Die NachrichtenBarrierefrei

  • Donnerstag, 10.04.2025

    • Krieg gegen die UkraineMedienbericht: Die von Deutschland gelieferten Waffen weisen Mängel auf

      Viele der von Deutschland in die Ukraine gelieferten Waffensysteme sind offenbar nur bedingt einsetzbar. Das geht aus einer Protokollnotiz der Bundeswehr hervor, die der Süddeutschen Zeitung sowie dem NDR und dem WDR vorliegt. Danach zeichnet sich etwa die Panzerhaubitze 200 durch eine so hohe Anfälligkeit aus, dass die Kriegstüchtigkeit stark infrage gestellt werde.

      Beim Kampfpanzer Leopard 2A6 sei der Aufwand für die Instandsetzung hoch und oft keine Reparatur an der Front möglich. Nicht viel besser falle das Urteil der ukrainischen Armee über die von Deutschland gelieferten
      Patriot-Raketenbatterien aus. Es handele sich zwar um ein hervorragendes Waffensystem, sei aber untauglich für den Einsatz, weil das Trägerfahrzeug zu alt sei und die Lieferung von Ersatzteilen durch den Hersteller nicht mehr möglich sei.

      Verteidigungsministerium äußert sich nicht

      Ein Sprecher des Verteidigungsministerium wollte sich zu dem Protokoll nicht äußern, das sich auf einen internen Vortrag bei der Bundeswehr bezieht. Er erklärte lediglich, man stehe mit den ukrainischen Stellen in ständigem Austausch über alle gelieferten Systeme, deren Instandsetzungsmöglichkeiten und die Ersatzteil- sowie die Munitionsversorgung.

    • RegierungsbildungCSU billigt gemeinsamen Koalitionsvertrag mit CDU und SPD

      Die CSU hat den gemeinsamen Koalitionsvertrag mit CDU und SPD gebilligt. Der einstimmige Beschluss fiel in einer Schalte des Parteivorstands, der CSU-Landesgruppe im Bundestag und der bayerischen Landtagsabgeordneten. Gestern hatten sich die Verhandlungsteams der drei Parteien auf die Ziele einer gemeinsamen Regierung verständigt.

      CSU-Chef Söder sagte, die Verhandlungsergebnisse von Union und SPD seien gut für Deutschland und sehr gut für Bayern. So habe man die Benachteiligungen, die das Bundesland unter der Ampel-Koalition erfahren habe, beendet.

      Bei der SPD entscheidet ein Mitgliedervotum

      Die CDU stimmt am 28. April auf einem kleinen Parteitag über den Koalitionsvertrag ab. Am schwierigsten dürfte es bei der SPD werden. Sie hat für die Zeit vom 15. bis zum 29. April ein Mitgliedervotum angesetzt. 358.000 Mitglieder sind aufgerufen, daran teilzunehmen. Sie werden per Post angeschrieben, die Abstimmung soll dann aber rein digital erfolgen.

      Der Co-Parteivorsitzende Klingbeil zeigte sich im ARD-Fernsehen zuversichtlich, dass die Basis den Koalitionsvertrag billigen werde. Er sei sich sicher, dass die SPD wie immer Verantwortung für Deutschland übernehmen werde.

      Sobald alle drei Parteien den Koalitionsvertrag gebilligt haben, wird er offiziell unterzeichnet.

      Wahl des Bundeskanzlers möglicherweise am 7. Mai

      Schließlich steht im Bundestag die Wahl des Bundeskanzlers an. Dafür ist der 7. Mai im Gespräch. Nach Artikel 63 des Grundgesetzes wird der Bundeskanzler auf Vorschlag des Bundespräsidenten ohne Aussprache im Plenum gewählt. Er - in diesem Fall voraussichtlich der CDU-Vorsitzende Merz - benötigt die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages.

      Vereidigung der neuen Regierung durch den Bundespräsidenten

      Nach der Wahl geht es ins Schloss Bellevue, wo der gewählte Kanzler vom Bundespräsidenten seine Ernennungsurkunde erhält. Anschließend kehrt er in den Bundestag zurück, leistet dort seinen Amtseid und macht sich noch einmal auf zum Schloss Bellevue - diesmal in Begleitung seines künftigen Kabinetts, dessen Mitglieder vom Bundespräsidenten ernannt werden.

      Zum Abschluss leisten die Ministerinnen und Minister im Bundestag ihren Amtseid. Dann ist die neue Regierung im Amt.

      Mehr zum Thema:

      Koalitionsvertrag steht: Was CDU, CSU und SPD vereinbart haben

    • HandelskonfliktEU setzt Gegenzölle auf US-Waren für 90 Tage aus

      Die EU setzt Gegenzölle auf US-Waren für 90 Tage aus. Kommissionspräsidentin von der Leyen teilte im Onlinedienst X mit, man wolle Verhandlungen eine Chance geben. Auch China forderte die USA zu Kompromissen auf.

      Von der Leyen stellte klar, dass die EU weiterhin zu Gegenmaßnahmen bereit sei. Sollten Verhandlungen mit den USA nicht zufriedenstellend verlaufen, würden die Gegenmaßnahmen allerdings in Kraft treten. Zudem setze man die Arbeit an weiteren Maßnahmen fort. Von der Leyen betonte, alle Optionen blieben auf dem Tisch.

      Die EU-Mitgliedsstaaten hatten sich erst gestern darauf verständigt, ab dem 15. April Vergeltungszölle unter anderem auf Jeans und Motorräder aus den USA zu erheben. Bei den Maßnahmen handelt es sich um eine Reaktion auf die bereits vor rund einem Monat verhängten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.

      Gestern Abend dann setzte Präsident Trump überraschend zusätzliche Zölle für weltweite Handelspartner für 90 Tage aus. Sie waren gerade erst in Kraft getreten. Die Zoll-Pause gilt demnach für mehr als 75 Staaten, die Verhandlungsbereitschaft gezeigt hätten. Auf Waren aus China soll in den USA dagegen eine Strafabgabe von 125 Prozent fällig werden.

      Die Volksrepublik forderte die USA ihrerseits zu Kompromissen auf. Eine Sprecherin des Handelsministeriums in Peking erklärte, Washington solle China auf halbem Wege entgegenkommen und auf der Grundlage der Prinzipien des gegenseitigen Respekts verhandeln. Ohne Kompromiss werde China bis zum Ende kämpfen.

      Börsenkurse steigen

      Die Börsen weltweit erholten sich nach der Kehrtwende von US-Präsident Trump in der Zollpolitik. Der Deutsche Leitindex Dax etwa legte zu Handelsbeginn um acht Prozent zu. Weltweit reagierten Anleger positiv auf die Zoll-Pause. Der französische Aktienindex CAC40 verzeichnete zu Handelsbeginn am Donnerstag ein Plus von knapp 6,5 Prozent und der FTSE 100 in London fast sechs Prozent.

      Zuvor hatten bereits die asiatischen Börsen und verschiedene Indizes in New York mit einem kräftigen Plus geschlossen. Vor Bekanntgabe der Zoll-Pause hatte Trump angedeutet, nun sei ein "großartiger Zeitpunkt", Aktien zu kaufen.

      Der Effekt von Trumps Verkündung war sogar in China zu spüren, das als einziges Land von der Pause bei den Zöllen ausgenommen ist und Aufschläge in Höhe von 125 Prozent verkraften muss. In Hong Kong kletterte der Index Hang Seng um 2,7 Prozent, der chinesische SSE Composite Index um 1,3 Prozent.

      Mehr zum Thema:

      Handelskonflikt - Zollstreit zwischen den USA und China eskaliert
      Weltwirtschaft - Trumps Zölle und die Gefahr eines Handelskriegs

    • Künftige BundesregierungAltkanzlerin Merkel begrüßt Abschluss der Koalitionsgespräche

      Altbundeskanzlerin Merkel hat den Abschluss der Koalitionsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD begrüßt. Sie habe die Einigung "mit Wohlgefallen" gesehen, sagte die frühere CDU-Vorsitzende in Deutschlandfunk Kultur. Zur geplanten Verschärfung der Migrationspolitik äußerte sich die 70-Jährige zurückhaltend.

      Merkel zeigte sich "beeindruckt" davon, wie wenige Informationen während der Koalitionsverhandlungen durchgestochen worden seien. Es sei schön, dass in Ruhe gearbeitet worden sei. Das habe sie selbst schon anders erlebt. Mit Blick auf den voraussichtlich nächsten Bundeskanzler sagte sie, Friedrich Merz habe den "absoluten Willen zur Macht" und die Chance ergriffen.

      "CDU ist mir nicht fremd geworden, aber Diktion und Tonalität haben sich verändert"

      Merkel hat Erfahrung mit schwarz-roten Koalitionen. Sie führte in ihren 16 Jahren als Kanzlerin in drei Legislaturperioden ein solches Bündnis an. Diesmal haben CDU, CSU und SPD unter anderem vereinbart, die Migrationspolitik zu verschärfen. Dazu sagte Merkel, die eigene Partei sei ihr nicht fremd geworden, es gebe aber inzwischen andere Akzente. Sie verwies auf unterschiedliche "Diktion und Tonalität" beim Thema Migration. Allerdings sei das jetzt formulierte Ziel, Menschen an der deutschen Grenze in Absprache mit den Nachbarländern zurückzuweisen, schon immer das gewesen, was auch sie gewollt habe. Merkel unterstrich die Notwendigkeit, dass die Nachbarländer mit den Zurückweisungen einverstanden sein müssten. Das sei Recht und Gesetz und damit für sie das Richtige.

      Merkel räumt Versäumnisse in der Migrationspolitik ein

      In Merkels Regierungszeit fiel die Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016. Damals kamen etwa drei Millionen Asylbewerber nach Deutschland. Die frühere CDU-Vorsitzende räumte ein, dass es in ihrer Kanzlerinnenschaft Versäumnisse in der Migrationspolitik gegeben habe. So habe sich die internationale Gemeinschaft nicht genug um die Flüchtlinge in Lagern in Syrien und Jordanien gekümmert und das Welternährungsprogramm sowie das UNO-Flüchtlingsprogramm nicht ausreichend unterstützt.

      "Trump denkt wie ein Immobilienmakler"

      Mit Blick auf US-Präsident Trump sagte die Altkanzlerin, dieser sei kein Multilaterist. Das setze er dieses Mal radikaler durch als während seiner ersten Präsidentschaft. Merkel sagte, Trump denke wie ein Immobilienmakler: Entweder er bekomme das Grundstück oder der Mitbewerber. Und Trump wolle natürlich gewinnen.

    • Erfolg für TrumpUS-Kongress ebnet Weg für Steuersenkungen

      Der US-Kongress hat den Weg für Steuersenkungen freigemacht, die Präsident Trump im Wahlkampf angekündigt hatte.

      Nach dem Senat verabschiedete auch das Repräsentantenhaus eine entsprechende Haushaltsresolution. Trump sprach im Onlinedienst Truth Social von einer "großartigen Nachricht" und versprach die größten Entlastungen für die Bürger in der US-Geschichte. Damit können nun Steuersenkungen aus der ersten Amtszeit Trumps verlängert und ausgeweitet werden. Die Demokraten im Kongress kritisierten, profitieren würden nur Reiche.

    • ArgentinienGeneralstreik gegen Sparpolitik von Präsident Milei

      Aus Protest gegen das Sparprogramm von Präsident Milei haben in Argentinien zahlreiche Menschen die Arbeit niedergelegt.

      Nach örtlichen Berichten fuhren Züge, U-Bahnen und Taxis landesweit nicht, Flugzeuge blieben am Boden und die Hafen-Terminals standen still. Betroffen waren auch Banken, die Post sowie die Müllabfuhr. Es ist bereits der dritte Generalstreik in Argentinien seit Mileis Amtsantritt vor knapp eineinhalb Jahren. Der Staatschef hat dem hoch verschuldeten Land ein radikales Reformprogramm verordnet. Er entließ Tausende Staatsbedienstete und kürzte viele Subventionen. Damit gelang es ihm, die Inflation deutlich zu senken und einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Allerdings sank zugleich die Kaufkraft vieler Argentinier.

    • HandelspolitikVon der Leyen: EU und Vereinigte Arabische Emirate starten Gespräche über Freihandelsabkommen

      Die Europäische Union und die Vereinigten Arabischen Emirate werden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen aufnehmen.

      Das teilte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen nach einem Telefongespräch mit dem Präsidenten des Königshauses, Nahyan, mit. Neben einer Liberalisierung des Handels strebe die EU auch eine vertiefte Zusammenarbeit unter anderem beim Thema erneuerbare Energien an.

      EU-Handelskommisar Sefcovic werde in Kürze wieder in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen, um die Gespräche voranzutreiben, hieß es.

      Angesichts der derzeitigen US-Handelspolitik sucht die EU weltweit nach neuen verlässlichen Handelspartnern.

    • GemeinschaftsdiagnoseWirtschaftsforschungsinstitute senken Prognose für dieses Jahr auf 0,1 Prozent ab

      Führende Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland erwarten für dieses Jahr eine nahezu stagnierende Wirtschaftsentwicklung. In der neuen Gemeinschaftsdiagnose wird eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 0,1 Prozent prognostiziert. Im Herbst hatten die Institute noch mit 0,8 Prozent gerechnet.

      In ihrer Prognose berücksichtigten die Forscher bereits die Auswirkungen der Zölle von US-Präsident Trump auf Stahl, Aluminium und Kfz. Mögliche weitere Zölle und entsprechende Gegenmaßnahmen der EU wurden hingegen noch nicht eingerechnet. Sie dürften aber das Wachstum nach Einschätzung der Experten weiter drücken.

      Im kommenden Jahr erwarten die Institute demnach wieder ein stärkeres Wachstum von 1,3 Prozent - dann sollen die Milliarden aus dem Finanzpaket von Union und SPD für Infrastruktur und Rüstung die Konjunktur anschieben.

      Die geopolitischen Spannungen und die protektionistische Handelspolitik der USA verschärften die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland, sagte der Konjunkturchef des Essener RWI-Instituts, Schmidt, in Berlin. Hinzukämen strukturelle Schwächen wie der Fachkräftemangel und hohe bürokratische Hürden.

    • Offener BriefIsraelische Reservisten stellen Gaza-Krieg in Frage - Entlassung droht

      In Israel haben rund 1.000 Reservisten den Krieg im Gazastreifen in einem öffentlichen Brief in Frage gestellt. Darin heißt es, die Kämpfe dienten hauptsächlich politischen und persönlichen Interessen, nicht aber der Sicherheit des Landes. Ihnen droht nun die Entlassung.

      Die Unterzeichner des offenen Briefs fordern ein Abkommen zur Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen, auch wenn dies das Ende des Krieges gegen die Hamas bedeuten würde. Andernfalls sei das Leben der Geiseln, aber auch das von Soldaten und Zivilisten bedroht.

      Unterzeichnet wurde der Brief von Angehörigen der Luftwaffe. Diese kündigte an, alle noch aktiven Reservisten aus dem Dienst zu entlassen. Israels Ministerpräsident Netanjahu nannte die Unterzeichner des offenen Briefs Extremisten, die das Land spalten wollten. Der Brief schwäche die Armee und stärke den Feind in Kriegszeiten.

    • ArbeitsmarktJobcenter verhängen deutlich mehr Sanktionen beim Bürgergeld

      Die Jobcenter haben Empfänger von Bürgergeld im vergangenen Jahr deutlich häufiger mit Sanktionen belegt.

      Wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, wurden in knapp 370.000 Fällen Leistungen gekürzt. Im Vergleich zu 2023 sei das ein Anstieg um 63 Prozent. Häufigster Sanktionsgrund waren demnach Meldeversäumnisse. Im Durchschnitt seien 62 Euro gekürzt worden. Nach Angaben der Bundesagentur waren weniger als ein Prozent der erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfänger betroffen.

      Die Jobcenter können die Regelsätze um bis zu 30 Prozent Prozent kürzen, wenn Bürgergeld-Bezieher nicht zu vereinbarten Terminen erscheinen oder eine Beschäftigung ablehnen.

    • TarifstreitEinigung bei den Berliner Verkehrsbetrieben

      Der Tarifstreit bei den Berliner Verkehrsbetrieben BVG ist beigelegt.

      Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, empfiehlt die Tarifkommission, den Kompromiss der Schlichtungskommission. Vorgesehen sind unter anderem eine Einmalzahlung von 1.500 Euro für die Beschäftigten sowie eine stufenweise Erhöhung ihrer Grundgehälter und Zulagen. Nach Berechungen der BVG erhalten die Mitarbeiter im Schnitt 15,4 Prozent mehr Lohn in zwei Jahren. Der Tarifvertrag soll rückwirkend zum Januar dieses Jahres gelten und bis Ende 2026 laufen. Die Verdi-Mitglieder müssen noch zustimmen.

      Die Schlichtung war notwendig geworden, nachdem Verdi die Verhandlungen im März für gescheitert erklärt hatte.

    • Ukraine-Krieg"Koalition der Willigen" trifft sich im NATO-Hauptquartier

      Unterstützerstaaten der Ukraine sind im NATO-Hauptquartier in Brüssel zusammengekommen.

      An dem Treffen der sogenannten "Koalition der Willigen" nehmen auf Einladung Frankreichs und Großbritanniens Vertreter aus 33 Staaten teil. Bei den Beratungen geht es um die Frage, wie ein möglicher Waffenstillstand mit Russland abgesichert werden könnte. Der britische Verteidigungsminister Healey sagte zum Auftakt, man wolle die Pläne für eine multinationale Friedenstruppe für die Ukraine vorantreiben. Dabei gehe es etwa um die Sicherung des Luftraums und der Seewege. Innerhalb der EU ist eine solche Mission allerdings umstritten. Der niederländische Verteidigungsminister Brekelmans betonte in Brüssel, dass dafür die Unterstützung der USA unerlässlich sei. Der finnische Verteidigungsminister Häkkänen sagte, das Hauptaugenmerk müsse zunächst darauf liegen, die ukrainischen Streitkräfte zu stärken.

      Die Koalition der Willigen war auch als Reaktion auf die Annäherung der neuen US-Regierung an Russland ins Leben gerufen worden. Deutschland wird in Brüssel von Generalinspekteur Breuer vertreten.

    • Proteste in der TürkeiGerichte ordnen Freilassung von Studenten an

      In der Türkei haben zwei Gerichte die Freilassung von mehr als 100 Studenten angeordnet.

      Das meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Rechtsbeistand eines Studierenden. Den Angaben zufolge wurde zudem der Hausarrest für mindestens 25 weitere Studenten aufgehoben. Sie hatten an einer nicht genehmigten Kundgebung teilgenommen, um gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu zu protestieren. Dem Oppositionspolitiker wird Korruption vorgeworfen. Imamoglu, ein Herausforderer von Präsident Erdogan bei der nächsten Präsidentenwahl, bestreitet die Vorwürfe. Das Vorgehen der Justiz löste in der Türkei eine Protestwelle aus. Rund 2.000 Menschen wurden festgenommen, darunter Studenten und Journalisten.

    • WirtschaftInflation in den USA schwächt sich ab, Eierpreise auf neuem Rekordhoch

      Die Inflation in den USA hat sich im März überraschend deutlich abgeschwächt.

      Die Verbraucherpreise legten im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent zu, nach 2,8 Prozent im Februar. Fachleute hatten einen geringeren Rückgang erwartet. Grund für die Entwicklung ist vor allem der weltweit gefallene Ölpreis.

      Der Eierpreis in den USA stieg derweil auf ein neues Rekordhoch. Kunden mussten im März für ein Dutzend Eier im Schnitt umgerechnet rund 5,60 Euro zahlen. Der Preissprung ist vor allem auf Ausbrüche der Vogelgrippe zurückzuführen.

      Die Zollpolitik von US-Präsident Trump hatte im März kaum Auswirkungen auf die Inflationsrate. Volkswirte rechnen aber damit, dass die Verbraucherpreise in den USA durch neue Zölle mittelfristig deutlich steigen.

    • Chinesische KämpferMoskau weist Selenskyj-Vorwürfe zurück - Peking spricht von "unverantwortlichen Äußerungen"

      Die Regierung in Moskau hat Aussagen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu an der Seite Russlands kämpfenden Chinesen zurückgewiesen.

      Kremlsprecher Peskow sagte vor Journalisten, China habe immer eine sehr ausgewogene Position eingenommen. Selenskyj liege also falsch. Selenskyj hatte erklärt, man habe Informationen über mehr als 150 Chinesen, die für Russlands Armee im Einsatz seien. Peking sei sich dessen bewusst, betonte der ukrainische Staatschef. Er warf Russland vor, China in den Krieg hineinzuziehen.

      Das chinesische Außenministerium wies Selenskyjs Vorwürfe indirekt zurück. Ein Sprecher sagte, die relevanten Parteien in dem Konflikt sollten von derartigen unverantwortlichen Äußerungen Abstand nehmen und stattdessen Chinas Rolle korrekt anerkennen. Peking habe seine Bürger angewiesen, sich nicht in bewaffnete Konflikte einzumischen. China sei kein Verursacher oder Beteiligter im Ukraine-Krieg, sondern überzeugter Befürworter und aktiver Förderer einer friedlichen Lösung.

    • AfghanistanUNO: Männer wegen Bartlängen im Visier der Taliban-Moralpolizei

      In Afghanistan geraten nach Einführung eines strengen Regelwerks durch die Taliban zunehmend Männer wegen ihrer Frisuren ins Visier der sogenannten Moralpolizei.

      Wie die UNO-Mission mitteilte, gab es deswegen und auch wegen unzulässiger Bartlängen Festnahmen. Weitere Menschen kamen wegen verpasster Gebete in den Moscheen im Fastenmonat Ramadan in Gewahrsam. Zahlen wurden nicht genannt. Ein halbes Jahr zuvor waren in dem Land Gesetze in Kraft getreten, die das Verhalten der Bevölkerung streng regulieren. Laut den Vereinten Nationen sind inzwischen rund 3.300 männliche Kontrolleure im gesamten Land im Einsatz.

      Nach Angaben des Nachrichtensender Tolonews warfen die Taliban der UNO bösartige Ziele vor und sprachen im Zusammenhang mit dem Bericht von einer Verwirrung der Öffentlichkeit.

    • StromtrassenNetzbetreiber Amprion kündigt Investitionen an

      Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat weitere Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung von Stromleitungen angekündigt.

      Das Unternehmen teilte mit, dass in diesem Jahr Investitionen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro geplant seien. Im vergangenen Jahr habe Amprion 200 Leitungskilometer fertiggestellt. Weitere 1.300 Kilometer seien im Bau. Konzernchef Müller sagte, der Netzausbau sei spürbar in Fahrt gekommen.

      Er äußerte sich skeptisch zu der im Koalitionsvertrag geplanten Bevorzugung von überirdischen Leitungen bei Gleichstrom-Projekten. Diese stießen oftmals auf deutlich mehr Widerstand als Erdkabel. Das könne die Genehmigungsverfahren verlängern, sagte Müller.

      Amprion ist mit drei weiteren Unternehmen für das deutsche Höchstspannungsnetz zuständig.

    • BefragungVermögen in Deutschland laut Bundesbank weiter sehr ungleich verteilt

      In Deutschland sind die privaten Vermögen weiter sehr ungleich verteilt.

      Diese konzentrieren sich nach Angaben der Bundesbank vor allem auf die wohlhabendsten zehn Prozent der Haushalte. Sie besitzen laut einer Erhebung weiter deutlich mehr als 50 Prozent des privaten Vermögens. Der Anteil der vermögensärmeren Hälfte der Haushalte am gesamten Nettovermögen stieg zwar auf knapp zweieinhalb Prozent. Deutschland sei aber weiter durch eine im internationalen Vergleich hohe Vermögensungleichheit gekennzeichnet, erklärte die Bundesbank. Im Euro-Raum sei diese nur in Österreich stärker ausgeprägt. Weiter hieß es, die Inflation habe die ärmeren Haushalte in Deutschland zuletzt besonders getroffen.

      Die Bundesbank befragt regelmäßig rund 4.000 Haushalte zu ihren Finanzen. Die aktuelle Erhebung fand zwischen Mai 2023 und Februar 2024 statt.

    • BundesverwaltungsgerichtAltbundeskanzler Schröder scheitert erneut mit Klage gegen Verlust seines Büros

      Altbundeskanzler Schröder ist im Streit um die Finanzierung seines Büros im Bundestag erneut vor Gericht gescheitert.

      Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies seine Klage in dritter Instanz zurück und erklärte sich für nicht zuständig. Die Entscheidung obliege ausschließlich dem Bundesverfassungsgericht.

      Schröder wollte durchsetzen, dass der Bundestag ihm weiterhin ein Büro mit Räumen und Personal bezahlt. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte im Jahr 2022 beschlossen, das Büro stillzulegen. Schröder nehme keine Verpflichtungen im Zusammenhang mit seiner früheren Tätigkeit wahr, hieß es zur Begründung.

      (Az.: BVerwG 2 C 16.24)

    • LuxuskonzernPrada übernimmt Versace für 1,25 Milliarden Euro

      Der italienische Luxuskonzern Prada übernimmt das Modehaus Versace.

      Prada zahlt dafür umgerechnet rund 1,25 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist nach dem 1997 ermordeten Firmengründer Gianni Versace benannt. Es gehörte zuletzt zum US-Konzern Capri Holdings.

      Der Zusammenschluss von Prada und Versace stärkt nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters die Position Italiens in der von französischen Konzernen dominierten Luxusbranche. Prada habe dem Nachfragerückgang im Luxussegment trotzen können, während Versace zuletzt Verluste schrieb. Vor knapp einem Monat gab Donatella Versace, die Schwester des Unternehmensgründers, nach fast drei Jahrzehnten ihren Rückzug als Kreativchefin bekannt.

    • Nordrhein-WestfalenDrohschreiben in Duisburg: Verfasser wollte wohl Aufmerksamkeit für besseres Schulsystem

      Nach der Schließung von Schulen in Duisburg wegen vermeintlich rechtsextremer Drohbriefe haben die Behörden Entwarnung gegeben.

      Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul erklärte im Innenausschuss des Landtags, der Verfasser habe die Schreiben verschickt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. In einer weiteren Mail habe er dann in einer Art Manifest eine bessere Schulbildung gefordert. Wegen der Drohungen war am Montag in zahlreichen Schulen in Duisburg der Präsenzunterricht ausgefallen.

      Gestern Abend ging an einem Gymnasium in Duisburg erneut ein anonymes Drohschreiben mit rechtsradikalem Inhalt ein. Ob die Fälle im Zusammenhang stehen, ist bisher unklar.

    • Europäischer GerichtshofGutachten wirft Zweifel an Italiens Albanien-Modell auf

      Im Rechtsstreit um von Italien betriebene Flüchtlingslager in Albanien hat der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs seine rechtliche Einschätzung abgegeben.

      In dem Gutachten heißt es, EU-Mitgliedstaaten dürften für ihre Asylverfahren sichere Herkunftsländer selbst bestimmen. Die entsprechende Regelung müsse aber offenlegen, auf welchen Quellen dies basiere, damit Gerichte die Bewertung überprüfen könnten. Ein Gericht in Rom hatte den EuGH angerufen, weil das italienische Gesetz aus seiner Sicht nicht erläutert, worauf die Einstufung fußt. 

      Italien wollte als erster EU-Staat bestimmte Asylverfahren außerhalb der EU durchführen. Die Anträge männlicher Migranten, die im Mittelmeer aufgegriffen wurden, sollten in eigens errichteten Lagern in Albanien geprüft werden. Wer Anspruch auf Asyl hat, dürfte dann nach Italien einreisen. Abgelehnte Bewerber sollen zurückgeführt werden.

      Ein Urteil wird nicht vor Mai erwartet. Das Gutachten des Generalanwalts ist für die Richter nicht bindend, sie folgen ihm aber häufig.

    • Santo DomingoNach Einsturz eines Diskotheken-Dachs: Zahl der Toten steigt auf 221

      Die Zahl der Toten nach dem Einsturz des Dachs einer Diskothek in der Dominikanischen Republik ist auf mindestens 221 gestiegen.

      Weitere 189 Menschen seien aus den Trümmern gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Der Schwerpunkt des Einsatzes liege nun auf der Bergung von Leichen. Das Dach war am Montagabend aus bisher ungeklärter Ursache während eines Konzerts eingestürzt.

    • Naher OstenIsrael kritisiert Frankreichs Pläne zur möglichen Anerkennung eines Palästinenserstaats

      Israels Außenminister Saar hat die von Frankreich in Aussicht gestellte Anerkennung eines Palästinenserstaates kritisiert.

      Saar schrieb im Onlinedienst X, eine einseitige Anerkennung eines fiktiven palästinensischen Staates wäre eine Belohnung von Terrorismus und ein Auftrieb für die Hamas. Dies würde die Aussicht auf Frieden und Sicherheit für die Region weiter schmälern, ergänzte der israelische Außenminister.

      Frankreichs Präsident Macron hatte erklärt, sein Land könnte im Juni einen palästinensischen Staat anerkennen. Bei einer Konferenz unter französischer und saudi-arabischer Leitung in New York solle es zudem zur Anerkennung Israels durch mehrere Staaten im Nahen Osten kommen, sagte Macron dem Sender "France 5".

      Die Mehrheit der UNO-Mitgliedsstaaten erkennt Palästina bereits an. Frankreich, Deutschland, zahlreiche andere EU-Mitglieder sowie Kanada, Australien und die USA zählen nicht dazu.

    • Union und SPDTürkische Gemeinde: Menschen mit Migrationshintergrund im Koalitionsvertrag nicht ausreichend berücksichtigt

      Die Türkische Gemeinde in Deutschland sieht Menschen mit Migrationshintergrund in dem von Union und SPD vereinbarten Koalitionsvertrag nicht ausreichend berücksichtigt.

      Der Bundesvorsitzende Sofuoglu sagte, im Vertrag stehe zwar, dass Deutschland ein einwanderungsfreundliches Land bleiben wolle. Das sei ein Grund für Erleichterung. Menschen mit Einwanderungsgeschichte kämen aber als Subjekte mit eigenen Interessen nicht vor. Zudem werde der Islam ausschließlich im negativen Kontext erwähnt. Es fehle auch ein sicherheitspolitisches Konzept gegen Rechtsextremismus, das allen das Gefühl vermittele, man könne in Deutschland eine sichere Zukunft planen.

      Unter den 19 Politikerinnen und Politikern, die den Vertrag verhandelt hätten, sei niemand gewesen, der aus persönlicher Erfahrung wisse, worauf es beim Thema Einwanderungsfreundlichkeit ankomme, kritisierte Sofuoglu.

    • Abu DhabiRussland hat inhaftierte Ballett-Tänzerin Xenia Karelina freigelassen - Rückkehr in die USA

      Die seit mehr als einem Jahr in Russland inhaftierte Ballett-Tänzerin Xenia Karelina ist wieder frei. US-Außenminister Rubio schrieb im Onlineportal X, die 34-Jährige befinde sich auf dem Rückflug in die USA. Ihre Freilassung war offenbar Teil eines Gefangenenaustauschs.

      Karelina besitzt die amerikanische und die russische Staatsbürgerschaft und hatte vor ihrer Inhaftierung in Los Angeles gelebt. Während eines Familienbesuchs in Jekaterinburg wurde sie festgenommen und später wegen Hochverrats zu zwölf Jahren Strafkolonie verurteilt. Die Justiz hatte sie beschuldigt, umgerechnet 47 Euro an eine ukrainisch-amerikanische Menschenrechtsorganisation gespendet zu haben.

      Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wurde Karelina in Abu Dhabi an US-Vertreter übergeben. Im Gegenzug soll der Deutsch-Russe Arthur Petrov an Russland überstellt werden. Er befand sich seit 2023 in amerikanischer Haft, weil er militärisch nutzbare elektronische Güter illegal nach Russland exportiert haben soll.

    • "Zeit"-BerichtSuhrkamp-Verleger Siegfried Unseld wurde offenbar mit 17 Jahren Mitglied der NSDAP

      Der frühere Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld hat vor 1945 der NSDAP angehört. Das berichtet die "Zeit" und beruft sich dabei auf den Historiker Thomas Gruber. Der 2002 gestorbene Unseld gilt als einer der wichtigsten Verleger der Nachkriegszeit.

      Dem Bericht zufolge ist Gruber im Bundesarchiv auf den Beleg für die Mitgliedschaft gestoßen. Aus der Mitgliederkartei gehe hervor, dass der damals 17-jährige Unseld die Mitgliedschaft in der NSDAP im Juni 1942 beantragt habe - kurz vor dem Notabitur. Am 1. September sei dann die Aufnahme in die Partei erfolgt. Thomas Gruber sagte der "Zeit", er halte es für "vollkommen unplausibel", dass diese Mitgliedschaft in der Partei ohne Wissen und Zutun Unselds zustande gekommen sei: "Der 17-jährige Siegfried Unseld wollte Mitglied der NSDAP werden, und er wurde es."

      In den vergangenen Jahrzehnten war immer wieder über NSDAP-Mitgliedschaften von prominenten Intellektuellen und Literaten der Nachkriegszeit diskutiert worden, etwa über die von Martin Walser und Siegfried Lenz.

    • JahresberichtMehr Beschwerden über Datenschutzverstöße in Deutschland

      Die Zahl der Beschwerden über Datenschutzverstöße in Deutschland hat zugenommen.

      Nach Angaben der Datenschutzbeauftragten des Bundes, Specht-Riemenschneider, gab es im vergangenen Jahr rund 8.670 Beschwerden. Das waren fast 1.000 mehr als 2023. Im Tätigkeitsbericht der Behörde heißt es weiter, Kontrollen sowie Beratungs- und Informationsbesuche bei beaufsichtigten Stellen seien auf einem gleichbleibend hohen Niveau geblieben und das Beratungsangebot sei ausgebaut worden.

      Das Amt der Bundesdatenschutzbeauftragten ist eine eigenständige oberste Bundesbehörde. Sie untersteht nicht der Rechtsaufsicht der Bundesregierung oder eines Ministeriums.

    • MedienberichtViele Kennwörter von Landtagsabgeordneten im Darknet

      Laut einem Medienbericht sind die Kennwörter von zahlreichen deutschen Landtagsabgeordneten in kriminellen Foren im Darknet aufzufinden.

      Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf eine Untersuchung des schweizerischen IT-Unternehmens Proton, es seien Zugangsdaten für die Mailadressen von rund 240 Landtagsabgeordneten gefunden worden. Zum Teil hätten die Passwörter im Klartext im Netz gestanden. Dadurch könnten Kriminelle großen Schaden anrichten, schreibt der "Spiegel" weiter. So könnten sie private Nachrichten der Abgeordneten lesen oder Spionagesoftware auf deren Geräten installieren.

    • IstanbulZwei bekannte regierungskritische Journalisten in der Türkei festgenommen

      In der Türkei sind zwei prominente regierungskritische Journalisten festgenommen worden.

      Timur Soykan und Murat Agirel sind bekannt für ihre investigativen Recherchen und eine kritische Haltung gegenüber den Instititionen und der Regierung von Staatschef Erdogan. Sie arbeiten für den Fernsehsender Halk TV sowie die Zeitungen Cumhuriyet und BirGun. Die Journalisten wurden am frühen Morgen festgenommen und ihre Wohnungen wurden durchsucht. Hintergrund sind Vorwürfe der Bedrohung und Erpressung, die nach Angaben der Zeitungen fingiert sind.

      Seit der Verhaftung des Oppositionspolitikers Imamoglu hat die türkische Führung das Vorgehen gegen Kritiker noch einmal verschärft.

    • KoalitionsvertragCDU, CSU und SPD wollen Sonntagsöffnung für Bibliotheken ermöglichen

      CDU, CSU und SPD wollen es öffentlichen Bibliotheken ermöglichen, auch an Sonntagen zu öffnen.

      Das geht aus ihrem Koalitionsvertrag hervor. Der Deutsche Bibliotheksverband begrüßte die geplante Änderung. Man gehe davon aus, dass die kommende Regierung dieses Vorhaben zügig angehen werde. Bundesgeschäftsführer Krimmer sagte, profitieren würden vor allem Familien, alleinerziehende und beruflich stark eingebundene Menschen.

      Der Verband hat sich seit langem für eine Sonntagsöffnung eingesetzt. Bislang habe nur Nordrhein-Westfalen eine entsprechende Regelung, hieß es.

    • BerufLeichter Rückgang bei neuen Ausbildungsverträgen

      Die Zahl der neuen Auszubildenden ist im vergangenen Jahr leicht gesunken.

      Rund 471.000 Menschen schlossen nach Angaben des Statistischen Bundesamts einen Ausbildungsvertrag ab, 1,8 Prozent weniger als im Jahr 2023. Der Trend aus den Vorjahren setzte sich demnach nicht weiter fort.

      Fast zwei Drittel der Ausbildungen wurden von Männern aufgenommen. Besonders beliebt waren Lehren in den Bereichen Industrie und Handel sowie Handwerk.

      Zum Jahresende befanden sich deutschlandweit insgesamt rund 1,2 Millionen Menschen in einer Berufsausbildung.

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    • Koalitionsvertrag von CDU, CSU, SPDGrüne kritisieren "Verdrängungskoalition", loben aber Digitalministerium

      Der gestern von CDU, CSU und SPD vorgestellte Koalitionsvertrag stößt naturgemäß auf geteilte Reaktionen. Die Parteichefs der voraussichtlichen Bündnispartner äußerten sich zufrieden, der Grünen-Co-Vorsitzende Banaszak warf ihnen vor, zahlreiche Probleme nicht anzupacken. Er sprach im DLF von einer "Verdrängungskoalition".

      CDU, CSU und SPD würden Herausforderungen wie die ökologische Krise, die Erosion der Weltordnung und das Erstarken des Rechtsextremismus nicht ernsthaft angehen, sagte Banaszak. Grundsätzlich positiv bewertete er die geplanten Impulse für die Wirtschaft, die Senkung von Netzentgelten und Stromsteuer. Allerdings werde auch hier nur das behandelt, was offensichtlich auf der Tagesordnung stehe. Um die dahinter liegenden Probleme wolle sich die schwarz-rote Koalition nicht kümmern. Sie mache da weiter, wo die Regierung von Kanzlerin Merkel 2021 aufgehört habe, kritisierte der Grünen-Co-Vorsitzende.

      Banaszak lobt Plan für Digitalministerium

      Lob gab es von seiner Seite für die Einrichtung eines Digitalministeriums. Es sei richtig, die Kompetenzen in diesem Bereich zu bündeln, so Banaszak. Die Grünen würden das konstruktiv begleiten.

      Der AfD-Haushaltspolitiker Boehringer sagte ebenfalls im Deutschlandfunk, einzelne Maßnahmen im Koalitionsvertrag sehe man positiv, etwa die Senkung der Stromsteuer. Für einen Aufschwung der Wirtschaft fehlten aber grundlegende Reformen. Das gelte auch für die Renten- und die Migrationspolitik.

      Die Parteichefs der designierten Bündnispartner äußerten sich in Interviews zufrieden mit ihrer Vereinbarung. Der CSU-Vorsitzende Söder sprach im Deutschlandfunk von einem "substanziellen Vertrag", der einen Richtungswechsel bedeute. Es werde ein "Aufholprogramm" für die Wirtschaft gestartet, sagte Söder und verwies auf die vereinbarte Senkung der Stromkosten sowie den Wegfall von Dokumentationspflichten und vom Heizungsgesetz. Hinzu komme ein Schub durch geplante Investitionen.

      Söder (CSU) erwartet "Richtungswechsel", Merz eine Reform der Sozialsysteme

      In der Migrationspolitik werde wieder Recht und Ordnung hergestellt, fügte Söder hinzu. So werde es mehr Zurückweisungen geben und Flüchtlinge aus der Ukraine würden kein Bürgergeld mehr erhalten, um Anreize zur Aufnahme einer Arbeit zu erhöhen.

      Der CDU-Vorsitzende und voraussichtlich nächste Bundeskanzler Merz betonte die Absicht der voraussichtlich nächsten Regierung, die Sozialsysteme zu reformieren. Man werde sofort Kommissionen zu den Themen Rente, Pflege und Krankenversicherung berufen, um die Systeme zukunftsfest zu machen, sagte Merz im ZDF.

      SPD zuversichtlich, dass Basis dem Koalitionsvertrag zustimmt

      Die SPD-Vorsitzende Esken sagte im Deutschlandfunk, die künftige Regierung werde alles daransetzen, dass wirtschaftliche Dynamik entstehe. Die geplanten Abschreibungen für Investitionen seien ein starkes Signal, jetzt wieder in Deutschland zu investieren.

      SPD-Chef Klingbeil zeigte sich zuversichtlich, dass die Mitglieder seiner Partei den Koalitionsvertrag billigen werden. Die Abstimmung endet am 29. April.

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      Koalitionsvertrag: Opposition und Verbände reagieren überwiegend enttäuscht
      Union und SPD: Das steht im Koalitionsvertrag

    • RegierungsbildungÖkonomen reagieren verhalten auf Koalitionsvertrag von Union und SPD

      Der Koalitionsvertrag von Union und SPD hat gemischte Reaktionen bei Ökonomen hervorgerufen.

      Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Hüther, sagte im Deutschlandfunk, bei der Einigung handele es sich um einen Schritt in die richtige Richtung. Beispiele wie ein geplantes Programm zum Bürokratieabbau oder die Abschaffung des Lieferkettensorgfaltsgesetzes setzten Signale an die Wirtschaft, dass man es verstanden habe. Das Sachverständigenrats-Mitglied Schnitzer sagte der Funke-Mediengruppe, dies sei leider kein Wachstumsprogramm. Die Wirtschaftswende falle wohl bescheidener aus, als vor der Wahl angekündigt.

      Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Fratzscher, sprach von einem Kompromiss, der den Status quo weitgehend beibehalte und zentrale Zukunftsfragen unzureichend adressiere.

    • Statistisches BundesamtKnapp 2,8 Millionen Menschen in Deutschland haben noch nie das Internet genutzt

      Knapp 2,8 Millionen Menschen in Deutschland haben noch nie das Internet genutzt.

      Das waren im vergangenen Jahr gut vier Prozent der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum Jahr davor sei dies ein Rückgang um einen Prozentpunkt gewesen.

      Deutschland liege damit knapp unter dem EU-Durchschnitt von fünf Prozent. Am niedrigsten ist die Zahl den Angaben zufolge mit unter einem Prozent in den Niederlanden, am höchsten in Kroatien mit 14 Prozent.

    • EntwicklungsorganisationOxfam: Großteil der Kakaoprodukte in Supermärkten unter ausbeuterischen Bedingungen produziert

      Die Entwicklungsorganisation Oxfam wirft den großen Supermarkt-Ketten in Deutschland vor, größtenteils Kakaoprodukte aus ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen anzubieten.

      Oxfam beruft sich in dem Bericht auf Umfragen unter Bauern in Ghana, dem zweitgrößten Produktionsland für Kakaobohnen. Demnach erhalten 90 Prozent der Bauern kein existenzsicherndes Einkommen. Die größten deutschen Supermarkt-Ketten haben sich laut Oxfam nur für weniger als vier Prozent der Kakaoprodukte verpflichtet, existenzsichernde Preise zu zahlen. Die Organisation rief die Ketten dazu auf, mehr Verantwortung zu übernehmen.

      Dem Bericht zufolge verkaufen Lidl, Kaufland, Edeka, Rewe und Aldi etwa 86 Prozent aller Schokoladen-Produkte in Deutschland.

    • HandelskonfliktZoll-Streit zwischen den USA und China eskaliert

      China hat die Vergeltungszölle in Höhe von 84 Prozent auf Importe aus den USA in Kraft gesetzt. In Erwartung dieser Maßnahme hatte US-Präsident Trump die Zölle auf Importe aus China gestern seinerseits auf 125 Prozent erhöht. Viele andere Länder bekommen dagegen eine "Pause": 90 Tage lang gilt für ihre Einfuhren in die USA nur noch ein Basiszoll von zehn Prozent. Gerade erst verhängte höhere Zölle werden ausgesetzt.

      Trump vollzog damit erneut eine Kehrtwende. Er begründete sie damit, dass "die Leute etwas unruhig und ein bisschen ängstlich" geworden seien. An den internationalen Börsen hatte Trumps Politik erhebliche Turbulenzen ausgelöst. Die Aktien zahlreicher Unternehmen stürzten ab. Dennoch wies Trump Forderungen nach einer Aussetzung der Zölle zunächst zurück.

      Trump sieht die USA "am Übergang zur Großartigkeit"

      Nun ordnete er sie an und erklärte, man müsse flexibel sein. Trump verwies darauf, dass die Märkte sich ja schnell wieder erholt hätten, und sprach vom "größten Tag in der Finanzgeschichte". Die USA befänden sich am "Übergang zur Großartigkeit".

      Das sehen zahlreiche Anleger, die zumindest auf dem Papier in den vergangenen Tagen sehr viel Geld verloren haben, anders. In den USA haben viele Menschen ihre Altersvorsorge am Aktienmarkt investiert.

      Trump wirft China Mangel an Respekt vor

      Trump begründete die abermalige Erhöhung der Zölle für chinesische Einfuhren mit dem "Mangel an Respekt, den China für die Weltmärkte gezeigt" habe. Gemeint waren die Vergeltungszölle für die USA. Mit Genugtuung erfüllt Trump dagegen, dass viele andere Staaten sich bereit erklärt haben, mit den USA zu verhandeln, um die Importzölle noch zu verhindern. Mit vulgären Worten ("kissing my ass") brachte er zum Ausdruck, dass er sie für Speichellecker hält.

      Welcher Zoll gilt in den USA für Importe aus der EU?

      Unklar blieb nach Trumps Ankündigung, ob auch für EU-Importe in den kommenden 90 Tagen nur der Basiszoll von zehn Prozent gilt.

      Die EU-Staaten brachten gestern ihrerseits Gegenzölle für US-Importe auf den Weg. Sie treten in der kommenden Woche beziehungsweise im Mai in Kraft und betreffen unter anderem Jeans, Motorräder und Lebensmittel. Nach Angaben der EU-Kommission handelt es sich um eine Reaktion auf die bereits vor rund einem Monat verhängten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.

    • Schwarz-RotSPD will Namen der Kabinettsmitglieder erst im Mai nennen

      Die SPD will ihre Ministerinnen und Minister in der künftigen Bundesregierung erst nach Abschluss des Mitgliederentscheids über den Koalitionsvertrag benennen.

      Der Parteivorsitzende Klingbeil sagte am Abend im ZDF, zunächst gehe es um die Inhalte. Laut der Einigung von Union und SPD sollen die Sozialdemokraten sieben Ressorts erhalten. Dazu zählen die Ministerien für Finanzen, für Verteidigung sowie für Arbeit und Soziales. Die Sozialdemokraten erhielten außerdem das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, das Entwicklungsministerium und das Bauministerium sowie das um den Bereich Klimaschutz ergänzte Umweltministerium.

      Die CDU soll neben dem Kanzleramt die Ministerien für Auswärtiges, für Wirtschaft und Energie, für Gesundheit, für Verkehr sowie für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend leiten. Neu hinzu käme zudem ein Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Die CSU würde die die Spitzen der Ministerien für Inneres, für Forschung, Technologie und Raumfahrt und für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat besetzen.

    • USA und Saudi-ArabienTreffen der Außenminister in Washington

      Saudi-Arabiens Außenminister bin Farhan ist in Washington zu einem Besuch bei seinem Amtskollegen Rubio eingetroffen.

      Die Begegnung dient unter anderem der Vorbereitung einer Reise von US-Präsident Trump nach Riad. Die Visite war in der vergangenen Woche angekündigt worden, ein genauer Termin stand zunächst noch aus. Ziel seien unter anderem Investitionen der Golfmonarchie in die amerikanische Wirtschaft, die auch Arbeitsplätze schaffen sollten. Es wäre Trumps erste Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Januar.

      Rubio und Farhan riefen in einer gemeinsamen Erklärung zu erneuten Friedensverhandlungen im Sudan auf. Die Armee und die konkurrierende RSF-Miliz müssten ihre Gespräche wieder aufnehmen, um Zivilisten zu schützen, humanitäre Korridore zu öffnen und zu einer zivilen Regierungsführung zurückzukehren.

    • USATrump droht Iran vor Atom-Verhandlungen erneut mit Militärschlag

      US-Präsident Trump hat Pläne für einen Militärschlag gegen den Iran bekräftigt, falls die Führung in Teheran ihr Atomprogramm nicht aufgibt.

      Bei solch einem Angriff würde Israel eine führende Rolle zukommen, sagte Trump in Washington ohne Einzelheiten zu nennen. Zuvor hatte das Finanzministerium neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. An diesem Wochenende sollen im Oman Gespräche über ein neues Atomabkommen stattfinden, an denen auch Delegationen aus den USA und dem Iran teilnehmen. Teheran betonte im Vorfeld, dass es sich lediglich um indirekte Gespräche über Vermittler handeln werde.

      Nach einer Washington-Visite des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu Anfang der Woche hatte Trump erklärt, der Iran dürfe keine Nuklearwaffen besitzen. Sollten die Gespräche nicht erfolgreich seien, bedeutete dies eine große Gefahr für den Iran.

    • WashingtonUS-Senat bestätigt Huckabee als Botschafter für Israel

      Die US-Regierung entsendet den früheren Gouverneur von Arkansas, Huckabee, als Botschafter nach Israel.

      Nach der Bestätigung im Senat unterzeichnete Präsident Trump eine entsprechende Anordnung. Huckabee, der sich 2016 wie Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner beworben hatte, gilt als Unterstützer vieler Positionen der israelischen Rechten. So benutzte er für das Westjordanland wiederholt den umstrittenen Begriff "Judäa und Samaria" und sprach sich in der Vergangenheit für eine Annexion durch Israel aus. Bei seiner Anhörung im Senat erklärte Huckabee, als Botschafter werde er nicht seine eigenen Standpunkte, sondern die des Präsidenten vertreten.

    • Champions LeagueDortmund unterliegt FC Barcelona beim Viertelfinal-Hinspiel

      Borussia Dortmund steht in der Champions League vor dem Aus. Der Bundesligist verlor das Viertelfinal-Hinspiel beim FC Barcelona mit 0:4.

      In der zweiten Begegnung des Abends setzte sich Paris Saint Germain mit 3:1 gegen Aston Villa aus Birmingham durch. Die beiden Rückspiele finden am kommenden Dienstag statt.

    • HandballDHB-Frauen unterliegen im Testspiel Dänemark

      Die deutschen Handballerinnen haben das Länderspiel gegen Vize-Europameister Dänemark knapp verloren. Die Partie in Hamburg endete 31:33.

      Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch trifft am Samstag erneut auf Dänemark, dann im dänischen Aabenraa. Beide Begegnungen gelten als Testlauf für die Weltmeisterschaft Ende des Jahres.

    • RegierungsbildungKoalitionsvertrag steht: Was CDU, CSU und SPD vereinbart haben

      CDU/CSU und SPD haben sich auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Parteivorsitzenden stellten die Pläne am Nachmittag in Berlin vor. CDU-Chef Merz betonte, zwischen ihnen sei ein Vertrauensverhältnis entstanden, das ihn zuversichtlich stimme, dass man gemeinsam gut regieren werde.

      Die Wahl des Bundeskanzlers soll in der Woche ab dem 5. Mai stattfinden. Das wird voraussichtlich der Unionskandidat Merz sein. Ein genauer Tag sei noch nicht festgelegt, sagte dieser. Zunächst müssten die Entscheidungsprozesse in den Parteien abgewartet werden. Bei der CDU wird ein kleiner Parteitag befragt, bei der CSU entscheidet der Vorstand, bei der SPD stimmen die Mitglieder ab. Letzteres wird mindestens zehn Tage in Anspruch nehmen.

      Hier ein Überblick darüber, was CDU, CSU und SPD im Einzelnen vereinbart haben:

      Steuern und Finanzen:

      Die Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen soll gesenkt werden, in etwa zwei Jahren. Der Solidaritätszuschlag bleibt wie bisher für einkommensstarke Bürger und Unternehmen bestehen. Zur Entlastung von Unternehmen sollen zudem die steuerlichen Abschreibungsregeln angepasst werden. Für 2025, 2026 und 2027 soll auf Ausrüstungsinvestitionen eine degressive Abschreibung von 30 Prozent gelten. Danach soll ab 2028 die Körperschaftsteuer schrittweise sinken. Zur Entlastung der Wirtschaft ist auch geplant, das deutsche Lieferkettengesetz abzuschaffen. Stattdessen soll die EU-Lieferkettenrichtlinie mit wenig Bürokratie umgesetzt werden. 

      Arbeit:

      Statt des Acht-Stunden-Tags könnte es künftig einen wöchentlichen Rahmen für die Arbeitszeit geben. Das Vorhaben soll in Absprache mit Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgestaltet werden. Für kommendes Jahr wird ein Mindestlohn von 15 Euro in der Stunde angestrebt. 

      Energiepolitik:

      Laut Koalitionsvertrag wollen Union und SPD energieintensive Unternehmen mit einem Industriestrompreis entlasten. Bereits in den Sondierungen hatten sich die Beteiligten darauf verständigt, die Stromsteuer auf den in der EU erlaubten Mindestwert zu senken. Auch Umlagen und Netzentgelte sollen sinken. Das soll zu Entlastungen um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde führen. Zudem sollen die Übertragungsnetzentgelte halbiert werden, die Bestandteil des Strompreises sind. Das Gebäudeenergiegesetz soll novelliert werden. Es soll "technologieoffener, flexibler und einfacher" werden, so das Versprechen.

      Migration:

      Laut Merz wird die Koalition in diesem Politikfeld einen "neuen Kurs" einschlagen. Es werde Kontrollen an den Staatsgrenzen und auch Zurückweisungen von Asylbewerbern geben. Letzteres werde "in Abstimmung mit den europäischen Nachbarn" erfolgen. Ob dazu auch deren Einverständnis erforderlich ist, wie die SPD es gefordert hatte, oder ob die Nachbarstaaten nur in Kenntnis gesetzt werden, was CDU/CSU für ausreichend halten, präzisierte Merz zunächst nicht.

      Der Koalitionsvertrag hält außerdem fest, dass die Begrenzung sogenannter irregulärer Migration wieder als Ziel im Aufenthaltsgesetz festgeschrieben werden soll. Union und SPD wollen zudem humanitäre Aufnahmeprogramme wie das für Ortskräfte und Menschenrechtler aus Afghanistan beenden, keine neuen Programme auflegen sowie den Nachzug von Familien zu Flüchtlingen mit subsidiärem Schutzstatus für zwei Jahre aussetzen. Für Härtefälle soll es Ausnahmen geben.

      Einbürgerung:

      Union und SPD wollen einen Teil der Einbürgerungsreform rückgängig machen. Die Ampel-Koalition hatte die Wartezeiten für den Erhalt eines deutschen Passes verkürzt. Die deutsche Staatsbürgerschaft kann derzeit bekommen, wer fünf Jahre in Deutschland ist. Bei besonderen Integrationserfolgen ist das schon nach drei Jahren möglich. Diese "Turboeinbürgerung" nach drei Jahren werde wieder abgeschafft, sagte Merz.

      Bürgergeld:

      Die künftigen Bündnispartner wollen das Bürgergeld in "Grundsicherung für Arbeitssuchende" umbenennen und strengere Regeln einführen. Statt Weiterbildung und Qualifizierung solle wieder die Vermittlung in einen Job im Vordergrund stehen, heißt es im Koalitionsvertrag. Wenn die Bezieher ihren Pflichten nicht nachkommen, sollen die Leistungen "schneller, einfacher und unbürokratischer" als bisher gekürzt werden. Auch ein "vollständiger Leistungsentzug" werde möglich sein.

      Änderungen sind zudem bei den Freibeträgen für Vermögen vorgesehen. Die Regelung, dass im ersten Jahr des Leistungsbezugs deutlich höhere Vermögen unangetastet bleiben als später, fällt weg. Außerdem soll eine Staffelung des Schonvermögens nach "Lebensleistung" eingeführt werden. Bislang gelten nach Ablauf des ersten Jahres einheitlich 15.000 Euro pro Person.

      Bei den Wohnkosten gilt bisher eine Karenzzeit von einem Jahr, während der nicht geprüft wird, ob diese Kosten zu hoch sind. Dazu heißt es im Koalitionsvertrag: "Dort, wo unverhältnismäßig hohe Kosten für Unterkunft vorliegen, entfällt die Karenzzeit." Damit könnte jemand schon kurz nach Beginn des Bürgergeldbezugs aufgefordert werden, sich eine günstigere Unterkunft zu suchen.

      Rente:

      Das Rentenniveau soll bis zum Jahr 2031 bei 48 Prozent abgesichert werden. Die dafür erforderlichen Mehrausgaben wollen CDU/CSU und SPD mit Steuermitteln ausgleichen. Auch künftig soll nach 45 Beitragsjahren ein abschlagsfreier Renteneintritt möglich bleiben.

      Zugleich sollen finanzielle Anreize für das Arbeiten im Alter geschaffen werden. "Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, bekommt sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei", heißt es im Koalitionsvertrag.

      Die CSU hat sich mit der Forderung durchgesetzt, die Mütterrente auszubauen. Sie werde mit drei Rentenpunkten für alle vollendet, "unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder", um allen Müttern die gleiche Wertschätzung und Anerkennung zu gewährleisten. Auch dieses Vorhaben soll aus Steuermitteln finanziert werden.

      Deutschlandticket:

      Das Deutschlandticket soll es weiterhin geben. Ab 2029 könnte der Preis dafür allerdings steigen. Im Moment sind es 58 Euro pro Monat.

      Die Finanzierung des Tickets scheint allerdings weiterhin nicht abschließend geregelt zu sein. Im Koalitionsvertrag steht: "Um Planungssicherheit für die Kunden beim Ticket, aber auch für Bund und Länder bei der Finanzierung zu gewährleisten, werden die Kosten für das Ticket nach einem festen Schlüssel aufgeteilt."

      Verteidigung:

      Union und SPD wollen die Verteidigungsausgaben "deutlich und stringent" steigern. Dies müsse "bis zum Ende der Legislaturperiode" geschehen, heißt es im Koalitionsvertrag. Auf eine konkrete Höhe legen sich die designierten Koalitionäre nicht fest. Diese werde sich nach den in der NATO gemeinsam vereinbarten Fähigkeitszielen richten.

      Im ersten halben Jahr der Regierungsarbeit soll "ein Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetz für die Bundeswehr" beschlossen werden. Die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte solle "kurzfristig, nachdrücklich und nachhaltig" erhöht werden.

      Wehrdienst:

      Die Koalitionspartner wollen einen neuen Wehrdienst einführen, der "zunächst auf Freiwilligkeit" basiert. Vorbild sei das schwedische Modell. Laut Vereinbarung sollen noch in diesem Jahr die Voraussetzungen für eine "Wehrerfassung und Wehrüberwachung" geschaffen werden.

      Vorratsdatenspeicherung:

      Telekommunikationsanbieter sollen dazu verpflichtet werden, IP-Adressen für mögliche Ermittlungen drei Monate lang zu speichern. Wegen rechtlicher Unsicherheiten war die alte Regelung zur Vorratsdatenspeicherung seit 2017 nicht mehr genutzt worden.

      Zur Bekämpfung schwerer Straftaten soll die Bundespolizei auf die sogenannte Quellen-TKÜ (Telekommunikationsüberwachung) zurückgreifen dürfen. Für bestimmte Zwecke sollen die Sicherheitsbehörden zudem, unter Berücksichtigung verfassungsrechtlicher Vorgaben und digitaler Souveränität, die automatisierte Datenrecherche und -analyse sowie den nachträglichen biometrischen Abgleich mit öffentlich zugänglichen Internetdaten, auch mittels Künstlicher Intelligenz, vornehmen können.

      Aufteilung der Ministerien:

      Die SPD soll Berichten zufolge in der neuen Bundesregierung sieben Ministerien erhalten, darunter die Ressorts Finanzen und Arbeit. Auf die CDU entfallen neben dem Kanzleramt sechs Ministerien und auf die CSU drei.

    • Künftige BundesregierungNeue Flüchtlinge aus der Ukraine sollen kein Bürgergeld mehr bekommen

      Union und SPD wollen neuen Flüchtlinge aus der Ukraine künftig kein Bürgergeld mehr auszahlen, sondern die geringeren Leistungen für Asylbewerber.

      Das geht aus dem heute vorgestellten Koalitionsvertrag hervor, den die Parteien noch formell annehmen müssen. Demnach gilt die Umstellung für alle ab dem 1. April 2025 eingereisten Flüchtlinge mit Aufenthaltsrecht nach der sogenannten Massenzustrom-Richtlinie. Zudem soll über bundesweit einheitliche Vermögensprüfungen künftig die Bedürftigkeit nachgewiesen werden.

      Seit 2022 erhalten ukrainische Kriegsflüchtlinge in der gesamten EU einen Aufenthaltsstatus, ohne einen Asylantrag stellen zu müssen. Aktuell leben rund 1,25 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland.

    • WirtschaftAfD-Chefin Weidel bezeichnet Trumps Zollpolitik als "viel zu aggressiv"

      Die Parteivorsitzende der AfD, Weidel, hat die Zollpolitik von US-Präsident Trump kritisiert.

      Sie sagte vor Trumps jüngster Ankündigung, die gesamte Vorgehensweise des US-Präsidenten sei viel zu aggressiv und schädige auch die amerikanische Wirtschaft. Weidel wiederholte ihre Forderung, mit der US-Regierung über eine Abschaffung der Zölle zu verhandeln.

      Aus der AfD hatte sich zuletzt Co-Parteichef Chrupalla positiv zu den Zollankündigungen Trumps geäußert. Auf Chrupallas Verständnis für die Zölle angesprochen sagte Weidel, sie habe dieses Verständnis nicht.

    • OstafrikaTansanischer Oppositionsführer Lissu erneut festgenommen

      In Tansania ist rund sechs Monate vor der Präsidentschaftswahl der einflussreiche Oppositionspolitiker Lissu festgenommen worden.

      Das teilte Lissus Partei Chadema in sozialen Netzwerken mit. Lissu und weitere Parteifunktionäre seien nach einem Wahlkampfauftritt im Süden des ostafrikanischen Landes festgesetzt worden. Polizisten hätten zudem Tränengas gegen die Zuschauer eingesetzt. Menschenrechtler werfen der Regierung von Präsidentin Suluhu Hassan Angriffe auf ihre politischen Gegner im Vorfeld der für Ende Oktober angesetzten Wahlen vor. Die Regierung weist dies zurück. Lissu war bereits mehrfach festgenommen worden; 2017 überlebte er ein offenbar politisch motiviertes Attentat.

    • 80. TodestagScholz: Bonhoeffers Werte aktueller denn je

      Der geschäftsführende Bundeskanzler Scholz hat den vor 80 Jahren ermordeten Theologen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer gewürdigt.

      Scholz schrieb in sozialen Medien, Bonhoeffer habe mit großem Mut für seine Überzeugungen eingestanden und dies mit seinem Leben bezahlt. 80 Jahre nach seiner Hinrichtung seien Bonhoeffers Werte von Gerechtigkeit und Verantwortung aktueller denn je. Der Schutz der Menschenwürde sei die Aufforderung zu ständiger Wachsamkeit und aktiver Menschlichkeit - jeden Tag, schrieb Scholz.

      Bonhoeffer war am 9. April 1945, wenige Wochen vor der Kapitulation der Wehrmacht, auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers im KZ Flossenbürg hingerichtet worden. Der 1906 in Breslau geborene evangelische Theologe war ein prominenter Vertreter der in der NS-Zeit oppositionellen Bekennenden Kirche und gehörte dem deutschen Widerstand an.

    • WetterAm Freitag wechselnd wolkig, 12 bis 22 Grad

      Das Wetter: Am Abend und in der Nacht im Norden oft stark bewölkt, aber trocken. Sonst gering bewölkt oder klar. Im Norden und Nordosten 7 bis 4 Grad, sonst 5 bis minus 3 Grad. Morgen im Nordosten verbreitet stark bewölkt mit etwas Regen. Im Südwesten heiter. Temperaturen 12 bis 22 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Samstag im Westen sonnig, nachmittags auch im Osten. 15 bis 25 Grad.

  • Mittwoch, 9.04.2025

    • USATrump ordnet Zoll-Pause für zahlreiche Länder an - China wird mit 125 Prozent belegt

      US-Präsident Trump hat die Zölle für China noch einmal erhöht und für die meisten anderen Länder befristet wieder abgesenkt.

      Er habe eine 90-tägige Pause angewiesen, erklärte Trump in seinem Netzwerk Truth Social. In diesem Zeitraum greife ein abgesenkter Zollsatz in Höhe von zehn Prozent. Dies gelte für die mehr als 75 Staaten, die Verhandlungsbereitschaft gezeigt und bislang keine Vergeltungsmaßnahmen ergriffen hätten. Vor Reportern räumte Trump ein, die Menschen seien etwas besorgt wegen der Zölle.

      Für Einfuhren aus China gelten laut Trumps Erklärung ab sofort Zölle in Höhe von 125 Prozent. Zuvor hatte Peking einen weiteren Aufschlag der Zölle auf US-Einfuhren in Höhe von 50 Prozent bekanntgegeben. Damit erhebt China nun Zölle von insgesamt 84 Prozent.

    • HandelskonfliktUS-Aktienindizes steigen nach Trumps Ankündigung

      Nach den jüngsten Ankündigung von Präsident Trump zur Zollpolitik haben die US-Börsen mit deutlichen Gewinnen geschlossen.

      Der breit gefasste Index S&P 500 legte um mehr als neun Prozent zu, der Dow Jones um knapp acht Prozent. Der technologielastige Nasdaq stieg um mehr als zwölf Prozent.

      Vor Trumps Ankündigung hatte in Europa und Asien der zunehmende Handelskonflikt die Aktienmärkte weiter belastet. Der DAX sank um 3 Prozent und schloss am späten Nachmittag bei gut 19.670 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor mehr als 3 Prozent. Die Börsen in Asien verzeichneten ebenfalls Verluste.

    • RegierungsbildungÖkonomen reagieren verhalten auf Koalitionsvertrag von Union und SPD

      Der Koalitionsvertrag von Union und SPD hat gemischte Reaktionen bei Ökonomen hervorgerufen.

      Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft, Hüther, sagte im Deutschlandfunk, bei der Einigung handele es sich um einen Schritt in die richtige Richtung. Beispiele wie ein geplantes Programm zum Bürokratieabbau oder die Abschaffung des Lieferkettensorgfaltsgesetzes setzten Signale an die Wirtschaft, dass man es verstanden habe. Zudem sei wichtig, dass man alles tue, um in Deutschland zu investieren.

      Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Fratzscher, kritisierte den Koalitionsvertrag als Kompromiss, der den Status quo weitgehend beibehalte und zentrale Zukunftsfragen unzureichend adressiere. Die Wirtschaftsweise Schnitzer sagte, die Wirtschaftswende falle wohl bescheidener aus, als in den Wahlprogrammen dargestellt.

    • KlingbeilSPD will Namen der Kabinettsmitglieder erst im Mai nennen

      Die SPD will ihre Ministerinnen und Minister in der künftigen Bundesregierung erst nach Abschluss des Mitgliederentscheids über den Koalitionsvertrag benennen.

      Der Parteivorsitzende Klingbeil sagte am Abend im ZDF, zunächst gehe es um die Inhalte. Laut der Einigung von Union und SPD sollen die Sozialdemokraten sieben Ressorts erhalten. Dazu zählen die Ministerien für Finanzen, für Verteidigung sowie für Arbeit und Soziales. Die Sozialdemokraten erhielten außerdem das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, das Entwicklungsministerium und das Bauministerium sowie das um den Bereich Klimaschutz ergänzte Umweltministerium.

      Die CDU soll neben dem Kanzleramt die Ministerien für Auswärtiges, für Wirtschaft und Energie, für Gesundheit, für Verkehr sowie für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend leiten. Neu hinzu käme zudem ein Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Die CSU würde die die Spitzen der Ministerien für Inneres, für Forschung, Technologie und Raumfahrt und für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat besetzen.

    • Vorstellung des KoalitionsvertragsOpposition und Verbände reagieren überwiegend enttäuscht

      Die Opposition im Bundestag hat scharfe Kritik am Koalitionsvertrag von Union und SPD geübt. Bei Wirtschaftsvertretern rief der Vertrag durchwachsene Reaktionen hervor. Mehrere Verbände äußerten sich erleichtert über den raschen Abschluss der Verhandlungen, es gab es auch Kritik an den Inhalten.

      AfD-Parteichefin Weidel monierte, dass die Union gegenüber der SPD zu viele Zugeständnisse gemacht habe. Weidel nannte den Koalitionsvertrag eine "Kapitulationsurkunde von Friedrich Merz". Konkret monierte Weidel Versäumnisse in der Asyl- und Energiepolitik. "Die Migrationswende sei zu den Akten gelegt und der Atomausstieg bleibe bestehen", sagte Weidel. In einem gemeinsamen schriftlichen Statement gingen Weidel und ihr Co-Chef Chrupalla auch auf die Finanzpolitik ein. Union und SPD seien nicht zu einer Steuerreform "im Interesse der Bürger" im Stande gewesen.

      Grüne: "Koalition hat Geld wie Heu, aber Ideen wie Stroh"

      Die Grünen zeigten sich von den Plänen der künftigen Regierung ebenfalls enttäuscht. Nach Ansicht von Parteichef Banaszak hat die designierte Koalition keinerlei Antworten auf zentrale Herausforderungen wie die Klimakrise, die Verwerfungen in der internationalen Politik, sowie in der Rente- und Gesundheitspolitik. Ko-Chefin Brantner sagte: "Diese Koalition hat Geld wie Heu, aber Ideen wie Stroh."

      Die Partei Die Linke hält insbesondere die Sozialpolitik der Koalition für verfehlt. Sie vermisst zum Beispiel Lösungen gegen steigende Mieten und Verbraucherpreise.

      Wirtschaftsverbände mit gemischten Reaktionen

      Der Chef des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Müller, begrüßte den raschen Abschluss der Gespräche. Ob damit auch inhaltlich der Weg für mehr Wachstum, Entbürokratisierung und Vereinfachung eingeschlagen werde, müsse sich zeigen. Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dittrich, sagte, der Koalitionsvertrag enthalte wirksame Medizin, aber auch bittere Pillen. Der Digitalverband Bitkom begrüßte die geplante Einrichtung eines Ministeriums für Digitalisierung und Staatsmodernisierung; Bitkom-Chef Wintergerst sprach von einem lange erwarteten Aufbruchsignal.

      Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Fratscher, kritisierte den Koalitionsvertrag als Kompromiss, der den Status quo weitgehend beibehalte und zentrale Zukunftsfragen unzureichend adressiere. Die Wirtschaftsweise Schnitzer sagte, die Wirtschaftswende falle wohl bescheidener aus, als in den Wahlprogrammen dargestellt.

      Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht Ansätze für Strukturreformen. Die kurzfristige, konkrete Entlastung von Industrie, Gewerbe und privaten Haushalten von zu hohen Energiekosten sei wichtig und richtig, heißt es in einer Stellungnahme. Steuerpolitisch bleibe die Koalition jedoch "hinter dem Notwendigen" zurück.

      Nach Ansicht der Stiftung Familienunternehmen weist der Koalitionsvertrag in die richtige Richtung. Enttäuschend sei allerdings, dass der Einstieg in niedrigere Unternehmenssteuern erst 2028 erfolgen solle.

      Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft sieht im Koalitionsvertrag sowohl "erfreuliche Festlegungen als auch klare Defizite". In einer Mitteilung begrüßte Verdi-Chef Werneke unter anderem die Stabilisierung des Rentenniveuaus. Nicht akzeptabel seien jedoch die geplanten Änderungen im Arbeitszeitgesetz. Werneke monierte: "Es sei absolut kontraproduktiv, nun eine wöchentliche anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit als Maßstab heranzuziehen. Dies öffne dem Missbrauch Tür und Tor".

      Sozialverbände: Licht und Schatten

      Diakonie und Caritas zeigten sich erleichtert. Der Koalitionsvertrag mache deutlicher als das Sondierungspapier, dass es darum gehe, nicht nur äußere und innere, sondern auch soziale Sicherheit zu verteidigen. Beide Wohlfahrtsverbände forderten überdies zu einer ambitionierten Pflegepolitik auf.

      VdK-Präsidentin Bentele begrüßte unter anderem die Pläne zur Stabilisierung des Rentenniveaus und zur Erweiterung der Mütterrente. Enttäuschend, weil zu unkonkret, blieben die Pläne der Koalition aber bei der Stärkung pflegender Angehöriger, bei der steuerlichen Entlastung für kleinere und mittlere Einkommen sowie bei der Wohnungsmarktpolitik, sagte Bentele.

      Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zeigt sich alarmiert. Besonders schwerwiegend seien die Beschränkungen des Familiennachzugs zu bestimmten Geflüchteten und drohende Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien. Auch die Einstellung aller humanitären Aufnahmeprogramme sei "unvereinbar mit dem angeblichen Bekenntnis zu Menschenrechten".

      Nach Ansicht von LobbyControl trägt der Koalitionsvertrag nicht dazu bei, Transparenz und Lobbykontrolle in Deutschland voranzubringen. Der Verein forderte eine Reform der Parteien- und Wahlkampffinanzierung.

    • Ukraine-KriegSelenskyj: Mehr als 150 Chinesen kämpfen auf Seiten Russlands

      In der Ukraine kämpfen nach Angaben von Präsident Selenskyj mehr als 150 chinesische Staatsbürger auf Seiten Russlands.

      Ob es einen Marschbefehl aus Peking gebe, wisse die Ukraine nicht, sagte Selenskyj. China habe jedoch Kenntnis über die Entsendung seiner Staatsbürger in die Ukraine. 155 seien den ukrainischen Behörden namentlich bekannt. Selenskyj sagte, er gehe von einer weitaus höheren Zahl chinesischer Kämpfer aus.

      Gestern hatte Selenskyj die Festnahme zweier Chinesen in der Region Donezk bekanntgegeben. Einer von ihnen soll laut einem Bericht der Zeitung "Ukrajinska Prawda" umgerechnet mehr als 3.100 Euro gezahlt haben, um russischer Soldat zu werden. Als Motivation dafür habe er die Aussicht auf einen russischen Pass angegeben. Die Ukraine sei bereit, die Chinesen gegen von Russland gefangen gehaltene Ukrainer auszutauschen, sagte Selenskyj.

    • Naher OstenMacron: Frankreich könnte im Juni Palästinenserstaat anerkennen

      Frankreich könnte nach Angaben von Präsident Macron im Juni einen palästinensischen Staat anerkennen.

      Bei einer Konferenz unter französischer und saudi-arabischer Leitung in New York solle es zudem zur Anerkennung Israels durch mehrere Staaten im Nahen Osten kommen, sagte Macron dem Sender "France 5".

      Die Mehrheit der UNO-Mitgliedsstaaten erkennt Palästina bereits an. Frankreich, Deutschland, zahlreiche andere EU-Mitglieder sowie Kanada, Australien und die USA zählen nicht dazu.

    • WashingtonUS-Senat bestätigt Huckabee als Botschafter für Israel

      Die US-Regierung entsendet den früheren Gouverneur von Arkansas, Huckabee, als Botschafter nach Israel.

      Nach der Bestätigung im Senat unterzeichnete Präsident Trump eine entsprechende Anordnung. Huckabee, der sich 2016 wie Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner beworben hatte, gilt als Unterstützer vieler Positionen der israelischen Rechten. So benutzte er für das Westjordanland wiederholt den umstrittenen Begriff "Judäa und Samaria" und sprach sich in der Vergangenheit für eine Annexion durch Israel aus. Bei seiner Anhörung im Senat erklärte Huckabee, als Botschafter werde er nicht seine eigenen Standpunkte, sondern die des Präsidenten vertreten.

    • Champions LeagueDortmund unterliegt FC Barcelona beim Viertelfinal-Hinspiel

      In der Fußball-Champions League hat Dortmund das Viertelfinal-Hinspiel beim FC Barcelona mit 0:4 verloren.

      Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag statt.

    • RegierungsbildungKoalitionsvertrag steht: Was CDU, CSU und SPD vereinbart haben

      CDU/CSU und SPD haben sich auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Parteivorsitzenden stellten die Pläne am Nachmittag in Berlin vor. CDU-Chef Merz betonte, zwischen ihnen sei ein Vertrauensverhältnis entstanden, das ihn zuversichtlich stimme, dass man gemeinsam gut regieren werde.

      Die Wahl des Bundeskanzlers soll in der Woche ab dem 5. Mai stattfinden. Das wird voraussichtlich der Unionskandidat Merz sein. Ein genauer Tag sei noch nicht festgelegt, sagte dieser. Zunächst müssten die Entscheidungsprozesse in den Parteien abgewartet werden. Bei der CDU wird ein kleiner Parteitag befragt, bei der CSU entscheidet der Vorstand, bei der SPD stimmen die Mitglieder ab. Letzteres wird mindestens zehn Tage in Anspruch nehmen.

      Hier ein Überblick darüber, was CDU, CSU und SPD im Einzelnen vereinbart haben:

      Steuern und Finanzen:

      Die Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen soll gesenkt werden, in etwa zwei Jahren. Der Solidaritätszuschlag bleibt wie bisher für einkommensstarke Bürger und Unternehmen bestehen. Zur Entlastung von Unternehmen sollen zudem die steuerlichen Abschreibungsregeln angepasst werden. Für 2025, 2026 und 2027 soll auf Ausrüstungsinvestitionen eine degressive Abschreibung von 30 Prozent gelten. Danach soll ab 2028 die Körperschaftsteuer schrittweise sinken. Zur Entlastung der Wirtschaft ist auch geplant, das deutsche Lieferkettengesetz abzuschaffen. Stattdessen soll die EU-Lieferkettenrichtlinie mit wenig Bürokratie umgesetzt werden. 

      Arbeit:

      Statt des Acht-Stunden-Tags könnte es künftig einen wöchentlichen Rahmen für die Arbeitszeit geben. Das Vorhaben soll in Absprache mit Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgestaltet werden. Für kommendes Jahr wird ein Mindestlohn von 15 Euro in der Stunde angestrebt. 

      Energiepolitik:

      Laut Koalitionsvertrag wollen Union und SPD energieintensive Unternehmen mit einem Industriestrompreis entlasten. Bereits in den Sondierungen hatten sich die Beteiligten darauf verständigt, die Stromsteuer auf den in der EU erlaubten Mindestwert zu senken. Auch Umlagen und Netzentgelte sollen sinken. Das soll zu Entlastungen um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde führen. Zudem sollen die Übertragungsnetzentgelte halbiert werden, die Bestandteil des Strompreises sind. Das Gebäudeenergiegesetz soll novelliert werden. Es soll "technologieoffener, flexibler und einfacher" werden, so das Versprechen.

      Migration:

      Laut Merz wird die Koalition in diesem Politikfeld einen "neuen Kurs" einschlagen. Es werde Kontrollen an den Staatsgrenzen und auch Zurückweisungen von Asylbewerbern geben. Letzteres werde "in Abstimmung mit den europäischen Nachbarn" erfolgen. Ob dazu auch deren Einverständnis erforderlich ist, wie die SPD es gefordert hatte, oder ob die Nachbarstaaten nur in Kenntnis gesetzt werden, was CDU/CSU für ausreichend halten, präzisierte Merz zunächst nicht.

      Der Koalitionsvertrag hält außerdem fest, dass die Begrenzung sogenannter irregulärer Migration wieder als Ziel im Aufenthaltsgesetz festgeschrieben werden soll. Union und SPD wollen zudem humanitäre Aufnahmeprogramme wie das für Ortskräfte und Menschenrechtler aus Afghanistan beenden, keine neuen Programme auflegen sowie den Nachzug von Familien zu Flüchtlingen mit subsidiärem Schutzstatus für zwei Jahre aussetzen. Für Härtefälle soll es Ausnahmen geben.

      Einbürgerung:

      Union und SPD wollen einen Teil der Einbürgerungsreform rückgängig machen. Die Ampel-Koalition hatte die Wartezeiten für den Erhalt eines deutschen Passes verkürzt. Die deutsche Staatsbürgerschaft kann derzeit bekommen, wer fünf Jahre in Deutschland ist. Bei besonderen Integrationserfolgen ist das schon nach drei Jahren möglich. Diese "Turboeinbürgerung" nach drei Jahren werde wieder abgeschafft, sagte Merz.

      Bürgergeld:

      Die künftigen Bündnispartner wollen das Bürgergeld in "Grundsicherung für Arbeitssuchende" umbenennen und strengere Regeln einführen. Statt Weiterbildung und Qualifizierung solle wieder die Vermittlung in einen Job im Vordergrund stehen, heißt es im Koalitionsvertrag. Wenn die Bezieher ihren Pflichten nicht nachkommen, sollen die Leistungen "schneller, einfacher und unbürokratischer" als bisher gekürzt werden. Auch ein "vollständiger Leistungsentzug" werde möglich sein.

      Änderungen sind zudem bei den Freibeträgen für Vermögen vorgesehen. Die Regelung, dass im ersten Jahr des Leistungsbezugs deutlich höhere Vermögen unangetastet bleiben als später, fällt weg. Außerdem soll eine Staffelung des Schonvermögens nach "Lebensleistung" eingeführt werden. Bislang gelten nach Ablauf des ersten Jahres einheitlich 15.000 Euro pro Person.

      Bei den Wohnkosten gilt bisher eine Karenzzeit von einem Jahr, während der nicht geprüft wird, ob diese Kosten zu hoch sind. Dazu heißt es im Koalitionsvertrag: "Dort, wo unverhältnismäßig hohe Kosten für Unterkunft vorliegen, entfällt die Karenzzeit." Damit könnte jemand schon kurz nach Beginn des Bürgergeldbezugs aufgefordert werden, sich eine günstigere Unterkunft zu suchen.

      Rente:

      Das Rentenniveau soll bis zum Jahr 2031 bei 48 Prozent abgesichert werden. Die dafür erforderlichen Mehrausgaben wollen CDU/CSU und SPD mit Steuermitteln ausgleichen. Auch künftig soll nach 45 Beitragsjahren ein abschlagsfreier Renteneintritt möglich bleiben.

      Zugleich sollen finanzielle Anreize für das Arbeiten im Alter geschaffen werden. "Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, bekommt sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei", heißt es im Koalitionsvertrag.

      Die CSU hat sich mit der Forderung durchgesetzt, die Mütterrente auszubauen. Sie werde mit drei Rentenpunkten für alle vollendet, "unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder", um allen Müttern die gleiche Wertschätzung und Anerkennung zu gewährleisten. Auch dieses Vorhaben soll aus Steuermitteln finanziert werden.

      Deutschlandticket:

      Das Deutschlandticket soll es weiterhin geben. Ab 2029 könnte der Preis dafür allerdings steigen. Im Moment sind es 58 Euro pro Monat.

      Die Finanzierung des Tickets scheint allerdings weiterhin nicht abschließend geregelt zu sein. Im Koalitionsvertrag steht: "Um Planungssicherheit für die Kunden beim Ticket, aber auch für Bund und Länder bei der Finanzierung zu gewährleisten, werden die Kosten für das Ticket nach einem festen Schlüssel aufgeteilt."

      Verteidigung:

      Union und SPD wollen die Verteidigungsausgaben "deutlich und stringent" steigern. Dies müsse "bis zum Ende der Legislaturperiode" geschehen, heißt es im Koalitionsvertrag. Auf eine konkrete Höhe legen sich die designierten Koalitionäre nicht fest. Diese werde sich nach den in der NATO gemeinsam vereinbarten Fähigkeitszielen richten.

      Im ersten halben Jahr der Regierungsarbeit soll "ein Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetz für die Bundeswehr" beschlossen werden. Die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte solle "kurzfristig, nachdrücklich und nachhaltig" erhöht werden.

      Wehrdienst:

      Die Koalitionspartner wollen einen neuen Wehrdienst einführen, der "zunächst auf Freiwilligkeit" basiert. Vorbild sei das schwedische Modell. Laut Vereinbarung sollen noch in diesem Jahr die Voraussetzungen für eine "Wehrerfassung und Wehrüberwachung" geschaffen werden.

      Vorratsdatenspeicherung:

      Telekommunikationsanbieter sollen dazu verpflichtet werden, IP-Adressen für mögliche Ermittlungen drei Monate lang zu speichern. Wegen rechtlicher Unsicherheiten war die alte Regelung zur Vorratsdatenspeicherung seit 2017 nicht mehr genutzt worden.

      Zur Bekämpfung schwerer Straftaten soll die Bundespolizei auf die sogenannte Quellen-TKÜ (Telekommunikationsüberwachung) zurückgreifen dürfen. Für bestimmte Zwecke sollen die Sicherheitsbehörden zudem, unter Berücksichtigung verfassungsrechtlicher Vorgaben und digitaler Souveränität, die automatisierte Datenrecherche und -analyse sowie den nachträglichen biometrischen Abgleich mit öffentlich zugänglichen Internetdaten, auch mittels Künstlicher Intelligenz, vornehmen können.

      Aufteilung der Ministerien:

      Die SPD soll Berichten zufolge in der neuen Bundesregierung sieben Ministerien erhalten, darunter die Ressorts Finanzen und Arbeit. Auf die CDU entfallen neben dem Kanzleramt sechs Ministerien und auf die CSU drei.

    • Künftige BundesregierungNeue Flüchtlinge aus der Ukraine sollen kein Bürgergeld mehr bekommen

      Union und SPD wollen neuen Flüchtlinge aus der Ukraine künftig kein Bürgergeld mehr auszahlen, sondern die geringeren Leistungen für Asylbewerber.

      Das geht aus dem heute vorgestellten Koalitionsvertrag hervor, den die Parteien noch formell annehmen müssen. Demnach gilt die Umstellung für alle ab dem 1. April 2025 eingereisten Flüchtlinge mit Aufenthaltsrecht nach der sogenannten Massenzustrom-Richtlinie. Zudem soll über bundesweit einheitliche Vermögensprüfungen künftig die Bedürftigkeit nachgewiesen werden.

      Seit 2022 erhalten ukrainische Kriegsflüchtlinge in der gesamten EU einen Aufenthaltsstatus, ohne einen Asylantrag stellen zu müssen. Aktuell leben rund 1,25 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland.

    • WirtschaftAfD-Chefin Weidel bezeichnet Trumps Zollpolitik als "viel zu aggressiv"

      Die Parteivorsitzende der AfD, Weidel, hat die Zollpolitik von US-Präsident Trump kritisiert.

      Sie sagte vor Trumps jüngster Ankündigung, die gesamte Vorgehensweise des US-Präsidenten sei viel zu aggressiv und schädige auch die amerikanische Wirtschaft. Weidel wiederholte ihre Forderung, mit der US-Regierung über eine Abschaffung der Zölle zu verhandeln.

      Aus der AfD hatte sich zuletzt Co-Parteichef Chrupalla positiv zu den Zollankündigungen Trumps geäußert. Auf Chrupallas Verständnis für die Zölle angesprochen sagte Weidel, sie habe dieses Verständnis nicht.

    • Deutsche BahnMutmaßlicher Brandanschlag auf Strecke Nürnberg-Erfurt - Verkehr normalisiert sich

      Die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt ist nach einem mutmaßlichen Brandanschlag wieder befahrbar.

      Die Deutsche Bahn teilte mit, den Reparaturteams sei es gelungen, die Funktionsfähigkeit der Anlagen wiederherzustellen. Trotzdem werde es noch einige Stunden dauern, bis sich der Zugverkehr normalisiere.

      Die Strecke war wegen des mutmaßlichen Brandanschlags auf Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik der Bahn seit dem Nachmittag gesperrt. Alle Züge des Fern- und Regionalverkehrs wurden über Stunden umgeleitet.

    • OstafrikaTansanischer Oppositionsführer Lissu erneut festgenommen

      In Tansania ist rund sechs Monate vor der Präsidentschaftswahl der einflussreiche Oppositionspolitiker Lissu festgenommen worden.

      Das teilte Lissus Partei Chadema in sozialen Netzwerken mit. Lissu und weitere Parteifunktionäre seien nach einem Wahlkampfauftritt im Süden des ostafrikanischen Landes festgesetzt worden. Polizisten hätten zudem Tränengas gegen die Zuschauer eingesetzt. Menschenrechtler werfen der Regierung von Präsidentin Suluhu Hassan Angriffe auf ihre politischen Gegner im Vorfeld der für Ende Oktober angesetzten Wahlen vor. Die Regierung weist dies zurück. Lissu war bereits mehrfach festgenommen worden; 2017 überlebte er ein offenbar politisch motiviertes Attentat.

    • 80. TodestagScholz: Bonhoeffers Werte aktueller denn je

      Der geschäftsführende Bundeskanzler Scholz hat den vor 80 Jahren ermordeten Theologen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer gewürdigt.

      Scholz schrieb in sozialen Medien, Bonhoeffer habe mit großem Mut für seine Überzeugungen eingestanden und dies mit seinem Leben bezahlt. 80 Jahre nach seiner Hinrichtung seien Bonhoeffers Werte von Gerechtigkeit und Verantwortung aktueller denn je. Der Schutz der Menschenwürde sei die Aufforderung zu ständiger Wachsamkeit und aktiver Menschlichkeit - jeden Tag, schrieb Scholz.

      Bonhoeffer war am 9. April 1945, wenige Wochen vor der Kapitulation der Wehrmacht, auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers im KZ Flossenbürg hingerichtet worden. Der 1906 in Breslau geborene evangelische Theologe war ein prominenter Vertreter der in der NS-Zeit oppositionellen Bekennenden Kirche und gehörte dem deutschen Widerstand an.

    • BonnSteinmeier wirbt für Festhalten an Entwicklungszusammenarbeit

      Bundespräsident Steinmeier hat trotz des Spardrucks der öffentlichen Haushalte für ein Festhalten an der deutschen Entwicklungszusammenarbeit geworben.

      Diese könne einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten, und das komme am Ende auch Deutschland zugute, sagte Steinmeier in Bonn bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Er sei froh, dass die Entwicklungspolitik in der Gesellschaft einen breiten Rückhalt habe.

      Steinmeier verwies darauf, dass Entwicklungszusammenarbeit aktuell weltweit zunehmend unter Druck stehe. In vielen Staaten, wie etwa den USA, würden Finanzmittel drastisch gekürzt.

    • Dominikanische RepublikMehr als 120 Tote bei Einsturz von Diskotheken-Dach - auch bekannter Sänger unter den Opfern

      Nach dem Einsturz eines Diskotheken-Daches in der Dominikanischen Republik ist die Zahl der Toten auf 124 gestiegen.

      155 Menschen wurden nach jüngsten Angaben verletzt. Einsatzkräfte suchen in den Trümmern weiter nach Verschütteten. Unter den Toten ist auch der bekannte Merengue-Sänger Rubby Perez. Er hatte in der Diskothek in der Hauptstadt Santo Domingo ein Konzert gegeben, als das Dach aus noch ungeklärter Ursache einstürzte. Präsident Abinader rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

    • Aktionsplan der EUEuropa soll bei Künstlicher Intelligenz unabhängiger von China und USA werden

      Die EU-Kommission will die Regeln zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz vereinfachen und lockern.

      Das bald in Kraft tretende KI-Gesetz solle vereinfacht werden, erklärte die Kommission in Brüssel. Auch bei bestehenden EU-Datenschutzgesetzen wolle man die Komplexität und den Verwaltungsaufwand verringern. Ziel sei, dass Europa durch die Änderungen weltweit auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz führend werde.

      Die EU will nach eigenen Angaben zudem unabhängiger von chinesischen und amerikanischen Unternehmen werden. Dafür soll die Kapazität europäischer Datenzentren in den kommenden fünf bis sieben Jahren verdreifacht werden. Die EU will zudem 20 Milliarden Euro an privaten Investionen einwerben. Das Geld soll in fünf Einrichtungen fließen, in denen komplexe KI-Modelle entwickelt werden sollen.

      Der Digitalverband Bitkom begrüßte die Pläne. Die EU verschiebe ihren Fokus von der Regulierung der Künstlichen Intelligenz auf die Förderung. Eine Sprecherin des Verbandes sagte, dafür sei es höchste Zeit.

    • WirtschaftTata Steel baut in den Niederlanden rund 20 Prozent der Stellen ab

      Der indische Stahlkonzern Tata Steel will in den Niederlanden rund 1.600 Arbeitsplätze abbauen.

      Nach Angaben des Unternehmens entspricht das rund 20 Prozent der dort Beschäftigten. Zur Begründung hieß es, Tata Steel wolle wettbewerbsfähiger werden. Die Fixkosten sollten gesenkt und die Gewinnmarge verbessert werden.

      Tata Steel ist einer der größten Konkurrenten des deutschen Stahlkonzerns Thyssenkrupp. Die beiden Konzerne wollten vor einigen Jahren ihre europäischen Stahlgeschäfte zusammenlegen. Das scheiterte aber 2019 am Widerstand der Europäischen Wettbewerbsbehörde.

    • Bundesagentur für ArbeitNahles: Beitragserhöhung steht nicht zur Debatte

      Nach Angaben der Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Nahles, steht eine Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung derzeit nicht an.

      Die Bundesagentur müsse dieses Jahr vermutlich ihre Rücklage von derzeit 3,2 Milliarden Euro heranziehen, um ein möglicherweise entstehendes Defizit im Haushalt auszugleichen, erklärte Nahles in Nürnberg. Beitragserhöhungen stünden nicht zur Debatte. Allein für das Arbeitslosengeld hat die Behörde im laufenden Jahr rund 22 Milliarden Euro eingestellt. Das sind 2,3 Milliarden mehr als im Jahr 2018, vor der Corona-Pandemie. 

      Eine Beitragserhöhung müsste von Bundestag und Bundesrat per Gesetzgebung beschlossen werden. Zuletzt war der Satz im Jahr 2023 angehoben worden - allerdings als Automatismus.

      Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, der Satz von derzeit 2,6 Prozent des Bruttolohns könnte um 0,2 bis 0,3 Punkte zum nächsten Jahreswechsel angehoben werden, um das Defizit der Bundesagentur auszugleichen. 

    • IngolstadtBibliothek der Katholischen Universität übernimmt Archiv von NS-Zeitung

      Die wohl erste NS-Tageszeitung "Donaubote" wird fortan von der Bibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt verwahrt.

      Die Universität teilte mit, für die Wissenschaft sei das 1927 in Ingolstadt gegründete "Hetzblatt" ein wichtiger Untersuchungsgegenstand. Gernot Lorenz, ein leitender Mitarbeiter der Universitätsbibliothek, erklärte, der Blick in die Vergangenheit sei gerade heute wichtig. Es gehe darum zu verstehen, mit welchen Mechanismen die öffentliche Meinungsbildung manipuliert und gesteuert werden sollte.

      Nach Angaben der Katholischen Uni sind die Zeitungs-Bände eine Schenkung der Tageszeitung "Donaukurier" und werden durch Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Ingolstadt ergänzt.

      Für ideologisch geprägte Medien aus der NS-Zeit gelten in Bibliotheken besondere Nutzungsregeln, wie es hieß. Zugang erhalte nur, wer ein wissenschaftliches oder pädagogisches Interesse begründen könne.

    • Protest gegen hohe LebenshaltungskostenGriechenland: Landesweiter Streik sorgt für Verkehrschaos

      Ein Generalstreik aus Protest gegen die hohen Lebenshaltungskosten in Griechenland hat den Verkehr landesweit zum Erliegen gebracht.

      In der Hauptstadt Athen gingen nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Demonstranten auf die Straße. In Griechenlands zweitgrößter Stadt Thessaloniki protestierten rund 5.000 Menschen. Die Fähren zu den Inseln blieben in ihren Häfen, Busse und Züge des öffentlichen Nahverkehrs standen still. Flüge von und nach Griechenland fielen aus, da sich auch die Fluglotsen an dem Streik beteiligen. Schulen, Gerichte, Banken und andere Einrichtungen blieben vielerorts geschlossen. Zu dem Ausstand hatten große Gewerkschaftsverbände des privaten und öffentlichen Sektors aufgerufen. Sie fordern mehr Lohn und die Wiederherstellung der Tarifverhandlungsrechte.

    • Vorwurf MenschenhandelRazzien in mehreren Bundesländern

      Wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, Menschenhandels und illegaler Prostitution haben in mehreren Bundesländern Razzien stattgefunden.

      Auch Orte in Tschechien seien durchsucht worden, teilte ein Sprecher der Bundespolizei Sachsen-Anhalt mit. In beiden Ländern habe es Festnahmen von Verdächtigen gegeben. Es handele sich um eine Tätergruppe, denen zur Last gelegt werde, vor allem Frauen aus Vietnam wohl mittels erschlichener Visa in die EU eingeschleust und in die Prostitution gezwungen zu haben.

    • Sexueller KindesmissbrauchEuropaweite Durchsuchungen

      Ermittler sind mit europaweiten Durchsuchungen gegen sexuellen Kindesmissbrauch vorgegangen.

      Wie das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte, wurden in den vergangenen Wochen in insgesamt zwölf Ländern fast 170 Beschuldigte festgenommen. Dabei seien zudem knapp 1.700 Speichermedien gefunden worden. Weiter hieß es, allein in Hessen gebe es Ermittlungen gegen etwa einhundert Personen. Ihnen werde die Verbreitung sowie der Erwerb und der Besitz von Kinder- beziehungsweise Jugendpornografie zur Last gelegt. Initiiert wurde die Aktion nach Angaben des LKA von polnischen Sicherheitsbehörden.

    • UrteilBewährungsstrafe für Abschießen von Silvesterrakete auf eine Wohnung

      In Berlin ist ein 23-Jähriger zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil er in der Silvesternacht eine Rakete auf eine Wohnung geschossen hatte.

      Das Gericht sprach den aus dem Westjordanland stammenden Mann der Sachbeschädigung schuldig. Damit folgte es weitgehend dem Antrag der Verteidigung, die den Vorfall als Versehen bezeichnet hatte. Den Vorwurf der versuchten schweren Körperverletzung und der versuchten schweren Brandstiftung sah das Gericht als nicht bestätigt an.

      Der Fall hatte besondere Aufmerksamkeit erzielt, weil der Mann seinen Raketenabschuss gefilmt und anschließend auf seinem Social-Media-Kanal veröffentlicht hatte.

    • WirtschaftMarktanteil deutscher Autokonzerne im Elektrobereich wächst kräftig

      Auf dem Markt für Elektroautos in Deutschland werden einheimische Hersteller immer erfolgreicher.

      Laut Berechnungen des Beratungsunternehmens EY stieg ihr Anteil im ersten Quartal 2025 auf 66 Prozent, nach 51 Prozent im Vorjahreszeitraum.

      Besonders Volkswagen trägt dazu bei: Im ersten Quartal kam fast jedes zweite E-Auto von VW. Die sechs bestverkauften Modelle stammten laut EY allesamt von einer Volkswagen-Marke.

      Die internationale Konkurrenz ist im Vergleich dazu deutlich schwächer. Tesla verzeichnet ein Absatzminus von 62 Prozent, chinesische Hersteller kommen auf ein Plus von zwei Prozent.

      Der Anteil von Elektroautos am gesamten Automarkt in Deutschland betrug im Anfangsquartal dieses Jahres 17 Prozent.

    • Dominikanische RepublikFast 100 Tote bei Einsturz von Diskotheken-Dach

      In der Dominikanischen Republik ist nach dem Tod von fast hundert Menschen beim Einsturz eines Diskotheken-Daches eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden.

      Die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle in Santo Domingo dauern an. Die Rettungskräfte rechnen aber kaum mehr damit, noch Überlebende zu finden.
      Mindestens 160 weitere Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich hunderte Gäste in der Disko. Dort trat an dem Abend der bekannte Merengue-Sänger Rubby Perez auf. Auch er soll nach Angaben seines Managements unter den Toten sein. Bestätigt ist das noch nicht.

      Warum das Dach einstürzte, ist bisher nicht bekannt.

    • ZollstreitBörsen weiter unter Druck - Dax kurz nach Handelsbeginn 2,5 Prozent Minus

      Der Handelskrieg zwischen den USA und China setzt die internationalen Börsen weiter unter Druck. Nach einer leichten Entspannung gestern büßte der Deutsche Aktienindex in den ersten Handelsminuten rund 2,5 Prozent ein und sank damit wieder unter die 20.000-Punkte-Marke.

      In London lagen die Kurse ebenfalls fast 2,5 Prozent im Minus, in Paris 2,8 Prozent.

      Auch an den asiatischen Börsen gaben die Kurse nach. Der japanische Nikkei schloss mit einem Minus von fast vier Prozent, die Kurse an der Börse von Seoul fielen um 1,7 Prozent.

      In China selbst waren die Verluste gering, in Shanghai und Shenzhen gab es sogar ein leichtes Plus. Hier stützen sich die Anleger auf angekündigte staatliche Hilfen für Banken und Unternehmen.

      Gestern hatten Hoffnungen auf erfolgreiche Verhandlungen im Zollkonflikt insbesondere an den Börsen in Europa und Asien für einen leichten Auftrieb gesorgt, in den USA schlossen die Börsen hingegen im Minus.

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    • WirtschaftDeutscher Groß- und Außenhandel erwartet wegen US-Zöllen Warenknappheit

      Der Zollkonflikt mit den USA könnte nach Einschätzung des Bundesverbands des Groß- und Außenhandels zu Marktverzerrungen in Deutschland führen. Man müsse mit gestörten Lieferketten und Warenknappheit rechnen, sagte Verbandspräsident Jandura der "Augsburger Allgemeinen".

      Bisher mache sich das noch nicht bemerkbar, da viele Händler angesichts der drohenden Zölle ihre Lager noch zu alten Bedingungen aufgefüllt hätten. Als weitere Gefahr nannte Jandura eine wachsende Billigkonkurrenz aus China, da den Unternehmen dort wegen der hohen Zölle über Nacht ein großer Absatzmarkt weggebrochen sei.

      Die USA haben weitere Zölle gegen Handelspartner weltweit in Kraft gesetzt. Für Waren aus China steigen sie auf insgesamt 104 Prozent. Hintergrund sind die Vergeltungszölle auf amerikanische Produkte von Seiten Pekings, auf die wiederum Washington erneut reagiert hatte.

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    • Statistisches BundesamtAlleinlebende zahlen mehr Miete

      Alleinlebende müssen für ihre Wohnungen im Durchschnitt eine höhere Miete pro Quadratmeter zahlen als Haushalte mit mehreren Personen.

      Laut dem Statistischen Bundesamt liegt die durchschnittliche Quadratmetermiete für Ein-Personen-Haushalte etwa 6 Prozent höher bei 7,53 Euro. Ein möglicher Grund sei, dass Alleinlebende meist kleinere Wohnungen mieten. Diese kosten gemäß den Statistikern im Verhältnis zur Wohnfläche in der Regel mehr.

      Zudem sei die Nachfrage nach Wohnungen für Alleinlebende stärker gestiegen als das Angebot. Zwischen 2011 und 2022 habe sich die Zahl der Ein-Personen-Haushalte von rund 14 Millionen auf etwa 17,4 Millionen erhöht.

      In Großstädten lebt dem Statistikamt zufolge mehr als die Hälfte der Menschen allein. In kleinen Gemeinden hingegen sei es nur gut ein Drittel.

    • US-Medien"New York Times"-Verleger Sulzberger: "Trump ist längst hinter uns her"

      Nach Einschätzung des Verlegers der "New York Times", Arthur Sulzberger, steht die renommierte US-Zeitung derzeit unter dem stärksten Druck seit Generationen. Grund sei das Verhalten von Präsident Trump, sagte er dem Magazin "Stern". Wörtlich sagte Sulzberger: "Trump ist längst hinter uns her".

      Der Verleger verwies im "Stern" auf mehrere Klagen Trumps gegen die NYT. Der Präsident habe die Zeitung von ihrem langjährigen Reporterplatz im Pentagon entfernt und alle NYT-Abonnements der Regierung gekündigt. Auf Grundlage von Berichten der "New York Times" habe er außerdem angekündigt, Untersuchungen einzuleiten, um undichte Stellen in der Regierung zu finden.

      Sulzberger sagte, es habe auch schon früher US-Präsidenten gegeben, die versucht hätten, die NYT von der Veröffentlichung bestimmter Informationen abzuhalten. "Das hier ist aber deutlich schlimmer", sagte er dem "Stern". Dennoch werde Trumps Vorgehen bei der NYT nicht funktionieren. Die Zeitung habe ein hervorragendes Anwaltsteam und sei wirtschaftlich gut aufgestellt.

      Sulzberger zeigte sich optimistisch, dass die Demokratie in den USA vor Trump verteidigt werden könne. Die Vereinigten Staaten hätten eine reiche Tradition einer freien und unabhängigen Presse. Eine Reihe von Medien leisteten gute Arbeit.

    • FußballDFB verlängert mit Sportdirektor Völler bis 2028

      Der Deutsche Fußball-Bund hat den Vertrag mit Sportdirektor Rudi Völler vorzeitig um zwei Jahre bis Sommer 2028 verlängert. Das gaben der DFB und Völler bekannt. Der 64-Jährige hatte seine Bereitschaft bereits im Vorfeld der Nations-League-Spiele gegen Italien angedeutet. 

      Die Nationalmannschaft und ihr gesamtes Team beim DFB seien ihm ans Herz gewachsen, sagte Völler. Daran hätten "die begeisternde Heim-Europameisterschaft, aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit Julian Nagelsmann einen entscheidenden Anteil".

      Der Verband konnte damit nach Bundestrainer Julian Nagelsmann auch Völler über die WM im kommenden Jahr hinaus an sich binden. Die Weltmeisterschaft 2026 wird in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen. 2028 wird die EM in Großbritannien und Irland gespielt. 

    • KlimawandelDeutscher Städtetag: "Sparsam mit Wasser umgehen"

      Der Deutsche Städtetag ruft angesichts des trockenen Frühlings zu Sparsamkeit im Umgang mit Trinkwasser auf.

      Hauptgeschäftsführer Dedy sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der Klimawandel sei mehr und mehr spürbar. Deshalb sei eine effiziente Wassernutzung in Städten, der Landwirtschaft und der Industrie entscheidend. Bürgerinnen und Bürger müssten sparsam mit der wertvollen Ressource umgehen. 

      Auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung beobachtet eine außergewöhnliche Trockenheit für die jetzige Jahreszeit. Der Leiter des Deutschen Dürremonitors, Marx, sagte im Deutschlandfunk, dies bedeute aber nicht zwingend, dass ein Dürresommer bevorstehe. Die Wasserversorgung sei sicher.

    • AllergienMehr Heuschnupfen durch Klimawandel

      Viele Menschen haben das Gefühl, ihre Allergie sei über die Jahre heftiger geworden ist. Eine Übersichtsstudie bestätigt jetzt, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pollensaison und -konzentrationen zu mehr allergischer Rhinitis - besser bekannt als Heuschnupfen - beitragen.

      Ausgewertet wurden Forschungsergebnisse aus den Jahren 2000 bis 2023. In der Zeit gab es allein 16 Studien, die über längere Phasen mit Pollenflug oder höhere Pollenkonzentrationen berichteten - im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Es wird beispielsweise prognostiziert, dass die Gesamtpollenemissionen in den USA bis zum Ende des Jahrhunderts um 16–40 Prozent zunehmen werden - und die Dauer der Pollensaison um 19 Tage. Weitere Studien zeigen, dass im Zusammenhang mit allergischer Rhinitis mehr Menschen medizinische Leistungen in Anspruch genommen haben.

    • EuroparatMenschenrechtskommissar kritisiert slowakisches Lobbyisten-Gesetz

      Der Menschenrechtskommissar des Europarats, O'Flaherty, hat sich besorgt über ein geplantes Gesetz zur Kontrolle von Nichtregierungsorganisationen in der Slowakei geäußert.

      In einem Brief an das Parlament in Bratislava rief er die Abgeordneten auf, den Entwurf nicht anzunehmen. In der vorliegenden Fassung gebe das Gesetz staatlichen Behörden einen zu weiten Spielraum und könne abschreckend auf zivilgesellschaftliches Engagement wirken. Der Entwurf der Regierung des linkspopulistischen Ministerpräsidenten Fico sieht vor, NGOs als Lobbyisten einzustufen und Einblick in deren Finanzierung und Arbeitsweise zu ermöglichen. Während Fico dies mit dem Ziel größerer Transparenz begründet, sehen Kritiker darin ein Kontrollinstrument nach Moskauer Vorbild.

      In den vergangenen Tagen hatten Tausende gegen die Gesetzesinitiative protestiert.

    • TürkeiAnklage gegen mehr als 800 Personen nach Protesten gegen Festnahme Imamoglus

      Nach den Massenprotesten gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters und Oppositionspolitikers Imamoglu in der Türkei hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen mehr als 800 Personen erhoben.

      Ihnen werde die Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen vorgeworfen, teilte die Strafverfolgungsbehörde mit. 278 Beschuldigte seien in Untersuchungshaft. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu drohen einigen Angeklagten bis zu fünf Jahre Haft.

      Imamoglu, der nach seiner Festnahme zum Präsidentschaftskandidaten der größten Oppositionspartei CHP ernannt wurde, gilt als wichtigster innenpolitischer Rivale von Präsident Erdogan. Gegen ihn werden Korruptions- und Terrorvorwürfe erhoben. 

      Das Istanbuler Gouverneursamt hatte Demonstrationen im Anschluss an Imamoglus Festnahme zunächst untersagt, seit Ende März jedoch wieder erlaubt.

    • Die Lottozahlen16 - 24 - 31 - 34 - 37 - 40

      Die Lottozahlen: 16 - 24 - 31 - 34 - 37 - 40

      Superzahl: 1

      "Spiel 77: 1 - 7 - 5 - 2 - 1 - 8 - 7

      "Super 6": 7 - 8 - 6 - 6 - 0 - 9

      Die Angaben sind ohne Gewähr.

    • WetterNachts dicht bewölkt - im Tagesverlauf aufgelockert oder sonnig

      Der Wetterbericht, die Lage: Hochdruckeinfluss sorgt für ruhiges Wetter. Die eingeflossene polare Kaltluft erwärmt sich zunehmend.

      Die Vorhersage:
      Nachts vom Nordwesten bis zur Mitte dicht bewölkt, ebenso an den Alpen. Sonst meist klar. Tiefstwerte 6 bis 0 Grad. Am Tag nach wolkigem Beginn Auflockerungen, im Südwesten sonnig. Temperaturen 10 bis 19 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Freitag in der Nordosthälfte wechselnd bis stark bewölkt mit etwas Regen. In der Südwesthälfte heiter oder sonnig. 13 und 23 Grad.

  • Dienstag, 8.04.2025

    • Dominikanische RepublikMindestens 58 Tote bei Einsturz von Diskotheken-Dach

      In der Dominikanischen Republik sind beim Einsturz eines Daches in einer Diskothek nach jüngsten Angaben mindestens 58 Menschen ums Leben gekommen.

      Wie die Rettungskräfte in der Hauptstadt Santo Domingo mitteilten, wurden 150 Personen verletzt. Die Suche nach Verschütteten dauert an. Wie es zu dem Unglück kam, ist bisher nicht bekannt. Örtliche Medien schreiben, bis zu 1.000 Gäste seien in dem Tanzlokal gewesen.

    • FlughäfenTarifeinigung beim Luftsicherheitspersonal - Keine Streiks zu Ostern

      Für die rund 25.000 Beschäftigten im Sicherheitsbereich an deutschen Verkehrsflughäfen gibt es einen neuen Tarifvertrag.

      Darauf haben sich die Gewerkschaft Verdi und der Branchenverband geeinigt. Nach Berechnungen von Verdi steigen die Stundenlöhne je nach Lohngruppe zwischen 7,2 und 10,6 Prozent. Auch soll es bessere Arbeitsbedingungen für das Personal geben. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 21 Monaten.

      Die Arbeitgeber sprachen von großen Zugeständnissen. Damit ermögliche man den Reisenden ruhige Osterferien ohne Beeinträchtigungen durch Streiks, hieß es. In der Vergangenheit hatte Verdi mit Streiks des Sicherheitspersonals wiederholt Flughäfen weitgehend lahmgelegt.

    • TürkeiAnklage gegen mehr als 800 Personen nach Protesten gegen Festnahme Imamoglus

      Nach den Massenprotesten gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters und Oppositionspolitikers Imamoglu in der Türkei hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen mehr als 800 Personen erhoben.

      Ihnen werde die Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen vorgeworfen, teilte die Strafverfolgungsbehörde mit. 278 Beschuldigte seien in Untersuchungshaft. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu drohen einigen Angeklagten bis zu fünf Jahre Haft.

      Imamoglu, der nach seiner Festnahme zum Präsidentschaftskandidaten der größten Oppositionspartei CHP ernannt wurde, gilt als wichtigster innenpolitischer Rivale von Präsident Erdogan. Gegen ihn werden Korruptions- und Terrorvorwürfe erhoben. 

      Das Istanbuler Gouverneursamt hatte Demonstrationen im Anschluss an Imamoglus Festnahme zunächst untersagt, seit Ende März jedoch wieder erlaubt.

    • Champions LeagueBayern unterliegt Inter Mailand im Viertelfinal-Hinspiel 1:2

      In der Fußball-Champions League hat Bayern München das Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand 1:2 verloren.

      Im zweiten Spiel gewann Arsenal London gegen Real Madrid mit 3:0.

      Borussia Dortmund spielt morgen gegen den FC Barcelona. Außerdem trifft Paris Saint Germain auf Aston Villa aus Birmingham.

      Die Rückspiele finden in einer Woche statt.

    • IsraelOberstes Gericht: Chef des Inlandsgeheimdienstes bleibt vorerst im Amt

      In Israel bleibt der Präsident des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, vorerst im Amt.

      Das entschied das Oberste Gericht. In einer einstweiligen Verfügung wurde zudem festgelegt, dass die Befugnisse Bars nicht eingeschränkt werden dürfen.

      Ministerpräsident Netanjahu hatte die Entlassung des Geheimdienstchefs im März verkündet. Er begründete den Schritt mit einem Mangel an Vertrauen. Bar bezeichnete die Entscheidung dagegen als politisch motiviert.

      Seine Entlassung löste in Israel Massenproteste aus. Der Inlandsgeheimdienst ermittelt unter anderem gegen Vertraute Netanjahus wegen des Verdachts illegaler Beziehungen zum arabischen Golfstaat Katar.

      Regierung und Generalstaatsanwaltschaft haben jetzt bis zum 20. April Zeit bekommen, einen Kompromiss in der Personalie zu finden. Anderfalls will das Gericht eine Entscheidung treffen.

    • ZollkonfliktUSA verhängen noch höhere Zölle gegen China

      US-Präsident Trump hat im Zollstreit den Druck auf China weiter erhöht. Das Weiße Haus teilte mit, morgen träten zusätzliche Abgaben von 50 Prozent auf chinesische Waren in Kraft, sollte Peking seine Vergeltungszölle auf US-Produkte bis dahin nicht zurücknehmen. Die US-Zölle auf chinesische Waren betrügen dann zusammengenommen mehr als 100 Prozent.

      Präsident Trump erklärte in Washington, er gehe weiter davon aus, dass Peking an einer Verhandlungslösung interessiert sei. China hat bisher allerdings kein Einlenken signalisiert. Das Handelsministerium in Peking bezeichnete das amerikanische Vorgehen als Erpressung und erklärte, man werde dem nicht nachgeben.

      Die von Trump angekündigten Zölle gegen Handelspartner weltweit treten morgen vollständig in Kraft. Für die EU gelten 20 Prozent. Morgen wollen sich die 27 Mitgliedsländer über eine erste Reaktion abstimmen. Im Gespräch sind Vergeltungszölle, etwa auf Motorräder und Jeans.

      EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen forderte China zu Verhandlungen auf. In einem Telefonat mit Premierminister Li Qiang betonte von der Leyen die Verantwortung Europas und Chinas für ein starkes, freies und faires Handelssystem. Das Handelsministerium in Peking erklärte dagegen, China werde das Verhalten der USA niemals akzeptieren, sondern bis zum Ende kämpfen. Die Vereinigten Staaten seien aufgerufen, alle einseitigen Zollmaßnahmen aufzuheben und die Behinderung der chinesischen Wirtschaft und des Handels zu beenden.

      Finnland und Schweden für Mercosur-Abkommen

      Finnland und Schweden sprachen sich angesichts des Handelskonflikts mit den USA für eine rasche Anwendung des geplanten Mercosur-Freihandelsabkommens aus. Die Außenministerinnen beider Länder, Valtonen und Stenergard, betonten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz die Bedeutung besserer Handelsbeziehungen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Die EU hatte im Dezember nach jahrzehntelangen Verhandlungen ein Abkommen mit den vier Ländern geschlossen. Der Text muss noch von den EU-Staaten und dem EU-Parlament gebilligt werden.

      Frankreich hingegen bekräftigte seine Ablehnung des Abkommens. Es würde dem Chaos durch die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle noch weiteres Chaos hinzufügen, sagte die französische Landwirtschaftsministerin Genevard. Paris versucht derzeit, eine Sperrminorität gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen zu organisieren.

      Das Abkommen soll den Export von in der EU hergestellten Produkten in die Mercosur-Staaten erleichtern. Europäische und insbesondere französische Landwirte fürchten jedoch den Import von billigerem Fleisch, Zucker, Reis, Honig und Soja.

      USA und Japan wollen über Zölle verhandeln

      Die USA und Japan wollen unterdessen über den Zollkonflikt verhandeln. Das teilte US-Präsident Trump nach einem Telefonat mit dem japanischen Regierungschef Ishiba mit. Die Gespräche mit Japan soll US-Handelsminister Bessent führen - nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Handelsbeauftragten des Weißen Hauses, Greer. Für Japan verhandelt Wirtschaftsminister Akazawa. Ishiba betonte nach dem Telefonat mit Trump, die US-Zollentscheidungen seien äußerst bedauerlich. Immerhin sei Japan seit fünf Jahren der weltweit größte Investor in den USA.

      Trump hatte zuletzt pauschale Zölle auf Importe aus fast allen Ländern verhängt. Für Japan sollen 24 Prozent fällig werden. Das Land ist auch von den 25-prozentigen Zöllen auf Auto-Importe betroffen. Analysten gehen davon aus, dass die Zölle das japanische Wirtschaftswachstum um bis zu 0,8 Prozent verringern könnten.

    • Trumps ZollpolitikHandelsbeauftragter der US-Regierung rechtfertigt Kurswechsel vor Senat

      Ungeachtet der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten hat der US-Handelsbeauftragte Greer die Zollpolitik von Präsident Trump vor dem Senat gegen Kritik verteidigt. Erste Länder seien an den Verhandlungstisch gekommen, um über den Abbau ihrer Handelsbarrieren zu diskutieren, sagte Greer dem Finanzausschuss der Kongresskammer.

      Rund 50 Staaten hätten das Gespräch gesucht, um Importzölle zu vermeiden. Als Beispiel nannte Greer Vietnam, dass seine eigenen Abgaben unter anderem auf Äpfel, Mandeln und Kirschen gesenkt habe. Präsident Trump will mit Hilfe der neuen Zölle das hohe Handelsdefizit der USA senken. Laut Greer wird es in naher Zukunft keine Ausnahmen von den Zöllen geben. Der Handelsbeauftragte, der die Umsetzung der neuen US-Zölle überwacht, sagte zudem, dass es keinen bestimmten Zeitplan für Verhandlungen gebe. Dies war zuletzt von Abgeordneten des Repräsentantenhauses kritisiert worden.

      Sorge um Lieferketten

      Greer räumte gegenüber den Senatoren ein, dass US-Unternehmen nach der Ankündigung des globalen Zollprogramms von Trump Schwierigkeiten bei der Umstrukturierung ihrer Lieferketten haben könnten. Greer forderte die amerikanischen Betriebe auf, ihre Lieferketten für die Zukunft umzustrukturieren und Materialien bei Bedarf im Inland zu beschaffen.

      Machtprobe zwischen Parlament und Exekutive

      Laut Verfassung obliegt es dem Kongress, Steuern, einschließlich Zölle, festzulegen. Jedoch hat das Parlament Befugnisse an die Regierung abgetreten. Präsident Trump hatte mit Verweis auf eine Bedrohung der nationalen Sicherheit für die USA in seinen Erlassen von einer Notstandsklausel Gebrauch gemacht, um tiefgreifende Änderungen in der Zollpolitik durchzusetzen. Im Kongress regt sich Widerstand, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. "Trumps zielloser, chaotischer Zollrausch habe bewiesen, dass der Kongress der Exekutive viel zu viel seiner verfassungsmäßigen Befugnisse im internationalen Handel übertragen habe, sagte der Senator Wyden aus Oregon, der führende Demokrat im Finanzausschuss. "Es ist an der Zeit, diese Macht zurückzugewinnen."

      Abgeordnete wollen Befugnisse für Zollpolitik zurückholen

      Der republikanische Senator Grassley aus Iowa und die demokratische Senatorin Cantwell aus Washington haben vergangene Woche ein Gesetz eingebracht, das den Präsidenten dazu verpflichten würde, neue Zölle vor dem Kongress zu rechtfertigen. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Thune, zeigte keine Anzeichen dafür, dass er eine Abstimmung über einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf zulassen würde, der die Aufsicht des Kongresses über Trumps Zölle ausüben würde. Laut AP plant der republikanische Abgeordnete Bacon aus Nebraska, im Repräsentantenhaus einen ähnlichen Gesetzesentwurf einzubringen.

    • Aktionsplan"Handelsblatt": EU-Kommission will fünf Gigafabriken zum Training von Künstlicher Intelligenz fördern

      Die EU-Kommission will bis zu fünf sogenannte Gigafabriken für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz fördern.

      Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Aktionsplan, den die zuständige Kommissarin Virkkunen am Mittwoch vorstellen wolle. Davon profitieren könnte eine solche Einrichtung im nordrhein-westfälischen Jülich, die sich bereits im Bau befinde, heißt es.

      Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte im Februar die Finanzierung von vier künftigen KI-Gigafabriken in Aussicht gestellt. Dort sollen komplexe und sehr große KI-Modelle trainiert werden. Diese Einrichtungen sollen dann über rund 100.000 KI-Chips der neuesten Generation verfügen, etwa viermal mehr als die KI-Fabriken, die derzeit aufgebaut werden.

    • Russlands Krieg gegen die UkraineNach Angaben aus Kiew zwei chinesische Soldaten gefangen genommen

      Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben zwei chinesische Soldaten in den Reihen russischer Truppen gefangen genommen. Präsident Selenskyj teilte mit, die chinesischen Staatsbürger seien bei Kämpfen in der Region Donezk gefasst worden.

      Es gebe zudem Hinweise, dass weitere Soldaten aus China an der Seite Russlands kämpften. Er habe deshalb eine offizielle Anfrage an die Führung in Peking gestellt, ob sich China dem russischen Krieg gegen sein Land angeschlossen habe. Ein Sprecher des US-Außenministeriums nannte die Berichte beunruhigend.

      China präsentiert sich als neutrale Partei in Russlands Krieg gegen die Ukraine. Allerdings hat Peking seit dem Beginn des Krieges im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt.

      Zuletzt waren von Russland nordkoreanische Soldaten eingesetzt worden, allerdings nur zur Verteidigung auf russischen Territorium.

    • BörsenInternationale Aktienmärkte stabilisieren sich

      Nach den Turbulenzen der vergangenen Tage hat sich die Lage an den internationalen Aktienmärkten wieder etwas stabilisiert.

      Der Dax ging mit einem Plus von rund 2,5 Prozent aus dem Handel. Der Nikkei-Index in Tokio verzeichnete einen Gewinn von rund sechs Prozent. Auch in Hongkong und Sydney gingen die Kurse wieder bergauf.

      An der New Yorker Börse gab es zu Handelsbeginn deutliche Gewinne. Der Dow Jones legte nach Börsenöffnung um rund 3,5 Prozent zu, der Technologieindex Nasdaq sogar um 3,7 Prozent. Nach Einschätzungen von Experten hoffen die Anleger auf erfolgreiche Verhandlungen im Streit um die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle auf Einfuhren aus Asien und Europa.

    • AtomprogrammRussland begrüßt geplante Gespräche zwischen den USA und dem Iran am Wochenende

      Russland hat die geplanten Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran begrüßt.

      Ein Sprecher des Kreml sagte in Moskau, der Kontakt könne dazu beitragen, die Spannungen um den Iran zu deeskalieren. Er fügte hinzu, auch China und Russland seien mit dem Iran im Gespräch über dessen Atomprogramm.

      US-Präsident Trump hatte angekündigt, dass es am Wochenende direkte Beratungen geben werde. Der Iran bestätigte die Pläne, betonte allerdings, es gehe um indirekte Verhandlungen. Das bedeutet, dass die Delegationen über Vermittler eines Drittstaats miteinander kommunizieren. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim sollen die Gespräche im Oman stattfinden. Demnach wird der Iran von Außenminister Araghchi vertreten, für die USA soll der Sondergesandte Witkoff verhandeln. Das iranische Außenministerium bestätigte die Angaben.

    • TürkeiPräsident Erdogan erstattet Anzeige wegen Beleidigung gegen CHP-Chef Özel

      Der türkische Präsident Erdogan geht juristisch gegen den Chef der größten Oppositionspartei CHP, Özel, vor.

      Gegen ihn sei Strafanzeige wegen Beleidigung des Präsidenten erstattet worden, teilte Erdogans Anwalt mit. Özel hatte die türkische Regierung bei einem CHP-Parteitag als "Junta" bezeichnet. Erdogan sei der Präsident dieser Junta, die Angst vor ihren Gegnern und vor Wahlen habe. In seiner Rede verurteilte Özel außerdem die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu.

      Der CHP-Präsidentschaftskandidat, der als größter innenpolitischer Rivale von Präsident Erdogan gilt, war im März wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Als Zeichen der Solidarität ernannte die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo Imamoglu zum Ehrenbürger der Stadt Paris.

    • UgandaMillionen Flüchtlinge leiden laut UNHCR unter Hilfskürzungen

      Die Vereinten Nationen haben auf die angespannte Lage in Flüchtlingslagern in Uganda hingewiesen.

      Die Einrichtungen seien völlig überfüllt, sagte ein Vertreter des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Uganda beherberge 1,8 Millionen Flüchtlinge, rund ein Drittel komme aus der benachbarten Demokratischen Republik Kongo. Das ostafrikanische Land verfüge nur über begrenzte Ressourcen zur Unterstützung der Flüchtlinge. Gekürzte internationale HIlfszahlungen verschärften die Situation.

      US-Präsident Trump hatte im Januar alle US-Hilfsprogramme im Ausland für eine 90-tägige Überprüfung ausgesetzt. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Programme weltweit.

    • MigrationDeutschland setzt Aufnahme von UNO-Flüchtlingen vorläufig aus

      Deutschland nimmt vorübergehend keine besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge aus dem UNO-Umsiedlungsprogramm mehr auf. Das bestätigten das Innenministerium und das UNO-Flüchtlingshilfswerk.

      Zur Begründung verwies das Ministerium auf die laufenden Koalitionsverhandlungen. Bis zu einer Entscheidung einer neuen Bundesregierung würden alle Verfahren ausgesetzt. Deutschland beteiligt sich seit 2012 an dem sogenannten Resettlement-Verfahren. Dabei schlägt das Flüchtlingshilfswerk UNHCR den Aufnahmestaaten besonders schutzbedürftige Menschen vor, die weder in ihr Heimatland zurückkehren noch im Erstaufnahmeland bleiben können. Unter ihnen sind etwa Minderjährige, Folteropfer oder verwitwete Mütter. Viele kommen aus Syrien und leben als Flüchtlinge etwa in der Türkei, Ägypten oder Jordanien.

      Die Bundesregierung hatte der UNO für die Jahre 2024 und 2025 gut 13.000 Plätze in diesem Programm zugesagt. Davon sind nach Angaben des UNHCR bisher mehr als 5.000 Menschen eingereist. Man hoffe, dass die künftige Bundesregierung das Programm fortsetzen werde, erklärte die Organisation.

    • Fußball-Nations-LeagueDeutschland gewinnt gegen Schottland

      In der Fußball-Nations-League der Frauen hat Deutschland auch das zweite Spiel gegen Schottland gewonnen. Das Nationalteam von Bundestrainer Christian Wück siegte in Wolfsburg mit 6:1.

      Damit verteidigten die deutschen Fußballerinnen die Tabellenführung der Gruppe 1. Dank Dreifach-Torschützin Selina Cerci und haben sich die deutschen Fußballerinnen der EM mit großen Schritten genähert. Vier Tage nach dem klaren Sieg in Dundee (4:0) lieferte die deutsche Auswahl vor der Pause einen bedenklichen Auftritt und geriet durch den Treffer von Caroline Weir (40.) in Rückstand. Die überragende Cerci (51./56./76.) und die eingewechselte Giovanna Hoffmann (63./65.) sorgten für eine starke Antwort im zweiten Durchgang, Höhepunkt war jedoch Laura Freigangs (67.) Treffer per Hacke. 

      Für die deutschen Fußballerinnen war es der dritte Sieg im vierten Nations-League-Spiel. Auf dem Weg zur EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) bleiben Wücks Spielerinnen noch die Bewährungsproben gegen die Niederlande (30. Mai) in Bremen und gegen Österreich (3. Juni) in Wien. 

    • Angriff auf jüdischen StudentenAngeklagter bestreitet antisemitisches Motiv

      Gut ein Jahr nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten in Berlin hat unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen der Prozess begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten gefährliche Körperverletzung vor und geht davon aus, dass die Gewalttat antisemitisch motiviert war. Der 24-Jährige bestritt den Vorwurf.

      Die Tat habe ihn und seine Familie schwer belastet, sagte der Angeklagte zum Prozessauftakt. Er habe seitdem ein Anti-Gewalt-Training absolviert und befinde sich in therapeutischer Behandlung.

      Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten gefährliche Körperverletzung vor und geht davon aus, dass die Gewalttat antisemitisch motiviert war. Demnach war das politische Engagement des Opfers im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel ausschlaggebend für den Angriff. Der Student erlitt bei der Attacke eine Mittelgesichtsfraktur und eine Hirnblutung.

      Der Betroffene tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf. Für den Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten sind bislang zwei Tage eingeplant. Das Strafmaß für gefährliche Körperverletzung beträgt sechs Monate bis zehn Jahre. In minder schweren Fälle kann das Gericht eine Strafe von drei Monaten bis hin zu fünf Jahren verhängen.

      Forderungen nach mehr Solidarität

      Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, kündigte an, das Verfahren zu verfolgen. Er betonte, eine wachsende Zahl von Menschen halte es, Zitat, "auf fatale Weise für legitim", den hier lebenden Jüdinnen und Juden Verantwortung für die Gewalt im Nahen Osten zuzuschieben.

      Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Berlin, Salzborn, sprach sich für mehr Solidarität mit Jüdinnen und Jüden aus. Die Menschen in Berlin stünden zum Glück immer wieder gegen Rechtsextremismus auf, sagte Salzborn dem RBB. "Aber wenn es um Antisemitismus geht, sind unsere Berlinerinnen und Berliner mir manchmal noch etwas zu leise."

    • Handelskonflikt"Washington Post": Musk versuchte vergeblich, Trump von Zollpolitik abzubringen

      Der US-Milliardär und Regierungsberater Musk hat nach einem Medienbericht vergeblich versucht, Präsident Trump von den jüngsten massiven Importzöllen abzubringen.

      Die "Washington Post" schreibt unter Berufung auf zwei informierte Personen, Musk habe sich mit persönlichen Appellen an Trump gewandt - allerdings erfolglos. Das Weiße Haus kommentierte, Trump habe Personen zusammengebracht, die zwar unterschiedliche Ideen lieferten, die aber nach einer einmal getroffenen Entscheidung an einem Strang zögen. Trump lehnte gestern ungeachtet der Turbulenzen an den internationalen Aktienmärkten ein Aussetzen der Importzölle erneut ab.

      Musk hatte sich in dem Handelskonflikt erst am Wochenende von Trump distanziert. So plädierte er für eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika. Zudem postete er ein Video des 2006 gestorbenen US-Ökonomen Milton Friedman, in dem dieser über Vorzüge internationaler Handelskooperationen spricht.

    • Forschungsministerium15 Millionen Förderung zur weiteren Erforschung von Islamismus

      Das Bundesforschungsministerium wird die wissenschaftliche Untersuchung des Islamismus weiterhin fördern.

      Forschungsminister Özdemir kündigte in Berlin an, sein Haus werde dafür erneut 15 Millionen Euro bereitstellen. Die gleiche Summe war bereits für den selben Zweck vor fünf Jahren vom Ministerium freigegeben worden.

      Der Grünen-Politiker sagte, man erhoffe sich weitere Einblicke in die verschiedenen Radikalisierungsprozesse, um die Prävention und die Bekämpfung von Islamismus zu verbessern. Özdemir wies darauf hin, dass durch Islamismus nicht nur die Gesellschaft als Ganzes gefährdet sei, sondern dieser auch eine Gefahr für Muslime darstelle, weil sie unter Generalverdacht gerieten.

    • FusionspläneDeutsches Milchkontor und skandinavische Arla wollen zusammengehen

      In der EU bahnt sich eine Fusion von zwei Molkerei-Großkonzernen an.

      Das Deutsche Milchkontor und die skandinavische Arla Foods wollen bis Ende des Jahres zusammengehen. Beide Unternehmen kündigten an, auf diese Weise zur "leistungsstärksten Molkereigenossenschaft" in Europa zu werden. Sie würden dann auf einen geschätzen Jahresumsatz von rund 19 Milliarden Euro kommen und knapp 29.000 Menschen beschäftigen.

      Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter äußerte sich skeptisch über die Fusionspläne. Er kritisierte, was hier als "Vereinigung gemeinsamer Werte und Stärken" verkauft werde, sei in Wahrheit eine "Machtkonzentration, die den Wettbewerb um Rohmilch weiter einschränke" und die Milchviehhalter noch stärker von Großkonzernen abhängig mache.

    • KorruptionsverdachtKroatisches Außenministerium von Ermittlern durchsucht

      In Kroatien haben Fahnder im Zuge von Ermittlungen zur Veruntreuung öffentlicher Gelder das Außenministerium durchsucht.

      Beamte der europäischen und der kroatischen Staatsanwaltschaft hätten in Zagreb nach Beweismaterial für eine mögliche illegale Nutzung von Finanzmitteln gesucht, teilte die Europäische Staatsanwaltschaft mit. Demnach besteht der Verdacht, dass Gelder aus EU-Fonds für die innere Sicherheit und den kroatischen Staatshaushalt veruntreut wurden. Mehrere Verdächtige seien festgenommen worden, hieß es.

      Kroatien bemüht sich seit langem darum, die Korruption einzudämmen. Dies war eine der zentralen Bedingungen für den Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 2013.

    • Milliardenpaket des BundesSteinmeier fordert finanzielle Entlastung von Kommunen

      Bundespräsident Steinmeier hat an die Bundes- und Landespolitik appelliert, die Kommunen in Deutschland stärker finanziell zu unterstützen.

      Steinmeier sagte auf einer kommunalpolitischen Veranstaltung der Körber-Stiftung in Berlin, ein Teil der bereits beschlossenen Sonderkredite müsse zur Entlastung von Städten und Gemeinden bereitgestellt werden. Er geht damit auf eine gleichlautende Forderung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes ein.

      Der Bundespräsident warb außerdem dafür, den bürokratischen Aufwand auf kommunaler Ebene zu verringern und dazu auch die Digitalisierung zu nutzen. Zudem mahnte Steinmeier mehr Vertrauen in die Arbeit der Kommunen an. Sie könnten manche Dinge in Eigenregie besser regeln als die weit entfernten Ebenen der Politik.

      Steinmeier warnte, wenn Kommunen Spielräume für die Bewahrung eines lebenswerten Wohnumfeldes fehlten, dann richte sich die Enttäuschung der Bürger nicht nur an den örtlichen Mandatsträger, sondern die Enttäuschung wecke immer auch Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Demokratie überhaupt.

      Viele Lokalpolitiker erleben persönliche Angriffe

      In einer Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung gab ein Viertel von mehr als 2.000 befragten Lokalpolitikern an, dass sie selbst oder Personen in ihrem Umfeld aufgrund ihrer politischen Arbeit beleidigt oder bedroht worden seien. 27 Prozent berichteten, demokratiefeindliche Tendenzen in ihrer Kommune zu beobachten. 70 Prozent der Ratsmitglieder bewerteten die finanzielle Lage ihrer Kommune als schlecht oder sehr schlecht, in den ostdeutschen Kommunen waren es 80 Prozent.

    • Betrug mit EintrittskartenItalienische Kartellbehörde verhängt Millionenstrafen gegen Ticketverkäufer und Reiseveranstalter

      Die italienische Kartellbehörde hat Millionenstrafen gegen eine Ticketagentur und mehrere Reiseveranstalter verhängt.

      Den Unternehmen war vorgeworfen worden, Eintrittskarten für das Colosseum in Rom gehortet und zu überhöhten Preisen weiterverkauft zu haben. Ausgangspunkt für die fast zweijährigen Ermittlungen waren Beschwerden von Touristen, dass es im Internet so gut wie keine Eintrittskarten für das Colosseum zum Normalpreis gebe. Stattdessen konnten nur deutlich teurere Tickets mit Zusatzleistungen gekauft werden. Hauptverantwortlich dafür war demnach die offizielle Verkaufsagentur für das Colosseum, CoopCulture. Sie muss mehr als sieben Millionen Euro Strafe zahlen. Gegen sechs Reiseveranstalter aus Italien, Deutschland, Irland und den Niederlanden wurden weitere rund 13 Millionen Euro Strafe verhängt.

      Das Colosseum war im Jahr 2023 mit mehr als 12,3 Millionen Gästen Italiens meistbesuchte Sehenswürdigkeit.

    • Roma-Tag"Nach wie vor drängendes Problem": Beauftragter Daimagüler beklagt anhaltenden Antiziganismus

      Der Antiziganismus-Beauftragte der Bundesregierung, Daimagüler, beklagt eine anhaltende Diskriminierung von Roma und Sinti.

      Anlass seiner Äußerungen ist der heutige internationale Roma-Tag. Daimagüler sagte, der Antiziganismus sei nach wie vor ein drängendes Problem in der Gesellschaft. Trotz Fortschritten dürfe man nicht vergessen, dass dieser Kampf noch nicht gewonnen sei. Der Roma-Tag sei ein Aufruf, im Engagement gegen Antiziganismus nicht nachzulassen.

      Daimagüler hatte die von der Bundesregierung geschaffene und im Familienministerium angesiedelte Stelle des Beauftragten im Mai 2022 angetreten. Mit dem bevorstehenden Regierungswechsel endet seine Amtszeit. Wie es mit dem Posten weitergeht, ist noch nicht klar. CDU und CSU wollen die Zahl der Beauftragten deutlich reduzieren.

    • BerlinGescheiterter Anschlag vor 30 Jahren: Bewährungsstrafen für zwei Männer

      30 Jahre nach einem gescheiterten Sprengstoffanschlag in Berlin sind zwei Männer zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden.

      Die beiden waren zuvor jahrzehntelang in Südamerika untergetaucht. Die eher geringe Strafe sei trotz des geplanten schweren Anschlags angemessen, weil es letztlich bei einem Versuch geblieben und seit her Tat viel Zeit vergangen sei. Zudem seien die Täter zurückgekehrt und hätten Geständnisse abgelegt, begründete das Berliner Kammergericht sein Urteil. 

      Die Verurteilten und ein inzwischen gestorbener Komplize hatten im April 1995 als linksextremistische Gruppe unter dem Namen "Das K.O.M.I.T.E.E." einen Sprengstoffanschlag auf das im Bau befindliche Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau geplant.

    • Nach den TurbulenzenAktienmärkte stabilisieren sich zunächst

      Nach den gestrigen Turbulenzen wegen des Zollstreits mit den USA hat sich die Lage an den internationalen Aktienmärkten wieder etwas stabilisiert.

      In Tokio ging der Nikkei-Index mit einem Plus von rund sechs Prozent aus dem Handel. Auch in Hongkong und Sydney wurden leichte Kursgewinne verzeichnet. In Taiwan schloss der Handel dagegen erneut mit einem Minus von mehr als vier Prozent.

      In Europa öffneten die Aktienmärkte mit leichten Zuwächsen. Der DAX in Frankfurt am Main legte um rund ein Prozent zu. Gestern hatte der Index zum Handelsbeginn ein Minus von zehn Prozent verzeichnet, drehte dann zeitweise ins Plus und schloss am Ende mit einem Verlust von knapp vier Prozent.

    • Brief an Merz und KlingbeilGrüne wollen Sondersitzung des Bundestages zu Zollstreit noch in dieser Woche

      Die Grünen-Fraktion hält es nach einem Medienbericht für geboten, dass der Bundestag noch diese Woche über den Zollkonflikt mit den USA berät.

      Die Fraktionsvorsitzenden Haßelmann und Dröge boten SPD und Union schriftlich an, gemeinsam eine Sondersitzung zu beantragen. Das entsprechende Schreiben liegt auch dem Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio vor. Darin heißt es, durch den Zollstreit drohten deutlich spürbare Folgen auch für die deutsche Wirtschaft. Gestern hatten CDU, CSU und SPD bereits ihre Koalitionsverhandlungen für kurze Zeit unterbrochen, weil die Parteivorsitzenden über die US-Zölle beraten wollten.

      Der Bundestag soll offiziell erst im Mai wieder zusammentreten. Der sogenannte Vorältestenrat hatte am Freitag mit der Mehrheit von Union und SPD entschieden, die für diese Woche geplante Sitzung abzusagen. Das stieß auf Kritik bei der Opposition.

    • ZollkonfliktTrump weist EU-Vorschlag zu Abschaffung von Industrie-Zöllen zurück

      Im Zollkonflikt mit der EU hat US-Präsident Trump den Vorstoß aus Brüssel zu einer Aufhebung aller gegenseitigen Zölle auf Industriegüter abgelehnt. Der CDU-Politiker Spahn sieht die EU im Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten dennoch nicht machtlos. Der geschäftsführende Finanzminister Kukies befürchtet erhebliche Exporteinbußen für die deutsche Wirtschaft.

      Trump antwortete auf die Frage, ob ein Vorschlag von Kommissionspräsidentin von der Leyen zur Abschaffung der Zölle für ihn ausreichend sei, nein, das sei er nicht. Der US-Präsident schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten deutlich mehr Energie aus den USA importieren. Europäische Staaten müssten eine Menge an Energie erwerben, die dem derzeitigen Handelsdefizit der USA gegenüber der EU entspreche. Dieses Defizit würde dann schnell verschwinden. Trump bekräftigte zudem seine Kritik an der aus seiner Sicht unfairen Handelsbeziehung zwischen den USA und den EU-Staaten.

      EU bereitet Gegenmaßnahmen vor

      Die EU hofft im Handelsstreit mit den USA auf eine Verhandlungslösung. Die EU-Kommission und die Mitgliedsländer bereiten aber auch eine Reihe von Gegenmaßnahmen vor, um auf die US-Zölle zu reagieren. Ab Mitte April sollen nach und nach Gegenzölle in Kraft treten.

      Bundeswirtschaftsminister Habeck hatte die USA gestern nach einem EU-Handelsministertreffen vor der Ausdauer der Europäer gewarnt. Die EU könne diesen Konflikt sehr lange durchstehen. Der Druck sei nun erst einmal bei den Amerikanern. Zur Erklärung sagte Habeck, die Vereinigten Staaten steuerten möglicherweise auf eine Rezession zu - bei hoher Inflation.

      Spahn: "EU nicht machtlos"

      Der CDU-Wirtschaftspolitiker Spahn betonte, sollten alle Gesprächsangebote von der Trump-Regierung abgelehnt werden, habe die EU mit der Besteuerung der US-Digitalkonzerne einen machtvollen Hebel in der Hand. Es sei richtig, dieses Instrument auf den Tisch zu legen, ohne es direkt zu benutzen, sagte Spahn im Deutschlandfunk. Bis dahin gelte es, besonnen zu reagieren und die europäischen Binnenmärkte zu stärken. Der Wohlstand des Kontinents hänge noch zu sehr von den USA ab. Daher müsse mehr Handel mit Anderen betrieben werden, erklärte Spahn.

      Kukies: 15 Prozent weniger Exporte durch US-Zölle

      Der geschäftsführende Finanzminister Kukies befürchtet, dass der deutschen Wirtschaft erhebliche Exporteinbußen in die USA drohen, falls Trump bei den verhängten Zöllen bleibt. Der SPD-Politiker sagte im ZDF, hier dürfe man nicht naiv sein. Nach Berechnungen des ifo-Instituts würden die deutschen Exporte in die USA in einem solchen Fall um rund 15 Prozent sinken.

      Der Minister sieht in dem durch die US-Zölle ausgelösten Handelskonflikt keine Gewinner. Alles, was man an Reaktionen bei US-Unternehmen sehe, zeige, das auch die Rezessionsgefahr in den USA steige. Spielräume für versprochene Steuersenkungen würden so sinken. 

      IfW-Präsident Schularick: "Länder müssen Weltwirtschaft offen halten"

      Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Schularick, appellierte an die übrigen Länder, die Märkte offen zu halten. Gelinge dies, könnten die Effekte und Folgen, die aus dem Handeln der US-Regierung resultierten, beherrschbar bleiben, sagte Schularick im Deutschlandfunk. Es zeichne sich ab, dass die US-Wirtschaft vor einem grundlegenden Umbau stehe. Präsident Trump gehe viel ideologischer vor als von vielen Experten erwartet. Das Amerika, das man liebgewonnen habe, werde nicht mehr zurückkehren.

      Schularick äußerte die Besorgnis, dass sich in den Vereinigten Staaten eine politische und wirtschaftliche Günstlingswirtschaft etablieren werde. Erleichterungen in der Zollpolitik würden dann nur Unternehmen zugute kommen, die sich der Washingtoner Regierung willfährig erwiesen, erklärte Schularick.

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    • NahostPalästinenser melden mehr als 20 Tote im Gazastreifen

      Bei neuen israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehr als 20 Menschen getötet worden.

      Die Nachrichtenagenturen berufen sich dabei auf palästinensische Ersthelfer und Krankenhäuser im Gazastreifen. Demnach starben in Deir-al-Balah 15 Menschen.

      Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium meldete sieben weitere Tote in Beit Lahija sowie vier Opfer im Nordwesten der Stadt Gaza. Unter den Toten sollen auch Frauen und Kinder sein. Vom israelischen Militär lag zunächst keine Stellungnahme vor.

    • Weltraumbahnhof BaikonurRussische Sojus-Kapsel mit drei Raumfahrern dockt an der ISS an

      Eine bemannte russische Sojus-Kapsel hat an der internationalen Raumstation ISS angedockt.

      Die Trägerrakete war vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Die Raumkapsel erreichte die ISS binnen weniger Stunden. An Bord sind zwei russische Kosmonauten und ein Astronaut der NASA. Sie sollen für rund acht Monate auf der Raumstation bleiben.

      Die USA und Russland arbeiten in der Raumfahrt ungeachtet des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Spannungen weiterhin zusammen.

    • Statistisches BundesamtMehr Menschen nutzen Busse und Bahnen

      In Deutschland nutzen mehr Menschen Busse und Bahnen.

      Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, stieg das Fahrgastaufkommen im Linienverkehr im vergangenen Jahr auf rund 11,4 Milliarden Fahrgäste. Das waren rund fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Bundesamt führt den Zuwachs unter anderem auf das vor zwei Jahren eingeführte Deutschlandticket zurück. Mit dem Angebot kann der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden. Es kostet seit diesem Jahr 58 Euro monatlich.

    • Europäische UnionGrünen-Politikerin Reintke verlangt Unterstützung für Demokratiebewegung in der Türkei

      Die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament, Reintke, fordert von europäischer Seite mehr Unterstützung für die Demokratiebewegung in der Türkei. Eine stabile, demokratische und rechtsstaatliche Türkei sei im Interesse der EU, sagte Reintke im Deutschlandfunk.

      Wenn ein so weitgehend repressiver Schritt wie die Festnahme des Oppositionellen Imamoglu von der EU aber einfach so hingenommen werde, dann sehe es für die Demokratie in der Türkei sehr schlecht aus. Autokratie führe langfristig auch zur Destabilisierung der Nachbarschaft, betonte Reintke, die sich aktuell mit einer Delegation von Grünen-Politikern in der Türkei aufhält.

      In den Gesprächen vor Ort hätten viele Menschen eine Enttäuschung gegenüber der europäischen Staatengemeinschaft formuliert. Die Wahrnehmung dieser Menschen sei, dass sie als Demokraten für die Werte Europas einstünden und auf die Straße gingen, die EU sich dagegen aber zurückhaltend verhalte.

    • FrankreichBrand in Paris führt zu Großeinsatz - eine Person leicht verletzt

      In Paris hat ein Brand in einem Recycling-Unternehmen einen Großeinsatz ausgelöst.

      Die Feuerwehr teilte in der Nacht mit, man habe das Feuer im 17. Arrondissement im Nordwesten der Hauptstadt um kurz vor Mitternacht unter Kontrolle bringen können. Ein Mitarbeiter des Unternehmens wurde leicht verletzt. Der Brand hatte weithin sichtbare Rauchschwaden verursacht, die Stadtautobahn in dem Gebiet wurde zeitweise gesperrt.

      Innenminister Retailleau erklärte, es seien keine Giftstoffe in die Luft gelangt. In der Recycling-Anlage in der Nähe des Justizgebäudes im Norden der Stadt werden die Abfälle von 82 Kommunen aus dem Großraum Paris verarbeitet.

    • Statistisches BundesamtMittlerer Bruttojahresverdienst lag 2024 bei rund 52.000 Euro

      In Deutschland lag der mittlere Bruttojahresverdienst im vergangenen Jahr bei 52.159 Euro.

      Das bedeutet, dass die Hälfte der Vollzeit-Beschäftigten genau diesen Betrag oder mehr und die andere Hälfte genau diesen Betrag oder weniger verdient hat. In die Berechnung des Statistischen Bundesamtes flossen auch Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld mit ein. Der mittlere Wert ist nicht zu verwechseln mit dem Durchschnittswert, für den die Verdienste summiert und dann durch die Anzahl der Beschäftigten geteilt werden. Dieser Wert lag 2024 bei 62.235 Euro, da besonders hohe Einkommen den Wert nach oben treiben.

    • KlimawandelWärmster März in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen

      Der vergangene Monat war nach Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der wärmste März in Europa seit Aufzeichnungsbeginn. Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag bei 6,03 Grad und damit 2,41 Grad über dem Durchschnitt der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020.

      Wie Copernicus mitteilte, war es global gesehen der zweitwärmste bisher gemessene März. Es war dem Dienst zufolge zudem der 20. Monat innerhalb der vergangenen 21 Monate, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag.

      Mehr Trockenheit

      Außerdem sei es insbesondere in Zentraleuropa – auch bei uns in Deutschland – trockener gewesen als sonst, hieß es weiter. Die negativen Auswirkungen seien bereits spürbar.

      Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar.

      1,5 Grad Ziel rückt weiter in die Ferne

      Das internationale Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, gilt als kaum noch erreichbar. Das Jahr 2024 hat bereits die 1,5-Grad-Grenze gerissen. Als verfehlt gilt das Ziel offiziell erst nach mehrjähriger Überschreitung. 

    • Reporter ohne GrenzenDoppelt so viele Attacken auf Journalisten

      In Deutschland hat sich die Zahl der gewaltsamen Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt.

      Die Organisation Reporter ohne Grenzen dokumentierte 89 tätliche Angriffe auf Medienschaffende - die meisten am Rande von Kundgebungen, vor allem zum Nahost-Konflikt, aber auch bei Veranstaltungen der rechten Szene und von Abtreibungsgegnern. 2023 hatte es bundesweit 41 Taten gegeben. Bei der Mehrzahl der Ereignisse handelte es sich laut den Angaben um Angriffe gegen Menschen. In 14 Fällen richteten sich diese gegen Redaktionsgebäude oder Wohnhäuser.

      Generell seien Journalisten hierzulande mit einer zunehmenden Pressefeindlichkeit und einem verengten Verständnis von Pressefreiheit konfrontiert, heißt es in der Analyse.

    • Umstrittenes KriegsgesetzSupreme Court erlaubt Abschiebungen

      Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat der Regierung die Abschiebung von Einwanderern auf der Grundlage eines Gesetzes erlaubt, das bisher nur in Kriegszeiten angewendet wurde. Das Gericht stimmte mit fünf zu vier für den Einsatz des so genannten Alien Enemies Act.

      Jedoch müsse die Regierung den Betroffenen angemessene Zeit einräumen, um mit ihrem Fall vor Gericht zu gehen. Unter Berufung auf das Gesetz von 1789 hatte die Regierung Hunderte von Menschen nach El Salvador abgeschoben. Präsident Trump erklärte, das Gesetz lasse sich anwenden, da es sich bei den 250 abgeschobenen Männern um Mitglieder einer venezolanischen Gang handele, die eine Invasion der USA betreibe.

      Die Regierung hatte sich an den Supreme Court gewandt, nachdem ein Bundesrichter die Abschiebungen ausgesetzt hatte.

    • Nach Amtsenthebung von YoonSüdkorea wählt am 3. Juni einen neuen Präsidenten

      Nach der Amtsenthebung von Präsident Yoon soll in Südkorea nun am 3. Juni ein neues Staatsoberhaupt gewählt werden.

      Regierungschef Han Duck Soo teilte mit, das sei nach einer Reihe von Gesprächen unter anderem mit der Wahlbehörde beschlossen worden. Demnach soll der Wahltag zu einem Feiertag erklärt werden, um den Bürgern die Stimmabgabe zu erleichtern. Der Wahlsieger soll schon am Tag darauf vereidigt werden.

      Das südkoreanische Verfassungsgericht hatte den bereits suspendierten Präsidenten Yoon am vergangenen Freitag offiziell seines Amtes enthoben. Hintergrund war, dass Yoon Anfang Dezember in einem Haushaltsstreit kurzzeitig das Kriegsrecht verhängt und damit eine politische Krise in Südkorea ausgelöst hatte.

    • EnergiewirtschaftWeltweit immer mehr Strom aus Solaranlagen

      Die Stromgewinnung aus Sonnenlicht nimmt weltweit weiter zu.

      Einer Analyse der Denkfabrik Ember zufolge ist der Solar-Anteil an der weltweiten Stromerzeugung von 5,6 Prozent im Jahr 2023 auf 6,9 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Nach Angaben des Londoner Forschungsinstituts ist die Solarenergie damit das 20. Jahr in Folge die am schnellsten wachsende Energiequelle. Besonders groß war der Zuwachs 2024 in China.

      Den größten Anteil an der Stromerzeugung hatte weiterhin der Energieträger Kohle mit mehr als 34 Prozent.

    • ParteienSchwesig will nicht SPD-Vorsitzende werden

      Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig steht für den SPD-Parteivorsitz nicht zur Verfügung.

      Das sagte sie dem Magazin "Stern". Sie habe im September 2026 eine Landtagswahl zu gewinnen und wolle weiter Mecklenburg-Vorpommern regieren. Schwesig gehört zum zentralen Team ihrer Partei bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union.

      Das historisch schlechte Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl hatte eine Debatte über eine personelle Erneuerung der Führung ausgelöst.

      Ende März erklärte bereits die saarlandische Ministerpräsidentin Rehlinger, dass sie nicht Parteivorsitzende werden will.

    • UntersuchungVerkäufe am Kunstmarkt um zwölf Prozent eingebrochen

      Der Handel mit Kunstwerken ist im vergangenen Jahr weltweit deutlich zurückgegangen.

      Wie aus einem gemeinsamen Bericht der Schweizer Bank UBS und der Kunstmesse Art Basel hervorgeht, brach der Gesamtwert der Verkäufe im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent ein. Insgesamt lag der Wert nach den Schätzungen bei umgerechnet 52,4 Milliarden Euro. Grund für den Rückgang sei wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit, hieß es. Auch im Vorjahr war der Gesamtwert der Verkäufe bereits rückläufig. Für den Bericht werden Umsätze von Auktionshäusern, Kunstmessen, Galerien und Kunsthändlern untersucht.

      In China war der Einbruch 2024 nach dieser Analyse mit minus 31 Prozent besonders deutlich. Zudem gibt es einen Trend zu Käufen im unteren Preissegment. Dazu werden Kunstwerke im Wert von unter 50.000 Dollar gezählt. Insgesamt stieg die Zahl der Transaktionen um drei Prozent.

    • BildungskooperationSachsen und Ägypten eröffnen gemeinsame Hochschule in Kairo

      Das Land Sachsen baut seine Zusammenarbeit mit Ägypten im Bildungsbereich aus. In Kairo soll morgen die praxisorientierte Saxony Egypt University offiziell eröffnet werden, wie die sächsische Staatskanzlei in Dresden mitteilte.

      Ministerpräsident Kretschmer, der mit einer sächsischen Delegation vor Ort sein wird, sagte, die Beziehungen zwischen Sachsen und Ägypten seien von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens und den wissenschaftlichen Austausch. An der Eröffnungsfeier nehmen darüber hinaus Ägyptens Bildungsminister Latif sowie Arbeitsminister Gibran teil.

      Ähnlich einer dualen Hochschule wird an der neuen Einrichtung in Kairo nach deutschen Lehrplänen und mit deutschen Fachleuten unterrichtet. Die Ausbildung erfolge sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch, hieß es. An der Hochschule werden zunächst die Studienrichtungen Fahrzeugtechnik, Lagerwirtschaft und Logistik, Altenpflege, Computersicherheit, allgemeine Gesundheit und Sportmanagement angeboten. Ägypten ist im Bereich der Fachkräftegewinnung eines der Schwerpunkt-Länder des Freistaats.

    • "Herzschlag von Blondie"US-Drummer Clem Burke ist tot

      Clem Burke, Schlagzeuger der US-Rockband Blondie, ist tot.

      Er sei am Sonntag im Alter von 70 Jahren gestorben, teilte die Band mit. Burke sei nicht nur Schlagzeuger, sondern "der Herzschlag von Blondie" gewesen, schrieben Blondie-Leadsängerin Debbie Harry und Gitarrist Chris Stein.

      Clem Burke war an jedem Album von Blondie beteiligt. Die 1974 in New York gegründete Band gilt als Pionier der US-amerikanischen New-Wave- und Punkbewegung der späten 1970er. Zu den bekanntesten Hits zählen "Heart of Glass", "One Way or Another" und "The Tide Is High". 1982 löste sich die Band auf, kehrte aber 1999 mit dem Welthit "Maria" zurück.

    • Russlands Krieg gegen die UkraineSelenskyj bestätigt erstmals Aktivitäten in russischer Region Belgorod

      Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erstmals Aktivitäten ukrainischer Truppen in der russischen Region Belgorod bestätigt.

      In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj, der ukrainische Oberbefehlshaber habe einen Bericht über die Präsenz der Ukraine in der Region Belgorod vorgelegt. Das Militär setze seine aktiven Operationen in den Grenzgebieten des Feindes fort. Das sei gerechtfertigt, denn der Krieg müsse dorthin zurückkehren, von wo er ausgegangen sei.

      Nach dem tödlichen russischen Angriff auf die Stadt Kryvyi Rih verlangt die Ukraine eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates. Außenminister Sybiha sagte in Kiew, es bedürfe einer robusten internationalen Reaktion auf die Gräueltaten Russlands. Bei dem Raketenbeschuss von Kryvyi Rih am Freitag waren 20 Zivilisten getötet worden. Die Großstadt ist der Heimatort des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    • FrankreichProzess gegen Ex-Präsident Sarkozy in Libyen-Affäre endet

      Heute endet der Prozess gegen Frankreichs früheren Präsidenten Sarkozy wegen mutmaßlicher Wahlkampfgelder aus Libyen.

      Zum Abschluss wird das Plädoyer der beiden Verteidiger des 70-Jährigen erwartet. Das Urteil wird zu einem späteren Datum verkündet.

      Sarkozy wird Veruntreuung öffentlicher Gelder, Bestechlichkeit und illegale Wahlkampffinanzierung angelastet. Für seinen Präsidentschaftswahlkampf 2007 sollen Millionensummen vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Gaddafi geflossen sein. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von 300.000 Euro. Sarkozy hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. 

    • MenschenrechteAmnesty dokumentiert höchste Zahl von Hinrichtungen seit zehn Jahren

      Weltweit sind im vergangenen Jahr laut Amnesty International so viele Menschen hingerichtet worden wie seit zehn Jahren nicht mehr.

      Mit mindestens 1.518 Hinrichtungen war die Zahl der Exekutionen im vergangenen Jahr so hoch wie zuletzt 2015, wie aus dem von der Menschenrechtsorganisation veröffentlichten Bericht zur Todesstrafe hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der vollstreckten Todesurteile um 32 Prozent gestiegen.

      Dafür sind insbesondere drei Länder verantwortlich, in denen den Angaben zufolge mehr als 90 Prozent der Hinrichtungen vollzogen wurden: der Iran, der Irak und Saudi-Arabien.

      Nicht berücksichtigt in dem Bericht sind die mutmaßlich tausenden Hinrichtungen in China, weil dazu keine Daten vorliegen.

    • PflegeArbeitgeberverband macht auf finanzielle Not vieler Einrichtungen aufmerksam

      Der Arbeitgeberverband Pflege hat auf die finanzielle Not vieler Einrichtungen hingewiesen.

      Seit Anfang des vergangenen Jahres seien mehr als 1.200 Schließungen oder Insolvenzen bekannt geworden, sagte Verbandsgeschäftsführerin Halletz der Deutschen Presse-Agentur. Hauptursache sei die mangelnde Zahlungsmoral der Kassen. Die Leistungen der Pflegeheime und -dienste würden meist erst spät bezahlt. Dadurch gerieten die Einrichtungen in Schieflage.

      Gefragt sind laut Halletz nun die Parteien, die derzeit über die nächste Regierung verhandeln. Der Abbau von Strukturen müsse ein Warnzeichen an die Politik sein. Pflegeunternehmen müssten gestärkt werden.

    • BayernHelfer von Aschaffenburg muss vorerst nicht ausreisen

      Der aus Somalia stammende Asylbewerber, der dabei half, den Messerangreifer von Aschaffenburg zu stellen, darf vorerst in Deutschland bleiben.

      Das teilte Bayerns Innenminister Herrmann mit und widersprach damit Medienberichten. Darin hatte es geheißen, der 30-Jährige werde im Sommer nach Italien abgeschoben, wo er bereits als Flüchtling anerkannt worden war. Herrmann betonte, der Betroffene sei ein wichtiger Zeuge im Strafverfahren gegen den Angreifer. Er werde deshalb in Abstimmung mit der Justiz geduldet. Außerdem solle ihm eine Bleibeperspektive eröffnet werden.

      Im Januar hatte ein mutmaßlich psychisch kranker Afghane in einem Park in Aschaffenburg einen zweijährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann mit einem Messer getötet und darüber hinaus drei Menschen schwer verletzt.

    • Olympische WinterspieleOlympia-Tickets werden frei verkauft

      Zehn Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Norditalien startet heute der freie Ticketverkauf. Eintrittskarten zu den Wettkämpfen der Olympischen Winterspiele gibt es ausschließlich auf der offiziellen Homepage.

      Eine erste Verkaufsphase mit vorheriger Registrierung begann bereits am 6. Februar. Jetzt soll es die Tickets auch ohne vorherige Anmeldung geben. Jede Person kann höchstens 25 Eintrittskarten erwerben.

      Insgesamt sind für die gesamten Winterspiele 1,6 Millionen Karten verfügbar. Die Ticketpreise reichen von zehn Euro für die günstigste Kategorie beim Biathlon oder Skilanglauf bis zu 2.900 Euro für die teuersten Eintrittskarten für die Schlussfeier in der Arena von Verona.

    • WetterIm Westen und Südwesten sonnig, sonst mneist bewölkt

      Der Wetterbericht, die Lage: Hochdruckeinfluss sorgt für ruhiges Wetter. Die eingeflossene polare Kaltluft erwärmt sich im Laufe der Woche langsam.

      Die Vorhersage:
      Nachts in der Nordosthälfte bewölkt, in der Südwesthälfte gering bewölkt oder klar. Tiefstwerte plus 6 bis minus 4 Grad. Am Tag vom Westen bis in den Südwesten sowie an der Ostsee länger sonnig. Sonst neben dichten Wolkenfeldern nur zeitweise sonnig. Temperaturen 13 bis 19 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Donnerstag im Tagesverlauf zunehmende Wolkenauflockerungen, im Südwesten Sonne. 10 bis 19 Grad.

  • Montag, 7.04.2025

    • HandelskriegTrump verschärft seinen Ton gegenüber China

      Mit der Androhung neuer drastischer Zölle verschärft US-Präsident Trump den Handelskonflikt mit China. Er werde zusätzliche Abgaben von 50 Prozent auf chinesische Importe verhängen, sollte Peking seine Vergeltungszölle auf US-Produkte nicht zurückziehen, erklärte Trump.

      "Darüber hinaus werden alle Gespräche mit China bezüglich der von ihnen gewünschten Treffen mit uns abgebrochen!", schrieb er auf der Plattform Truth Social. Treffen mit anderen Ländern, die ebenfalls um Gespräche gebeten hätten, würden dagegen sofort beginnen.

      Auf die wegen seiner Zollpolitik weltweit fallenden Börsenkurse reagierte Trump mit Durchhalteparolen an die US-Bevölkerung: "Seid nicht schwach! Seid nicht dumm! Seid keine Panikbesessenen". Mit Stärke, Mut und Geduld werde alles großartig werden.

      Seit dem Wochenende gilt bereits der generelle "Mindestsatz" von zehn Prozent für Einfuhren in die USA. Er addiert sich zu bevor bereits bestehenden Zöllen hinzu. Ab Mittwoch werden dann 60 Staaten, darunter die EU, Japan und China, mit noch höheren Zöllen belegt. Für Einfuhren aus der Europäischen Union gilt dann ein genereller 20-prozentiger Aufschlag, für Importe aus China sind es 34 Prozent.

      Vergeltungsmaßnahmen der EU nächste Woche

      Die EU will nach Angaben von Handelskommissar Sefcovic am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Die Maßnahmen enthalten demnach die bereits seit längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf Jeans, Motorräder und Erdnussbutter. Eine endgültige Einigung auf die Liste der betroffenen Waren soll am Mittwoch dieser Woche erfolgen. Beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg gab es keine einhellige Meinung über das weitere Vorgehen.

      Von der Leyen: Angebot an USA zur Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter

      EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte zuvor vorgeschlagen, alle gegenseitigen Zölle auf Industriegüter aufzuheben. Europa sei immer zu einem guten Geschäft bereit. Darum habe man die "Null-für-Null-Zölle" angeboten, sagte von der Leyen in Brüssel. Sie betonte zugleich, dass die EU in dem Konflikt auch zu Gegenmaßnahmen bereit sei.

      Angesichts der jüngsten Ankündigungen von Trump verzeichneten die Aktienmärkte weltweit teils erhebliche Einbrüche. Der DAX in Frankfurt am Main gab um mehr als vier Prozent Prozent nach. An der japanischen Leitbörse in Tokio fiel der Nikkei-Index um knapp acht Prozent. Auch die Börsen in London, Shanghai und Sydney verzeichneten deutliche Verluste. An der New Yorker Börse sackte der Dow-Jones-Index zum Handelsstart zwar ab, konnte sich aber im Handelsverlauf erholen und schloss nur knapp ein Prozent tiefer.

      Israel will Zölle auf US-Importe aufheben

      Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat bei seinem Besuch in Washington angekündigt, er werde Zölle auf Importe aus den USA und andere Handelshemmnisse aufheben. Israel könne anderen Ländern als Vorbild dienen. Präsident Trump zeigte sich erfreut, ließ aber offen, wie er auf das Angebot reagieren will. Vergangene Woche hatte er für Einfuhren aus Israel Zölle in Höhe von 17 Prozent angekündigt.

      Kanada wandte sich unterdessen an die Welthandelsorganisation und beantragte die Aufnahme von Konsultationen mit den USA. Das Nachbarland ist von zusätzlichen US-Zöllen auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos betroffen. Japans Regierungschef Ishiba zeigte sich gesprächsbereit und kündigte ein "Maßnahmenpaket" an. Auch für Japan gelten die Autozölle. Zudem belegte Trump japanische Importe mit einem Zusatzzoll von 24 Prozent.

      Mehr zum Thema:

      ARD-Börse: Dax stürzt 10 Prozent ab – Reaktionen (Audio)

      Börsengespräch aus Frankfurt (Audio)

      Trumps Zölle: Verunsicherung auch im konservativen Amerika (Audio)

      Als Reaktion auf Trumps Zollkurs: Asien rückt zusammen (Audio)

    • AtomprogrammTrump kündigt für Samstag direkte Gespräche mit dem Iran an

      Die USA werden nach den Worten von Präsident Trump am Samstag mit dem Iran über dessen Atomprogramm sprechen.

      Trump sagte in Washington, die Verhandlungen mit Teheran würden - so wörtlich - "fast auf der höchsten Ebene stattfinden". Möglicherweise werde eine Einigung erzielt.

      Von Seiten des Iran liegt keine Bestätigung für die Gespräche am Samstag vor. Zuletzt hatte der iranische Außenminister Araghtschi am vergangenen Wochenende direkte Verhandlungen mit den USA abgelehnt, indirekte Gespräche jedoch nicht ausgeschlossen.

      Der Iran reichert nach eigener Darstellung Uran nur zur zivilen Nutzung von Atomenergie an. Viele westliche Staaten verdächtigen die Führung in Teheran, an einem nuklearen Waffenprogramm zu arbeiten.

    • Netanjahu in WashingtonIsrael wird Handelshemmnisse mit den USA abbauen

      Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat US-Präsident Trump bei einem Besuch in Washington den Abbau von Handelsbeschränkungen zugesagt.

      Netanjahu erklärte nach einem Treffen im Weißen Haus, sein Land werde Zölle auf Importe aus den USA sowie andere Handelshemmnisse aufheben. Israel könne vielen Ländern als Vorbild dienen, die dasselbe tun sollten. Trump erklärte, er begrüße sehr, was Netanjahu über Zölle gesagt habe. Er ließ aber offen, wie er auf das Angebot reagieren will.

      Trump hatte auch Israel nicht von seinen umfassenden Zollankündigungen der vergangenen Woche ausgenommen und für Einfuhren Zölle in Höhe von 17 Prozent angekündigt. Im vergangenen Jahr hatten die Vereinigten Staaten laut der US-Statistikbehörde ein Handelsdefizit von 7,4 Milliarden Dollar mit Israel.

      In Tel Aviv demonstrierten am Abend erneut tausende Israelis gegen die Regierung Netanjahu. Sie forderten ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen und ein Ende des Gazakriegs.

    • Russlands Krieg gegen die UkraineSelenskyj bestätigt erstmals Aktivitäten in russischer Region Belgorod

      Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erstmals Aktivitäten ukrainischer Truppen in der russischen Region Belgorod bestätigt.

      In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj, der ukrainische Oberbefehlshaber habe einen Bericht über die Präsenz der Ukraine in der Region Belgorod vorgelegt. Das Militär setze seine aktiven Operationen in den Grenzgebieten des Feindes fort. Das sei gerechtfertigt, denn der Krieg müsse dorthin zurückkehren, von wo er ausgegangen sei.

      Nach dem tödlichen russischen Angriff auf die Stadt Kryvyi Rih verlangt die Ukraine eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates. Außenminister Sybiha sagte in Kiew, es bedürfe einer robusten internationalen Reaktion auf die Gräueltaten Russlands. Bei dem Raketenbeschuss von Kryvyi Rih am Freitag waren 20 Zivilisten getötet worden. Die Großstadt ist der Heimatort des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    • USASupreme Court gibt im Streit um versehentliche Abschiebung eines Mannes der US-Regierung vorläufig Recht

      Im Streit um einen versehentlich nach El Salvador abgeschobenen Mann hat das Oberste Gericht dem US-Justizministerium vorläufig Recht gegeben.

      Der 29-Jährige muss nicht - wie zuletzt von einem Bundesgericht entschieden - sofort in die USA zurückgeholt werden. Es handelt sich um einen vorläufigen Beschluss des Obersten Gerichts, damit der Fall genauer juristisch überprüft werden kann. Das Justizministerium hatte sich an die höchste Instanz gewandt und argumentiert, der Mann befinde sich nicht mehr im Gewahrsam der Vereinigten Staaten - deshalb gebe es keine Möglichkeit, ihn zurückzubringen.

      Der Mann, der seit 2011 in den USA lebte, war wegen eines Verwaltungsfehlers Mitte März in Baltimore festgenommen und in sein Heimatland El Salvador gebracht worden.

    • NahostHuthi-Miliz meldet Angriffe auf israelische Militäranlage und US-Kriegsschiffe

      Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben eine israelische Militäranlage in der Region Tel Aviv und zwei US-Kriegsschiffe im Roten Meer angegriffen.

      Das Ziel in Israel sei mit einer Drohne, die zwei US-Zerstörer mit mehreren Raketen und Drohnen attackiert worden, sagte ein Sprecher der Miliz in einer Videobotschaft. Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, eine Drohne an der Grenze zum eigenen Luftraum abgefangen zu haben.

      Die vom Iran finanzierte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Gazakriegs immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel angegriffen. Seit Mitte März läuft im Jemen eine Militäraktion der USA, um die Angriffe zu beenden.

    • PflegeArbeitgeberverband macht auf finanzielle Not vieler Einrichtungen aufmerksam

      Der Arbeitgeberverband Pflege hat auf die finanzielle Not vieler Einrichtungen hingewiesen.

      Seit Anfang des vergangenen Jahres seien mehr als 1.200 Schließungen oder Insolvenzen bekannt geworden, sagte Verbandsgeschäftsführerin Halletz der Deutschen Presse-Agentur. Hauptursache sei die mangelnde Zahlungsmoral der Kassen. Die Leistungen der Pflegeheime und -dienste würden meist erst spät bezahlt. Dadurch gerieten die Einrichtungen in Schieflage.

      Gefragt sind laut Halletz nun die Parteien, die derzeit über die nächste Regierung verhandeln. Der Abbau von Strukturen müsse ein Warnzeichen an die Politik sein. Pflegeunternehmen müssten gestärkt werden.

    • BayernHelfer von Aschaffenburg muss vorerst nicht ausreisen

      Der aus Somalia stammende Asylbewerber, der dabei half, den Messerangreifer von Aschaffenburg zu stellen, darf vorerst in Deutschland bleiben.

      Das teilte Bayerns Innenminister Herrmann mit und widersprach damit Medienberichten. Darin hatte es geheißen, der 30-Jährige werde im Sommer nach Italien abgeschoben, wo er bereits als Flüchtling anerkannt worden war. Herrmann betonte, der Betroffene sei ein wichtiger Zeuge im Strafverfahren gegen den Angreifer. Er werde deshalb in Abstimmung mit der Justiz geduldet. Außerdem solle ihm eine Bleibeperspektive eröffnet werden.

      Im Januar hatte ein mutmaßlich psychisch kranker Afghane in einem Park in Aschaffenburg einen zweijährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann mit einem Messer getötet und darüber hinaus drei Menschen schwer verletzt.

    • GazastreifenWidersprüchliche Angaben zu israelischem Angriff auf Helfer des Roten Halbmonds

      Zu dem tödlichen israelischen Angriff auf Rettungskräfte im Gazastreifen sind weitere widersprüchliche Angaben veröffentlicht worden.

      Nach Angaben der Hilfsorganisation Roter Halbmond ergab die Autopsie, dass alle 15 Leichen Schusswunden im oberen Körperbereich aufwiesen - was auf eine Tötungsabsicht hindeute. Zudem wies die Hilfsorganisation die Angaben der israelischen Armee zurück, zu den Toten zählten auch sechs Kämpfer der militant-islamistischen Hamas. Ein Sprecher der israelischen Regierung hatte mitgeteilt, dass eine Überprüfung des Falls dies ergeben habe. Die Soldaten hätten sich bedroht gefühlt. Die israelische Armee kündigte nun weitergehende Untersuchungen zu dem Angriff vom 23. März an.

      Auslöser für die erneuten gegenseitigen Vorwürfe war ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eindeutig gekennzeichnete Rettungskräfte in Fahrzeugen mit Blaulicht unter Beschuss geraten. Israel hatte anfangs mitgeteilt, man habe unbeleuchtete, verdächtige Fahrzeuge im Gazastreifen beschossen, widerrief diese Darstellung aber später.

    • Russlands Krieg gegen die UkraineKiew bittet nach erneuten Angriffen um Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates

      Die Ukraine verlangt nach dem tödlichen Angriff auf die Stadt Kryvyi Rih eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates.

      Außenminister Sybiha sagte in Kiew, es bedürfe einer robusten internationalen Reaktion auf die Gräueltaten Russlands. Bei dem Raketenbeschuss von Kryvyi Rih am Freitag waren 20 Zivilisten getötet worden. Die Großstadt ist der Heimatort des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    • Krieg im Nahen OstenMacron verurteilt israelische Angriffe im Gazastreifen

      Frankreichs Präsident Macron hat die Wiederaufnahme der israelischen Militärangriffe im palästinensischen Gazastreifen verurteilt.

      Nach einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. und dem ägyptischen Staatschef Sisi in Kairo sagte Macron, es müssten umgehend wieder Verhandlungen über eine Waffenruhe mit der militant-islamistischen Hamas geführt werden.

      Der französische Präsident ging auch auf seinen US-Amtskollegen Trump ein, der eine Annexion des Gazastreifens ins Gespräch gebracht hatte. Macron erklärte dazu, die Vertreibung der Menschen in dem Palästinensergebiet verstoße gegen das Völkerrecht. Er unterstütze vielmehr die Pläne Jordaniens und Ägyptens, die nach einem Ende des Kriegs den Gazastreifen in die Verwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde geben wollen.

    • RegierungsbildungWeltweite Kursverluste an den Börsen: Merz dringt auf Steuersenkungen

      Die Lage an den Börsen beeinflusst auch die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD in Berlin. Der CDU-Vorsitzende Merz sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Lage sei dramatisch. Es sei deshalb dringlicher denn je, dass Deutschland so schnell wie möglich seine internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederherstelle.

      Nötig seien Steuersenkungen für Unternehmen und Bürger, ein Abbau der Bürokratie und eine Senkung der Energiepreise.

      Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Schwesig, erklärte im ARD-Fernsehen, man müsse dringend in die Wirtschaft investieren. Auch den Sozialdemokraten sei klar, dass es ein "Weiter so" nicht geben dürfe.

      Die BSW-Vorsitzende Wagenknecht kritisierte, Union und SPD verlören sich bei den Koalitionsverhandlungen im Klein-Klein, während die Wirtschaft weiter in den Abwärtsstrudel gerate.

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    • Bundesamt für Migration und FlüchtlingeZahl der Asylanträge im ersten Quartal gesunken

      Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge ist im ersten Quartal zurückgegangen. Von Januar bis März registrierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) insgesamt gut 36.000 Erstanträge. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang um rund 45 Prozent.

      Bei den Hauptherkunftsländern der Antragsteller hat sich dem BAMF zufolge nichts geändert: Syrien liegt weiter an der Spitze, gefolgt von Afghanistan und der Türkei. Entschieden wurde in Deutschland im ersten Quartal insgesamt über etwa 84.000 Erst- und Folgeanträge. Nur jeder Fünfte (18,5 Prozent) erhielt dabei Asyl.

      Allerdings verweist das Bundesamt darauf, dass bei syrischen Flüchtlingen seit dem Sturz von Machthaber Assad Anfang Dezember vorläufig ein Verfahrensaufschub gilt, weshalb über ihre Anträge derzeit nicht entschieden wird. Bei Menschen aus Afghanistan lag die Schutzquote bei 55,4 Prozent, bei Asylsuchenden aus der Türkei bei acht Prozent.

      Bundesinnenministerin Faeser wertete die Entwicklung als Erfolg für die Politik der scheidenden Bundesregierung und der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. In den letzten zwei Jahren habe man die Asylzahlen mehr als halbiert, erklärte die SPD-Politikerin. Faeser verwies auch darauf, dass in Deutschland "erstmals seit Jahren" nicht mehr die meisten Asylanträge in der EU gestellt wurden. "Wir haben durch ein starkes Bündel an Maßnahmen, durch eigenes deutsches Handeln und enge europäische Kooperation die irreguläre Migration nach Europa insgesamt und konkret nach Deutschland deutlich zurückgedrängt."

    • Filmfestspiele in CannesRobert De Niro erhält die Ehren-Palme

      Der amerikanische Schauspieler Robert De Niro wird beim diesjährigen Festival von Cannes für sein Lebenswerk auszeichnet.

      Das teilten die Organisatoren mit. Die "Goldene Ehren-Palme" werde dem zweifachen Oscar-Preisträger bei der Eröffnungsfeier im Mai überreicht.

      Der 81-jährige De Niro wurde als Mafioso im zweiten Teil von "Der Pate" weltberühmt. Bekannt ist er außerdem für Filme wie "Taxi Driver", "Casino" oder "Wie ein wilder Stier".

    • NS-VerbrechenGedenken an Befreiung des KZ Mittelbau-Dora vor 80 Jahren

      In Thüringen ist der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora vor 80 Jahren gedacht worden.

      An der Gedenkveranstaltung auf dem ehemaligen Lager-Gelände bei Nordhausen nahm nur noch ein 100-jähriger KZ-Überlebender teil. Die Rede hielt die Enkelin eines KZ-Überlebenden aus der Ukraine.

      Im 1943 errichteten KZ mussten rund 60.000 Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen in einem Stollensystem Raketen und Rüstungsgüter herstellen. Nur etwa jeder dritte Häftling überlebte. Viele starben an den Folgen von Zwangsarbeit, Misshandlungen, Hunger und Kälte. Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das KZ. Die Nazis hatten die meisten Häftlinge kurz vorher auf Todesmärsche getrieben oder getötet.

    • NS-VerbrechenEhemalige KZ-Sekretärin mit 99 gestorben

      Die verurteilte frühere Sekretärin des NS Konzentrationslagers Stutthof, Irmgard F., ist im Alter von 99 Jahren gestorben.

      Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Itzehoe. Das Landgericht hatte die Frau 2022 wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 10.000 Fällen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Es war das erste Urteil gegen eine Zivilangestellte eines KZ. Irmgard F. hatte von 1943 bis 1945 als Stenotypistin in der Kommandantur von Stutthof gearbeitet. In dem KZ wurden mehr als 60.000 Menschen ermordet, vor allem Juden.

    • NahostRotes Kreuz bezeichnet Lage im Gazastreifen als katastrophal - 15 Helfer getötet

      Im Gazastreifen sind allein am Wochenende mindestens 15 Helfer des Roten Kreuzes getötet worden.

      Das sagte der Leiter des Gaza-Einsatzes der Internationalen Rotkreuz-Föderation, Högl, der "taz". Die Lage in dem Gebiet sei katastrophal. Es werde immer schwieriger, humanitäre Hilfe zu leisten. Högl betonte, dass das Rote Kreuz sein Engagement im Gazastreifen nicht einstellen werde. Es gelte aber, zu vermeiden, dass man an einen Punkt gelange, wo man nicht mehr helfen könne. Der französische Präsident Macron forderte anlässlich seines Ägyptenbesuchs erneut eine Waffenruhe für den Gazastreifen. Er verlangte außerdem die Aufhebung der israelischen Blockade von Hilfslieferungen.

      Das israelische Militär setzte in der Nacht seine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fort. Bei den Luftangriffen wurden palästinensischen Angaben zufolge auch Zelte vor Krankenhäusern beschossen. Das israelische Militär gab an, man habe einen Terroristen der islamistischen Hamas angegriffen.

    • MoskauRussland, China und Iran beraten am morgigen Dienstag über iranisches Atomprogramm

      Russland, China und Iran beraten morgen in Moskau auf Expertenebene über das iranische Atomprogramm.

      Das meldete die russische Staatsagentur RIA unter Berufung auf das Moskauer Außenministerium. US-Präsident Trump hatte zuletzt damit gedroht, den Iran zu bombardieren, falls keine Einigung über dessen Atomprogramm erzielt werde. Direkte Verhandlungen mit den USA lehnte der Iran bislang ab. Russland und China erklärten sich bereit, sich für einen Abbau der Spannungen einzusetzen. Westliche Länder werfen dem Iran vor, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, was die Führung in Teheran bestreitet.

    • WirtschaftDeutsche Exporte wachsen im Februar - starkes US-Geschäft vor Zöllen

      Die deutschen Exporte in die USA sind im Februar deutlich gestiegen.

      Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag der Wert der Ausfuhren bei 14,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 8,5 Prozent im Vergleich zum Januar. Hintergrund sind vor allem die von US-Präsident Trump angekündigten Sonderzölle. Fachleute sprechen von einem Vorzieheffekt.

      Weltweit lag das Plus bei den deutschen Exporten im Februar bei 1,8 Prozent. Die Exporte nach China legten um 0,6 Prozent zu.

    • VerkehrDeutsche Bahn will schneller über Gleiswechsel und Haltausfälle informieren

      Die Deutsche Bahn will ihre Kunden verlässlicher und frühzeitiger über Gleiswechsel, Halteausfälle und mögliche Anschlüsse informieren.

      Gibt es entsprechende Änderungen sollen Fahrgäste im Fernverkehr spätestens eine Stunde vorher informiert werden, bei kurzfristigen Gleiswechseln soll die Information spätestens sieben Minuten vor Abfahrt erfolgen, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Umfragen und Gespräche mit dem Fahrgastverband Pro Bahn hätten ergeben, dass sich Reisende in der Vergangenheit nicht ausreichend oder rechtzeitig informiert fühlten, hieß es.

      Ziel der Bahn ist es, bis 2027 in 80 Prozent der Fälle bei Änderungen im Fahrplan rechtzeitig und genau zu informieren. Aktuell liegt die Quote den Angaben nach bei 74 Prozent.

    • BerlinErinnerung an Special Olympics World Games 2023: Inklusions-Stele im Olympiastadion eingeweiht

      Im Berliner Olympiastadion erinnert eine neue Gedenktafel an die Special Olympics World Games 2023, die Weltspiele der geistig und mehrfach Beeinträchtigten. Die Stele soll ein nachhaltiges Zeichen für Inklusion und Vielfalt darstellen.

      Die Installation der Info-Stele sei ein weiterer Schritt, um das Bewusstsein für Inklusion und die Vielfalt im Sport sichtbar zu machen, sagte der Bundesgeschäftsführer von Special Olympics Deutschland, Albrecht, bei der Einweihung. "Die Special Olympics World Games in Berlin haben gezeigt, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten, einen Platz im Sport und der Gesellschaft verdient."

      Athletensprecher Mellentin freute sich ebenfalls über das sichtbare Zeichen. "Während der Weltspiele haben wir gezeigt, dass wir nicht nur im Sport, sondern auch im Leben gleichberechtigt sind. Die Info-Stele wird dazu beitragen, unsere Botschaft weiter zu verbreiten."

      Die vom 17. bis zum 25. Juni 2023 dauernden Weltspiele waren das größte Sportereignis in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München. Über 6.500 Sportler aus 170 Nationen gingen in 26 Disziplinen an den Start.

    • Maryam Moghaddam und Behtash SanaeehaIranisches Regie-Duo wegen Berlinale-Film zu Haftstrafe verurteilt

      Im Iran hat ein Gericht die Regisseure Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha zu 14 Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt.

      Ihnen wurde "Propaganda gegen das System" vorgeworfen, wie sie auf Instagram mitteilten. Die Haftstrafe müsse aber erst in fünf Jahren angetreten werden. Zusätzlich erhielten Moghaddam und Sanaeeha sowie der Produzent Gholamresa Mussawi wegen "Beteiligung an der Produktion von anstößigem Material" eine einjährige Haftstrafe.

      Grund der Verurteilung war ihr Film "Ein kleines Stück vom Kuchen", der vor einem Jahr auf der Berlinale gefeiert wurde. Der Film erzählt die Geschichte einer 70-Jährigen, die nach dem Tod ihres Mannes das Liebesleben im Alter wiederentdeckt. Die Regisseure durften damals nicht zur Berlinale reisen, um den Film zu präsentieren.

    • Berlin-KreuzbergSPD-Parteizentrale mit Farbe beschmiert - Staatsschutz ermittelt

      Unbekannte haben die Parteizentrale der SPD an der Wilhelmstraße in Berlin-Kreuzberg mit Farbe beschmiert.

      Die Polizei teilte mit, ein Sicherheitsmitarbeiter habe die Schmierereien an Hauswand und Fenstern in der Nacht bemerkt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen.

    • Silvesterrakete in Wohnung geschossenInfluencer bedauert Tat

      Im Prozess um den Abschuss einer Silvesterrakete auf eine Berliner Wohnung hat der angeklagte Tatverdächtige sein Bedauern ausgedrückt.

      Sein Anwalt erklärte, dem 23-Jährigen tue die Sache furchtbar leid. Es habe sich um ein Versehen gehandelt. Er habe nicht damit gerechnet, dass Schaden entstehe. - Die Staatsanwaltschaft wirft dem arabischen Influencer versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Die Rakete hatte ein Fenster durchschlagen und war im Schlafzimmer einer Familie explodiert.

    • Mittlerer Westen und Süden der USAMindestens 20 Tote durch Unwetter in den USA

      Die Zahl der Toten bei den schweren Unwettern in den USA ist auf mindestens 20 gestiegen.

      Der Sender ABC News berichtete, im Bundesstaat Georgia seien zwei Männer von einem umstürzenden Baum erschlagen worden. Weitere 18 Opfer waren seit Mittwoch aus mehreren Bundesstaaten im Mittleren Westen und im Süden der USA gemeldet worden. Allein in Tennessee starben zehn Menschen.

      Nach tagelangen starken Regenfällen traten vielerorts Flüsse über die Ufer. Zudem wurden landesweit rund 90 Wirbelstürme registriert.

    • SüdostasienNach Erdbeben: Regen erschwert Hilfseinsätze in Myanmar

      In Myanmar werden die Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben durch starke Regenfälle erschwert.

      Medienberichten zufolge wurden mehrere Zelte zerstört. Auch provisorische Kliniken seien betroffen. Vielererorts drohten Überschwemmungen und Erdrutsche. Die Militärregierung teilte mit, die Rettungsarbeiten seien inzwischen abgeschlossen. Es gebe keine Hoffnung mehr, noch vermisste Menschen lebend in den Trümmern zu finden. Nach offiziellen Angaben kamen durch das Erdbeben in Myanmar vor zehn Tagen mindestens 3.500 Menschen ums Leben. Helfer befürchten, dass die Zahl noch deutlich steigen könnte.

    • SüdostasienUSA und Philippinen halten gemeinsame Militärübung ab

      Die Philippinen und die USA haben vor dem Hintergrund der Spannungen mit China eine gemeinsame Militärübung begonnen.

      Das Manöver nördlich der Hauptstadt Manila soll bis zum 18. April dauern, wie die philippinische Luftwaffe mitteilte. Ziel sei es, die Gefechtsbereitschaft zu verbessern. US-Verteidigungsminister Hegseth hatte kürzlich bei einem Besuch auf den Philippinen die Freundschaft beider Länder betont und zusätzliche Militärhilfen angekündigt.

      Im Südchinesischen Meer kommt es zwischen China und den Philippinen
      seit Monaten regelmäßig zu Zusammenstößen. Peking beansprucht fast das gesamte Seegebiet für sich. Die Philippinen, aber auch Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei, weisen die Ansprüche zurück.

    • WHO-BerichtMüttersterblichkeit sinkt, aber nicht mehr so deutlich - Mittelkürzungen als Gefahr

      Die Vereinten Nationen haben angesichts der weltweiten Kürzungen bei der Entwicklungshilfe vor einem Wiederanstieg der Müttersterblichkeit gewarnt.

      Die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte seien gefährdet, teilten unter anderem die WHO und das Kinderhilfswerk Unicef mit. Kürzungen von Hilfsgeldern hätten in vielen Regionen der Welt bereits spürbare Auswirkungen für die Gesundheitsversorgung. Medizinische Einrichtungen für Mütter und Neugeborene seien vielfach geschlossen worden; lebensrettende Medikamente - etwa für die Behandlung von Blutungen - würden nicht mehr im bisherigen Umfang geliefert.

      Seit 2000 ist die Müttersterblichkeit dem UNO-Bericht zufolge weltweit um 40 Prozent zurückgegangen. Dieser Trend habe sich zuletzt aber verlangsamt.
      2023 waren den Angaben zufolge rund 260.000 Frauen vor, während oder kurz nach der Geburt ihres Kindes gestorben.

    • BedrohungslageBezirksregierung: Duisburger Schulen sollen morgen wieder öffnen

      Die Schulen in Duisburg, die wegen einer Bedrohungslage heute geschlossen waren, sollen morgen wieder öffnen.

      Eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf teilte mit, vorbehaltlich der weiteren Entwicklung sei geplant, dass der Unterricht wieder in Präsenz stattfinde. Grund für die Schließung waren laut Polizei zwei Emails eines bisher unbekannten Absenders mit bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen. Von den Schließungen waren knapp 18.000 Schülerinnen und Schüler an 15 Gesamt- und zwei Sekundarschulen der Stadt betroffen.

      Erst im März gab es Amok-Drohungen an Duisburger Schulen. Bundesweit hatten in der Vergangenheit Drohungen gegen Schulen schon häufiger zu Schließungen geführt.

    • KoalitionsverhandlungenUnions-Politiker Frei mahnt zügige und gute Regierungsbildung an, Schwesig (SPD) spricht von konstruktiven Gesprächen

      Der Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Frei, hat angesichts starker Umfragewerte der AfD einen zügigen und guten Abschluss der Koalitionsverhandlungen angemahnt. Im ARD-Fernsehen sagte er, er sei überzeugt, dass man dem nur mit guter praktischer Politik begegnen könne.

      Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ludwig fordert die Einhaltung der Wahlkampfversprechen. Es dürfe keine Steuererhöhungen für Bürger und Wirtschaft geben, sagte sie dem "Tagesspiegel". Zudem fordert sie eine Umsetzung des Fünf-Punkte-Plans von Kanzlerkandidat Merz, in dem auch die Zurückweisung von Geflüchteten an der Grenze vorgesehen ist.

      Schwesig: "Weiter so" in Deutschland nicht möglich

      Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern,
      Schwesig, bezeichnete die Koalitionsgespräche mit der Union als konstruktiv. Auch den Sozialdemokraten sei klar, dass ein Weiter so in Deutschland nicht möglich sei, sagte die SPD-Politikerin im ARD-Fernsehen. Schwesig, die auch Teilnehmerin der Schlussrunde der Verhandlungen ist, betonte, man müsse dringend in die Wirtschaft investieren. Ein gemeinsamer Schwerpunkt sei die Senkung der Energiepreise.

      Das der SPD nahestehende Wirtschaftsforum forderte von der künftigen Regierung rasche Reformen. Man brauche im Land einen Ruck, sagte Präsidentin Zenke im Deutschlandfunk. Als Beispiel nannte sie die Entlastung von Unternehmen. Die letzte Steuerreform liege 17 Jahre zurück, erinnerte die Juristin. Wenn man Betriebe im Land halten und wettbewerbsfähig sein wolle, brauche man eine Steuerreform. Zugleich warnte das Wirtschaftsforum SPD und Union davor, sich bei der sogenannten Reichen-Steuer "zu verkämpfen". Dies könne nicht Priorität haben, meinte Zenke.

      Union verliert in Umfragen

      Laut dem ARD-Deutschlandtrend liegt die Union nur noch zwei Prozentpunkte vor der AfD. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild"-Zeitung lagen beide Parteien erstmals gleichauf. AfD-Vize Brandner sieht darin eine Abstrafung für die Politik der vergangenen Wochen wie die Abstimmung zum sogenannten Sondervermögen durch den alten Bundestag. Der "Rheinischen Post" sagte er, Merz und CDU-Generalsekretär Linnemann hätten die Wähler belogen. Auch der FDP-Generalsekretär Buschmann gibt der Union die Schuld am Erstarken der AfD. Wer nach der Wahl das Gegenteil von dem tue, was er versprochen habe, sorge für Enttäuschung, Frust und Wut.

    • Innere SicherheitBundesinnenministerium für Zivilschutz-Übungen an Schulen

      Das Bundesinnenministerium hat sich für mehr Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen.

      Ein Ministeriumssprecher verwies im "Handelsblatt" auf die jüngsten Entwicklungen in der Sicherheitspolitik. Es sei daher wichtig, junge Menschen auf Krisen und einen möglichen Kriegsfall vorzubereiten. Der CDU-Außenpolitiker Kiesewetter schlug ebenfalls im "Handelsblatt" Krisentrainings an Schulen vor, um einen möglichen Ernstfall zu proben. Zudem solle eine Art Grundausbildung zum Verhalten in Katastrophenlagen eingeführt werden. Kiesewetter nannte als Vorbild Finnland, wo solche Übungen seit Jahrzehnten in Schulen üblich seien.

    • NaturWaldbesitzer mahnen wegen Trockenheit zu besonderer Vorsicht im Wald

      Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände hat wegen der aktuellen Trockenheit zu vorsichtigem Verhalten bei Ausflügen in den Wald aufgerufen. Schon lange vor dem Sommer herrscht derzeit wegen der Trockenheit fast überall Waldbrandgefahr der mittleren oder hohen Stufe.

      Präsident Bitter sagte der "Rheinischen Post", jeder trage eine Verantwortung. Die Jahre 2022 bis 2024 seien in Deutschland die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Die Risiken von Waldbränden stiegen. Zudem hätten durch Stürme, Dürre und Schädlingsbefall die Zerstörungen deutlich zugenommen. Bitter appellierte, im Wald kein offenes Feuer zu machen, nicht zu rauchen und im Vorbeifahren keine Zigarettenstummel wegzuwerfen. Auch Parken sei im Wald nur auf gekennzeichneten Flächen erlaubt, da Katalysatoren oder heiße Auspuffrohre trockenes Gras entzünden könnten.

    • DschabalijaPalästinenser im Gazastreifen protestieren trotz Gefahren erneut gegen Hamas

      Mehrere hundert Palästinenser sind in der Stadt Dschabalija im Norden des Gazastreifens erneut gegen die Hamas und für ein Ende des Kriegs mit Israel auf die Straße gegangen.

      Viele machten die islamistischen Herrscher für die Verschlechterung der humanitären Lage in dem großflächig zerstörten Küstengebiet verantwortlich. Auf Plakaten sowie in Sprechchören hieß es etwa: "Hamas ist Terrorismus!" Andere Plakate und Slogans warfen Israel vor, absichtlich Wohngebiete zu bombardieren.

      Proteste gegen die Hamas in dem Palästinensergebiet sind mit großen Gefahren verbunden. Die Terrororganisation ist bekannt für ihr brutales Vorgehen gegen Kritiker. Ein 22-Jähriger, der als eine zentrale Figur der Anti-Hamas-Proteste galt, wurde Ende März nach Angaben seiner Familie von Hamas-Mitgliedern entführt, gefoltert und getötet. Anschließend sei sein Leichnam vor dem Elternhaus abgelegt worden.

      Hamas feuert Raketen auf Israel

      Am Abend hatte die Hamas mehrere Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Aus der Stadt Aschkelon wurde nach einem Einschlag mindestens eine verletzte Person gemeldet. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden die meisten der etwa zehn Geschosse abgefangen. Premierminister Netanjahu kündigte eine entschlossene Reaktion an. Die Hamas gab an, der Beschuss sei eine Reaktion auf die jüngsten Luftangriffe. Dabei waren nach palästinensischen Angaben mindestens 44 Menschen getötet worden.
      Aus dem Westjordanland wurde zudem der Tod eines 14-jährigen Jungen gemeldet, der von radikalen israelischen Siedlern angegriffen worden war.

    • JapanKaiserpaar gedenkt der Opfer der Schlacht von Iwo Jima

      Das japanische Kaiserpaar hat auf der Insel Iwo Jima der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedacht.

      Kaiser Naruhito und seine Frau beteten an drei Gedenkstätten - eine für die getöteten japanischen Soldaten, eine weitere für die zivilen Opfer und eine dritte für die japanischen und US-amerikanischen Kriegstoten. Im Anschluss trafen sie mit Nachkommen der Opfer zusammen. Es ist der erste Besuch des Kaiserpaars auf der Insel, deren offizieller Name heute Iwo To lautet.

      Auf Iwo Jima hatten sich Japan und die USA im Frühjahr 1945 eine der erbittersten Schlachten des Zweiten Weltkriegs geliefert. Rund 21.000 japanische und 7.000 US-Soldaten wurden getötet. Die US-Armee hatte damals versucht, die Insel einzunehmen, um von dort aus auf das japanische Festland vorzustoßen.

    • JapanMun-Sekte legt Berufung gegen angeordnete Auflösung ein

      In Japan hat die sogenannte Vereinigungskirche Berufung gegen ihre gerichtlich angeordnete Auflösung eingelegt.

      Das bestätigte ein Sprecher der auch als Mun-Sekte bekannten Organisation. Ein Gericht hatte Ende März verfügt, dass sich der japanische Zweig der Vereinigungskirche auflösen muss. Damit verliert die Organisation ihren Status als religiöse Gemeinschaft ebenso wie Steuerprivilegien. Zudem muss sie ihr Vermögen veräußern. Allerdings darf sie grundsätzlich weiter in Japan tätig sein.

      Die Mun-Sekte war nach dem tödlichen Attentat auf den früheren Regierungschef Abe im Juli 2022 in den Fokus gerückt. Abe wurden Verbindungen zu der Organisation nachgesagt. Der Attentäter gab dies als Motiv an und erklärte, seine Mutter habe die Familie mit hohen Spenden an die Sekte finanziell ruiniert.

    • Öffentlicher Dienst von Bund und KommunenNach Einigung im Tarifstreit: Arbeitgeber und Gewerkschaft sprechen von "teurem Kompromiss" und "schwierigem Ergebnis"

      Hamburgs Finanzsenator Dressel hat die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen als "teuren Kompromiss" bezeichnet.

      Ein langer Streik wäre zwar in der derzeit herausfordernden Phase niemandem zu vermitteln gewesen, schrieb der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für das Hamburger Abendblatt. Gleichwohl werde das Verhandlungsergebnis etliche Kommunen an den Rand ihrer Zahlungsfähigkeit bringen. Auch die Gewerkschaft Verdi sprach von einem "schwierigen Ergebnis". Nordrhein-Westfalens Landeschefin Schmidt meinte, rund um das Thema Arbeitszeit und den dazu geforderten Entlastungen sei man hinter den Erwartungen geblieben. Zudem seien Bereiche wie Nahverkehr, Sparkassen und Musikschulen enttäuscht, weil ihre Anliegen nicht umgesetzt worden seien.

      Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten sich gestern darauf verständigt, die Einkommen ab April um drei Prozent, mindestens aber um 110 Euro im Monat, anzuheben. Ab Mai 2026 gibt es eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent. Die Tarifgespräche waren von Warnstreiks begleitet und nach der dritten Runde zunächst für gescheitert erklärt worden. Daraufhin wurde die Schlichtung vereinbart.

    • MigrationspolitikLandkreistags regt generellen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten an

      Der Deutsche Landkreistag regt einen generellen Aufnahme-Stopp für Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten an.

      Verbandspräsident Brötel warf die Frage auf, ob sie nicht besser in angrenzenden Bereichen der Krisenregionen verbleiben sollten. Der CDU-Politiker führte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" aus, auch die Politiker in Berlin müssten die Augen öffnen und sehen, dass man nicht mehr grenzenlos weitere Flüchtlinge aufnehmen und integrieren könne. Er erwarte von der künftigen Bundesregierung dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge innerhalb der Europäischen Union gerechter verteilt werden.

      Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf ein Papier der EU-Kommission berichtete, ist Deutschland bei Asylanträgen erstmals seit Jahren nicht mehr Spitzenreiter in der EU. Die Zahl der Schutzgesuche von Januar bis März sei um 41 Prozent gegenüber dem ersten Vorjahresquartal zurückgegangen. Die meisten registrierte Frankreich mit rund 40.000 Asylanträgen. Dahinter folgten Spanien und Deutschland.

    • Tiktok, Instagram, X, Facebook und andereKZ-Gedenkstättenleiter Wagner sieht in Soziale Medien die "Pest des 21. Jahrhunderts"

      Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Wagner, hat die Sozialen Medien als "Pest des 21. Jahrhunderts" kritisiert.

      Sie seien maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Gesellschaft von der liberalen Demokratie wegrutsche, sagte Wagner dem MDR. Er forderte Strategien, um seriöse Informationen zu stärken. Zuletzt war auch aus ärztlicher Sicht vor den Sozialen Medien gewarnt worden. Der Kinder- und Jugendpsychiater vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Rainer Thomasius, sprach von einem - Zitat - Tsunami an Suchtstörungen bei Jugendlichen, der auf uns zukomme. Nach seinen Worten wirkt der Konsum Sozialer Medien auf das Gehirn genauso wie Cannabis oder Alkohol.

    • Laurence Olivier AwardsRoald-Dahl-Porträt "Giant" erhält wichtigsten britischen Theaterpreis

      Das Theaterstück "Giant" über den Kinderbuchautor Roald Dahl ist mit dem britischen Theaterpreis Laurence Olivier Award ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand gestern in der Royal Albert Hall in London statt. Dahl hat Bücher wie "Matilda" oder "Charlie und die Schokoladenfabrik" geschaffen, geriet aber wegen antisemitischer Äußerungen in die Kritik.

      "Giant"-Hauptdarsteller John Lithgow wurde ebenfalls mit einem Award geehrt. Der 79-Jährige ist demnächst auch in einer neuen TV-Serie über Harry Potter als Professor Dumbledore zu sehen. Elliot Levey erhielt den Preis als bester Schauspieler in einer Nebenrolle. Auch "Fiddler on the Roof" wurde mit drei Olivier Awards ausgezeichnet.

      "Benjamin Button" erhielt Preise für das beste neue Musical, den herausragendsten musikalischen Beitrag und den besten Musicaldarsteller John Dalgleish in der Rolle des Titelhelden. Das Musical zu F. Scott Fitzgeralds Kurzgeschichte über den Mann, der im Rückwärtsgang altert, wurde für das Theater in einem Fischerdorf in Cornwall neu inszeniert und erhielt seit Beginn seiner Aufführung im Londoner West End im vergangenen Jahr viele gute Kritiken. Lesley Manville wurde für ihre Darstellung der Jocasta in "Oedipus" als beste Schauspielerin ausgezeichnet und erhielt damit ihren zweiten Olivier-Preis.

    • InterviewSkispringer Markus Eisenbichler: Karriereende war "Erlösung"

      Skispringer Markus Eisenbichler hat sich kurz nach dem letzten Wettkampf seiner Karriere erleichtert gezeigt. Seine aktive Laufbahn beendet zu haben, sei eine Erlösung gewesen, sagte Eisenbichler im "Sportgespräch" des Deutschlandfunks.

      Der 34-Jährige betonte, Skispringen sei immer sein Traum gewesen. Doch schon seit einigen Jahren habe er mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. Für ihn sei es wichtig, so lange wie möglich gesund und glücklich sein zu können. "Ich wollte es nicht riskieren, dass ich meinem Körper noch mehr schade", erklärte Eisenbichler.

      Der sechsfache Weltmeister sagte auch, dass ihn das viele Reisen eingeengt habe. Dem Sport habe er als Aktiver alles untergeordnet. "Nun freue ich mich auf das Leben ohne Skispringen", erklärte Eisenbichler, der sich eigenen Angaben zufolge in Zukunft aber auch eine Karriere als Trainer vorstellen kann.

      Eisenbichler hatte beim Weltcup-Finale im slowenischen Planica seinen Abschied gefeiert. Im letzten Wettkampf wurde er mit der Mannschaft Zweiter im Teamwettbewerb. Der DSV würdigte ihn als einen der erfolgreichsten Skispringer aller Zeiten.

      Das Sportgespräch mit Markus Eisenbichler kann hier nachgehört werden.

    • DiplomatieFrankreich und Algerien wollen Beziehungen normalisieren

      Frankreich und Algerien wollen ihre angespannten Beziehungen wieder normalisieren.

      Das gab Außenminister Barrot nach einem Treffen mit dem algerischen Präsidenten Tebboune in Algier bekannt. Das Verhältnis beider Staaten hatte sich vergangenes Jahr verschlechtert. Der französische Präsident Macron sorgte in Algerien für Unmut, weil er die Hoheitsansprüche Marokkos auf das Gebiet der Westsahara anerkannte; Algerien unterstützt die Unabhängigkeitsbewegung der Westsahara. Ein weiterer Streitpunkt ist Frankreichs verschärfte Einwanderungspolitik. Algier weigerte sich, einige ausgewiesene Bürger zurückzunehmen. Der französische Innenminister Retailleau forderte daraufhin die Überprüfung eines Abkommens von 1968, das Algeriern eine Ansiedlung in Frankreich erleichtert.

    • DR KongoEtwa 30 Tote durch Überschwemmungen

      In der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, Kinshasa, sind bei schweren Überschwemmungen etwa 30 Menschen ums Leben gekommen.

      Wie der Gesundheitsminister der betroffenen Provinz mitteilte, wurden viele von ihnen von einstürzenden Mauern ihrer Häuser erfasst. Das Wasser war bis zu 1,50 Meter hoch gestiegen. Durch die Wassermassen ist auch die Hauptstraße des Landes überflutet. Sie verbindet Kinshasa mit dem wichtigsten Flughafen und dem Rest des Kongos. Nach Angaben der Behörden soll sie binnen 72 Stunden wieder freigegeben werden.

    • KaribikDominikanische Republik verstärkt Grenze zu Haiti

      Der Präsident der Dominikanischen Republik, Abinader, hat neue Maßnahmen zur Sicherung der Grenze zu Haiti vorgestellt.

      Abinader zufolge werden unter anderem 1.500 zusätzliche Soldaten stationiert und der Bau einer Grenzmauer beschleunigt. Damit sollen Flüchtlingsströme aus dem Nachbarland Haiti gestoppt werden.

      In Haiti sind nach Angaben der UNO mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Der Karibikstaat, mit dem sich die Dominikanische Republik die Insel Hispaniola teilt, befindet sich in einer schweren politischen Krise. Rund 200 Banden kontrollieren weite Landesteile. Laut UNO sind neben der Gewalt auch Hunger und eine fehlende Gesundheitsversorgung Fluchtursachen.

    • SerbienPräsident Vucic erteilt politisch unerfahrenem Mediziner Regierungsauftrag

      Der serbische Präsident Vucic hat einen politischen Neuling als Regierungschef nominiert.

      Der Medizinprofessor Macut wurde mit der Regierungsbildung beauftragt. Er sei aufgrund seiner "beruflichen und persönlichen Qualitäten" für das Amt geeignet, erklärte Vucic. Gemäß der serbischen Verfassung muss Macut nun bis zum 18. April eine neue Regierung bilden und durch das Parlament bestätigen lassen. Die Zustimmung gilt als gesichert.

      Der bisherige Amtsinhaber Vucevic war zurückgetreten. Grund war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der nordserbischen Stadt Novi Sad im November mit 16 Toten. Seitdem dauert im Land eine Protestwelle an.

    • Internationale StudienMikroplastik-Anteil in europäischen Flüssen "alarmierend"

      Der Zustand zahlreicher Gewässer in Europa ist aktuellen Studien zufolge wegen Mikroplastik-Partikeln in einem besorgniserregenden Zustand.

      Die Belastung betrage in den insgesamt neun untersuchten Flüssen durchschnittlich drei Partikel pro Kubikmeter Wasser, heißt es in 14 Studien der Tara Foundation, die zeitgleich in der Zeitschrift "Environmental Science and Pollution Research" veröffentlicht wurden. Dabei sei die Masse der Kleinstpartikel größer als die Masse an sichtbaren Mikroplastik-Partikeln. Diese mikroskopisch kleinen Partikel seien aber besonders gefährlich. Denn sie verteilten sich über den gesamten Flussverlauf und würden von vielen Tieren und Organismen aufgenommen, hieß es.

      Grundlage für die Studie waren Wasserproben aus neun europäischen Flüssen, die von Chemikern, Biologen und Physiker aus mehreren Forschungslabors analysiert wurden. Zu den untersuchten Gewässern gehörten die durch Deutschland fließenden Flüsse Elbe und Rhein, der spanische Fluss Ebro, die französischen Flüsse Garonne, Loire, Rhône und die Pariser Seine sowie die Themse in Großbritannien und der Tiber in Italien.

    • WetterAm Dienstag teils sonnig, teils bewölkt

      Das Wetter: Nachts ganz im Norden sowie im Osten und in Bayern wolkig. Im Nordwesten Nebel. Sonst meist klar. Tieftswerte 0 bis minus 4 Grad. Am Tag im Westen und Südwesten sonnig. Im Norden und Osten bewölkt, später im Osten Auflockerungen. Temperaturen 10 bis 15, im Westen und Südwesten bis 17 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Mittwoch zunächst wolkig, in der zweiten Tageshälfte Auflockerungen. Vor allem vom Westen bis in den Süden sowie an der Ostseeküste auch länger sonnig. 13 bis 18 Grad.

  • Sonntag, 6.04.2025

    • NahostNetanjahu kündigt Reaktion nach Raketenbeschuss der Hamas an

      Nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israels Premierminister Netanjahu eine entschlossene Reaktion angekündigt.

      In einer Mitteilung seines Büros hieß es, Netanjahu habe die Fortsetzung der verstärkten Operationen der israelischen Armee im Gazastreifen gegen die Hamas genehmigt. Am Abend hatte die Hamas mehrere Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Aus der Stadt Aschkelon wurde nach einem Einschlag mindestens eine verletzte Person gemeldet. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden die meisten der etwa zehn Geschosse abgefangen. Die Hamas gab an, der Beschuss sei eine Reaktion auf die jüngsten israelischen Luftangriffe. Dabei waren nach palästinensischen Angaben mindestens 44 Menschen getötet worden.

      Aus dem Westjordanland wurde zudem der Tod eines 14-jährigen Jungen gemeldet, der von radikalen israelischen Siedlern angegriffen worden war.

    • DuisburgMehrere Schulen bleiben am Montag wegen "Bedrohungslage" geschlossen

      In Duisburg bleiben morgen mehrere Schulen aufgrund einer - wie es heißt - "Bedrohungslage" geschlossen.

      Betroffen seien alle Gesamt- und Sekundarschulen in der Stadt, teilte eine Polizeisprecherin am Abend mit. Ohne weitere Angaben zu machen, sagte sie, es gebe einen "Bedrohungs-Sachverhalt". Auf der Website einer Gesamtschule hieß es, die Bezirksregierung habe die Schulschließungen angeordnet. Es werde Distanzunterricht stattfinden.

    • Sorge vor AfD"Diese Meinungsumfragen sind bitter": Frei (CDU) mahnt zügige und gute Regierungsbildung an

      Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Frei, hat angesichts starker Umfragewerte für die AfD einen zügigen und guten Abschluss der Koalitionsverhandlungen angemahnt.

      Meinungsumfragen, in denen Union und AfD fast gleichauf lagen, seien bitter für CDU und CSU, sagte Frei im ARD-Fernsehen. Er sei überzeugt, dass man dem nur mit guter praktischer Politik begegnen könne. Man brauche jetzt zügig einen sehr guten Koalitionsvertrag. Anschließend müsse man aus der Rezessionsspirale herauskommen, Wirtschaftswachstum erzielen und mehr Sicherheit schaffen.

      SPD-Co-Chefin Esken äußerte Verständnis für eine allgemeine Verunsicherung in der Gesellschaft. Esken sagte im ZDF, nun müssten kraftvolle Antworten gegeben werden. Spitzenvertreter von Union und SPD kommen derzeit regelmäßig zusammen, um über die noch offenen Punkte bei der Regierungsbildung zu verhandeln.

      Laut dem ARD-Deutschlandtrend liegt die Union nur noch zwei Prozentpunkte vor der AfD. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild"-Zeitung lagen beide Parteien erstmals gleichauf.

    • MedienberichtBritische Marine entdeckt russische Spionage-Sensoren

      Rund um Großbritannien sind einem Medienbericht zufolge mehrere mutmaßliche russische Spionage-Sensoren im Meer entdeckt worden. Die britische Zeitung "The Sunday Times" berichtete, die Marine habe einige der Messgeräte am Meeresgrund gefunden, während andere an Land gespült worden seien.

      Armeeführung und Geheimdienste vermuten demnach, dass die Sensoren Informationen über nuklear bewaffnete U-Boote sammeln sollten. Die Zeitung berichtete zudem, dass unbemannte Unterwasserfahrzeuge in der Nähe von Datenkabeln im Meer entdeckt worden seien.

      Experten gehen davon aus, dass Russland Sabotageakte als Mittel hybrider Kriegsführung einsetzt. Moskau weist derartige Vorwürfe zurück.

    • US-StrafzölleGrüne fordern gezielte Vergeltungszölle der EU

      Die Grünen-Vorsitzende Brantner hat sich gegen pauschale Vergeltungsmaßnahmen der EU im Zollkonflikt mit den USA ausgesprochen.

      Man wolle nicht per se Strafen verhängen, die vielleicht Europa selbst schadeten, sondern gezielt dort treffen, wo es wehtue, sagte Brantner im ARD-Fernsehen. Sie habe volles Vertrauen, dass die EU-Kommission hier die richtige Entscheidung mit den richtigen Maßnahmen treffe. Dabei müssten alle Optionen auf den Tisch, also auch eine Digitalsteuer für die US-Technologiekonzerne.

      Auf sämtliche Einfuhren aus der EU erheben die USA ab 9. April Zölle in Höhe von 20 Prozent des Warenwerts. US-Handelsminister Lutnick bekräftigte, die Zölle würden ohne Aufschub in Kraft treten. Lutnick sagte dem Sender CBS News, die Zölle würden für mehrere Tage und Wochen in Kraft bleiben. Mit der nahezu weltweiten Zoll-Liste verfolge man das Ziel, Schlupflöcher von vorneherein auszuschließen.

    • RohstoffabkommenUkraine will erneut mit den USA verhandeln

      Die Ukraine will in den nächsten Tagen erneut über ein Rohstoffabkommen mit den USA verhandeln.

      Die ukrainische Wirtschaftsministerin Swyrydenko kündigte die Entsendung einer Delegation nach Washington an. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die USA weiter an Investitionen in ihrem Land interessiert seien und verwies auf einen neuen Entwurf für die Vereinbarung.

      Eigentlich hatten beide Seiten geplant, bereits im Februar ein Abkommen zu unterzeichnen. Das Vorhaben scheiterte jedoch nach einem kontroversen Treffen im Weißen Haus zwischen US-Präsident Trump und Vizepräsident Vance auf der einen und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj auf der anderen Seite. In einem vor laufenden Kameras ausgetragenen Wortgefecht warf Vance Selenskyj unter anderem Undankbarkeit vor. Das Treffen wurde abgebrochen.

      Die Ukraine verfügt über bedeutende Vorkommen von mehr als 20 Mineralien, die von den USA als strategisch wichtig erachtet werden, darunter Titan, Lithium und Uran.

    • Handelspolitik von Präsident TrumpUSA verzichten auf Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen

      Die US-Regierung hat das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg gerechtfertigt.

      Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Hasset, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzubringen. Präsident Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.

      Im vergangenen Jahr importierten die USA trotz Handelssanktionen Güter im Wert von umgerechnet rund 2,7 Milliarden Euro aus Russland. Aus der Ukraine betrugen die Importe rund 1,1 Milliarden Euro. Auch mit dem von Russland angegriffenen Land führt die Trump-Regierung Verhandlungen. Dennoch hat sie Zölle in Höhe von 10 Prozent des Warenwerts auf ukrainische Einfuhren verhängt.

    • FrankreichLe Pen bei Kundgebung in Paris - größerer Zulauf bei Gegendemo

      In Paris haben Anhänger und Gegner der rechtspopulistischen Politikerin Le Pen demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich rund 15.000 Menschen an einer Kundgebung gegen Rechts und für den Rechtsstaat, zu der unter anderem die französischen Linken sowie die Grünen aufgerufen hatten.

      Le Pens Partei, der Rassemblement National, hatte eine Veranstaltung mit ebenfalls 15.000 Teilnehmern angemeldet. Laut Polizei kamen jedoch nur wenige Tausend Menschen. Le Pen kündigte weiteren Widerstand gegen ihre Verurteilung an, die sie als politische Entscheidung kritisierte.

      Am Montag hatte ein Gericht der Politikerin für fünf Jahre das passive Wahlrecht entzogen. Zuvor galt Le Pen als aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatin 2027. Die ebenfalls verhängten Haft- und Geldstrafen sind bis zum Abschluss eines Berufungsverfahrens ausgesetzt. In dem Prozess ging es um fast 4,5 Millionen Euro des EU-Parlaments, die Le Pen als Abgeordnete in Kanäle ihrer Partei umgelenkt haben soll.

    • PotsdamEinigung im Tarifstreit bei Bund und Kommunen - Mehr Geld für Beschäftigte im öffentlichen Dienst

      Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen gibt es eine Einigung. Das gaben Vertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaften am Verhandlungsort Potsdam bekannt. Der Abschluss folgt demnach im Wesentlichen einer Empfehlung der Schlichter von Ende März: Die Einkommen steigen sofort um drei Prozent, mindestens aber um 110 Euro im Monat.

      Zum 1. Mai 2026 gibt es eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent. Auch das 13. Monatsgehalt soll erhöht werden. Das Paket umfasst zudem unter anderem höhere Schichtzulagen. Die Laufzeit beträgt 27 Monate bis Ende März 2027.

      Faeser: "Guter Abschluss in schwierigen Zeiten"

      Bundesinnenministerin Faeser sprach für die Arbeitgeber von einem guten Abschluss, der in schwierigen Zeiten einen Ausgleich bringe. Der Verdi-Vorsitzende Werneke sagte, die Annahme des Ergebnisses sei seiner Gewerkschaft nicht leicht gefallen. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft "dbb Beamtenbund", Geyer meinte, in der Einigung könne sich jede und jeder wiederfinden. 

      Die Tarifgespräche waren von Warnstreiks begleitet worden und Mitte März nach der dritten Runde zunächst für gescheitert erklärt worden. Daraufhin wurde die Schlichtung vereinbart.

      Mehr zum Thema:

      Tarifabschluss TVöD – Mehr Geld und mehr Freizeit (Audio)

    • NS-TerrorGedenken zur Befreiung der Gefangenen im Konzentrationslager Buchenwald

      Zum 80. Jahrestag der Befreiung der Gefangenen des Konzentrationslagers Buchenwald ist in Thüringen der Opfer gedacht worden. Der frühere Bundespräsident Wulff wandte sich in einer Rede entschieden gegen den Rechtspopulismus und warnte vor der AfD. Wulff zeigte Analogien zum Aufstieg der Nationalsozialisten auf.

      Er sagte, Verrohung und der Verzicht auf die Interessen anderer seien das schleichende Gift der Rechtspopulisten. Der Alt-Bundespräsident appellierte an die heutigen Generationen, sich einer Endzeitstimmung und dem Kulturpessimismus entgegenzustellen.

      Dank an zurückgekehrte Überlebende

      Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Wagner, dankte mehreren Überlebenden, dass sie an den Ort ihres Leidens zurückgekehrt seien und an der Zeremonie teilnähmen. Wagner sagte, er hoffe, der Gedenktag trage dazu bei, dass die Achtung der Menschenrechte wieder zunehme, und dass sich die Gesellschaft der Holocaust-Verharmlosung, dem Judenhass, dem Rassismus und der Hetze gegen Sinti und Roma entgegenstelle.

      "Bitterer Winter der Unmenschlichkeit"

      Thüringens Ministerpräsident Voigt sprach von einem "bitteren Winter der Unmenschlichkeit", der acht Jahre lang in Buchenwald geherrscht habe. Die Nähe des Konzentrationslagers zur Kulturstadt Weimar zeige, dass Bildung, Kunst und moralische Selbstvergewisserung nicht immun machten gegen das Böse. Buchenwald sei weithin sichtbar gewesen. Erinnerung und Erkenntnis seien Geschwister, mahnte Voigt. Für uns alle gelte es, hinzuschauen. Am Nachmittag soll es eine Kranzniederlegung in der Gedenkstätte geben.

      Streit um Rede

      Im Vorfeld des Gedenkens hatte es Streit um eine geplante Rede des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm gegeben. Diese war nach Angaben der Gedenkstätte auf Druck Israels abgesagt worden. Die Regierung in Jerusalem wirft Boehm unter anderem vor, den Holocaust zu verharmlosen.

      Das KZ Buchenwald war 1937 von den Nazis errichtet worden. Etwa 56.000 Menschen wurden dort während der NS-Zeit ermordet. Am 11. April 1945 wurden die Insassen von der US-Armee befreit.

      Mehr zum Thema:

      Korrespondentenbericht: Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers (Audio)

    • KoalitionsverhandlungenUnions-Politiker fordern Kompromissbereitschaft der SPD bei Migrationspolitik

      Angesichts der steigenden Umfragewerte für die AfD werden Forderungen aus der Union nach mehr Kompromissbereitschaft der SPD in den gemeinsamen Koalitionsverhandlungen vor allem bei der Migrationspolitik laut. Man müsse Arbeitskräfte für Deutschland gewinnen und gleichzeitig die illegale Migration stoppen.

      Das sagte der CDU-Abgeordnete Ploß der "Rheinischen Post". Hier müssten wieder Recht und Ordnung herrschen. Der CDU-Innenpolitiker de Vries sagte dem "Handelsblatt", es brauche eine "echte Asylwende". Der Frust nach dreieinhalb Jahren Ampel-Chaos sei riesig.

      Linnemann: Kein "Weiter so"

      CDU-Generalsekretär Linnemann drängte grundsätzlich auf einen spürbaren Politikwechsel nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen. Ein "Weiter so" dürfe es nicht geben, sagte Linnemann "Bild am Sonntag". Die Umfragewerte zeigten, dass es nun nicht nur auf einen guten Koalitionsvertrag ankomme, sondern vor allem auf die Taten der neuen Regierung. Unions-Parlamentsgeschäftsführer Frei betonte, die neue Koalition werde die Weichen in der Wirtschafts-, Migrations- und Verteidigungspolitik umstellen. - In einer neuen Umfrage lag die AfD erstmals gleichauf mit der CDU bei 24 Prozent.

      Kommunen drängen auf baldigen Abschluss

      Der Deutsche Städte- und Gemeindebund rief Union und SPD auf, sich bald auf einen Koalitionsvertrag zu einigen. Sein Hauptgeschäftsführer Berghegger sagte dem Berliner "Tagesspiegel", mit Blick auf die zahlreichen internationalen und nationalen Herausforderungen müsse schnell eine handlungsfähige Regierung gebildet werden. Es sei nicht notwendig, vorab alles bis ins kleinste Detail im Koalitionsvertrag zu definieren. Gerade die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass eine Regierung in der Lage sein müsse, schnell auf neue Entwicklungen zu reagieren. Mit Blick auf die Kommunen äußerte Berghegger die Erwartung, dass es gelinge, eine dauerhaft tragfähige Finanzausstattung zu verabreden. Zudem gelte es, die illegale Einreise nach Deutschland zu steuern und deutlich zu begrenzen.

      Mehr zum Thema:

      AfD-Umfragehoch: Druck auf die Union in Koalitionsgesprächen wächst (Audio)

      Aktueller Stand der Koalitionsverhandlungen (Audio)

    • Kleiner Parteitag der GrünenKampfansage Brantners an den Populismus: "Ihr werdet uns kämpfen sehen"

      Mit einer Kampfansage an den Populismus hat die Grünen-Vorsitzende Brantner ihre Partei auf die Zeit in der Opposition eingestimmt. "Merz hat die Vertrauenskrise nicht gelindert, er hat sie weiter angeheizt", warf sie dem CDU-Chef beim kleinen Parteitag der Grünen in Berlin vor.

      Sie hielt ihm Wortbrüche vor, einen Flirt mit der AfD, Unwahrheiten bei der Schuldenbremse und Scheinlösungen bei der Migration. Brantner warnte vor dem Aufstieg des Populismus. Demokratien könnten kippen, wenn keiner mehr für sie kämpfe. Sie betonte: "Ihr werdet uns kämpfen sehen, und wir werden gemeinsam kämpfen."

      Grüne arbeiten ihr Wahlergebnis auf

      Die Bündnis-Grünen steckten ihren programmatischen Kurs als Oppositionspartei ab. Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Habeck kündigte eine kritische Aufarbeitung des Bundestagswahlkampfes an. Für die unmittelbare Zukunft sei eine Politik gefragt, die Herausforderungen löse, bevor aus Krisen Katastrophen würden, erklärte Habeck.

      Die scheidende Außenministerin Baerbock sagte, die Grünen seien jetzt notwendiger denn je. Angesichts von 400.000 fehlenden Fachkräften in jedem Jahr reagiere die CDU mit weniger Migration und weniger Familienpolitik. Ohne diese beiden Zukunftsbereiche könne das Land jedoch nicht weiter funktionieren. Baerbock räumte jedoch ein, dass Korrekturen in der Migrationspolitik erforderlich seien.

      Zum Abschluss wurde ein Leitantrag des Parteivorstands verabschiedet. Darin heißt es unter anderem mit Blick auf das Wahlergebnis, die Grünen seien in der Ampel-Koalition Kompromisse eingegangen, die in Teilen der eigenen Wählerschaft für Irritation oder Enttäuschung gesorgt hätten. In der Sozial- und Migrationspolitik hab es kommunikative und strategische Unklarheiten gegeben. Für die Rolle in der Opposition wird in dem Leitantrag eine klare, gestaltende und empathische Haltung gefordert.

      Mehr zum Thema:

      Korrespondentenbericht: Grüne arbeiten Wahlniederlage auf (Audio)

    • Ukraine-KriegSelenskyj fordert erneut mehr Druck auf Moskau - neue russische Luftangriffe

      Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erneut mehr Druck der Weltgemeinschaft auf Kremlchef Putin gefordert.

      Die andauernden Angriffe seien Putins Antwort auf alle internationalen diplomatischen Bemühungen, schrieb Selenskyj im Netzwerk X. Jeder Partner Kiews könne sehen, dass Russland den Krieg und das Töten fortsetzen wolle. Deshalb dürfe der Druck nicht gelockert werden.

      Nach Angaben Selenskyjs hat Russland sein Land in der vergangenen Woche mit mehr als 1.460 Gleitbomben, fast 670 Kampfdrohnen und mehr als 30 Raketen beschossen. Eines der Ziele war vor zwei Tagen die Industriestadt Krywyj Rih. Dort wurden 18 Menschen getötet.

      Angriffe auf Kiew und andere Städte

      In der vergangenen Nacht hatte das russische Militär erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen angegriffen. Ein Mann sei getötet und drei weitere Menschen seien verletzt worden, schrieb Bürgermeister Klitschko auf der Plattform Telegramm. In mindestens drei Kiewer Stadtteilen seien Brände ausgebrochen. In der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gab es laut den Behörden ebenfalls drei Verletzte. Auch für die Regionen Cherson und Odessa wurde Luftalarm ausgegeben.

      Nach russischen Angriffen auch auf den Westen der Ukraine setzte Polen laut eigenen Angaben Flugzeuge zum Schutz seines Luftraumes ein.

    • Dlf-InterviewHistoriker Krieger zu Drohnen aus Russland über Deutschland: "Neue Qualität russischer Spionage"

      Angesichts zunehmender russischer Drohnen unter anderem über Deutschland spricht der Historiker und Nachrichtendienst-Experte Wolfgang Krieger von einer neuen Qualität russischer Spionage. Im Deutschlandfunk sagte er, es handele sich hierbei auch um psychologische Kriegsführung gegen verschiedene NATO-Staaten - eine "Demonstration von Macht".

      Die Drohnen-Überflüge dienten nicht nur der Spionage, sondern auch der Einschüchterung, da sie am Boden bemerkt würden [Audio-Link]. Krieger bemängelte fehlende Befugnisse auf deutscher Seite, um Gegenmaßnahmen durchführen zu können. Man müsse die Drohnen eigentlich abschießen, da sie eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit seien. Zuständig wäre hierfür die Polizei in den Bundesländern, doch die habe nicht die passenden Mittel. Die Bundeswehr wiederum habe die Mittel - dürfe aber auf hierfür auf Bundesgebiet nicht eingesetzt werden. Aus diesen Gründen seien die ungehinderten Überflüge eine "Destabilisierungskampagne auf der psychologischen Ebene". Außerdem könne man nicht ausschließen, dass die Überflüge auch der Vorbereitung eines kinetischen Angriffs dienten, ergänzte der Experte.

      Krieger monierte die vergleichsweise geringen Mittel, die Deutschland für nachrichtendienstliche Tätigkeiten aufwende. Blicke man in andere europäische Staaten wie zum Beispiel Großbritannien oder Frankreich, könne man feststellen, dass die Nachrichtendienste dort "ernster genommen" würden. Deutschland sei hier "ausgesprochen sparsam", trotz einer bereits erfolgten erheblichen Steigerung des BND-Budgets.

      Krieger fordert mehr Befugnisse für deutsche Nachrichtendienste

      Was die gesetzlichen Befugnisse der Nachrichtendienste hierzulande angeht, betonte Krieger: "Da hapert es am meisten." Diese seien in den vergangenen zehn Jahren immer mehr eingeschränkt worden.

      Im Herbst hatten die deutschen Geheimdienste angesichts zunehmender russischer Spionage und Sabotage in Deutschland mehr Kompetenzen gefordert. In einer öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums im Bundestag warnte Verfassungsschutz-Chef Haldenwang, man beobachte ein aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste. Die Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, Rosenberg, sagte, sie hoffe auf eine "Realitätsanpassung der Gesetzeslage", damit die Dienste ihren Auftrag bestmöglich erfüllen könnten. Es gebe besorgniserregend viele Ausspähversuche der kritischen Infrastruktur und der Bundeswehr. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Kahl, ergänzte, die Aktivitäten Moskaus erreichten ein bisher ungekanntes Niveau. Spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts könne Russland die NATO angreifen. Die russische Führung wies diese Darstellung zurück. Kreml-Sprecher Peskow erklärte, die NATO sei durch ihre Erweiterungen an Russland herangerückt und nicht umgekehrt.

    • GazastreifenIsraelische Armee räumt falsche Angaben zu getöteten Rettungskräften ein

      Das israelische Militär will den Tod einer Gruppe von palästinensischen Rettungssanitätern untersuchen, die in einem Konvoi im Gazastreifen unterwegs waren. Wie ein Sprecher mitteilte, dauern die Ermittlungen an. Zugleich räumte er ein, dass erste Angaben der Armee unzutreffend gewesen seien.

      Ein Handy-Video hatte Zweifel an der Darstellung des Militärs geweckt. Dieses hatte zunächst behauptet, die Rettungsfahrzeuge hätten sich auf verdächtige Weise den Truppen genähert und seien nicht beleuchtet gewesen. Auf dem Video ist allerdings ein Konvoi zu sehen, der deutlich markiert war und sich mit Scheinwerfer- und Blaulicht fortbewegte.

      15 Tote, darunter acht Sanitäter

      Der Vorfall hatte sich am 23. März in Rafah im südlichen Gazastreifen ereignet. Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds (PRCS) wurden ein Kranken- und ein Feuerwehrwagen von israelischen Soldaten angegriffen und 15 Personen durch Schüsse getötet: acht Sanitäter, sechs Mitarbeiter der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen und ein Angestellter der UNO. Sieben Tage später wurden ihre Leichen aus einem Massengrab geborgen.

      Handy-Video: Fahrzeuge mit Blaulicht

      Gestern wurde ein Video bekannt, dessen Inhalt sich mit den bisherigen Armeeangaben kaum in Übereinstimmung bringen lässt. Der Rote Halbmond fand bei einem der getöteten Sanitäter ein Mobiltelefon, auf dem die letzten Minuten des Rettungstrupps aufgezeichnet sind. Auf dem Video sind Krankenwagen und ein Feuerwehrfahrzeug zu sehen, die deutlich markiert sind und sich mit Scheinwerferlicht und Blaulicht fortbewegen. Eine Kopie des Materials sandte die Organisation nach eigenen Angaben an den UNO-Sicherheitsrat. Durch einen UNO-Diplomaten gelangten die Aufnahmen an die "New York Times", die sie in der Nacht zum Samstag veröffentlichte

      Gebete der Angegriffenen

      Die Bildaufzeichnung bricht nach weniger als einer Minute ab, als der Konvoi unter israelischen Beschuss gerät. Die Tonaufzeichnung geht aber noch mehrere Minuten weiter. Laut NYT sind unter anderem Gebete der Angegriffenen zu hören, wie sie Muslime sprechen, wenn sie sich dem Tod nahe wähnen, aber auch - nicht verständliche - Kommandorufe der israelischen Soldaten auf Hebräisch. Der PRCS hat das Video auch im Onlineportal X veröffentlicht. Nach Einschätzung des Roten Halbmonds wurden die unbewaffneten Rettungskräfte aus nächster Nähe erschossen.

      Israelische Armee will UNO-Team informiert haben

      Laut der jüngsten Darstellung der israelischen Streitkräfte wurden die Leichen der Erschossenen im Sand vergraben, und die Stelle wurde markiert. Das Vergraben von Leichen sei eine gängige Praxis, um zu verhindern, dass Tiere die Leichen fressen, hieß es. Die Armee habe ein UNO-Team über die Stelle informiert. Dieses habe am nächsten Tag den Ort jedoch nicht finden können. Die UNO sei dann aufgefordert worden, einige Tage später noch einmal dorthin zurückzukehren. Dem "Wall Street Journal" zufolge hatte das Team der Vereinten Nationen dagegen mehrere Tage vergeblich auf die Erlaubnis der israelischen Armee gewartet, nach den Getöteten zu suchen.

      UNO spricht von "möglichem Kriegsverbrechen"

      UNO-Menschenrechtskommissar Türk hatte den israelischen Angriff als ein "mögliches Kriegsverbrechen" bezeichnet. Auch UNO-Generalsekretär Guterres äußerte sich schockiert. Die Bundesregierung hatte Forderungen nach einer Untersuchung des Vorfalls bereits am Mittwoch unterstützt. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bezeichnete die Bilder aus Rafah nun als bestürzend und betonte, medizinisches Personal und humanitäre Helfer dürften niemals Ziel von Angriffen werden.

      Mehr zum Thema:

      Hat die Israelische Armee gelogen? Video aus dem Gazastreifen wirft Fragen auf (Audio)

    • Fußball-BundesligaUnion Berlin vergrößert die Misere von Wolfsburg

      Der 1. FC Union Berlin hat den Vorsprung auf die Abstiegszone der Fußball-Bundesliga weiter vergrößert und die Krise beim VfL Wolfsburg verschärft. Der Hauptstadtclub gewann zum Abschluss des 28. Spieltags mit 1:0 (0:0) und liegt nun elf Punkte vor dem Relegationsplatz. 

      Benedict Hollerbach (63. Minute) erzielte vor 22.012 Zuschauern den entscheidenden Treffer. Union feierte den dritten Sieg in den vergangenen vier Spielen. Durch die dritte 0:1-Niederlage in Serie gerät für Wolfsburg der Europapokal langsam außer Reichweite.

      St. Pauli - Gladbach unentschieden

      Dank eines späten Treffers von Oladapo Afolayan hat der FC St. Pauli in seinem 300. Bundesliga-Spiel verdient einen Punkt gegen Borussia Mönchengladbach geholt. Im Millerntor-Stadion traf Ko Itakura (45.+2 Minute) in der Nachspielzeit der ersten Hälfte für die Gäste, ehe Afolayan (85.) nach hartem Kampf den Ausgleich erzielte. 

      Borussia Mönchengladbach verpasste damit den fünften Auswärtssieg in Serie und steht nun mit 44 Punkten auf Tabellenplatz sechs, darf aber weiter vom Europapokal träumen. Pauli bleibt mit jetzt 26 Punkten auf Platz 15 und muss weiter um den Abstieg kämpfen.

      Sie finden hier die aktuelle Tabelle.

    • RadsportSlowene Tadej Pogacar gewinnt 109. Flandern-Rundfahrt - und setzt sich dabei gegen Niederländer Mathieu van der Poel durch

      Der slowenische Radprofi Tadej Pogacar vom "UAE Team Emirates" hat die Flandern-Rundfahrt gewonnen.

      Er setzte sich auf der 269 Kilometer langen Strecke zwischen Brügge und Oudenaarde mit einem Vorsprung von mehr als einer Minute durch. Zweiter wurde der Däne Mads Pedersen, Dritter der Niederländer Mathieu van der Poel. Mit seinem Sieg konnte Pogacar verhindern, dass van der Poel die Rundfahrt zum vierten Mal gewann - und damit alleiniger Rekordsieger geworden wäre.

      Teamchef: "Unglaubliche Show"

      Pogacar sagte nach dem Rennen, er könne gar nicht stolzer auf sein Team sein. Dessen Chef Gianetti sprach von einer unglaublichen Show und einer unglaublichen Leistung Pogacars. Dieser hatte 19 Kilometer vor dem Ziel zur entscheidenden Attacke angesetzt - und ließ sich den Vorsprung danach nicht mehr nehmen. Sein Sieg war auch eine Revanche für das Rennen Mailand - San Remo, als er im Duell gegen van der Poel unterlag und Dritter wurde.

    • VatikanPapst zeigt sich nach Klinikaufenthalt überraschend auf Petersplatz

      Papst Franziskus hat sich nach seiner Entlassung aus einer Klinik überraschend auf dem Petersplatz gezeigt.

      Zum Ende eines Gottesdienstes wurde der 88-Jährige im Rollstuhl zum Altar vor der Fassade des Petersdoms gefahren. Gemeinsam mit Erzbischof Fisichella, der die Messe geleitet hatte, erteilte der Papst den Segen. Zunächst hatte es geheißen, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche werde heute nicht öffentlich auftreten. Der Papst war vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden, ist gesundheitlich aber immer noch angeschlagen.

    • AnkaraTürkei: Imamoglu-Partei stellt sich hinter Chef Özel

      Unter dem Eindruck der Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu hat die größte Oppositionspartei der Türkei ihren Vorsitzenden Özel im Amt bestätigt. Der 50-Jährige erhielt auf einem außerordentlichen Delegiertentreffen der sozialdemokratischen CHP in Ankara alle gültigen abgegebenen Stimmen.

      Neben Özel trat kein anderer Kandidat an. Die CHP steht mit an der Spitze einer regimekritischen Protestbewegung, die durch die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu ausgelöst wurde. Dem Politiker werden Korruption und Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Er bestreitet die Vorwürfe und nennt das Vorgehen ein politisch motiviertes Manöver der Regierung. Imamoglu gilt als bislang aussichtsreichster Kandidat der Opposition bei den für 2028 geplanten Präsidentschaftswahlen in der Türkei.

    • KommunalpolitikSerap Güler gewählt - Kölner CDU wird erstmals von einer Frau geführt

      Die CDU der Stadt Köln wird erstmals von einer Frau geführt.

      Zur neuen Vorsitzenden wählten die Christdemokraten in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens die Bundestagsabgeordnete Serap Güler. Sie setzte sich gegen vier männliche Gegenkandidaten durch und bekam auf einem Parteitag schon im ersten Wahlgang gut 75 Prozent der Stimmen. Nach ihrer Wahl sagte Güler, in Köln zähle nicht, wo man herkomme, sondern ob man mit anpacke.

      Die Politikerin mit türkischen Wurzeln stammt aus Marl und lebt seit 2011 in Köln. In der NRW-Landesregierung von Armin Laschet war sie Integrationsstaatssekretärin. Seit 2012 ist sie Mitglied des CDU-Bundesvorstands.

    • US-ZölleMusk für transatlantischen Freihandel

      US-Präsidentenberater Musk hat sich im Handelsstreit mit der EU für eine transatlantische Freihandelszone ausgesprochen.

      Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, sagte Musk gestern bei einem Parteitag der rechten italienischen Regierungspartei Lega in Florenz. Was die Zölle anbelange, hoffe er, dass man sich auf eine "Null-Zoll-Situation" zu bewege.

      US-Präsident Trump hatte am Mittwoch ein weitreichendes neues Zollpaket auf den Weg gebracht. Dieses hatte für weltweite Turbulenzen gesorgt. Trump versuchte nun, die amerikanische Bevölkerung zu beruhigen. Er schrieb auf seiner Plattform Truth Social, es werde nicht leicht, aber das Endergebnis werde historisch.

      In den USA hatten gestern hunderttausende Menschen gegen die Trump-Regierung und ihre Politik demonstriert.

      Lesen Sie hier, was Frankreichs Premier Bayrou zu den möglichen Folgen der Zölle für die EU sagt.

    • USAZweiter Todesfall eines an Masern erkrankten Kindes - Gesundheitsminister Kennedy reist nach Texas

      US-Gesundheitsminister Kennedy reist nach Medienberichten kurzfristig in den Bundesstaat Texas.

      Anlass ist laut dem Nachrichtenportal Axios der Tod eines zweiten Kindes, das an Masern erkrankt war. Kennedy entschied sich demnach zu der Reise, nachdem der Fall bekannt wurde. Der Sender NBC berichtet, Kennedy wolle an der Beerdigung des Kindes teilnehmen. Der Minister gilt als langjähriger Impfkritiker. Er hatte im Februar erklärt, Masernausbrüche gebe es jedes Jahr, und die Zahlen seien nicht ungewöhnlich.

      Das Gesundheitsministerium in Texas meldete zuletzt einen Anstieg der Fälle um 14 Prozent binnen einer Woche und gibt die Zahl der Infizierten jetzt mit rund 480 an. Die zuständige US-Bundesbehörde verzeichnet mehr als 600 Fälle für das ganze Land. Im Jahr 2024 wurden in den USA insgesamt knapp 300 Fälle registriert.

      Durch Impfungen waren die Masern in den USA nahezu ausgerottet. Infolge der Covid-Pandemie ging die Impfquote zurück - das Misstrauen gegenüber Gesundheitsbehörden und Pharmaunternehmen wuchs. Experten warnten bereits vor den Folgen der sinkenden Impfraten.

    • Ehemaliges KohlekraftwerkSprengung in Ibbenbüren geglückt

      Das frühere Kohlekraftwerk im münsterländischen Ibbenbühren ist gesprengt worden.

      Zuerst fiel das 120 Meter hohe Kesselhaus, rund eine Stunde später auch der Kühlturm. Zahlreiche Anwohner hatten ihre Häuser verlassen müssen. Auch eine Flüchtlingsunterkunft wurde vorsorglich geräumt.

      Das Kohlekraftwerk war vor vier Jahren im Zuge der Energiewende stillgelegt worden. Auf dem Gelände soll jetzt eine Konverterstation gebaut werden, in der Windstrom aus der Nordsee in das Stromnetz eingespeist wird.

    • KlimaschutzGreenpeace-Studie: Grünes Methanol könnte Schifffahrt klimaneutral werden lassen

      Grünes Methanol ist laut einer Studie eine Möglichkeit, die Schifffahrt klimaneutral werden zu lassen. Demnach ließen sich durch einen Umstieg auf diesen Kraftstoff die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von Schiffen um 96 Prozent senken. 

      Die Untersuchung des "DLR Instituts für maritime Energiesysteme" wurde von der Umweltorganisation Greenpeace in Auftrag gegeben. Der Studie zufolge ist Methanol anders als etwa Wasserstoff oder Ammoniak leicht zu handhaben und technisch reif für den Einsatz in der Schiffahrt. Der Industriealkohol lasse sich mit erneuerbarer Energie klimaneutral herstellen, und bestehende Schiffsmotoren könnten problemlos umgerüstet werden, so die Experten. Grünes Methanol wird aus nachhaltigen Quellen erzeugt und nicht wie herkömmliches Methanol aus fossilen Brennstoffen.

      Viele Hindernisse

      In der Studie werden allerdings auch zahlreiche Probleme aufgeführt: So sei der Einsatz von Methanol noch teuer, heißt es. Auch benötige Methanol doppelt so große Tanks, damit Schiffe die gleiche Strecke wie mit fossilen Kraftstoffen zurücklegen könnten. Zudem sei grünes Methanol bislang auf dem Treibstoffmarkt kaum erhältlich. Nötig seien für die in Deutschland fahrenden Schiffe jedoch bis zu 5,73 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Dieselbedarf liege bei nur 2,94 Millionen Tonnen.

      Drei Prozent der weltweiten Treibhausgase durch Schiffahrt

      Die derzeit fast ausschließlich mit fossilen Treibstoffen fahrende internationale Schifffahrt verursacht der Studie zufolge weltweit etwa drei Prozent aller Treibhausgase und große Mengen gesundheitsschädlicher Luftschadstoffe wie Stick- oder Schwefeloxide. Ab Montag will in London der Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO entscheiden, mit welchen Maßnahmen die Schifffahrt bis 2050 klimaneutral werden soll.

    • Mittlerer Westen und SüdenUSA: Mindestens 16 Tote durch Unwetter

      In den USA sind seit Mittwoch mindestens 16 Menschen durch Unwetter ums Leben gekommen.

      Betroffen sind der Mittlere Westen und der Süden des Landes. Dort verursachten heftige Regenfälle und Stürme Überschwemmungen. Allein im US-Bundesstaat Tennessee gibt es nach Behördenangaben zehn Tote. Im Bundestaat Arkansas ging laut dem Sender "ABC News" binnen weniger Tage so viel Regen nieder wie sonst innerhalb von drei Monaten.

      In manchen US-Gebieten stehen ganze Stadtviertel und Landstriche unter Wasser. Heftige Sturmböen deckten Häuser ab und ließen Lagerhallen einstürzen. Der Nationale Wetterdienst wies in seinen Tornado-Warnungen auf akute Lebensgefahr hin und rief Anwohner dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Außerdem warnten Meteorologen, dass die Pegelstände von Flüssen in den kommenden Tagen weiter steigen und die Wassermassen auch bislang verschonte Gebiete überfluten könnten.

    • Formel 1Max Verstappen gewinnt Großen Preis von Japan

      Formel 1- Weltmeister Max Verstappen hat den Großen Preis von Japan gewonnen. In Suzuka feierte der Niederländer im Red Bull seinen ersten Sieg seit Dezember.

      Verstappen war von der Pole Position aus gestartet und verteidigte sie bis ins Ziel. Red Bulls Motorsportberater Marko sagte im Sender "Sky": "Max war souverän und hat immer den Abstand kontrolliert. Das war meisterlich." Platz zwei und drei gingen an die McLaren-Piloten Lando Norris aus Großbritannien und Oscar Piastri aus Australien, den Siegern der ersten beiden Rennen.

      In Suzuka gab es nach einem Boxenstopp einen Zwischenfall: Verstappen und Norris wollten nach dem Reifenwechsel gleichzeitig wieder auf die Strecke. Der Niederländer behielt dabei die Nase vorn, Norris musste neben ihm ins Gras. Norris sagte später, Verstappen habe ihn rausgedrängt - was dieser zurückwies. Beide forderten Sanktionen für den jeweils anderen, die jedoch ausblieben.

      Norris führt in der Gesamtwertung weiter vor Verstappen, der aber bis auf einen Punkt an den Briten heranrückte.

    • BoxenTina Rupprecht erste Vierfach-Weltmeisterin aus Deutschland

      Tina Rupprecht hat deutsche Box-Geschichte geschrieben. Sie ist "unumstrittene Weltmeisterin" im sogenannten "Atomgewicht": Die 32-Jährige hält alle vier WM-Gürtel der wichtigsten Verbände WBO, WBA, WBC und IBF. Das gelang vor ihr keinem Boxer und keiner Boxerin aus Deutschland.

      Am Samstag besiegt Rupprecht in Potsdam die bis dahin ungeschlagene Japanerin Sumire Yamanaka nach Punkten und krönte sich damit zum "undisputed Champion". Nach dem Kampf sagte sie: "Ich glaube, wir haben wirklich Werbung für das Frauenboxen gemacht und die Leute begeistert."

      Die nur 1,53 Meter große Boxerin setzte sich dank ihrer größeren Variabilität gegen die Japanerin durch und gewann so auch den IBF-Gürtel. Nebenbei verteidigte die Augsburgerin damit auch den prestigeträchtigen Titel "The Ring". Diesen vergeben Fachjournalisten, wenn aus ihrer Sicht die beiden besten Boxerinnen oder Boxer der Welt gegeneinander antreten. Aus Deutschland hatte das außer ihr nur Max Schmeling im Jahr 1930 erreicht.

      Das "Atomgewicht" bis 46,2 Kilogramm ist die leichteste Klasse im Frauenboxen.

    • WesterwaldDrei Tote gefunden - Polizei warnt Bevölkerung

      Nach dem Fund von drei Toten im Westerwald hat die Polizei die Bevölkerung gewarnt.

      Die Menschen in Weitefeld im Kreis Altenkirchen und Umgebung sollten sich vorsorglich nicht im Freien aufhalten und keine Anhalter mitnehmen. Die Fahndung nach einem oder mehreren Tätern dauere an. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit starken Einsatzkräften vor Ort, darunter das SEK.

      Am frühen Morgen hatten Polizeibeamte drei Leichen in einem Gebäude in Weitefeld entdeckt. Die Ermittler gehen von einem Kapitaldelikt aus.

    • OsnabrückHauptbahnhof wegen möglicher Weltkriegsbomben gesperrt

      In Osnabrück ist der Hauptbahnhof wegen des Fundes möglicher Weltkriegsbomben heute voraussichtlich noch den ganzen Tag gesperrt.

      Sowohl im Nah- wie auch im Regional- und Fernverkehr gebe es Einschränkungen, gab die Deutsche Bahn bekannt. Mehr als 15.400 Menschen aus mehreren Stadtteilen mussten bis 7 Uhr ihre Wohnung verlassen.

    • USA"Nicht mein Präsident!": Proteste gegen Trump in verschienden US-Städten

      In zahlreichen Städten der USA haben Demonstranten gegen Präsident Trump protestiert. Allein in der Hauptstadt Washington zogen tausende Menschen zur Parkanlage National Mall nahe dem Weißen Haus, um ihren Unmut kundzutun. Er richtet sich auch gegen Trumps Berater, den Unternehmer Elon Musk.

      Die Demonstranten trugen Schilder mit Aufschriften wie "Nicht mein Präsident!", "Hört auf, Amerika zu zerstören" oder "Finger weg vom Rechtsstaat", aber auch "Zieht Elon den Stecker". Die Demonstranten kritisierten unter anderem Trumps Vorgehen gegen Migranten, den von Musk vorangetriebenen Kahlschlag bei verschiedenen Bundesbehörden und die Zollpolitik des Präsidenten.

      Auch aus New York, Atlanta, Boston, Miami und Charlotte wurden größere Proteste gemeldet. Verschiedene Organisationen hatten gemeinsam dazu aufgerufen. Insgesamt waren mehr als 1.000 Versammlungen in allen 50 Bundesstaaten geplant.

      In den USA war von den größten Protesten gegen Trump seit dessen Amtsantritt am 20. Januar die Rede. Allerdings waren es wohl weitaus weniger Demonstranten als nach Trumps erstem Amtsantritt 2017. Damals nahmen allein an einer Großkundgebung in Washington eine halbe Million Menschen teil.

    • Interview der WocheGesundheitsminister Lauterbach (SPD) geht von weiterer Umsetzung der Krankenhausreform aus

      Bundesgesundheitsminister Lauterbach geht davon aus, dass die Krankenhausreform auch unter einer schwarz-roten Bundesregierung Bestand haben wird. Die Reduzierung von Kliniken sei im Großen und Ganzen Konsens, sagte Lauterbach im Interview der Woche des Deutschlandfunks.

      Da sich die Vertreter der Union in den Koalitionsverhandlungen äußerst fair verhalten hätten, rechne er damit, dass es nur wenige Abstriche bei der Reform geben werde. Nun gehe es darum, zu überprüfen, ob in der Fläche überall genügend Fachärzte vorhanden seien, erklärte der SPD-Politiker.

      Beim Thema Stationäre Pflege erwartet Lauterbach, dass der Anstieg des finanziellen Eigenanteils begrenzt werden kann. Ziel müsse es sein, den Menschen die Sorge vor einer Verarmung durch Pflegebedürftigkeit zu nehmen.

      Stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser

      Die Krankenhausreformwar vergangenes Jahr beschlossen worden. Sie sieht unter anderem eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser und eine teilweise Abkehr von der Finanzierung über Fallpauschalen vor. Mit der Reform sollen die Behandlungsqualität in den Kliniken verbessert und ein unkontrolliertes Krankenhaussterben wegen finanzieller Probleme verhindert werden. Patienten sollen künftig wissen, welches Krankenhaus welche Leistungen mit welcher Qualität anbietet.

    • FußballErfolge für Bremen, Leverkusen, Leipzig, Dortmund und Stuttgart

      In der Fußball-Bundesliga gab es folgende Ergebnisse:

      Bremen - Frankfurt 2:0
      Heidenheim - Leverkusen 0:1
      Mainz - Kiel 1:1
      Leipzig - Hoffenheim 3:1
      Freiburg - Dortmund 1:4 und
      Bochum - Stuttgart 0:4.

    • BerlinAmanal Petros bleibt als erster deutscher Läufer im Halbmarathon unter einer Stunde

      Eine Stunde. Das war bislang die magische Grenze, die nie ein deutscher Läufer im Halbmarathon unterbieten konnte. Bis zu diesem Wochenende. In Berlin lief Amanal Petros die 21,1 Kilometer als erster deutscher Läufer in unter einer Stunde.

      Der 29-jährige Athlet von Hannover 96 erreichte bei windigen Verhältnissen in der Berliner Innenstadt in 59:31 Minuten das Ziel. Damit unterbot Petros seinen eigenen deutschen Rekord um 38 Sekunden. Diesen hatte er im Oktober 2021 in Valencia mit 1:00:09 aufgestellt.

      "Die harte Arbeit hat sich gelohnt", sagte Petros in Berlin, wo er als Dritter in Ziel kam. Vierter wurde der ehemalige Marathon-Europameister Richard Ringer in persönlicher Bestzeit von 1:00:51 Stunden. Den Sieg über die rund 21,1 Kilometer holte sich Gemechu Dida Diriba aus Äthiopien in 58:43 Minuten.

      Bei den Frauen wurde Hindernis-Spezialistin Gesa Krause Elfte in 1:10:02 Stunden. "Das war eine gute Erfahrung auf der langen Strecke", sagte Krause. Die 32-Jährige will sich mit Blick auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio im September jetzt aber wieder ihrer Spezialdisziplin widmen. Beste Deutsche beim Sieg der Äthiopierin Fotyen Tesfay Haiylu (1:03:35) wurde Esther Pfeiffer als Siebte. Die Düsseldorferin kam in persönlicher Bestzeit von 1:09:15 ins Ziel.

    • WetterAm Montag erneut viel Sonnenschein bei 8 bis 15 Grad

      Das Wetter:

      In der Nacht im Nordosten und Osten aufziehende Bewölkung, aber meist niederschlagsfrei. Sonst verbreitet klar. Tiefstwerte 0 bis -7 Grad. Meist frostfrei im Nordosten, an der Nordsee und entlang des Rheins. Am Tag in der Osthälfte Sonne und Wolken im Wechsel, sonst erneut viel Sonnenschein. Trocken. Höchstwerte 8 bis 15 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Dienstag im Nordosten wolkig, im Westen und Südwesten freundlich. 10 bis 18 Grad.

  • Samstag, 5.04.2025

    • "Nicht mein Präsident!"Demonstrationen gegen Trump in den USA

      In zahlreichen Städten der USA haben Demonstranten gegen Präsident Trump protestiert. Allein in der Hauptstadt Washington zogen tausende Menschen zur Parkanlage National Mall nahe dem Weißen Haus, um ihren Unmut kundzutun. Er richtet sich auch gegen Trumps Berater, den Unternehmer Elon Musk.

      Die Demonstranten trugen Schilder mit Aufschriften wie "Nicht mein Präsident!", "Hört auf, Amerika zu zerstören" oder "Finger weg vom Rechtsstaat", aber auch "Zieht Elon den Stecker". Die Demonstranten kritisierten unter anderem Trumps Vorgehen gegen Migranten, den von Musk vorangetriebenen Kahlschlag bei verschiedenen Bundesbehörden und die Zollpolitik des Präsidenten.

      Auch aus New York, Atlanta, Boston, Miami und Charlotte wurden größere Proteste gemeldet. Verschiedene Organisationen hatten gemeinsam dazu aufgerufen. Insgesamt waren mehr als 1.000 Versammlungen in allen 50 Bundesstaaten geplant.

      In den USA war von den größten Protesten gegen Trump seit dessen Amtsantritt am 20. Januar die Rede. Allerdings waren es wohl weitaus weniger Demonstranten als nach Trumps erstem Amtsantritt 2017. Damals nahmen allein an einer Großkundgebung in Washington eine halbe Million Menschen teil.

    • Kritik an OrbanEstnischer Außenminister Tsahkna schlägt vor, Ungarn das EU-Stimmrecht zu entziehen

      Estlands Außenminister Tsahkna hat die Politiker der Europäischen Union zu einer härteren Linie gegen Ungarns Regierungschef Orban aufgerufen.

      In der "Rheinischen Post" warf er ihm die Verletzung europäischer Interessen vor. Orban spiele einzig dem russischen Präsidenten Putin in die Hände. Tsahkna schlug vor, Ungarn bei wichtigen Entscheidungen, etwa zur EU-Außen- und Sicherheitspolitik, befristet das Stimmrecht zu entziehen. Dazu biete Artikel 7 des Vertrags über die Europäische Union die Möglichkeit, und zwar wenn die Sicherheit der Mitgliedsländer gefährdet sei. Und das sei genau das, was Orban tue, erklärte der estnische Außenminister.

    • GazastreifenZweifel an Israels Darstellung zum Tod von 14 Rettungskräften

      Ein Handy-Video schürt Zweifel an der Darstellung des israelischen Militärs zum Tod von 14 palästinensischen Sanitätern und Zivilschutzmitarbeitern im Gazastreifen. Sie waren Ende März von israelischen Soldaten erschossen worden - laut Armee, weil der Konvoi sich verdächtig verhalten habe. Das Video scheint das zu widerlegen.

      Der Vorfall ereignete sich am 23. März in Rafah im südlichen Gazastreifen. Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds (PRCS) wurden an dem Tag ein Kranken- und ein Feuerwehrwagen von israelischen Soldaten angegriffen und 15 Personen durch Schüsse getötet: acht Sanitäter, sechs Mitarbeiter der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen und ein Angestellter der UNO. Sieben Tage später wurden ihre Leichen aus einem Massengrab geborgen.

      Die israelische Armee behauptete, dass sich mehrere Fahrzeuge auf verdächtige Weise - ohne Koordinierung und ohne Scheinwerferlicht - israelischen Truppen genähert hätten. Die Soldaten hätten auf die Fahrzeuge geschossen. Einige Personen seien getötet worden. Die Armee erklärte, es habe sich um Mitglieder der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad gehandelt.

      Video gelangt durch UNO-Diplomaten an die "New York Times"

      Inzwischen fand der Rote Halbmond bei einem der getöteten Sanitäter jedoch ein Mobiltelefon, auf dem die letzten Minuten des Rettungstrupps aufgezeichnet sind. Auf dem Video sind Krankenwagen und ein Feuerwehrfahrzeug zu sehen, die deutlich markiert sind und sich mit Scheinwerferlicht und Blaulicht fortbewegen. Eine Kopie des Materials sandte die Organisation nach eigenen Angaben an den UNO-Sicherheitsrat. Durch einen UNO-Diplomaten gelangten die Aufnahmen an die "New York Times", die sie in der Nacht zum Samstag veröffentlichte

      Die Bildaufzeichnung bricht nach weniger als einer Minute ab, als der Konvoi unter israelischen Beschuss gerät. Die Tonaufzeichnung geht aber noch mehrere Minuten weiter. Laut NYT sind unter anderem Gebete der Angegriffenen zu hören, wie sie Muslime sprechen, wenn sie sich dem Tod nahe wähnen, aber auch - nicht verständliche - Kommandorufe der israelischen Soldaten auf Hebräisch. Der PRCS hat das Video auch im Onlineportal X veröffentlicht.

      Nach Einschätzung des Roten Halbmonds wurden die unbewaffneten Rettungskräfte aus nächster Nähe erschossen - und nicht, wie die israelische Darstellung behauptet, aus einer Situation heraus, in der Soldaten auf sich nähernde verdächtige Fahrzeuge feuern.

      Israelische Armee will Vorfall und Videomaterial untersuchen

      Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte der "Times of Israel", der Zwischenfall in Rafah werde gründlich untersucht, einschließlich des Video- und Audiomaterials. Die deutsche Bundesregierung hatte Forderungen nach einer Untersuchung bereits am Mittwoch unterstützt. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bezeichnete die Bilder aus Rafah als bestürzend und betonte, medizinisches Personal und humanitäre Helfer dürften niemals Ziel von Angriffen werden.

      UNO-Menschenrechtskommissar Türk bezeichnete den israelischen Angriff auf Krankenwagen als "mögliches Kriegsverbrechen". Auch UNO-Generalsekretär Guterres äußerte sich "schockiert".

    • "Bleibt stark"Börsen-Turbulenzen infolge der Zollpolitik: Trump ruft US-Bürger zum Durchhalten auf

      US-Präsident Trump hat auf die Turbulenzen infolge seiner Zollpolitik reagiert und die Bevölkerung zum Durchhalten aufgerufen. "Bleibt stark", schrieb er auf der Onlineplattform Truth Social. Es werde nicht einfach, aber das Ergebnis werde historisch sein, erklärte der Präsident. Auch in Trumps republikanischer Partei gibt es allerdings Zweifel daran.

      Trump schrieb auf Truth Social, seine Regierung werde Jobs und Unternehmen zurück ins Land bringen wie nie zuvor. Es handle sich um eine historische Revolution, am Ende würden die USA gewinnen. Schon jetzt gebe es Investitionen in Höhe von fünf Billionen Dollar, behauptete Trump, ohne Details zu nennen.

      Seit Bekanntgabe der neuen US-Zölle am Mittwoch sind die Börsenkurse rund um den Globus eingebrochen - aus Angst vor einem großen Handelskrieg, der für Unternehmen und Verbraucher gravierende Folgen haben könnte. Der US-Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern trat am Samstag in Kraft. Ein komplexer Mechanismus mit noch höheren Zöllen für bestimmte Länder greift ab dem 9. April.

      Republikanischer Senator Cruz: "Die neuen Zölle könnten Amerika weh tun"

      Der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve, Powell, warnte, dass Trumps Zollpolitik auch negative Auswirkungen in den USA haben dürfte - etwa eine höhere Inflation sowie eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Der republikanische Senator Cruz sagte in einem Podcast, die neuen Zölle könnten "Arbeitsplätze kosten und Amerika weh tun". Er äußerte außerdem Befürchtungen im Hinblick auf die Kongress-Zwischenwahlen 2026. Sollte Trumps Politik die USA in eine Rezession stürzen, würde es "politisch wahrscheinlich ein Blutbad" geben.

      Demokratischer Senator Schumer: "Eine der dümmsten Sachen, die Trump jemals als Präsident gemacht hat"

      Die oppositionellen Demokraten sparen ohnehin nicht mit Kritik. Ihr Anführer im Senat, Schumer, sagte in einer Parlamentsdebatte, die Zölle seien "eine der dümmsten Sachen", die Trump jemals als Präsident gemacht habe - "und das will was heißen", so Schumer.

      Kaliforniens Gouverneur, der Demokrat Newsom, kündigte in einer Videobotschaft an, dass sein Bundesstaat die Zölle umgehen werde. Wie das geschehen soll, sagte er allerdings nicht. Kalifornien ist besonders betroffen: Ein Großteil der Importe aus China wird über kalifornische Häfen in die USA eingeführt. Zudem ist der Bundesstaat an der US-Westküste ein bedeutender Handelspartner für die Nachbarländer Mexiko und Kanada.

      Am Samstag landesweite Demonstrationen gegen Trumps Politik

      Für Samstag sind in allen 50 US-Bundesstaaten Demonstrationen gegen die Politik von Präsident Trump geplant. Sie richten sich nicht nur gegen die neuen Zölle, sondern auch gegen eine Neuausrichtung der Innen- und Außenpolitik. Aufgerufen haben dazu verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen. Eine der größten Kundgebungen wird in der Hauptstadt Washington erwartet.

      Mehr zum Thema:

      Weltwirtschaft: Trumps Zölle und die Gefahr eines Handelskriegs

    • FußballErfolge für Bremen, Leverkusen, Leipzig, Dortmund und Stuttgart

      In der Fußball-Bundesliga gab es folgende Ergebnisse:

      Bremen - Frankfurt 2:0
      Heidenheim - Leverkusen 0:1
      Mainz - Kiel 1:1
      Leipzig - Hoffenheim 3:1
      Freiburg - Dortmund 1:4 und
      Bochum - Stuttgart 0:4.

    • Lottozahlen10 - 12 - 21 - 35 - 40 - 41

      Die Lottozahlen: 10 - 12 - 21 - 35 - 40 - 41

      Superzahl: 9

      Spiel 77: 2501579

      Super 6: 018227

      Die Angaben sind ohne Gewähr.

    • RaumfahrtUnternehmen SpaceX von Trump-Berater Musk erhält milliardenschweren Regierungsauftrag

      Der Unternehmer und Trump-Berater Elon Musk hat einen Milliardenauftrag der US-Regierung erhalten.

      Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX soll Satelliten des Militärs ins All bringen. Der Auftrag habe einen Wert von rund 5,9 Milliarden US-Dollar, heißt es bei der Space Force des Militärs. Weitere Teile des Auftragspakets gehen an die Unternehmen United Launch Services mit 5,4 Milliarden und Blue Origin mit 2,4 Milliarden Dollar.

      SpaceX dominiert derzeit die kommerzielle Raumfahrt in den USA. Zugleich hat Musk eine zentrale Rolle im Team von US-Präsident Trump. Er soll die Staatsausgaben kürzen und Behörden nach Sparmöglichkeiten durchleuchten, darunter auch das Militär. Trump hatte erklärt, Musk erhalte keine Vorteile aus dieser Verbindung.

    • Aufruf von MieterverbändenDemonstrationen in Spanien für bezahlbaren Wohnraum

      In Spanien haben zehntausende Menschen gegen die zunehmende Wohnungsnot im Land protestiert. Mehrere Mieterorganisationen hatten mit Unterstützung der Gewerkschaften in rund 40 Städten dazu aufgerufen. Sie fordern unter anderem, der Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen ein Ende zu setzen.

      Aufgrund des Wohnraummangels müssen in Spanien inzwischen viele Menschen mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Um die Wohnkosten auf höchstens 30 Prozent des jeweils verfügbaren Einkommens zu drücken, fehlen nach Berechnungen eines Beratungsunternehmens etwa 3,5 Millionen Wohnungen in Spanien. Tatsächlich wurden nach Angaben des Nationalen Statistikamtes INE im Jahr 2024 aber nur knapp 100.000 neue Eigentums- und Mietwohnungen fertiggestellt. Die Zahl der Haushalte stieg im gleichen Zeitraum um rund 330.000 zulegte, wie der Sender Cadena Ser berichtete.

      Der Massentourismus verschärft den Mangel an Wohnraum: Auf den Balearen-Inseln sind die Mieten nach Angaben einer Immobilienagentur in den vergangenen zehn Jahren um 158 Prozent gestiegen. Die Organisatoren der Demonstrationen fordern daher, dass Wohnraum nicht mehr in Ferienwohnungen umgewandelt werden soll. Außerdem setzen sie sich für mehr sozialen Wohnungsbau und für Mietsenkungen ein.

    • ThüringenVon Dürer entworfenes Denkmal 500 Jahre nach Ende des Bauernkriegs enthüllt

      Im thüringischen Mühlhausen ist 500 Jahre nach Ende des Bauernkriegs ein von Albrecht Dürer entworfenes Denkmal enthüllt worden.

      Die sieben Meter hohe Säule aus Bronze steht auf dem Platz vor der Kornmarktkirche. Das Kunstwerk zeigt einen in sich zusammengesunkenen Bauern mit einem Schwert im Rücken. Den Entwurf hatte Dürer im Jahr des Kriegsendes 1525 veröffentlicht. Umgesetzt wurde er nun vom Thüringer Künstler Timm Kregel.

      Die Deutung und kunsthistorische Einordnung des Denkmals ist nach Angaben der Stadt Mühlhausen umstritten. Einerseits werde es als "Siegerdenkmal" oder "Parodie" auf die Niederlage der Bauern interpretiert. Andererseits erinnere etwa die Figur des Bauern an Christus-Darstellungen und könne somit als Bild für den Verrat an den Bauern gelesen werden.

      1524 hatten sich Bauern und andere benachteiligte Gruppen gegen die Herrschaft des Adels und religiöse Unterdrückung aufgelehnt. Ihr Aufstand wurde niedergeschlagen.

    • SüdostasienZahl der Erdbebenopfer in Myanmar auf über 3.300 gestiegen

      Rund eine Woche nach dem schweren Erdbeben in Myanmar ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Staatliche Medien berichten inzwischen von mehr als 3.300 Toten und weiterhin rund 200 Vermissten. Die Hilfe für die Überlebenden gestaltet sich sehr schwierig.

      Etwa 5.000 Menschen wurden verletzt. Das Erdbeben der Stärke 7,7 war eines der schwersten in dem südostasiatischen Land seit einem Jahrhundert. Viele Gebäude stürzten ein, darunter auch Krankenhäuser, ganze Ortschaften wurden fast vollständig zerstört. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigt mehr als ein Drittel der Bevölkerung Unterstützung. Hilfsorganisationen warnen vor dem Ausbruch schwerer Krankheiten wie Cholera.

      UNO: Hilfsgüter werden ungleich verteilt

      Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte wirft der in Myanmar regierenden Militärregierung vor, Hilfsgüter ungleich zu verteilen. So würden Gemeinden benachteiligt, die sich nicht hinter das Regime gestellt haben.

      Ungeachtet der Katastrophe setzt die Junta ihre Militäraktionen gegen die Rebellen offenbar fort. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz rief die Konfliktparteien gestern zu einer länger andauernden Waffenruhe auf.

      Myanmar ist seit dem Militärputsch 2021 international weitgehend isoliert. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt gegen den Junta-Chef Min Aung Hlaing wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverbrechen.

    • Krieg in der UkraineArmeechefs von Frankreich und Großbritannien sprechen mit Selenskyj über Friedenssicherung

      Die höchsten Militärvertreter aus Frankreich und Großbritannien haben mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über die Sicherung eines eventuellen Waffenstillstands gesprochen.

      Dabei sei es um einen möglichen Einsatz internationaler "Rückversicherungstruppen" gegangen, sagte der französische Generalstabschef Burkhard. Er und sein britischer Kollege Radakin hatten sich in Kiew auch mit dem ukrainischen Armeechef Syrskyj und Verteidigungsminister Umerow getroffen. Selenskyj betonte, man habe über die Präsenz am Boden, in der Luft und auf See gesprochen. Die Gespräche sollen wöchentlich auf militärischer Ebene fortgesetzt werden.

      Frankreich und Großbritannien führen derzeit eine europäische Initiative an, die einen Einsatz internationaler Friedenstruppen im Fall einer Waffenruhe in der Ukraine plant.

    • Interview der WocheGesundheitsminister Lauterbach geht von weiterer Umsetzung der Krankenhausreform aus

      Bundesgesundheitsminister Lauterbach geht davon aus, dass die Krankenhausreform auch unter einer schwarz-roten Bundesregierung Bestand haben wird. Die Reduzierung von Kliniken sei im Großen und Ganzen Konsens, sagte Lauterbach im Interview der Woche des Deutschlandfunks.

      Da sich die Vertreter der Union in den Koalitionsverhandlungen äußerst fair verhalten hätten, rechne er damit, dass es nur wenige Abstriche bei der Reform geben werde. Nun gehe es darum, zu überprüfen, ob in der Fläche überall genügend Fachärzte vorhanden seien, erklärte der SPD-Politiker.

      Beim Thema Stationäre Pflege erwartet Lauterbach, dass der Anstieg des finanziellen Eigenanteils begrenzt werden kann. Ziel müsse es sein, den Menschen die Sorge vor einer Verarmung durch Pflegebedürftigkeit zu nehmen.

      Stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser

      Die Krankenhausreformwar vergangenes Jahr beschlossen worden. Sie sieht unter anderem eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser und eine teilweise Abkehr von der Finanzierung über Fallpauschalen vor. Mit der Reform sollen die Behandlungsqualität in den Kliniken verbessert und ein unkontrolliertes Krankenhaussterben wegen finanzieller Probleme verhindert werden. Patienten sollen künftig wissen, welches Krankenhaus welche Leistungen mit welcher Qualität anbietet.

    • SüdkoreaTausende protestieren gegen die Absetzung von Präsident Yoon

      In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul haben tausende Menschen für den gestern abgesetzten Präsidenten Yoon demonstriert.

      Sie bezeichneten die Amtsenthebung durch das Verfassungsgericht als ungültig und riefen dazu auf, die erforderliche Neuwahl abzusagen. Die acht Verfassungsrichter hatten die Absetzung des Präsidenten gestern einstimmig bestätigt.

      Yoon hatte im Dezember im Zusammenhang mit einem Haushaltsstreit das Kriegsrecht verhängt, woraufhin das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren in Gang setzte. Der Streit darüber verschärfte die Spaltung zwischen Konservativen und Liberalen in Südkorea. Die Entscheidung macht jetzt eine Neuwahl binnen 60 Tagen notwendig.

    • Erneuerbare EnergienZahl der Solarstromsysteme in Deutschland übersteigt die Fünf-Millionen-Marke

      Die Zahl der Solarstromanlagen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke überschritten.

      Das teilte der Bundesverband Solarwirtschaft mit. Allein im vergangenen Jahr wurden demnach über eine Million neue Solarsysteme installiert. Insgesamt können sie 104 Gigawatt Strom produzieren. Das entspricht der Kapazität von 104 großen Kohlekraftwerken. Der heimische Bedarf wird zu knapp 15 Prozent durch Solarenergie gedeckt.

    • WelthandelErste neue US-Zölle in Kraft - Notenbankchef Powell warnt vor negativen Auswirkungen

      In den USA sind die ersten der von US-Präsident Trump verhängten neuen Zölle in Kraft getreten. Sie gelten seit 00.01 Uhr Ortszeit in Washington. Zunächst greift der Mindestsatz von zehn Prozent für Einfuhren in die USA. Davon sind Länder wie Australien, Brasilien, Großbritannien und die Türkei betroffen.

      Strategisch wichtige Waren wie Arzneimittel, Halbleiter und Holz bleiben grundsätzlich ausgenommen. Höhere Zölle für eine Reihe weiterer Staaten folgen in einem zweiten Schritt in der kommenden Woche. Dann greift unter anderem der 20-prozentige Aufschlag für Güter und Dienstleistungen aus der EU.

      Die weltweiten Aktienmärkte verzeichneten angesichts der Zölle erneut starke Verluste. An der Wall Street in New York gab der Aktienindex Dow Jones um 5,5 Prozent nach. An der Börse in Frankfurt am Main schloss der Dax mit einem Minus von rund 5 Prozent. Der Nikkei in Japan büßte 2,8 Prozent ein.

      Powell warnt vor negativen Auswirkungen

      Der Chef der US-Notenbank, Powell, warnte vor negativen Auswirkungen der Zollpolitik von Präsident Trump. Powell sagte, es sei sehr wahrscheinlich, dass die neuen Zölle zumindest zeitweise eine Erhöhung der Inflation und ein langsameres Wirtschaftswachstum nach sich ziehen würden. Powell betonte, es sei auch möglich, dass die Auswirkungen dauerhafter seien. Die Fed werde mögliche Anpassungen ihrer Geldpolitik prüfen. Noch sei es aber zu früh zu sagen, welcher Kurs der richtige sei.

      Trump hatte zuvor auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social von Powell eine Senkung der Zinsen verlangt. Zugleich forderte er den Notenbankchef auf, sich aus der Politik herauszuhalten.

      Peking kündigt Gegenzölle von 34 Prozent auf US-Waren an

      China reagiert auf die drastischen Zollerhöhungen der USA. Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, werden ab kommendem Donnerstag Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf amerikanische Produkte erhoben. Zudem werde man Klage bei der Welthandelsorganisation einreichen, hieß es. Zuvor hatte US-Präsident Trump Importe aus China mit Abgaben in Höhe von ebenfalls 34 Prozent belegt. Darüber hinaus kündigte die Volksrepublik auch Kontrollen für den Export von Seltenen Erden in die Vereinigten Staaten an. Diese sind für viele High-Tech-Produkte wie Smartphones von großer Bedeutung und finden zudem Absatz etwa in der Rüstungsindustrie. Außerdem wurden mehrere US-Unternehmen als "unzuverlässig" eingestuft. Diese Kennzeichnung ermöglicht es der Regierung in Peking, Strafmaßnahmen gegen ausländische Firmen zu ergreifen.

      Der CDU-Außenpolitiker Beyer warnte vor einer weiteren Eskalation im Streit mit den USA. Beyer sagte im Deutschlandfunk, man müsse die Ungleichheiten in der Handelsbilanz aufgreifen - jedoch nicht in Form eines Handelskriegs.

      EU prüft Gegenmaßnahmen

      US-Präsident Trump hatte am Mittwoch Zölle zwischen zehn und 50 Prozent gegen weltweite Handelspartner angekündigt, gleichzeitig aber Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Die EU prüft derzeit Gegenmaßnahmen. Im Gespräch ist unter anderem eine Abgabe für US-Techkonzerne. EU-Handelskommissar Sefcovic telefonierte mit dem amerikanischen Handelsminister Lutnick und dem Handelsbeauftragten Greer. Sefcovic erklärte, er habe dabei deutlich gemacht, dass er die Zölle für schädlich und ungerecht halte. Die EU setze sich für sinnvolle Verhandlungen ein, sei aber zugleich bereit, ihre eigenen Interessen zu verteidigen.

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    • Krieg in der UkraineArmeechefs von Frankreich und Großbritannien sprechen mit Selenskyj über Friedenssicherung

      Die höchsten Militärvertreter aus Frankreich und Großbritannien haben mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über die Sicherung eines eventuellen Waffenstillstands gesprochen.

      Dabei sei es um einen möglichen Einsatz internationaler "Rückversicherungstruppen" gegangen, sagte der französische Generalstabschef Burkhard. Er und sein britischer Kollege Radakin hatten sich in Kiew auch mit dem ukrainischen Armeechef Syrskyj sowie Verteidigungsminister Umerow getroffen. Selenskyj betonte, man habe über die Präsenz am Boden, in der Luft und auf See gesprochen. Die Gespräche sollen wöchentlich auf militärischer Ebene fortgesetzt werden.

      Frankreich und Großbritannien führen derzeit eine europäische Initiative an, die im Fall einer Waffenruhe den Einsatz internationaler Friedenstruppen in der Ukraine plant.

    • Öffentlicher DienstArbeitgeber und Gewerkschaften verhandeln über Schlichtervorschlag

      Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat die vierte und entscheidende Verhandlungsrunde begonnen.

      Arbeitgeber und Gewerkschaften beraten in Potsdam über die Einigungsempfehlung einer Schlichtungskommission. Diese hatte eine zweistufige Lohnerhöhung um insgesamt 5,8 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 27 Monaten vorgeschlagen.

      Die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund hatten deutlich mehr gefordert. Der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände und dem Bund war dies zu teuer. Die Verhandlungen waren Mitte März nach der dritten Runde für gescheitert erklärt und die Schlichtung eingeleitet worden.

      Die Tarifparteien müssen nun entscheiden, ob sie den Schlichtervorschlag annehmen oder anpassen. Gibt es an diesem Wochenende keine Einigung, könnten die Gewerkschaften eine Urabstimmung über unbefristete Streiks einleiten. Die Tarifverhandlungen gelten für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Kitas oder Pflegeeinrichtungen, bei der Müllabfuhr oder an Flughäfen.

    • BerlinUnion und SPD setzen Koalitionsverhandlungen fort - laut Dobrindt geht es um die "dicken Klopper"

      Union und SPD setzen ihre Koalitionsverhandlungen in der CDU-Zentrale in Berlin fort.

      CSU-Landesgruppenchef Dobrindt betonte bei seiner Ankunft im Konrad-Adenauer-Haus, er sehe viel Einigungsbereitschaft bei allen Beteiligten. Heute werde man sich mit den, so Dobrindt wörtlich, "dicken Kloppern" befassen, also den Themen, bei denen es bis jetzt keine Einigung gebe. Dies waren zuletzt unter anderem die Steuer- und Migrationspolitik.

    • USALos Angeles zahlt tausenden Missbrauchsopfern vier Milliarden Dollar Entschädigung

      Der US-Verwaltungsbezirk Los Angeles hat eingewilligt, tausenden Missbrauchsopfern insgesamt vier Milliarden Dollar Entschädigung zu zahlen.

      Wie der Bezirk mitteilte, geht es um fast 7.000 Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten in Jugendeinrichtungen und Kinderheimen sexuell missbraucht worden waren. Nachdem 2020 mit einem neuen Gesetz die Verjährungsfrist dafür gelockert worden war, hatten sich Tausende Männer und Frauen gemeldet.

      Bei der Verkündigung sprach ein Vertreter von Los Angeles laut dem Sender CBS von einer historischen Einigung. Sie muss jetzt noch von einem Schadenregulierungsausschuss und dann Ende April einem Aufsichtsgremium geprüft werden.

    • TunesienBehörden gehen gegen illegal errichtete Flüchtlingscamps vor

      In Tunesien haben die Behörden mit der Evakuierung von unrechtmäßig errichteten Flüchtlingscamps begonnen.

      Tausende Menschen hätten die Zeltlager in der zentralen Küstenregion bei Dschebeniana bereits verlassen, sagte der Sprecher der Nationalgarde der Nachrichtenagentur AFP. Etwa 20.000 Migrantinnen und Migranten hatten sich den Angaben zufolge in illegalen Camps in Olivenhainen niedergelassen. Schwangere Frauen und weitere gefährdete Personen seien den Gesundheitsbehörden übergeben worden.

      Tunesien ist eines der Haupttransitländer für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa.

    • RüstungswirtschaftBundeswehr-Beschaffungsamt wirft Rüstungsindustrie zu viel Bürokratie vor

      Das für die Ausrüstung der Bundeswehr zuständige Bundesamt wirft der Rüstungsbranche zu viel Bürokratie und eine schleppende Ausweitung ihrer Kapazitäten vor.

      Die Industrie habe teilweise stärkere Fesseln als die eigene Behörde, sagte die Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamtes, Lehnigk-Emden, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dabei sei das Risiko, Produktionsanlagen auszubauen, auch ohne langfristige Abnahmegarantien überschaubar. Den Unternehmen rät sie, auch ohne konkrete Bestellungen Vorbereitungen zu treffen und beispielsweise Hallen zu bauen oder Stahl bereitzuhalten. So könnten Produktionszeiten verkürzt werden.

      Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie wiederum hatte Ende Feburar Vorschläge gemacht, welche Vorschriften geändert werden müssten, damit Investitionen schnell und effektiv umgesetzt werden könnten.

    • ReservistenverbandDeutschland benötigt eine Million Reservisten

      Deutschland benötigt für seine Landesverteidigung nach Einschätzung des Reservistenverbands eine Million Reservisten.

      Das sagte Verbandspräsident Sensburg dem Nachrichtenportal t-online. Um Deutschland in der Fläche zu verteidigen, brauche man bis zu 350.000 Soldaten. Die Zahl der Reservisten müsse dreimal so hoch sein. Sensburg verwies auf Berechnungen der NATO, wonach bei einem möglichen Krieg an der Ostflanke 5.000 Soldaten täglich sterben könnten.

      Er kritisierte zudem Pläne von Bundesverteidigungsminister Pistorius, der ein freiwilliges Wehrdienstmodell mit 5.000 Soldaten einführen möchte. Diese Zahl sei viel zu klein, meinte Sensburg. Das größte Problem der Bundeswehr sei die Personalnot. Deshalb müsse es eine Wehrpflicht geben.

    • BarrierefreiheitVdK-Präsidentin Bentele fordert Systemwechsel bei der Entwicklungszusammenarbeit

      Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Bentele, hat an die neue Bundesregierung appelliert, bei der Entwicklungszusammenarbeit einen Systemwechsel einzuleiten.

      Wichtig sei, dass bei der Förderung von Projekten im Ausland Inklusion immer mitgedacht werde, sagte Bentele im Deutschlandfunk. Sie reagierte damit auf den Beschluss des Weltgipfels für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der Mitte der Woche in Berlin stattgefunden hatte. Dabei verpflichteten sich rund 90 Staaten, 15 Prozent der Mittel für die Entwicklungshilfe künftig für die Förderung der Barrierefreiheit einzusetzen. Mit Blick auf die Situation in Deutschland forderte Bentele klare Vorgaben zur Reduzierung von Hürden für Menschen mit Behinderung. Sie betonte, ähnlich wie beim Brandschutz für Bauvorhaben sollte dies nicht auf Freiwilligkeit beruhen.

    • KoalitionsverhandlungenUnion und SPD wollen Pflicht zu elektronischer Bezahlmöglichkeit

      Union und SPD wollen einem Medienbericht zufolge Gewerbetreibende dazu verpflichten, neben Bargeld auch elektronische Zahlungsmittel zu akzeptieren.

      Nach Angaben der "Welt am Sonntag" steht ein entsprechender Beschluss bereits im Ergebnispapier der zuständigen Arbeitsgruppe bei den Koalitionsverhandlungen. Demnach soll schrittweise die Verpflichtung eingeführt werden, mindestens eine digitale Zahlungsoption anzubieten. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband warnte dem Bericht zufolge vor zusätzlichen Belastungen durch die Vorschrift. Die Interessenvertretung für das Personal der Finanzverwaltung erklärte, wenn jeder mit Karte zahlen würde, wären die Steuereinnahmen sehr viel höher.

    • Gescheiterte NDR-IntendantenwahlForderungen nach Änderungen am Auswahlverfahren

      Nach der gescheiterten Intendantenwahl beim Norddeutschen Rundfunk fordern Personalräte und Redaktionsausschuss ein transparenteres Auswahlverfahren.

      Es bestehe großer Reformbedarf, heißt es in einer Stellungnahme der Personalvertretungen. Die einzige Kandidatin war die frühere Bertelsmann-Managerin Sandra Harzer-Kux. Sie war vom NDR-Verwaltungsrat vorgeschlagen worden, hatte aber im Rundfunkrat die erforderliche Mehrheit verfehlt. NDR-Personalrat und Redaktionsausschuss kritisieren, dass die Beschäftigten zwar ihre Vorschläge für ein Stellenprofil einreichen durften, aber danach nicht mehr in den Auswahlprozess einbezogen worden seien. Niemand habe die Chance gehabt, eine Frage an die vorgeschlagene Kandidatin zu stellen. Die beiden Gremien fordern deshalb ein Rederecht in Rundfunk- und Verwaltungsrat.

    • T-MobileUS-Telekom-Tochter gibt laut Medienbericht Initiativen für Diversität auf

      Die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, hat sich offenbar in einem Brief an die amerikanische Regulierungsbehörde FCC dazu verpflichtet, ihre Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion weitgehend aufzugeben.

      Wie die Zeitung "Welt am Sonntag" berichtet, hat das Unternehmen eine Abkehr von spezifischen Zielen angekündigt und zwei Beiräte aufgelöst. Einen Tag nach Eingang des Schreibens habe die US-Behörde die von T-Mobile angestrebte Übernahme eines Kabelnetzbetreibers genehmigt, so das Blatt weiter. Die Regulierungsbehörde hatte zuvor erklärt, sie werde Fusionen und Übernahmen von Unternehmen nicht mehr zustimmen, wenn diese Diversitäts- und Inklusions-Initiativen weiter förderten.

      Der CDU-Außenpolitiker Beyer kritisierte das Verhalten von T-Mobile als - Zitat - "erbärmlich". Beyer sagte im Deutschlandfunk, auch als Unternehmen stehe man für gesellschaftliche Themen und müsse Verantwortung übernehmen. T-Mobile habe sich in diesem Fall erpressen lassen.

    • UkraineWidersprüchliche Informationen über Raketenangriff auf Geburtsort Selenskyjs

      Das ukrainische Militär hat Russland vorgeworfen, falsche Informationen über einen Raketenangriff auf die ukrainische Großstadt Krywyj Rih zu verbreiten.

      Die Rakete habe ein Wohngebiet mit einem Spielplatz getroffen, schrieb der Generalstab des Militärs in Kiew in einer Erklärung auf Telegram. Russland hatte zuvor behauptet, eine Gruppe ukrainischer Soldaten mit ausländischen Ausbildern getroffen zu haben. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden bei dem Angriff mindestens 18 Menschen getötet, darunter neun Kinder. Außerdem ist von mehr als 50 Verletzten die Rede. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

      Krywyj Rih ist die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    • US-ZölleBesuch von Netanjahu in Washington - Ishida will mit Trump telefonieren

      Der israelische Ministerpräsident Netanjahu wird einem Medienbericht zufolge am Montag im Weißen Haus erwartet. Wie die Nachrichtenseite Axios meldet, will er ein Abkommen aushandeln, um die gerade in Kraft getretenen US-Zölle zu umgehen. Auch Japans Regierungschef Ishida hofft auf ein Gespräch mit Präsident Trump.

      Nach Trumps Ankündigung in dieser Woche sollen israelische Warenexporte in die Vereinigten Staaten künftig mit einem Zoll von 17 Prozent belegt werden. Die USA sind Israels engster Verbündeter und größter einzelner Handelspartner. Israel hatte bereits am Dienstag seine verbliebenen Zölle auf US-Importe aufgehoben. Rund 98 Prozent der Waren aus den USA dürfen nun zollfrei nach Israel eingeführt werden.

      Japans Ministerpräsident Ishiba kündigte nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji an, er werde sich kommende Woche um ein Telefongespräch mit Trump bemühen. Auch dabei soll es um die US-Zölle gehen, die im Fall Japans 24 Prozent betragen sollen.

      Mehr zum Thema:

      Weltwirtschaft: Trumps Zölle und die Gefahr eines Handelskriegs

    • SüdostasienZahl der Erdbebenopfer in Myanmar auf über 3.300 gestiegen

      Rund eine Woche nach dem schweren Erdbeben in Myanmar ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen.

      Staatliche Medien berichten inzwischen von mehr als 3.300 Toten und weiterhin rund 200 Vermissten. Zudem seien etwa 5.000 Menschen verletzt worden. Das Erdbeben der Stärke 7,7 war eines der schwersten in dem südostasiatischen Land seit einem Jahrhundert. Viele Gebäude stürzten ein, ganze Ortschaften wurden fast vollständig zerstört. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigt mehr als ein Drittel der Bevölkerung humanitäre Hilfe. Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte wirft der in Myanmar regierenden Militärregierung vor, Hilfsgüter ungleich zu verteilen. So würden Gemeinden benachteiligt, die sich nicht hinter das Regime gestellt haben.

    • USAWeißes Haus bestätigt: Chef des Geheimdiensts NSA entlassen

      Das US-Verteidigungsministerium hat die Entlassung des Chefs des US-Geheimdienstes NSA, Haugh, offiziell bestätigt.

      Zuvor hatten bereits verschiedene Medien über die Absetzung berichtet. Haugh war erst vor rund einem Jahr zum Chef der National Security Agency und des Kommandos für elektronische Kriegsführung berufen worden. Ein Sprecher des Pentagons dankte dem General für seine jahrzehntelangen Dienste, nannte aber keine Gründe für die Entlassung. Nach Informationen der "New York Times" soll eine Beraterin von US-Präsident Trump die Absetzung Haughs empfohlen haben, weil dieser sich nicht ausreichend loyal gegenüber der neuen Regierung verhalten habe.

      Die NSA ist einer der größten Geheimdienste in den USA und untersteht dem Verteidigungsministerium. Die Behörde ist für die Überwachung und Entschlüsselung elektronischer Kommunikation zuständig.

    • AbschiebungenHäftling soll in die USA zurück

      Im Streit um die versehentliche Abschiebung eines Mannes nach El Salvador hat die US-Regierung eine juristische Niederlage erlitten.

      Eine Bundesrichterin im Bundesstaat Maryland ordnete an, dass der Betroffene bis spätestens Montag in die USA zurückgebracht werden müsse. Das Justizministerium legte umgehend Berufung ein.

      Der Familienvater gehört zu einer Gruppe von Migranten, die kürzlich aus den USA in das salvadorianische Hochsicherheitsgefängnis Cecot gebracht wurden. Er war US-Medien zufolge 2012 in die USA eingereist. Obwohl sein Asylantrag abgelehnt wurde, sprach ihm das zuständige Gericht damals mit Blick auf drohende Verfolgung in seinem Heimatland Abschiebeschutz zu.

    • Wehrpflicht-DebatteDröge gegen Vorstoß der bayerischen Grünen

      In der Debatte um die Wehrpflicht hat sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende Dröge gegen einen Vorstoß ihrer bayerischen Parteifreunde für einen verpflichtenden Dienst ausgesprochen.

      Dieser sogenannte "Freiheitsdienst" sei kein Vorschlag der Bundesgrünen, weder von der Fraktion noch von der Partei, sagte Dröge der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Jungen Menschen zu unterstellen, sie wollten nichts für ihr Land tun, und gleich wieder mit Zwang zu kommen, sei nicht ihre Perspektive. Die Spitze der bayerischen Grünen-Landtagsfraktion hatte vorgeschlagen, dass sich alle Frauen und Männer irgendwann im Alter zwischen 18 und 67 Jahren für sechs Monate verpflichten sollten, Dienst für die Allgemeinheit zu tun. Dies könne zum Beispiel Wehrdienst sein, Dienst im Bevölkerungsschutz, bei Feuerwehr oder bei einer Hilfsorganisation. 

    • Nach NGO-AngabenZahl der Hinrichtungen im Iran verdoppelt

      Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation "Iran Human Rights" hat sich die Zahl der Hinrichtungen im Iran verdoppelt.

      In den ersten drei Monaten des Jahres seien mindestens 230 Menschen hingerichtet worden, hieß es. Im Vorjahreszeitraum seien es 110 Personen gewesen. Die Hinrichtungen würden meist wegen mutmaßlicher Morde und Drogendelikten vollstreckt.

      Der Iran nutzt der NGO zufolge einen möglichen Konflikt mit den USA als Begründung, um unter anderem politische Gefangene hinzurichten. Das Risiko eines weiteren Anstiegs von Hinrichtungen in den kommenden Wochen sei groß.

      Laut der Menschenrechtsorganisation hatte der Iran im vergangenen Jahr 975 Menschen hingerichtet. Das ist den Angaben zufolge die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008.

    • BelgienAcht Verdächtige wegen Huawei-Bestechungsaffäre angeklagt

      In der Huawei-Bestechungsaffäre hat die belgische Staatsanwaltschaft Anklage gegen acht Verdächtige erhoben.

      Nach Angaben der Behörden wird ihnen unter anderem Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen. Drei der Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. Dem chinesischen Technologiekonzern Huawei wird vorgeworfen, unerlaubten Einfluss auf Lizenzvergabeprozesse ausgeübt zu haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll die Bestechung "regelmäßig" und "sehr diskret" gewesen sein.

      Im vergangenen Jahr gab es im Europaparlament Durchsuchungen wegen des Verdachts russischer und chinesischer Einflussnahme.

    • Auswärtiges AmtSerben-Republik erklärt deutsche Diplomatin zur Persona non grata

      Die serbische Teilrepublik von Bosnien-Herzegowina hat die Vertreterin der Bundesregierung, Lührmann, zur Persona non grata erklärt.

      Die Republika Srpska reagierte damit auf Sanktionen, die Deutschland gegen ihren Präsidenten Dodik angekündigt hat. Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, darf nun nicht mehr in den serbischen Landesteil von Bosnien-Herzegowina einreisen. Im Auswärtigen Amt hieß es dazu, Dodik verfüge nicht über die rechtlichen Befugnisse, jemanden zur Persona non grata zu erklären. Die Republika Srpska sei kein eigenständiger Staat. Lührmann selbst erklärte, ihr und ihrer Delegation sei Gewalt angedroht worden.

      Die Staatsministerin hatte in dieser Woche zusammen mit Österreichs Außenministerin Meinl-Reisinger in Sarajevo die Sanktionen gegen Dodik wegen andauernder Verstöße gegen die verfassungsmäßige Ordnung in dem Balkanstaat angekündigt.

    • Kurzvideo-AppTiktok soll nach Anordnung von Trump weitere 75 Tage in den USA verfügbar sein

      US-Präsident Trump erlaubt der Kurzvideo-App Tiktok, weitere 75 Tage in den Vereinigten Staaten verfügbar zu bleiben.

      Das erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Damit bekomme seine Regierung mehr Zeit, um einen Vertrag über den Verkauf der Plattform an einen amerikanischen Eigner auszuhandeln. Der US-Kongress hatte ein Gesetz beschlossen, nach dem die chinesischen Besitzer Tiktok bis zum 19. Januar verkaufen sollten oder die Plattform aus Gründen der nationalen Sicherheit in den USA verboten werden muss. Trump hatte dies nach seinem Amtsantritt zunächst bis zum 5. April ausgesetzt.

    • FußballThomas Müller verlässt den FC Bayern

      Fußballprofi Thomas Müller wird seinen bislang einzigen Verein Bayern München nach 17 Profijahren verlassen.

      Der zwölffache deutsche Fußballmeister und Weltmeister von 2014 verkündete seinen Abschied auf Instagram. Der Verein habe sich bewusst entschieden, ihm keinen neuen Vertrag für die nächste Saison anzubieten, sagte Müller. Dies habe nicht seinen persönlichen Wünschen entsprochen. Über seine Zukunftspläne äußerte sich Müller nicht.

    • PotsdamWeitere Runde für Tarife im öffentlichen Dienst

      Arbeitgeber und Gewerkschaften nehmen heute in Potsdam ihre Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen wieder auf.

      Grundlage ist die Empfehlung der Schlichter für eine zweistufige Entgelterhöhung. Die Tarifparteien beraten darüber, ob sie den Vorschlag akzeptieren, gegebenenfalls mit Änderungen. Gibt es keine Einigung, könnten die Gewerkschaften eine Urabstimmung über unbefristete Streiks einleiten. 

      Nach der Empfehlung sollen die Einkommen der rund 2,5 Millionen Beschäftigten zum 1. April 2025 um drei Prozent steigen, mindestens aber um 110 Euro im Monat. Zum 1. Mai 2026 soll es noch einmal 2,8 Prozent mehr geben. Teil des Vorschlags sind auch flexiblere Arbeitszeiten und höhere Schichtzulagen. 

    • Papua-NeuguineaErdbeben im südwestlichen Pazifik

      Ein starkes Erdbeben hat Papua-Neuguinea im südwestlichen Pazifik erschüttert.

      Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke mit 6,9 an. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor. Eine anfängliche Tsunami-Warnung wurde wieder aufgehoben, wie das US-amerikanische Pazifische Tsunami-Zentrum in Honolulu mitteilte. Geringe Schwankungen des Meeresspiegels seien aber möglich. Das Zentrum des Bebens lag den Angaben zufolge in zehn Kilometern Tiefe im Pazifischen Ozean vor der Insel Neubritannien.

    • Nach viertägiger MissionErste deutsche Frau im All zurück auf Erde

      Die Berliner Wissenschaftlerin Rogge, die als erste deutsche Frau im Weltall war, ist zurück auf der Erde.

      Die 29-Jährige und ihre drei Begleiter landeten in einer sogenannten Dragonkapsel von SpaceX vor der kalifornischen Küste. Das US-Raumfahrtunternehmen zeigte Live-Bilder.

      Am Montag waren Rogge und ihre Crew ins All gestartet. Die privat finanzierte Mission führte nach Angaben von Space X auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde. Dabei sollten zahlreiche wissenschaftliche Versuche durchgeführt werden.

    • Zentralafrikanische RepublikOppositionelle protestieren gegen Wagner-Söldner

      In der Zentralafrikanischen Republik haben Tausende gegen die russischen Wagner-Söldner protestiert.

      Oppositionelle werfen ihnen vor, vergewaltigt und getötet zu haben. Sie fordern den Abzug der Söldnertruppe. Auch der Präsident des Landes, Touadéra, müsse sein Amt niederlegen.

      Die Zentralafrikanische Republik war einer der ersten Staaten, die Wagner-Söldner ins Land geholt hatten. Sie sollten Rebellengruppen bekämpfen und laufende Konflikte beenden. Außerdem dienen sie dem Präsidenten Touadéra als Leibwächter.

      Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt, trotz ihres Reichtums an Mineralien, Gold und Diamanten. Es kommt immer wieder zu bewaffneten Konflikten und Menschenrechtsverletzungen.

    • WetterAm Sonntag meist sonnig, in der Osthälfte Quellwolken, 6 bis 15 Grad

      Das Wetter: In der Nacht an den Alpen und im Nordosten wolkig, sonst oft klar. Meist trocken. Tiefstwerte -5 bis +6 Grad. Morgen verbreitet sonnig und wolkenlos, in der Osthälfte einige Quellwolken, aber trocken. Tageshöchstwerte in der Osthälfte 6 bis 10, sonst 10 bis 15 Grad. Am Montag in der Osthälfte Durchzug von Wolkenfeldern, sonst sonnig oder locker bewölkt. 9 bis 15 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Dienstag teils sonnig, teils bewölkt, im Osten vereinzelt etwas Regen. 10 bis 18 Grad.

  • Freitag, 4.04.2025

    • Internationaler Tag der MinenaufklärungUNO-Generalsekretär fordert Bann von Minen

      UNO-Generalsekretär Guterres hat zahlreiche Staaten aufgefordert, dem Übereinkommen über das Verbot von Antipersonenminen beizutreten.

      Anlässlich des Internationalen Tags der Minenaufklärung erklärte er, mehr als 100 Millionen Menschen seien durch Landminen und Sprengkörper gefährdet. Auch forderte Guterres, die Verwendung von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten zu unterlassen.

      165 Länder sind Teil der sogenannten Ottawa-Konvention, darunter alle Staaten der Europäischen Union. Darin ist etwa geregelt, dass der Einsatz und die Herstellung von Minen verboten sind. Nicht unterzeichnet wurde das Übereinkommen bisher unter anderem von Russland, Israel, China und den USA.

    • Präsident des ReservistenverbandsDeutschland bräuchte eine Million Reservisten

      Nach Angaben des Präsidents des Reservistenverbands Sensburg bräuchte Deutschland für die Landesverteidigung eine Millionen Reservisten.

      Er verweist dabei auf Nato-Berechnungen, wonach bei einem möglichen Krieg an der Ostflanke 5000 Soldaten täglich sterben würden. Um Deutschland in der Fläche zu verteidigen, sind Sensburg zufolge um die 300.000 bis 350.000 Soldaten notwendig. Die Zahl der Reservisten müsse das Dreifache sein.

      Er kritisierte außerdem den Plan des Bundesverteidigungsministers Pistorius, ein freiwilliges Wehrdienstmodell einzuführen. Dieses umfasse eine viel zu kleine Zahl und sei illusorisch. Stattdessen fordert Sensburg eine Wehrpflicht, sonst würde Deutschland einen Krieg verlieren. Das größte Problem der Bundeswehr sei die Personalnot.

    • Fußball-BundesligaBayern gewinnt in Augsburg

      In der Fußball-Bundesliga gab es am Abend folgendes Ergebnis:

      Augsburg - Bayern München 1:3

    • FußballDFB-Frauen holen klaren Sieg in Schottland

      Die deutschen Fußballerinnen haben in ihrem dritten Nations-League-Spiel den zweiten Sieg gefeiert.

      Die Auswahl von Bundestrainer Wück gewann in Schottland 4:0 und behauptete mit sieben Punkten die Tabellenführung in der Gruppe A1.

    • Nach NGO-AngabenZahl der Hinrichtungen im Iran verdoppelt

      Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation "Iran Human Rights" hat sich die Zahl der Hinrichtungen im Iran verdoppelt.

      In den ersten drei Monaten des Jahres seien mindestens 230 Menschen hingerichtet worden, hieß es. Im Vorjahreszeitraum seien es 110 Personen gewesen. Die Hinrichtungen würden meist wegen mutmaßlicher Morde und Drogendelikten vollstreckt.

      Der Iran nutzt der NGO zufolge einen möglichen Konflikt mit den USA als Begründung, um unter anderem politische Gefangene hinzurichten. Das Risiko eines weiteren Anstiegs von Hinrichtungen in den kommenden Wochen sei groß.

      Laut der Menschenrechtsorganisation hatte der Iran im vergangenen Jahr 975 Menschen hingerichtet. Das ist den Angaben zufolge die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008.

    • US-ZollpolitikFed-Chef Powell warnt vor negativen Auswirkungen - Aktienkurse weiter auf Talfahrt

      Der Chef der US-Notenbank, Powell, hat vor negativen Auswirkungen der Zollpolitik von Präsident Trump auf die Wirtschaft gewarnt. Powell sagte, es sei sehr wahrscheinlich, dass die neuen Zölle zumindest zeitweise eine Erhöhung der Inflation und ein langsameres Wirtschaftswachstum nach sich ziehen würden.

      Powell betonte, es sei auch möglich, dass die Auswirkungen dauerhafter seien. Die Fed werde mögliche Anpassungen ihrer Geldpolitik prüfen. Noch sei es aber zu früh zu sagen, welcher Kurs der richtige sei. Trump hatte zuvor auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social von Powell eine Senkung der Zinsen verlangt. Zugleich forderte er den Notenbankchef auf, sich aus der Politik herauszuhalten.

      Die weltweiten Aktienmärkte verzeichneten erneut starke Verluste. An der Wall Street in New York gab der Aktienindex Dow Jones um 5,5 Prozent nach. An der Börse in Frankfurt am Main schloss der Dax mit einem Minus von rund 5 Prozent. Der Nikkei in Japan ging mit Verlusten von 2,8 Prozent aus dem Handel.

      Peking kündigt Gegenzölle von 34 Prozent auf US-Waren an

      China reagiert auf die drastischen Zollerhöhungen der USA. Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, werden ab kommendem Donnerstag Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf amerikanische Produkte erhoben. Zudem werde man Klage bei der Welthandelsorganisation einreichen, hieß es. Zuvor hatte US-Präsident Trump Importe aus China mit Abgaben in Höhe von ebenfalls 34 Prozent belegt. Darüber hinaus kündigte die Volksrepublik auch Kontrollen für den Export von Seltenen Erden in die Vereinigten Staaten an. Diese sind für viele High-Tech-Produkte wie Smartphones von großer Bedeutung und finden zudem Absatz etwa in der Rüstungsindustrie. Außerdem wurden mehrere US-Unternehmen als - Zitat - "unzuverlässig" eingestuft. Diese Kennzeichnung ermöglicht es der Regierung in Peking, Strafmaßnahmen gegen ausländische Firmen zu ergreifen.

      EU prüft Gegenmaßnahmen

      US-Präsident Trump hatte am Mittwoch Zölle zwischen zehn und 50 Prozent gegen weltweite Handelspartner angekündigt, gleichzeitig aber Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Die EU prüft derzeit Gegenmaßnahmen. Im Gespräch ist unter anderem eine Abgabe für US-Techkonzerne. EU-Handelskommissar Sefcovic telefonierte mit dem amerikanischen Handelsminister Lutnick und dem Handelsbeauftragten Greer. Sefcovic erklärte, er habe dabei deutlich gemacht, dass er die Zölle für schädlich und ungerecht halte. Die EU setze sich für sinnvolle Verhandlungen ein, sei aber zugleich bereit, ihre eigenen Interessen zu verteidigen.

      Mehr zum Thema:

      Südasiens Textilindustrie leidet unter Trumps Zöllen (Audio)

      China will mit EU zusammenarbeiten

      Initiative „BuyfromEU“: was bringt Verbraucher-Patriotismus (Audio)

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    • Kurzvideo-AppTiktok soll nach Anordnung von Trump weitere 75 Tage in den USA verfügbar sein

      US-Präsident Trump erlaubt der Kurzvideo-App Tiktok, weitere 75 Tage in den Vereinigten Staaten verfügbar zu bleiben.

      Das erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Damit bekomme seine Regierung mehr Zeit, um einen Vertrag über den Verkauf der Plattform an einen amerikanischen Eigner auszuhandeln. Der US-Kongress hatte ein Gesetz beschlossen, nach dem die chinesischen Besitzer Tiktok bis zum 19. Januar verkaufen sollten oder die Plattform aus Gründen der nationalen Sicherheit in den USA verboten werden muss. Trump hatte dies nach seinem Amtsantritt zunächst bis zum 5. April ausgesetzt.

    • UkraineBehörden: Mindestens 14 Tote bei russischem Angriff auf Geburtsort Selenskyjs

      Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Krywyj Rih sind nach Behördenangaben mindestens 14 Menschen getötet worden.

      Mehr als 50 weitere Personen seien bei dem Beschuss auf ein Wohngebiet verletzt worden, erklärte die Militärverwaltung. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete erfolgt. Der örtliche Gouverneur warf Russland vor, einen Krieg gegen Zivilisten zu führen. Krywyj Rih ist die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    • EU-Zentralasien-GipfelVon der Leyen kündigt "strategische Partnerschaft" an

      Die Europäische Union und die zentralasiatischen Staaten wollen ihre Handelsbeziehungen weiter ausbauen. Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach in Samarkand in Usbekistan bei einem Gipfeltreffen von EU-Vertretern mit mehreren Staatschefs der Region vom Beginn einer neuen Ära.

      Dazu strebe man eine strategische Partnerschaft an. Gemeinsam mit Ratspräsident Costa kündigte von der Leyen unter anderem Infrastrukturhilfen der EU in Höhe von zwölf Milliarden Euro für die Region an. Das Geld kommt aus der sogenannten "Global Gateway"-Initiative. Darunter sollen in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern investiert werden - auch, um der EU mehr globalen Einfluss zu sichern. Finanziert werden sollten etwa Projekte aus den Bereichen Verkehr, Rohstoffe, erneuerbare Energien und Digitalisierung. Von der Leyen betonte, die Partnerschaft bedeute, man könne sich aufeinander verlassen und das sei in der heutigen Welt wichtiger denn je.

      Brüssel konkurriert mit Russland, USA und Türkei

      An dem Treffen nahmen die Präsidenten der rohstoffreichen Länder Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Turkmenistan teil. Sie erhoffen sich unter anderem Zugang zu europäischen Spitzentechnologien. Brüssel konkurriert in der rohstoffreichen Region unter anderem mit Russland, den USA und der Türkei um Einfluss. - Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die Bemühungen der ehemaligen Sowjetrepubliken um eine Annäherung an den Westen verstärkt.

      NGO's beklagen Menschenrechtslage

      Die Frage der Menschenrechte in den fünf zentralasiatischen Ländern schien bei dem Gipfel keine große Rolle zu spielen. Nichtregierungsorganisationen hatten zuletzt eine Verschlechterung der Situation in den weitestgehend autoritär regierten Ex-Sowjetrepubliken angeprangert.

    • Grimme-Preise verliehenAusgezeichnet wurden etwa Isabel Schayani und Mareike Wilms

      Im Theater Marl sind die diesjährigen Grimme-Preise verliehen worden. Es wurden 16 Auszeichnungen sowie drei Sonderpreise vergeben. In der Kategorie Information und Kultur lag in diesem Jahr ein inhaltlicher Schwerpunkt auf den Themen Flucht und Migration.

      Ausgezeichnet wurden Isabel Schayani und Mareike Wilms für "Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl" (WDR), Jonathan Schörnig und Adrian Then für ihren Dokumentarfilm "Einhundertvier" über Seenotrettung (MDR) sowie die Beiträge "Exile Never Ends" (ZDF) und "Total Trust - Was China der Welt nicht zeigt" (ZDF/Arte/NTR).

      In der Kategorie Unterhaltung gingen Preise an "Die Teddy Teclebrhan Show" (Prime Video), die ursprünglich in der Kategorie Fiktion nominierte Serie "Player of Ibiza" (NDR) und "Kroymann - Ist die noch gut?" (RB/SWR/NDR/WDR). Maren Kroymann erhielt damit ihren mittlerweile vierten Grimme-Preis.

      Bereich Fiktion: Erstmals ausschließlich Serien erfolgreich

      Die fünf Auszeichnungen in diesem Bereich gingen an "Die Zweiflers" (HR), "Festmachen" (NDR), "Herrhausen - der Herr des Geldes" (RBB/SWR/hr), "Uncivilized" (ZDF) und die fünfteilige Serie "Angemessen Angry" (RTL), die außerdem auch den Publikumspreis der Marler Gruppe erhielt.

      Die früheren RTL-Nachrichtenmoderatoren Ulrike von der Groeben und Peter Kloeppel erhielten die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands für ihre langjährige journalistische Arbeit.

      Liminski: "Preis ist Statement für Qualitätsjournalismus"

      Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis. Der nordrhein-westfälische Medienminister Liminski (CDU) sagte bei der Verleihung, der Preis sei mehr als eine Auszeichnung, er ist ein Statement für Qualitätsjournalismus und gegen Desinformation. Stifter des Grimme-Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband, weitere Partner sind das Land Nordrhein-Westfalen, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der Westdeutsche Rundfunk (WDR), 3sat und die Stadt Marl.

    • Zentralafrikanische RepublikOppositionelle protestieren gegen Wagner-Söldner

      In der Zentralafrikanischen Republik haben Tausende gegen die russischen Wagner-Söldner protestiert.

      Oppositionelle werfen ihnen vor, vergewaltigt und getötet zu haben. Sie fordern den Abzug der Söldnertruppe. Auch der Präsident des Landes, Touadéra, müsse sein Amt niederlegen.

      Die Zentralafrikanische Republik war einer der ersten Staaten, die Wagner-Söldner ins Land geholt hatten. Sie sollten Rebellengruppen bekämpfen und laufende Konflikte beenden. Außerdem dienen sie dem Präsidenten Touadéra als Leibwächter.

      Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt, trotz ihres Reichtums an Mineralien, Gold und Diamanten. Es kommt immer wieder zu bewaffneten Konflikten und Menschenrechtsverletzungen.

    • KoalitionsverhandlungenSchwarz-Rot will elektronische Fußfessel für gewalttätige Männer

      Union und SPD streben laut Presseinformationen einen besseren Schutz von Frauen vor Gewalt auch unter Einsatz elektronischer Fußfesseln an.

      Gerichte sollen künftig das Tragen einer solchen anordnen können, zitiert das Magazin "Der Spiegel" aus einer Vereinbarung aus den noch laufenden schwarz-roten Koalitionsverhandlungen. Damit solle sichergestellt werden, dass eine ständige Überwachung verurteilter Täter möglich werde. Betroffene Frauen könnten demnach durch einen Tracker gewarnt werden und Hilfe suchen können, wenn sich Gewalttäter ihren früheren Opfern näherten.

      Weiter heißt es, Vorbild solle das sogenannte spanische Modell sein, bei dem Richter einen Mindestabstand zwischen Täter und Opfer festlegen. Wird dieser unterschritten, lösen die GPS-gestützten Geräte Alarm sowohl bei der Polizei als auch den gefährdeten Frauen aus.

    • NDRWahl der Medienmanagerin Harzer-Kux zur Intendantin gescheitert

      Die Wahl von Sandra Harzer-Kux zur Intendantin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) ist gescheitert. Die ehemalige Bertelsmann-Managerin habe im Rundfunkrat nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht, wie der Vorsitzende des NDR Rundfunkrates, Fickinger, mitteilte. Einen zweiten Wahlgang wird es nicht geben.

      Bei der Abstimmung erhielt Harzer-Kux Meldungen zufolge 30 Ja- und 14 Nein-Stimmen bei 6 Enthaltungen. Die 52-Jährige war vor einigen Tagen vom NDR-Verwaltungsrat als Kandidatin vorgeschlagen worden. Dem Gremium zufolge
      gab es zunächst ein engeres Bewerberumfeld von vier Frauen und vier Männern. Am Ende habe sich der Rat zwischen zwei Männern und Harzer-Kux entschieden.
      Der Verwaltungsrat kann jetzt innerhalb eines Monats erneut einen Personalvorschlag unterbreiten.

      Gesucht wird eine Nachfolge für Senderchef Joachim Knuth. Der 65-Jährige hatte einen vorzeitigen Übergang zum 1. September angeboten. Knuth ist seit Januar 2020 Intendant des drittgrößten ARD-Senders. Sein Vertrag läuft eigentlich regulär bis Mitte Januar 2026.

    • Nach viertägiger MissionErste deutsche Frau im All zurück auf Erde

      Die Berliner Wissenschaftlerin Rogge, die als erste deutsche Frau im Weltall war, ist zurück auf der Erde.

      Die 29-Jährige und ihre drei Begleiter landeten in einer sogenannten Dragonkapsel von SpaceX vor der kalifornischen Küste. Das US-Raumfahrtunternehmen zeigte Live-Bilder.

      Am Montag waren Rogge und ihre Crew ins All gestartet. Die privat finanzierte Mission führte nach Angaben von Space X auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde. Dabei sollten zahlreiche wissenschaftliche Versuche durchgeführt werden.

    • MünchenWeitere Festnahmen wegen Umsturzplänen von "Reichsbürgern"

      In München sind drei Männer aus der "Reichsbürger"-Szene festgenommen worden.

      Ihnen wird die Beteiligung an Umsturzplänen der Gruppe "Vereinte Patrioten" vorgeworfen, wie das Bayerische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft München mitteilten. Demnach unterstützen die Festgenommenen das geplante Vorhaben, Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu entführen. Zudem sollen sich die Beschuldigten mit der Führungsriege der Umstürzler getroffen haben, um die Übernahme verschiedener Ämter in einer Parallelregierung vorzubereiten, hieß es.

      Bundesweit gab es bereits mehrere Verfahren gegen mutmaßliche Mitglieder und Helfer der "Vereinte Patrioten". Anfang März verurteilte das Oberlandesgericht Koblenz vier Rädelsführer nach einem fast zweijährigen Prozess zu langen Haftstrafen.

    • Statistisches BundesamtBund, Länder und Kommunen verzeichnen Rekorddefizit

      Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung haben im vergangen Jahr ein Defizit in Rekordhöhe verzeichnet.

      Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, betrug das Minus 104,4 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 12,7 Milliarden Euro. Den mit Abstand größten Anteil am Defizit habe der Bund. Das Bundesamt nennt als einen Grund für die Entwicklung höhere Sozialausgaben, die vor allem die Gemeinden, aber auch den Bund betrafen.

    • BerlinVerdi-Mitglieder stimmen für unbefristete Streiks bei BVG

      Im Tarifstreit mit den Berliner Verkehrsbetrieben BVG haben sich die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi für unbefristete Streiks ausgesprochen.

      In einer Urabstimmung stimmten mehr als 95 Prozent für diese Option, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gewerkschaftskreisen erfuhr. Bis kommende Woche Donnerstag läuft die Schlichtung zwischen beiden Seiten. Bis dahin sind Streiks ausgeschlossen.

      Verdi fordert für die rund 16.000 Beschäftigten unter anderem 750 Euro monatlich mehr Geld sowie ein 13. Gehalt. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Das jüngste BVG-Angebot lag bei stufenweise 375 Euro und 24 Monaten Laufzeit.

    • Schwarz-rote RentenpläneSachverständigenrats-Mitglied Werding warnt vor deutlich steigenden Sätzen

      Die Rentenpläne von Union und SPD führen nach Berechnungen des Wirtschafts-Sachverständigen Werding zu einer deutlich höheren Belastung der Beitragszahler.

      Zwar könne der Satz in diesem und im nächsten Jahr bei 18,6 Prozent bleiben, sagte der Ökonom dem Magazin "Wirtschaftswoche". Demnach müsste der Satz für Beschäftigte und Arbeitgeber aber 2027 bereits auf 19,7 Prozent steigen, bis 2030 auf 20,1 Prozent und bis 2035 auf 21,2 Prozent. Würde das Rentenniveau zudem dauerhaft festgeschrieben, wie es die SPD fordere, führte dies laut Werdings Berechnungen zu einer noch höheren Belastung der arbeitenden Bevölkerung.

      Der Wirtschaftswissenschaftler warnte, wenn die Arbeitskosten weiter stiegen, gefährde dies die ohnehin angeschlagene Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. Im Ergebnis drohe die Rentendynamik zum Standortrisiko zu werden.

    • Nach Absage von Omri-Boehm-RedeBundesregierung betont freie Arbeit der KZ-Gedenkstätten

      Die Bundesregierung hat eine unabhängige Arbeit der KZ-Gedenkstätten in Deutschland gefordert - ohne Einmischung von außen. Hintergrund ist Kritik der Gedenkstätte Buchenwald an israelischer Einflussnahme auf eine Veranstaltung in Weimar.

      Regierungssprecher Büchner sagte in Berlin, die Gedenkstätten müssten ihrer Arbeit ohne Bedrängung staatlicher Institutionen oder gesellschaflicher Gruppen nachgehen können und auch ihre Gesprächspartner frei wählen können. Er betonte, dass die Orte unentbehrliche Lernorte gegen das Vergessen seien.

      Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Wagner, hatte israelische Einflussnahme auf die Feierlichkeiten in Weimar zum 80. Jahrestag der KZ-Befreiung kritisiert. Er warf der israelischen Regierung im RBB-Hörfunk und im Deutschlandfunk eine inakzeptable Einflussnahme vor. Seinen Angaben zufolge wurde auf den Druck hin die Rede des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm abgesagt. Der Enkel einer Holocaust -Überlebenden gilt als Kritiker der Regierung von Ministerpräsident Netanjau.

      Wagner erklärte, Israel habe eine zumindest in Teilen rechtsextreme Regierung, die versuche, einen Kritiker mundtot zu machen. An der Integrität Boehms gebe es keine Zweifel. Wagner führte aus, er habe so etwas noch nie erlebt. Es sei für ihn in 25 Jahren Gedenkfeiern die schlimmste Erfahrung gewesen. Man habe dem Druck letztlich nachgegeben und die Notbremse gezogen, um zu verhindern, dass Holocaust-Überlebende in den Streit hineingezogen würden.

    • Weltmeister von 2014Hummels beendet Karriere im Sommer

      Der langjährige Fußball-Nationalspieler Mats Hummels beendet im Sommer seine Karriere.

      Das gab der 36-Jährige bei Instagram bekannt. Hummels hatte 2014 mit der Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewonnen. Mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund wurde er mehrmals deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Derzeit steht der Innenverteidiger in Italien bei AS Rom unter Vertrag.

    • Erdbeben in MyanmarRotes Kreuz fordert langanhaltende Waffenruhe

      Angesichts der Erdbebenkatastrophe in Myanmar hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz die Konfliktparteien zu einer länger andauernden Waffenruhe aufgerufen.

      Zwar sei die angekündigte Kampfpause ein Schritt in die richtige Richtung. Sie müsse jedoch verlängert werden, um den Menschen helfen zu können, erklärte der Regionaldirektor für den Asien-Pazifik-Raum, Savioz. Er verlangte zudem, den Helfern einen besseren Zugang zu den betroffenen Gebieten zu ermöglichen. Nach offiziellen Angaben kamen durch das Erdbeben mehr als 3.000 Menschen ums Leben.

      Ungeachtet der von der Militärregierung ausgesprochenen 20-tägigen Waffenruhe, gab es zuletzt Berichte über militärische Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Widerstandsgruppen.

    • VerteidigungKartellamt genehmigt deutsch-französisches Panzerprojekt

      Das Bundeskartellamt hat ein milliardenschweres deutsch-französisches Panzerprojekt genehmigt.

      Gegen das Vorhaben gebe es keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, teilte die Behörde in Bonn mit. Die beteiligten Unternehmen stünden bei anderen Rüstungsprojekten weiter in Konkurrenz zueinander. Die Konzerne Rheinmetall, KNDS und Thales wollen im Auftrag der deutschen und der französischen Regierung einen neuen Kampfpanzer entwickeln. Dazu soll ein neues gemeinsames Unternehmen mit Sitz in Deutschland gegründet werden.

      Berlin und Paris hatten Ende Januar einen Industrievertrag für das Projekt unterzeichnet und sich auf die Aufgabenverteilung verständigt. Das neue Kampfpanzersystem soll im Laufe der 2030er Jahre einsatzfähig sein und ist als Nachfolger des deutschen Leopard- und des französischen Leclerc-Panzers gedacht. Das Projekt hat ein geschätztes Volumen von rund 100 Milliarden Euro. 

    • KorruptionsprozessBewährungsstrafe für frühere Berliner Gesundheitssenatorin Kalayci

      Die ehemalige Berliner Gesundheitssenatorin Kalayci ist in einem Korruptionsprozess zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden.

      Das Landgericht Berlin sprach die SPD-Politikerin der Bestechlichkeit schuldig. Der Vorsitzende Richter sagte zur Begründung, der Vorwurf der Käuflichkeit im Zusammenhang mit ihrer Hochzeitsfeier habe sich bestätigt. Nach Darstellung der Anklage wurden Kalayci die Kosten für Organisation und Feier nicht in Rechnung gestellt. Vielmehr versprach sich die damit betraute Agentur Aufträge aus dem Senat.

      Der ebenfalls angeklagte Chef der Agentur erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Kalayci hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

    • KoalitionsverhandlungenWarum Union und SPD Optimismus verbreiten und es trotzdem hakt

      Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD rückt das selbstgesetzte Zieldatum in weite Ferne. Mittlerweile geht fast niemand mehr davon aus, dass bis Ostern eine neue Bundesregierung stehen könnte. Vielmehr steht der 7. Mai als Termin für die Kanzlerwahl im Raum. Gleichzeitig gibt es Unmut über die bisher bekanntgewordenen Ergebnisse. Ein Überblick.

      Die Koalitionsverhandlungen stehen schon seit Beginn unter keinem guten Stern: Zu den weltweiten Krisen wie dem Ukraine-Krieg mit Auswirkungen auch auf die deutsche Wirtschaft kommen jüngst noch Trumps Zoll-Politik und die immer weiter steigenden Umfragewerte der AfD hinzu.

      Was vermissen die Kritiker?

      Die Hauptkritik besteht darin, dass kein großer Wurf zu erkennen sei. So spricht Arbeitgeberpräsident Dulger von zu viel "Klein-Klein" in den Gesprächen; der Deutsche Landkreistag sieht "kein Licht am Ende des Tunnels". Union und SPD klammerten entscheidende Fragen aus und "verschieben sie auf den Sankt Nimmerleinstag", hieß es von dort.

      Als "völlig unzureichend" bezeichneten rund 100 Wirtschaftsverbände die bisher bekanntgewordenen Ergebnisse. Ohne tiefgreifende Reformen werde es keinen nachhaltigen Aufschwung geben. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Fratzscher, macht CDU/CSU und SPD gar für die steigenden AfD-Umfragewerte verantwortlich. Die Gespräche zeigten, dass es "an Mut und einem klaren Kompass" mangele.

      Wie sieht es die Parteibasis?

      Auch an der Basis rumort es. Der größte Verband der Jungen Union in Deutschland etwa, die JU Köln, schreibt in einem Antrag für den Kreisparteitag der dortigen CDU am Wochenende von "großer Beunruhigung und wachsendem Unmut" sowie einem "politischen Desaster" angesichts der bisherigen Ergebnisse für eine Bundesregierung mit der SPD. In dem Schreiben heißt es: Wenn nichts von den Versprechen im Wahlkampf umgesetzt werde, "stehen wir vor Ort als Lügner da". Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" könnte der Brief an Kanzlerkandidat Merz und die Bundestagsfraktion im Namen der gesamten Kölner CDU verschickt werden. Dann hätte er mehr politisches Gewicht.

      Auch anderswo mehrt sich die Kritik. Aus dem Wahlkreis des CDU-Vorsitzenden Merz berichtet ein Kommunalpolitiker dem "Tagesspiegel" von Verstörung angesichts des "Politikwechsels" des Kanzlerkandidaten in der Finanzpolitik. Die Basis in Sachsen ist darüber teils besorgt, teils verärgert, berichtet Alexandra Gerlach für unser Programm. Der Landtagsabgeordnete Eppinger beispielsweise stört sich vor allem an der Abstimmung zur Schuldenbremse mit dem alten Bundestag. Sie ist nach seinen Worten eine "absolute Katastrophe für die Demokratie".

      Wie die SPD-Basis zu den Ergebnissen steht, wird der Mitgliederentscheid über den Koalitionsvertrag zeigen.

      Was halten die Verhandler dagegen?

      Die möglichen Bündnispartner sehen sich trotz aller Schwierigkeiten auf dem richtigen Weg. SPD-Co-Chef Klingbeil erklärte im ZDF, er sei überzeugt, dass man eine stabile Regierung bilden werde, die die großen Probleme dieser Zeit anfasse. Der Vorsitzende der CSU, Söder, versprach, man werde vieles grundlegend verändern. Auch "kräftig einsparen" wolle man. Söder nannte allerdings keine konkreten Summen.

      Es sei aber überhaupt erstaunlich, dass sich die beiden inmitten der Verhandlungen in einer Talkshow gezeigt hätten, analysiert Deutschlandfunk-Korrespondent Frank Capellan. Das mache deutlich: "Man will signalisieren: Man kommt voran".

      Was ist inhaltlich noch umstritten?

      Inhaltlich aber scheint noch Etliches offen. Deutschlandfunk-Korrespondentin Katharina Hamberger macht vor allem das Thema Asyl und Migration als Streitpunkt aus - und zwar in seiner ganzen Breite von Fachkräfteeinwanderung bis zur Zurückweisung an den Grenzen. Der zweite Brocken sei die Finanz- und Wirtschaftspolitik. Hier sei man sich zwar einig, dass man Steuern senken wolle, die Frage sei aber noch für wen: Die Union wolle Steuersenkungen für alle, die SPD den Spitzenstseuersatz anheben und eine Vermögenssteuer einführen. Dazu komme die große Frage: "Wo will man einsparen?"

      Dennoch versuchen die Gesprächspartner laut der Journalistin zu vermitteln, dass "man nicht nur zusammenarbeitet, weil man muss", sondern dass auch ein gemeinsamer Geist dahinter steckt. "Das ist allerdings noch nicht ganz so zu spüren", findet Hamberger.

    • Politik und ReligionMinisterpräsident Weil (SPD) dankt Kirche für Einsatz gegen Populismus

      Der scheidende niedersächsische Ministerpräsident Weil hat die Katholische Kirche für ihren Einsatz gegen Populismus und für Demokratie gelobt.

      Als Wertegemeinschaft, die sich auf Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität gründe, habe sie eine große Verantwortung, für eine offene, friedliche und demokratische Gesellschaft einzustehen, teilte er anlässlich der Jahrestagung der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands in Hannover mit. Er sei der Kirche sehr dankbar, dass sie Halt und Orientierung gebe und sich aktiv gegen populistische Hetze positioniere.

      Nach der gemeinsamen Abstimmung von Union und AfD im Bundestag zur Migrationspolitik Anfang des Jahres, hatten CDU und CSU Kritik aus den Kirchen zurückgewiesen und ihnen mehr Zurückhaltung in politischen Fragen angeraten.

    • USATrump und Musk fordern fälschlich "Freilassung" von Marine Le Pen

      US-Präsident Trump und sein Berater Elon Musk haben mit markigen Worten eine "Freilassung" der gar nicht inhaftierten französischen Rechtsnationalistin Le Pen gefordert.

      Da sie Berufung gegen ihre Verurteilung wegen Veruntreuung von EU-Geldern eingelegt hat, ist die Strafe derzeit ausgesetzt. Offenbar in Unkenntnis dieser Sachlage schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social in Großbuchstaben, man solle Marine Le Pen "befreien". Die Hexenjagd gegen sie sei ein weiteres Beispiel dafür, wie die europäische Linke das Justizsystem nutze, um Meinungsfreiheit zu verhindern, politische Gegner zu zensieren und dieses Mal sogar ins Gefängnis zu bringen. Musk teilte Trumps Beitrag und kommentierte ihn ebenfalls mit den Worten "Free Le Pen".

      US-Vizepräsident Vance unterstellte, in Frankreich werde versucht, Le Pen von der Präsidentschaftswahl abzuhalten. Er hatte bereits mehrfach behauptet, in Europa werde die Meinungsfreiheit eingeschränkt, und damit für Empörung gesorgt.

    • Holocaust-ÜberlebendeMargot Friedländer mit Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet

      Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist mit dem Sonderpreis des Westfälischen Friedens geehrt worden.

      Bundespräsident Steinmeier überreichte der 103-Jährigen die Auszeichnung in Münster. Er würdigte Friedländer für ihren langjährigen Einsatz für das menschliche Miteinander und gegen das Vergessen. Trotz ihres hohen Alters kläre sie bis heute unermüdlich in Schulen darüber auf, was Deutschland in den Abgrund geführt habe. Friedländer sagte, die Demokratie sei so bedroht, wie seit vielleicht achtzig Jahren nicht. Es sei die Verpflichtung jedes Einzelnen, sich für Respekt und ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. Was damals passiert sei, dürfe "nie nie wieder" geschehen. Friedländer war im KZ Theresienstadt inhaftiert und überlebte als einzige ihrer direkten Familie den Holocaust.

      Der Sonderpreis des Westfälischen Friedens wird üblicherweise alle zwei Jahre verliehen. Zu den Preisträgern gehören unter anderem der französische Präsident Macron und der tschechische Schriftsteller Vaclav Havel.

    • Deutscher SprachpreisSchauspieler Matthias Brandt ausgezeichnet

      Der Schauspieler, Hörbuchsprecher und Autor Matthias Brandt erhält in diesem Jahr den Deutschen Sprachpreis.

      Das teilte die Henning-Kaufmann-Stiftung in Kassel mit. Sie begründete ihre Wahl mit dem sensiblen Gespür für Sprache, das der Preisträger habe. Er führe deren Reiz und Schönheit seinem Publikum vor Augen.

      Der Deutsche Sprachpreis wird an Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten vergeben, die sich in besonderer Weise um die Förderung der deutschen Sprache verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wird seit 1984 jährlich vergeben. Stifter war der Gymnasiallehrer Henning Kaufmann aus Bad Kreuznach. Preisträger war im vergangenen Jahr der Reclam-Verlag.

    • IsraelBerlin und Tel Aviv vereinbaren Städtepartnerschaft

      Berlin und Tel Aviv haben eine Städtepartnerschaft vereinbart.

      Das teilte der Regierende Bürgermeister Wegner mit. Der CDU-Politiker erklärte, die beiden Städte verbinde gesellschaftlich, historisch, kulturell und wirtschaftlich sehr viel. Mit der Partnerschaft könne man die langjährige Verbindung vertiefen. Das gelte auch für den gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus. Wegner betonte, gerade in herausfordernden Zeiten setzte man ein Zeichen für Vielfalt, Zusammenhalt und Humanität.

      Nach Angaben der Senatskanzlei wird der Bürgermeister von Tel Aviv, Huldai, am 5. Mai zur Unterzeichnung nach Berlin kommen. Tel Aviv wird die 19. Partnerstadt Berlins.

    • GazastreifenIsrael weitet die Bodenoffensive aus

      Israels Armee rückt weiter im Gazastreifen vor. Die Truppen haben eine Bodenoffensive auch im Osten von Gaza-Stadt begonnen. Gestern rückten die Truppen auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden vor. Erneut suchen derzeit Hunderttausende Schutz vor der neuen Offensive.

      Israels Verteidigungsminister Katz hatte diese Woche eine erhebliche Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen und die Besetzung "großer Gebiete" angekündigt.

      Bei den gestrigen Luftangriffen gab es nach palästinensischen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 90 Tote. Allein bei einem Luftangriff auf ein Schulgebäude in Gaza-Stadt seien etwa 30 Menschen ums Leben gekommen, teilten die Hamas-kontrollierten Behörden mit. Nach Angaben des israelischen Militärs hatten dort palästinensische Terroristen Unterschlupf gefunden.

      Im Südlibanon wurde ein führendes Hamas-Mitglied bei einem israelischen Angriff getötet, wie Armee und palästinensische Sicherheitskreise überstimmend berichten.

    • Zoll-Politik der USAFinnische Außenministerin Valtonen sieht US-Zölle auch als Gefahr für die Verteidigungspolitik in Europa

      Die finnische Außenministerin Valtonen hat auf mögliche Folgen der angekündigten US-Zölle für die Verteidigungspolitik hingewiesen.

      Es sei schwierig, Europa hier glaubwürdig aufzustellen, wenn es wirtschaftliche Probleme gebe, sagte Valtonen im Deutschlandfunk. Grundsätzlich unterstütze Finnland die Forderung der USA, dass die europäischen NATO-Partner bis zu fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben aufwenden sollten. Europa müsse das schon aus eigenem Interesse heraus leisten. Bundesaußenministerin Baerbock meinte, die NATO-Staaten seien bereits auf dem besten Weg, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Derzeit tagen die NATO-Außenminister in Brüssel.

    • ThüringenLandeshaushalt mit Stimmen der Linken beschlossen

      In Thüringen hat der Landtag den Haushalt für das laufende Jahr beschlossen.

      Für den Entwurf stimmte neben den Fraktionen der Regierungskoalition aus CDU, BSW und SPD auch die oppositionelle Linke. Die AfD als größte Landtagsfraktion votierte geschlossen dagegen. Der Haushalt sieht Ausgaben von 14 Milliarden Euro vor.

      Die sogenannte Brombeer-Koalition verfügt im Erfurter Landtag nur über 44 von 88 Sitzen. Sie hatte sich zuvor mit der Linken auf einen Kompromiss verständigt. Danach soll es 2027 ein drittes beitragsfreies Kindergartenjahr in Thüringen geben.

    • Thüringischer LandesvorsitzenderKemmerich erwägt Kandidatur für FDP-Vorsitz

      Der thüringische Landesvorsitzende Kemmerich kann sich eine Kandidatur als FDP-Bundeschef vorstellen.

      Er sagte dem Nachrichtenportal The Pioneer, sollte der ehemalige Bundestagsfraktionschef Dürr "ein überzeugendes Konzept in Inhalt und Personen" präsentieren, dann stehe er hinter ihm. Ansonsten schließe er eine Bewerbung nicht aus. Kemmerich betonte, die FDP müsse sich von linksliberalen-grünen Überzeugungen abwenden. Der bisherige Parteichef Lindner hatte nach dem Scheitern der FDP bei der Bundestagswahl seinen Rückzug aus der Politik angekündigt.

      Kemmerich leitet die thüringische FDP seit 2015. Bundespolitisch war er aufgefallen, nachdem er im Februar 2020 mit den Stimmen von CDU und AfD zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Angesichts der Empörung und auf Druck der Bundespartei trat er nach wenigen Tagen zurück.

    • Nach KürzungenBerliner Theater wie Volksbühne und Deutsches Theater bereiten sich offenbar auf Privatisierung vor

      Die landeseigenen Theater in Berlin könnten neu organisiert werden. Derzeit werde ein Wechsel in der Rechtsform diskutiert, zitiert der Rundfunk Berlin-Brandenburg aus einer Mail von Kulturstaatssekretärin Wedl-Wilson. Im Gespräch ist offenbar eine mögliche Privatisierung.

      Es geht um das Deutsche Theater, die Volksbühne, das Maxim-Gorki, das Theater an der Parkaue sowie das Konzerthaus. Nach Informationen des RBB soll auch eine gemeinnützige GmbH oder eine Stiftung diskutiert werden - ähnlich wie bei den drei Opernhäusern der Hauptstadt, die zusammen mit dem Staatsballett und dem übergreifenden Bühnenservice in der Stiftung "Oper in Berlin" gebündelt sind.

      Die Berliner Verwaltung verwies auf Anfrage des RBB lediglich auf den laufenden "Kulturdialog" zwischen dem Senat und den Theatern. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet, dass sich bei einer Neuorganisation die Arbeitsbedingungen verschlechtern und Stellen gestrichen werden. An den fünf Bühnen sind dem Bericht zufolge derzeit rund 1.100 Menschen beschäftigt.

      Angesichts leerer öffentlicher Kassen kommt es bundesweit zu deutlichen Einschnitten in den Kulturetats. Einige Theater sind in ihrer Existenz bedroht.

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    • Regionales GipfeltreffenMyanmars umstrittener Junta-Chef nach Bangkok gereist

      Myanmars Junta-Chef Min Aung Hlaing hat im Nachbarland Thailand an einem Gipfeltreffen mehrerer Staaten zur regionalen Zusammenarbeit teilgenommen.

      In Bangkok gab es Proteste gegen den Besuch. Myanmar ist seit dem Militärputsch 2021 international weitgehend isoliert. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt gegen den Junta-Chef wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverbrechen.

      Die Militärregierung steht auch in Zusammenhang mit dem schweren Erdbeben vom vergangenen Freitag in der Kritik. Ungeachtet der Katastrophe, bei der zumindest nach offiziellen Angaben bisher mehr als 3.000 Menschen starben, setzte die Junta ihre Militäraktionen gegen die Rebellen fort.

    • NigeriaMindestens 40 Tote bei Angriffen auf Dörfer im Bundesstaat Plateau

      Im westafrikanischen Nigeria sind bei mehreren Angriffen auf Dörfer mindestens 40 Menschen getötet worden.

      Nach Angaben des Roten Kreuzes starben vor allem Frauen und Kinder. Ein Beamter der Lokalregierung im Bundesstaat Plateau machte Fulani-Hirten für die Gewalt verantwortlich. Seit Langem gibt es zwischen ihnen und den Bauern in der Region Konflikte um Ackerlandressourcen. Verschärft werden sie aufgrund von Spannungen durch unterschiedliche ethnische und religiöse Zugehörigkeiten der Beteiligten.

    • TrockenheitSorgen wegen Niedrigwasser, Dürre und Waldbrandgefahr in großen Teilen Deutschlands

      Niedrige Wasserstände sorgen bereits früh im Jahr für Einschränkungen.

      Der Bodensee hat derzeit so wenig Wasser wie seit Jahren nicht. Ein Hafen liegt bereits komplett trocken. Auch die Rheinschiffahrt ist weiter beeinträchtigt. Viele Unternehmer müssen ihre Ladungen reduzieren, um nicht auf Grund zu laufen. Nach zwei Monaten ohne nennenswerte Niederschläge droht in manchen Regionen zudem Dürre. In den meisten Wäldern herrscht lange vor dem Sommer schon fast durchgehend Waldbrandgefahr der mittleren Stufe drei.

    • UkraineRussischer Drohnenangriff: Vier Tote in Charkiw

      Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw sind mindestens vier Menschen getötet worden.

      Das teilte der Bürgermeister der Stadt auf der Plattform Telegram mit. 32 weitere Personen seien verletzt worden. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden Wohn- und Bürogebäude getroffen. Es seien Brände ausgebrochen.

      Auch in den Regionen Dnipro, Saporischschja und Kiew gab es nach offiziellen Angaben russische Luftangriffe. Mehrere Menschen seien verletzt worden.

    • Regionales GipfeltreffenMyanmars umstrittener Junta-Chef nach Bangkok gereist

      Myanmars Junta-Chef Min Aung Hlaing hat im Nachbarland Thailand an einem Gipfeltreffen mehrerer Staaten zur regionalen Zusammenarbeit teilgenommen.

      In Bangkok gab es Proteste gegen den Besuch. Myanmar ist seit dem Militärputsch 2021 international weitgehend isoliert. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt gegen den Junta-Chef wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverbrechen.

      Die Militärregierung steht auch in Zusammenhang mit dem schweren Erdbeben vom vergangenen Freitag in der Kritik. Ungeachtet der Katastrophe, bei der zumindest nach offiziellen Angaben bisher mehr als 3.000 Menschen starben, setzte die Junta ihre Militäraktionen gegen die Rebellen fort.

    • SüdkoreaVerfassungsgericht bestätigt Absetzung von Präsident Yoon

      Der wegen der Verhängung des Kriegsrechts im Dezember suspendierte südkoreanische Präsident Yoon ist endgültig seines Amtes enthoben worden. Das Verfassungsgericht in Seoul bestätigte einstimmig den zuvor vom Parlament beschlossenen Amtsenthebungsantrag gegen den rechtskonservativen Politiker.

      Zur Begründung hieß es, Yoon hätte das Kriegsrecht nicht verhängen dürfen, weil keine nationale Krise vorgelegen habe. Außerdem habe er gegen das Gesetz verstoßen, als er Soldaten zur Nationalversammlung beorderte, um eine Aufhebung des Kriegsrechts durch das Parlament zu verhindern. 

      Die konservative Partei Yoons, die PPP, bezeichnete die Entscheidung als bedauerlich, akzeptierte sie aber. Übergangspräsident Han Duck Soo versprach in einer ersten Stellungnahme, er werde alles dafür tun, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Nun müssen innerhalb der nächsten 60 Tage Neuwahlen in Südkorea stattfinden. Laut "Korea Herald" wird erwartet, dass sie am 3. Juni abgehalten werden.

      Staatskrise ausgelöst

      Yoon hatte das Ausrufen des Kriegsrechts im Dezember damit begründet, dass die linke Opposition staatsfeindlich agiere und von kommunistischen Kräften unterwandert sei. Beweise dafür gibt es nicht. Er löste damit eine Staatskrise aus: Das politische Ansehen der demokratischen Republik wurde beschädigt; auch die Wirtschaft litt unter dem unruhigen Klima. So korrigierte die Zentralbank in Seoul ihre Wachstumsprognose in den vergangenen Monaten mehrmals nach unten. Ausländische Investoren hielten sich aufgrund des Machtvakuums zurück.

      Im ganzen Land gingen außerdem Anhänger und Gegner von Yoon auf die Straße. Zum Teil kam es zu Ausschreitungen und Gewalt, auch gegen Polizisten. Zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung sicherten 14.000 Sicherheitskräfte das Verfassungsgericht ab. Es kam es zu kleineren Demonstrationen, diese blieben aber zunächst friedlich.

      Der 64-jährige Yoon muss sich unabhängig von der Amtshebung in einem Strafverfahren wegen Aufruhrs und Machtmissbrauchs verantworten. Im Falle eines Schuldspruches droht eine lebenslange Haft.

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      Nach Verhängung des Kriegsrechts: Ungeahnte politische Polarisierung

    • US-ZollpolitikWirtschaftsweise Malmendier erwartet keinen grundsätzlichen Kurswechsel von Präsident Trump

      Trotz angedeuteter Verhandlungsbereitschaft und fallender Aktienkurse geht die Wirtschaftsweise Malmendier nicht davon aus, dass US-Präsident Trump seinen Kurs in Sachen Zöllen grundsätzlich ändert. Sie sagte im Deutschlandfunk, der US-Präsident und sein Team setzten sehr auf wirtschaftliche Abschottung, um die Industriebasis der USA wiederaufzubauen.

      Dabei werde es ungeachtet von denkbaren Anpassungen bei den Zöllen noch lange bleiben. Die Psychologie dahinter könne sie durchaus verstehen, betonte Malemendier. Trump wolle Zölle als Schutzmittel für diejenigen einsetzen, die von der Globalisierung gebeutelt worden seien. Es habe in den USA und auch anderswo Verlierer gegeben, in ganzen Landstrichen seien Produktionsstätten geschlossen worden und die Menschen hätten ihre Jobs und damit ihren Lebensmittelpunkt verloren. Das habe viele an den Rand des Ruins getrieben und zu Polarisierung geführt, beobachtet die in den USA lehrende Forscherin - und räumt ein: Diese Entwicklung hätten viele Politiker und Ökonomen so nicht vorhergesehen.

      Dennoch bezweifelt sie, dass Trump der Bevölkerung mit seinem Kurs hilft, im Gegenteil: Die Menschen in den USA werden ihrer Ansicht nach schwer darunter zu leiden haben. Malmendier erwartet, dass es schnell zu Preissteigerungen und einen Inflationsschock kommen wird. In der Vergangenheit hätten das die Bürgerinnen und Bürger immer der aktuellen Regierung angekreidet, die das bei nachfolgenden Wahlen zu spüren bekommen habe. Das könne auch diesmal so kommen.

    • AtommüllZug mit radioaktiver Fracht erreicht Bayern

      Ein Zug mit hoch radioaktiven Atomabfällen ist ohne Zwischenfälle durch Deutschland gefahren.

      Das teilten die Gesellschaft für Nuklear-Service und die Polizei mit. Der Transport von sieben Castor-Behältern kam gestern Abend auf dem Gelände des Zwischenlagers im bayerischen Niederaichbach an. Gestartet war der Zug diese Woche im Hafen von Nordenham in Niedersachsen. Atomkraft-Gegner hielten entlang der Strecke Kundgebungen und Mahnwachen ab. Vor dem Atomausstieg hatten Castor-Transporte wegen Massenprotesten und Störungen entlang der Strecke oft Großeinsätze der Polizei zur Folge gehabt.

      Die Atomabfälle sind im britischen Sellafield bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken entstanden. Die Bundesrepublik und die deutschen Kraftwerksbetreiber haben sich verpflichtet, sie zurückzunehmen.

    • KoalitionsverhandlungenLandkreistag pocht auf Finanzierung: Kommunen werden flächendeckend vor die Wand fahren

      Der Deutsche Landkreistag hat an die möglichen Koalitionspartner Union und SPD appelliert, für eine ausreichende Finanzierung der Kommunen zu sorgen. Der Vorsitzende Brötel sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, wenn die Parteien das Ruder nicht herumrissen, werde die kommunale Ebene flächendeckend vor die Wand gefahren.

      Offenbar versuchten CDU, CSU und SPD die entscheidenden Fragen aus dem Koalitionsvertrag auszuklammern und auf einen, so wörtlich, Sanktnimmerleinstag zu verschieben. Sollte dies passieren, brächen Strukturen weg, die sich nicht mehr reparieren ließen, warnte Brötel. Dabei würden auch die über Schulden finanzierten Milliarden aus dem Infrastruktur-Sonderpaket nicht hinweghelfen.

      Das Defizit der Kommunen hat sich im vergangenen Jahr fast vervierfacht auf insgesamt 24 Milliarden Euro. Das ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Ökonomen hatten zuletzt gewarnt, dass geplante Steuererleichterungen für Unternehmen die kommunalen Haushalte zusätzlich belasten könnten.

    • BerlinSöder und Klingbeil zuversichtlich bei Koalitionsverhandlungen

      Trotz wachsender Kritik an den bereits bekannt gewordenen Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD sehen sich die Parteichefs Söder und Klingbeil auf dem richtigen Weg.

      Der SPD-Co-Vorsitzende Klingbeil erklärte im ZDF, er sei überzeugt, dass man eine stabile Regierung bilden werde, die die großen Probleme dieser Zeit anfasse. Ähnlich äußerte sich CSU-Chef Söder. Man werde vieles grundlegend verändern. Ebenfalls im ZDF sagte er, es werde substanzielle Einsparungen geben - etwa beim Bürgergeld, beim Heizungsgesetz und im Staatsapparat. Nach Einschätzung der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Prien könnten die Verhandlungen in den kommenden Tagen zum Abschluss gebracht werden.

      Zuletzt hatten sich führende Wirtschaftsverbände enttäuscht über den Verlauf der Gespräche gezeigt. Die möglichen Koalitionspartner schienen das Ausmaß der Probleme nicht zu erkennen, hieß es. Auch von Seiten der CDU-Basis wuchs die Kritik an den Verhandlungsergebnissen.

      Mehr zum Thema:

      Union im Umfragetief - Kopf-an-Kopf-Rennen mit AfD belastet Koalitionsverhandlungen (Audio)

    • MedienberichteChef des US-Geheimdiensts NSA entlassen

      In den USA ist Medienberichten zufolge der Chef des Geheimdienstes NSA, Haugh, entlassen worden.

      Der General war erst vor etwa einem Jahr zum Chef der National Security Agency und des Kommandos für elektronische Kriegsführung berufen worden. Die "Washington Post" und der Fernsehsender NBC melden, auch Haughs Stellvertreterin Noble sei eine neue Aufgabe zugewiesen worden. Der Grund für die Personalien sei nicht bekannt. Die US-Demokraten kritisierten die Absetzung, Die Sicherheit des Landes sei gefährdet.

      Die NSA ist einer der größten Geheimdienste in den USA und untersteht dem Verteidigungsministerium.

    • Landgericht WuppertalProzess um Solinger Brandstiftung befasst sich mit Indizien für rechtsextremistisches Motiv

      Am Landgericht Wuppertal soll heute der Prozess um die Brandstiftung in Solingen vor einem Jahr mit vier Toten bulgarischer Herkunft fortgesetzt werden.

      Der Angeklagte hat bereits gestanden, inzwischen prüft das Gericht ein rassistisches oder rechtsextremistisches Motiv. Medienberichten und Aussagen der Nebenklage zufolge gibt es Indizien. Ermittlern wird vorgeworfen, sie nicht ausgewertet zu haben. Nach der Tat hatte die Staatsanwaltschaft zunächst erklärt, Anhaltspunkte für einen rassistischen Hintergrund lägen nicht vor. Der Täter hatte als Motiv Stress mit der Vermieterin angegeben. Bei ihm wurden eine Festplatte mit mehr als 150 Bilddateien und Chatverläufe mit rechtsradikalen sowie rassistische Inhalten gefunden. Anwältin Başay-Yıldız sagte dem WDR, bei einem Brandanschlag auf ein Haus, das überwiegend Migranten bewohnen, hätte sie eine vollumfängliche Auswertung der Datenträger erwartet. Vergangene Woche hatten zum Jahrestag der Tat Opferangehörige für Aufklärung demonstriert.

      Der 40-jährige Angeklagte steht auch im Vedacht, einen Bekannten mit einer Machete verletzt zu haben.

    • Gedenken BuchenwaldRomani Rose beklagt anhaltende Feindlichkeit gegen Sinti und Roma

      Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Rose, beklagt eine anhaltende Feindlichkeit gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe.

      Die Bundesrepublik habe ihr Versprechen, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholen dürfe, gegenüber dieser Minderheit gebrochen, schreibt Rose in der "Rhein-Neckar-Zeitung". Bis heute würden Sinti und Roma ausgegrenzt. Es gebe rassistische polizeiliche Sondererfassungen. Ganze Familien gerieten in den Blick polizeilicher Prävention.

      Anlass von Roses Äußerung ist das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vor 80 Jahren.

    • IStGHPolitologe über Ungarns Rückzug vom Internationalen Strafgerichtshof: Stärkung des weltweiten Netzwerks illiberaler Politiker

      Die Ministerpräsidenten Israels und Ungarns, Netanjahu und Orban, haben nach eigenen Angaben mit US-Präsident Trump über den ungarischen Rückzug vom Internationalen Strafgerichtshof gesprochen.

      Dabei sei es auch um die nächsten Schritte in dieser Angelegenheit gegangen, teilten sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Budapest mit. Details wurden nicht genannt. Netanjahu meinte, er empfehle allen demokratischen Ländern, gegen diese - so wörtlich - "korrupte Organisation" aufzustehen. Netanjahu ist auf ausdrückliche Einladung Orbans nach Ungarn gereist, obwohl ein Haftbefehl des Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg gegen ihn vorliegt. Ungarn hätte Netanjahu deshalb bei der Einreise festnehmen müssen.

      Der Politologe Daniel Hegedüs bewertete den Rückzug als starken symbolischen Akt. Er zeige, dass sich Orban geopolitisch mehr an der neuen US-Regierung orientiere als an der EU, sagte er im Deutschlandfunk. Neben der Unterstützung für Trumps Nahostpolitik sei die Geste zudem ein Signal der Stärkung des weltweiten Netzwerks illiberaler Politiker wie Trump und er selbst.

    • RegierungswechselOstbeauftragter Schneider kündigt Rückzug aus dem Amt an

      Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Schneider, möchte sein Amt nach dem Regierungswechsel nicht weiter führen.

      Auf einer Pressekonferenz in Berlin sagte der SPD-Politiker, er werde seine Arbeit noch geschäftsführend fortsetzen. Wer sein Amt künftig übernehmen werde, müsse die neue Bundesregierung entscheiden.

      Schneider ist seit Ende 2021 Ostbeauftragter. In ihrem Wahlprogramm hatten CDU und CSU verlangt, dass die Zahl der Regierungsbeauftragten im Falle einer unionsgeführten Regierung deutlich reduziert wird.

    • SlowakeiTausende demonstrieren gegen NGO-Gesetz

      In der Slowakei haben Tausende Menschen gegen ein geplantes Gesetz protestiert, das die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen erschweren könnte.

      In der Hauptstadt Bratislava zogen die Demonstranten durch die Innenstadt vor das Parlamentsgebäude, in dem über die Gesetzesnovelle debattiert wurde. Die Organisatoren des Protestmarschs erklärten, die Regierung wolle - nach dem Vorbild Russlands - die Zivilgesellschaft ausschalten und jeden kriminalisieren, der nicht loyal gegenüber den Machthabern sei. Auch in Kosice im Osten des Landes und weiteren Städten kam es zu Protesten.

      Der Gesetzentwurf der Regierung von Ministerpräsident Fico soll NGOs unter anderem dazu verpflichten, ihre Finanzierung und Arbeitsweise offenzulegen.

    • USA19 Bundesstaaten klagen gegen Trumps Pläne für Wahlregeln

      Mehrere US-Bundesstaaten gehen juristisch gegen die angestrebte Verschärfung der Wahlregeln durch Präsident Trump vor.

      In der Klage der Generalstaatsanwälte aus 19 vorwiegend demokratisch regierten Bundesstaaten heißt es, Trumps Dekret sei eine illegale und beispiellose Ausweitung der Macht des Weißen Hauses. Die Verfassung sehe die Verantwortung für die Durchführung von Wahlen eindeutig bei den Bundesstaaten und nicht beim Präsidenten.

      Die Anordnung sieht unter anderem verschärfte Pflichten zum Nachweis der Staatsbürgerschaft sowie Einschränkungen zur Stimmabgabe per Briefwahl vor. Bei Verstößen gegen die Vorgaben drohte Trump den Staaten mit der Streichung von Bundesmitteln.

      Die Demokraten kritisieren, dass sich die Verschärfungen insbesondere gegen ihre Wähler richten.

    • Chat auf SignalGeneralinspekteur des Pentagon untersucht Rolle von Minister Hegseth

      In den USA hat die interne Aufsicht des Pentagon Ermittlungen gegen Verteidigungsminister Hegseth eingeleitet.

      Hintergrund ist, dass Hegseth den Chat-Dienst "Signal" genutzt hatte, um sich mit anderen hochrangigen Regierungsvertretern über Angriffspläne auf die Huthi-Miliz im Jemen auszutauschen. Der Generalinspekteur des Pentagon, Stebbins, kündigte an, es werde geprüft, ob sich der Minister an die Richtlinien zum Geheimschutz gehalten habe. "Signal" gehört nicht zum sicheren Kommunikationsnetzwerk des Pentagon, sondern ist eine freie Chat-Plattform. Der Vorfall wurde bekannt, weil versehentlich auch der Chefredakteur des Politikmagazins "The Atlantic" in die Chatgruppe eingeladen worden war. Er veröffentlichte anschließend die Inhalte des schriftlichen Austauschs.

    • MedienberichtIran zieht Militärpersonal aus dem Jemen ab

      Der Iran zieht einem Medienbericht zufolge wegen der verstärkten US-Luftangriffe gegen die Huthi-Miliz im Jemen Militärpersonal aus dem Land ab.

      Wie die britische Zeitung Telegraph unter Berufung auf iranische Beamte meldet, reduziert Teheran die Unterstützung für die Huthi und weitere sogenannte Stellvertretergruppen in der Region. Es gehe darum, eine mögliche Eskalation zu vermeiden und zu verhindern, dass iranische Soldaten bei künftigen Luftangriffen getötet werden. - Die Huthi-Miliz greift seit Beginn des Gazakrieges immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer an und geriet dadurch in den Fokus der USA. Auch die Spannungen zwischen dem Iran und den USA hatten sich in den vergangenen Tagen erneut verschärft.

    • US-Handelsminister Lutnick"Zollsenkungen bei mehr US-Exporten" - Aktienmärkte sacken ab

      Nach der Verhängung neuer Zölle für Importe in die USA hat Handelsminister Lutnick Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Man spreche mit allen wichtigen Handelspartnern weltweit über Möglichkeiten, die Zölle zu senken, sagte Lutnick dem Fernsehsender CNBC. Diese Länder müssten aber ihre Regeln ändern, um mehr Importe von US-Produkten zuzulassen.

      Entscheidend sei, dass die Vereinigten Staaten fair behandelt würden. EU-Handelskommissar Sefcovic will nach eigenen Angaben am Freitag mit Vertretern der US-Regierung über den Zollkonflikt sprechen. Man werde ruhig und einheitlich handeln, während die Antwort unter den Mitgliedsstaaten abgestimmt werde. Zuvor hatte Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärt, man prüfe derzeit Sonderzölle auf US-Produkte. Zugleich machte sie deutlich, dass die Europäische Union weiter an einer Verhandlungslösung interessiert sei.

      Die Zollankündigungen von US-Präsident Trump haben am Devisenmarkt einen Kursverlust des US-Dollars ausgelöst. Zwischenzeitlich verlor die Währung mehr als zweieinhalb Prozent an Wert gegenüber dem Euro.

      Auch an den Aktienmärkten weltweit wurden Verluste verzeichnet. An der New Yorker Börse sank der Leitindex Dow Jones bis zum Handelsschluss um knapp vier Prozent. Der technologie-orientierte Nasdaq fiel um fast fünfeinhalb Prozent. Stark betroffen vom Kursverlust waren Aktien unter anderem der Konzerne Apple, Nike und Amazon.

      Der deutsche Index Dax fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar und schloss mit einem Minus von 3,01 Prozent bei 21.717,39 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 2,25 Prozent. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Ende um 3,6 Prozent abwärts. Außerhalb der Eurozone büßten der Zürcher SMI 2,5 Prozent und der Londoner FTSE100 1,6 Prozent ein.

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    • MedienberichtEU bereitet laut New York Times Milliardenstrafe gegen Plattform X vor

      Die EU-Kommission bereitet einem Medienbericht zufolge eine Strafe von rund einer Milliarde US-Dollar gegen den Kurznachrichtendienst X vor.

      Die New York Times meldet, es gehe um Verstöße gegen EU-Auflagen zur Bekämpfung illegaler Inhalte und Desinformation. Die Zeitung zitiert in ihrem Bericht vier Informanten. Demnach soll die Strafe im Sommer verhängt werden.

      Von der EU, vom Unternehmen X und von dessen Besitzer, dem Milliardär Musk, gab es bisher keine Stellungnahme zu den Recherchen der Zeitung.

    • Radio Free EuropeUSA beenden Ausstrahlung von russischem Programm

      Der US-Auslandssender Radio Free Europe hat nach eigenen Angaben keine Sendemöglichkeit mehr via Satellit nach Russland.

      Darüber habe die zuständige US-Medienbehörde den Sender informiert. Bei der Behörde hatte US-Präsident Trump zuletzt drastische Kürzungen angeordnet. Das Weiße Haus erklärte, die Maßnahme solle sicherstellen, dass die Steuerzahler nicht länger - Zitat - "für radikale Propaganda" aufkommen müssten.

      Die jetzt gekappte Satellitenverbindung von Radio Free Europe betrifft die Ausstrahlung einer russischsprachigen Fernseh-Sendung. Diese war bisher in Russland, der Ukraine, Zentralasien, Osteuropa und anderen Regionen zu sehen.

      Radio Free Europe verbreitet per Radio, Fernsehen und online Nachrichten in vielen Ländern, die keine freie Presse haben. Der Sender wurde 1950 zur Zeit des Kalten Krieges gegründet - als Antwort auf die sowjetische Propaganda.

    • DänemarkFrederiksen demonstriert bei Grönlandbesuch Zusammenhalt gegen Übernahmepläne der USA

      Dänemarks Ministerpräsidentin Frederiksen hat zum Auftakt ihres Besuchs in Grönland eine Annexion durch die USA ausgeschlossen.

      In der grönländischen Hauptstadt Nuuk sagte sie an die Adresse von US-Präsident Trump, er könne kein anderes Land annektieren. Zudem sei auch Grönland Teil der NATO und im Rahmen des Verteidungsabkommens hätten die USA bereits weitgehend Zugang zu der Insel. Die Bevölkerung von Grönland rief Frederiksen auf, angesichts des Drucks von Trump zusammenzustehen.

      Der US-Präsident hatte bereits mehrfach territoriale Ansprüche auf Grönland erhoben. Die USA sind dort im Rahmen der NATO-Kooperation mit einer Militärbasis vertreten. Im Wahlkampf sprach Trump auch davon, die Insel notfalls mit Gewalt unter Kontrolle zu bringen.

    • Bosnien und HerzegowinaDeutschland und Österreich verhängen Einreiseverbot für bosnischen Serbenführer Dodik

      Deutschland und Österreich haben ein Einreiseverbot für den bosnischen Serbenführer Dodik verhängt.

      Das teilten beide Regierung mit. Demnach handele es sich um eine Reaktion darauf, dass Dodik die Verfassung von Bosnien und Herzegowina missachte. Er bedrohe damit die politische Stabilität und die territoriale Integrität des Landes.

      Die bosnische Justiz hatte zuvor aus denselben Gründen einen internationalen Haftbefehl gegen Dodik ausgestellt. In der vergangenen Woche war bereits ein nationaler Haftbefehl gegen ihn ergangen. Dennoch reiste Dodik nach Serbien und anschließend nach Israel.

      Bosnien und Herzegowina ist seit dem Friedensabkommen von Dayton aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Dodik befürwortet eine Abspaltung der Republika Srpska.

    • WetterTeils bewölkt, teils sonnig, im Südwesten bis 23 Grad

      Der Wetterbericht, die Lage: Im Lauf des Wochenendes gelangen deutlich kältere, aber weiterhin trockene Luftmassen nach Deutschland.

      Die Vorhersage:
      Nachts teils bewölkt, teils gering bewölkt oder klar. Tiefstwerte 8 bis 2 Grad. Am Tag im Norden und Osten, im Tagesverlauf auch im Süden vorübergehend stärker bewölkt. Im Nordwesten und Westen länger sonnig. Temperaturen in der Nordosthälfte 8 bis 14 und in der Südwesthälfte 16 bis 23 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Sonntag im Norden und Osten teils stark bewölkt. Im Westen und Süden heiter. 6 bis 14 Grad.