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Basketball-Bundesliga
Warum die BBL das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus nimmt

Die Basketball-Bundesliga wird künftig bei der Lizenzierung auch auf die Nachhaltigkeit der Klubs achten. Bei Verfehlen einzelner Ziele drohen Geldstrafen oder Punktabzüge. Die Klubs könnten damit auch interessanter für Sponsoren werden.

Torsten Weber im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Müll liegt auf der Tribüne nach dem Basketball-Bundesligaspiel zwischen den Walter Tigers Tübingen - ratiopharm Ulm
Mit verbindlichen Konzepten gegen Müll: Vor allem an den Spieltagen agieren die Basketball-Klubs wenig nachhaltig. (dpa / picture alliance / Markus Ulmer)
Die 18 Klubs der Basketball-Bundesliga (BBL) müssen zehn Nachhaltigkeits-Ziele verbindlich erreichen, acht davon sind für alle einheitlich und zwei individuell definierbar. Die Vorgabe gilt ab der Spielzeit 2023/24. Sollten ein, zwei oder drei Ziele nicht erreicht werden, wird dies mit einer Geldstrafe geahndet. Ein Verfehlen von vier bis sechs Zielen zöge eine Geldstrafe und/oder einen Siegabzug nach sich. Ab sieben gibt es keine Lizenz. 
"Die Sanktionierung war für uns schon wichtig, weil es sonst als Lippenbekenntnis angesehen worden wäre. Durch die Verbindlichmachung kriegt es mehr Gewicht und Relevanz", sagte Torsten Weber, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement an der CBS International Business School in Köln und Mainz im Dlf. Weber berät die BBL in der Erarbeitung und Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.

Fester Nachhaltigkeitsmanager bei den Klubs

So müssen die Vereine in Zukunft Nachhaltigkeitsmanager in den Klubs anstellen, damit es eine verantwortliche Person gibt, die sich um das Thema Nachhaltigkeit kümmert und bei der alle Fäden zusammenlaufen, berichtete der Nachhaltigkeitsexperte im Deutschlandfunk. Neben dem Umweltschutz, der Reduktion der CO2-Emissionen, wird auch die mentale Gesundheit der Spieler in den Blick genommen.
"Bei den Spielstätten entstehen 60 bis 70 Prozent der CO2-Emissionen bei der An- und Abreise, dann müssen wir dort Lösungen angehen", sagte der Wissenschaftler. Auch das Angebot von veganen und vegetarischen Speisen während der Spieltage müsse erweitert und auch der Wasserverbauch reduziert werden.

"Alle Klubs wollen mitmachen"

Die Basketball-Bundesliga sei ein gutes Abbild der Gesellschaft, weil es große Klubs, kleine Vereine, wirtschaftlich stärkere und wirtschaftlich schwächere Klubs gebe, sagte Weber. Die wirtschaftlich stärkeren Klubs seien hier etwas im Vorteil, aber die kleineren Klubs hätten öfters die kreativeren Lösungen parat.
"Alle Klubs wollen mitmachen, alle Klubs wollen an das Thema ran", berichtete Weber über das positive Engagement aller Basketball-Bundesligisten.

Nachhaltigkeit wichtig, um auch in Zukunft für Sponoren attraktiv zu bleiben

Weber erwähnte auch, dass die Sponsoren in Zukunft stärker auf die Nachhaltigkeitsarbeit der Vereine schauen würden. Wer nachhaltig arbeite, werde es auch leichter haben, an Sponsoren zu kommen, stellte Weber die These auf. "Die Sponsoren verfolgen auch ihrerseits Nachhaltigkeitsziele und erwarten, dass die Klubs geplante Maßnahmen umsetzen."
Er glaube auch, dass die BBL als Vorbild für andere Sportligen dienen und diese dem Modell der BBL nacheifern könnten. "Das kann auf jede Sportart passen".
Zuletzt hatte bereits die Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Klimaschutz in die Lizenzprüfung aufgenommen. Die DEL-Klubs müssen ab 2024 unter anderem eine Nachhaltigkeitsstrategie und einen hauptamtlichen Beauftragten nachweisen sowie alle zwei Jahre ihren CO2-Fußabdruck vorlegen.

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