Was die Böden biologisch verarmen lässt und gewaltige Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid freisetzt. Dafür jedoch sei nicht die Ölpalme verantwortlich, sagt Martina Fleckenstein, Agrarexpertin beim Worldwide Fund for Nature (WWF). Im Gegenteil: Die Ölpalme sei eine höchst effiziente, wenig Kunstdünger und Pestizide beanspruchende Nutzpflanze, die armen tropischen Regionen ein gutes Einkommen bescheren könne; eine Pflanze, für die es überdies kaum ökologisch verträgliche Alternativen gebe.
"Wir werden immer in einem bestimmten Umfang auf Palmöl angewiesen sein. Und es gibt eben auch Produkte, wie zum Beispiel Palmkernöl, das zum Beispiel für den Waschmittelsektor genutzt wird. Hier wäre die einzige Alternative: Kokosöl oder eben Erdöl. Und da wir ja von fossilen Brennstoffen, also von erdölbasierten Ausgangsstoffen, weg wollen, wird es hier keine Alternative zu Palmöl geben."
Palmöl, das allerdings umwelt- und klimaverträglich, also nachhaltig produziert werden muss. Um dies zu fördern, haben der WWF, die Entwicklungsorganisation Oxfam und die Palmölindustrie 2004 einen sogenannten runden Tisch für nachhaltig produziertes Palmöl gegründet, den RSPO. Der RSPO erteilt Palmölproduzenten ein Zertifikat – vorausgesetzt, sie tasten Primärwälder und andere ökologisch wertvolle Landschaften nicht an, sie respektieren die Anliegen der Waldbewohner und versorgen ihre Arbeiter ordentlich. Dabei sieht Martina Fleckenstein Malaysia auf einem guten Weg, Indonesien dagegen noch nicht.
"Die beiden Länder unterscheiden sich gravierend. Einmal sind die Landnutzungsrechte oder Landrechte klarer geregelt in Malaysia denn in Indonesien. Und illegale Rodungen finden aus unserer Wahrnehmung in Malaysia nur noch begrenzt statt."
Engmaschig reglementiert ist in Malaysia die Palmölproduktion. Die Aufsichtsbehörde MPOB verbietet jedes Verbrennen von Abfall; abgeschnittene Palmwedel, gerodete Bäume und unbrauchbare Früchte werden, zerkleinert, als Dünger genutzt, um den Humusgehalt des Bodens zu erhalten; von Pilzen befallene Palmen werden durch das Ausschneiden befallener Teile behandelt; auf Ratten werden Schleiereulen, auf Schadinsekten spezielle Bakterien angesetzt. Solcher Fortschritte ungeachtet steht weltweit die Zertifizierung von Palmöl noch ganz am Anfang. Erst fünf Prozent der Produktion werden vom RSPO geprüft, obwohl er viel mehr Mitglieder hat. Aber manche Produzenten träten nur aus Imagegründen dem runden Tisch bei, ohne ihre Palmöl der Zertifizierungsprozedur zu unterwerfen, kritisiert Corinna Hoelzel von Greenpeace:
"Der RSPO ist momentan, das muss man ganz klar sagen, ein grünes Feigenblatt der Industrie, ein Marketinginstrument, damit dieses Palmöl besser zu verkaufen ist. Und Fakt ist, dass in Indonesien weiterhin der Urwald plattgemacht wird von den gleichen Firmen, die im RSPO sitzen und über Nachhaltigkeit reden."
Deshalb räumt Greenpeace, anders als der WWF und Oxfam, dem runden Tisch nur geringe Erfolgschancen ein.
"Seit fünf Jahren habe ich einen Vertrag mit dem halbstaatlichen Landwirtschaftsunternehmen FELDA. Die haben mir zehn Hektar Land für den Anbau von Ölpalmen zur Verfügung gestellt. Die Firma gab mir das richtige Saatgut; sie versorgt mich mit Dünger; und wenn ich mal nicht weiter weiß, kommt ein Berater."
14.000 Hektar ist die Pflanzung Mampaga Satu groß. Den Regenwald hier holzten britische Kolonialherren ab; später wurde das Land unter 1400 Palmölbauern aufgeteilt, die recht gut davon leben. Doch das weltweit boomende Geschäft mit Palmöl, das sich zu 85 Prozent Malaysia und Indonesien teilen, ist umstritten. Es geht zu einem großen Teil auf Kosten des Regenwalds – klagt Corinna Hoelzel von Greenpeace. Millionen Hektar Wald in Malaysia wie Indonesien wurden abgeholzt und durch Palmöl-Monokulturen ersetzt. Verschärft wird der so verursachte Schaden für Klima und Artenvielfalt durch die Trockenlegung der Waldböden, die häufig aus Torfsümpfen bestehen.
"Diese Böden werden halt trockengelegt, um diese Ölpalmen anzubauen. Dadurch, dass die Ölpalme keine Pflanze ist, die auf so einem nassen Torfboden stehen kann, deswegen werden riesige Dränagekanäle in diese Torffelder gezogen."
Was die Böden biologisch verarmen lässt und gewaltige Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid freisetzt. Dafür jedoch sei nicht die Ölpalme verantwortlich, sagt Martina Fleckenstein, Agrarexpertin beim Worldwide Fund for Nature (WWF). Im Gegenteil: Die Ölpalme sei eine höchst effiziente, wenig Kunstdünger und Pestizide beanspruchende Nutzpflanze, die armen tropischen Regionen ein gutes Einkommen bescheren könne; eine Pflanze, für die es überdies kaum ökologisch verträgliche Alternativen gebe.
"Wir werden immer in einem bestimmten Umfang auf Palmöl angewiesen sein. Und es gibt eben auch Produkte, wie zum Beispiel Palmkernöl, das zum Beispiel für den Waschmittelsektor genutzt wird. Hier wäre die einzige Alternative: Kokosöl oder eben Erdöl. Und da wir ja von fossilen Brennstoffen, also von erdölbasierten Ausgangsstoffen, weg wollen, wird es hier keine Alternative zu Palmöl geben."
Palmöl, das allerdings umwelt- und klimaverträglich, also nachhaltig produziert werden muss. Um dies zu fördern, haben der WWF, die Entwicklungsorganisation Oxfam und die Palmölindustrie 2004 einen sogenannten runden Tisch für nachhaltig produziertes Palmöl gegründet, den RSPO. Der RSPO erteilt Palmölproduzenten ein Zertifikat – vorausgesetzt, sie tasten Primärwälder und andere ökologisch wertvolle Landschaften nicht an, sie respektieren die Anliegen der Waldbewohner und versorgen ihre Arbeiter ordentlich. Dabei sieht Martina Fleckenstein Malaysia auf einem guten Weg, Indonesien dagegen noch nicht.
"Die beiden Länder unterscheiden sich gravierend. Einmal sind die Landnutzungsrechte oder Landrechte klarer geregelt in Malaysia denn in Indonesien. Und illegale Rodungen finden aus unserer Wahrnehmung in Malaysia nur noch begrenzt statt."
Engmaschig reglementiert ist in Malaysia die Palmölproduktion. Die Aufsichtsbehörde MPOB verbietet jedes Verbrennen von Abfall; abgeschnittene Palmwedel, gerodete Bäume und unbrauchbare Früchte werden, zerkleinert, als Dünger genutzt, um den Humusgehalt des Bodens zu erhalten; von Pilzen befallene Palmen werden durch das Ausschneiden befallener Teile behandelt; auf Ratten werden Schleiereulen, auf Schadinsekten spezielle Bakterien angesetzt. Solcher Fortschritte ungeachtet steht weltweit die Zertifizierung von Palmöl noch ganz am Anfang. Erst fünf Prozent der Produktion werden vom RSPO geprüft, obwohl er viel mehr Mitglieder hat. Aber manche Produzenten träten nur aus Imagegründen dem runden Tisch bei, ohne ihre Palmöl der Zertifizierungsprozedur zu unterwerfen, kritisiert Corinna Hoelzel von Greenpeace:
"Der RSPO ist momentan, das muss man ganz klar sagen, ein grünes Feigenblatt der Industrie, ein Marketinginstrument, damit dieses Palmöl besser zu verkaufen ist. Und Fakt ist, dass in Indonesien weiterhin der Urwald plattgemacht wird von den gleichen Firmen, die im RSPO sitzen und über Nachhaltigkeit reden."
Deshalb räumt Greenpeace, anders als der WWF und Oxfam, dem runden Tisch nur geringe Erfolgschancen ein.