Die NachrichtenBarrierefrei

  • Montag, 10.03.2025

    • BerlinSPD und Union beraten mit den Grünen über Änderungen am Finanzpaket

      Vertreter von Union und SPD verhandeln mit den Grünen über das geplante Finanzpaket. CDU-Chef Merz, CSU-Landesgruppenchef Dobrindt und der SPD-Vorsitzende Klingbeil trafen sich im Bundestag mit den Grünen-Fraktionsvorsitzenden Haßelmann und Dröge.

      Die Grünen hatten zuvor angekündigt, dem milliardenschweren Verteidigungs- und Infrastrukturpaket in seiner jetzigen Form nicht zuzustimmen. Fraktionschefin Dröge sagte, sie und Ko-Fraktionschefin Haßelmann hätten den Abgeordneten der Partei empfohlen, dem geplanten Sondervermögen und einer Grundgesetzänderung zur Schuldenbremse nicht zuzustimmen.

      Eigener Entwurf der Grünen-Fraktion sieht weiteren Verteidigungsbegriff und Anpassung der Schuldenbremse vor

      Stattdessen legte die Grünen-Fraktion einen eigenen Entwurf vor. Darin fassen die Grünen den Begriff der Verteidigung weiter - er solle mehr beinhalten als nur die Bundeswehr und unter anderem den Ausbau der Nachrichtendienste und den Schutz der Zivilbevölkerung sowie der informationstechnischen Systeme und der Infrastruktur umfassen.

      Verteidigungsausgaben oberhalb von 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wollen die Grünen von der Schuldenbremse ausnehmen. Union und SPD wollen diese Grenze bei einem Prozent ziehen. Die Grünen wollen also einen höheren Anteil der Verteidigungsausgaben aus dem normalen Haushalt bestreiten.

      Union und SPD gaben sich trotzdem optimistisch

      Union und SPD brauchen für ihr Finanzpaket eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag. Sie wollen neben der Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur schaffen. Union und SPD gaben sich vor den Verhandlungen optimistisch, dass eine Einigung erreicht werden könne.

    • SyrienÜbergangsregierung schließt Abkommen mit Kurden-Miliz SDF

      Die syrische Übergangsregierung hat ein Abkommen mit der kurdisch geführten SDF-Miliz im Norden des Landes unterzeichnet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtet, betonten Übergangspräsident Scharaa und SDF-Oberkommandeur Abdi die Einheit des Landes. Doch Unruhen mit vielen Toten überschatten die Übereinkunft.

      Das Abkommen umfasst die politische Teilhabe aller Syrer unabhängig von religiöser oder ethnischer Zugehörigkeit und die vollständige Anerkennung der kurdischen Gemeinschaft. Alle von der SDF kontrrolierten Einrichtungen sollen in die Verwaltung des syrischen Staates integriert werden - dazu gehören Grenzübergänge, ein Flughafen sowie Öl- und Gasfelder.

      Scharaa: Verantwortliche für Massaker an Alawiten werden strafrechtlich verfolgt

      Gleichzeitig kündigte Übergangspräsident Scharaa an, die Verantwortlichen für das Massaker an alawitischen Zivilisten in Syrien in den vergangenen Tagen strafrechtlich zu verfolgen. Die Massentötungen mit mehr als 1.400 Toten seien eine Bedrohung für sein Vorhaben, das Land wieder zu vereinen. Die Unruhen sind ein schwerer Rückschlag für Scharaa. Er sucht internationale Anerkennung für sein Land und hofft auf die Aufhebung westlicher Sanktionen.

      Das Auswärtige Amt nannte das Massaker zutiefst schockierend. Es obliege nun der Übergangsregierung in Damaskus, weitere Übergriffe zu verhindern, die Vorfälle aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die EU-Kommission erklärte, sie unterstütze die von den syrischen Behörden angekündigte Untersuchung der Vorfälle.

      Die Gesellschaft für bedrohte Völker sieht Hinweise auf einen Genozid. Sie forderte die Bundesregierung auf, sich für Untersuchungen auf UNO-Ebene einzusetzen. Der syrischen Untersuchungskommission könne man nicht vertrauen. Die Organisation warf den islamistischen Machthabern vor, gezielt Mitglieder der alawitischen Minderheit zu exekutieren, unter dem Vorwand, Anhänger des alten Assad-Regimes zu sein. Vor allem Frauen und Kinder seien Opfer der öffentlichen Hinrichtungen. Ziel sei die Auslöschung der alawitischen Gemeinschaft, zu der auch der gestürzte syrische Machthaber Assad gehört.

    • Öffentlicher DienstGewerkschaft Verdi will Warnstreiks noch ausweiten

      Nach den Flughafenstreiks plant die Gewerkschaft Verdi für die nächsten Tage weitere Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst.

      Zum Streikhöhepunkt am Mittwoch sollen in Nordrhein-Westfalen Beschäftigte aller Bereiche von Bund und Kommunen - außer den Flughäfen - die Arbeit vorübergehend niederlegen. Betroffen wären neben dem öffentlichen Personennahverkehr auch Stadtverwaltungen und Landkreise, Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder, Jobcenter und Arbeitsagenturen oder die Müllabfuhr.

      Heute legten die Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen große Teile des Flugverkehrs lahm. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV waren 560.000 Passagiere betroffen.

      Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst acht Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben noch kein konkretes Angebot vorgelegt.

      Weitere Informationen:

      Warnstreiks - Flugverkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt

    • InternetplattformNach globalen Störungen: Musk spricht von Cyberangriff auf "X"

      Die Internet-Plattform X ist nach Angaben ihres Besitzers Musk Ziel eines großangelegten Cyberangriffs geworden.

      Daran sei entweder eine große, koordinierte Gruppe oder ein Land beteiligt, erklärte Musk. Dem werde jetzt nachgegangen. Im Tagesverlauf hatte es global Ausfälle bei X gegeben. Weltweit hat die Plattform etwa 388 Millionen aktive Nutzer.

    • AutoindustrieFord Deutschland erhält eine Milliarden-Finanzspritze vom US-Mutterkonzern

      Der hoch verschuldete Autohersteller Ford Deutschland erhält Hilfe in Milliardenhöhe vom US-Mutterkonzern. Doch bei Gewerkschaft und Betriebsrat herrscht Sorge. Denn mit den Finanzhilfen erlöschen auch Verpflichtungen des Mutterkonzerns gegenüber der deutschen Tochter.

      Eine Kapitaleinlage von bis zu 4,4 Milliarden Euro solle helfen, die Schulden in Höhe von 5,8 Milliarden Euro zu reduzieren, heißt es bei den Kölner Ford-Werken. Zudem stelle der Mutterkonzern mehrere Hundert Millionen Euro bereit, um das Geschäft in den nächsten vier Jahren in Schwung zu bringen.

      Allerdings erlischt damit die Verpflichtung des US-Mutterkonzerns, für die Schulden der deutschen Tochter einzustehen. Ford-Deutschlandchef Wassenberg bezeichnete dies als einen Schritt zurück zur Normalität, weil keine andere Ford-Tochter einen solchen Schutzschirm besessen habe.

      Sorge der IG Metall und des Betriebsrats vor Insolvenz

      Die IG Metall erklärte dagegen, nun sei eine Insolvenz des deutschen Autobauers in den nächsten Jahren möglich. Auch Fords Betriebsrat reagierte verhalten. "Aufgrund der Maßnahme gibt es nun eine große Unruhe in der Belegschaft", sagte der Betriebsratschef von Ford Deutschland, Gruschka, der dpa. Dass die Verpflichtung wegfalle, für die deutschen Schulden einzustehen, erhöhe den Druck. Die Zukunftspläne des Mutterkonzerns seien "eine große schwarze Blackbox", zumal unklar sei, was nach diesen vier Jahren geschehen könnte.

      Ford hatte im November angekündigt, bis Ende 2027 allein in Deutschland 2.900 Stellen zu streichen. Ford verwies damals auf die schwierige Lage der Automobilindustrie in Europa, die durch schwache Nachfrage, hohe Kosten im Zuge der Umstellung auf die E-Mobilität, erbitterten Wettbewerb und die Regulierung geprägt sei. In Deutschland hat Ford Firmenangaben zufolge noch rund 15.000 Beschäftigte, knapp 12.000 davon in Köln.

    • AudiBetriebsrat kündigt Widerstand gegen mögliche Sparpläne an

      Der Betriebsratschef der VW-Tochter Audi hat Widerstand gegen ein mögliches Sparprogramm mit Stellenkürzungen angekündigt.

      Wenn das Unternehmen nicht einlenke, könne es schon während der Friedenspflicht Maßnahmen geben, sagte Betriebsratschef Schlagbauer dem "Focus". Dem Magazin zufolge plant Audi Einsparungen in Milliardenhöhe, dabei sollten rund 9.000 Stellen wegfallen. Laut IG Metall wolle der Autobauer zudem die Tarifentgelte absenken, die Erfolgsbeteiligung kürzen oder Zuschläge streichen. Der "Focus" zitierte eine Unternehmenssprecherin, die bestätigte, dass Audi eine substanzielle Senkung der Personalkosten anstrebe. Konkrete Zahlen wurden vom Konzern demnach nicht genannt.

      Audi produziert in Deutschland in Ingolstadt, Neckarsulm und Zwickau.

    • RegierungsbildungHamburger SPD will auch mit CDU zweites Sondierungsgespräch

      Die Hamburger SPD hat nach den Grünen auch mit der CDU über eine mögliche Regierungskoalition gesprochen.

      Beide Parteien erklärten, man habe in einigen Zukunftsfragen Übereinstimmungen festgestellt. Die SPD teilte mit, sie habe wie zuvor schon mit den Grünen auch mit den Christdemokraten eine zweite Sondierungsrunde vereinbart. 

      Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl vor gut einer Woche war die SPD stärkste Kraft geworden, vor CDU und Grünen. Rechnerisch ist für die SPD sowohl eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition als auch eine Zusammenarbeit mit der CDU möglich.

    • Vor GesprächenSelenskyj in Saudi-Arabien eingetroffen

      Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu Gesprächen über eine mögliche Friedenslösung in seinem Land in Saudi-Arabien eingetroffen.

      Er landete in der Küstenstadt Dschidda am Roten Meer. Während des eintägigen Besuchs trifft er Kronprinz Mohammed bin Salman. An den für morgen geplanten Gesprächen zwischen Vertretern der USA und der Ukraine nimmt Selenskyj nicht teil. Zur US-Delegation zählt Außenminister Rubio, zu den ukrainischen Unterhändlern Außenminister Sybiha. 

      Selenskyj sagte, er hoffe auf Ergebnisse, die den Frieden näher brächten und zur Fortsetzung der US-Unterstützung führten.

      Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Die USA haben kürzlich ihre Unterstützung für Kiew pausiert.

    • MittelmeerFast 180 Flüchtlinge bei Bootsüberfahrten aufgegriffen

      Im Mittelmeer sind am vergangenen Wochenende fast 180 Geflüchtete von Seenotrettern in Sicherheit gebracht worden.

      Zwei Schiffe privater deutscher Rettungsorganisationen nahmen die Menschen an Bord. Viele von ihnen waren in seeuntüchtigen Booten unterwegs.

      Das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten. Allein in diesem Jahr starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mindestens 248 Menschen - oder sie gelten als vermisst. Trotz der Gefahren riskieren immer noch viele Menschen die Überfahrt von Nordafrika nach Europa.

    • Ukraine-KriegMehr als 30 Länder an Planung für Friedenstruppe beteiligt

      In Paris wollen morgen hochrangige Militärs aus mehr als 30 Ländern über die Schaffung einer internationalen Sicherheitstruppe für die Ukraine beraten.

      Ein französischer Militärbeamter sagte der Nachrichtenagentur AP, die von Frankreich und Großbritannien ins Auge gefasste Truppe solle eine weitere russische Großoffensive nach einem Waffenstillstand verhindern. Ein erster Entwurf werde morgen vorgestellt. Danach sollten die Teilnehmer erklären, wie sie sich beteiligen könnten. Für die Gespräche zugesagt hätten unter anderem 29 der 32 NATO-Staaten, sowie Österreich, Australien, Japan und Südkorea.

      Frankreich und Großbritannien haben sich schon bereit erklärt, nach einem Waffenstillstand Friedenstruppen in die Ukraine zu entsenden. Sie verlangen aber auch die Unterstützung der USA. Die US-Regierung zeigt sich bisher zurückhaltend und ist nicht in Paris vertreten. Russland lehnt eine Beteiligung europäischer Staaten an einer Ukraine-Friedenstruppe ab.

    • Ukraine-KriegArmeechef Syrsky: Truppen in russischer Region droht aktuell keine Einkesselung - Verstärkung angekündigt

      Die ukrainische Militärführung hat Berichte über eine mögliche Einkesselung in der russischen Grenzregion Kursk zurückgewiesen.

      Die Lage in dem Gebiet sei unter Kontrolle und Angriffe konnten zurückgedrängt werden, erklärte Armeechef Syrsky. Aktuell bestehe keine Gefahr einer Einkreisung. Syrsky räumte jedoch indirekt einen kontrollierten Rückzug von Truppen ein. Zudem sollen die Kräfte in Kursk mit Soldaten und Material verstärkt werden.

      Nach Agenturberichten eroberten russische Truppen weite Teile des Gebiets zurück, in das die Ukraine im August vorgestoßen war. Demnach rücken russische Kräfte aus mehreren Richtungen vor mit dem Ziel, ukrainische Soldaten einzukesseln.

    • RumänienGericht entscheidet über Georgescu-Kandidatur - Ausschreitungen in Bukarest

      In Rumänien hat der pro-russische Politiker Georgescu Berufung gegen seinen Ausschluss von der Präsidentschaftswahl im Mai eingelegt.

      Das Verfassungsgericht teilte mit, es werde den Einspruch morgen prüfen und spätestens am Mittwoch darüber entscheiden. Nach der Ablehnung der Kandidatur Georgescus durch die Wahlkommission war es in der Hauptstadt Bukarest zu gewaltsamen Protesten gekommen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben 13 Polizisten verletzt und sieben Randalierer festgenommen.

      Der rechtsradikale Georgescu hatte die erste Runde der Präsidentschaftswahlen im November überraschend gewonnen. Anschließend annullierte das Verfassungsgericht das Ergebnis unter anderem wegen des Verdachts russischer Wahleinmischung und wegen fehlender Angaben zur Wahlkampf-Finanzierung.

    • NordseeEin Verletzter bei Schiffsunglück vor britischer Küste

      Bei der Kollision eines Containerschiffs mit einem Tanker vor der britischen Nordseeküste ist nach neuen Angaben ein Besatzungsmitglied verletzt worden.

      Ein örtlicher Abgeordneter teilte mit, die anderen 36 Seeleute seien in Sicherheit. Der unter US-amerikanischer Flagge fahrende Chemikalien- und Öltanker war am Vormittag von einem portugiesischen Containerschiff gerammt worden. Beide Schiffe gerieten in Brand. Auf Videoaufnahmen sind Flammen und dichter schwarzer Rauch zu sehen. Kerosin, das der Tanker geladen hatte, lief ins Meer. Die Menge ist noch nicht bekannt. Der Unglücksort befindet sich vor der ostenglischen Küste bei Hull, etwa 250 Kilometer nördlich von London.

    • FinanzpaketNach AfD klagt auch die Linke gegen Bundestags-Sondersitzungen

      Wie die AfD hat auch die Linksfraktion Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen die kommenden Sondersitzungen des Bundestags zur Änderung des Grundgesetzes eingelegt. Das teilte die Fraktionsführung mit.

      Der Vorsitzende Pellmann sagte, die geplanten Entscheidungen in der alten Zuammensetzung des Parlaments liefen auf eine Entmündigung des neu gewählten Bundestags hinaus. In der Begründung des Antrags auf eine einstweilige Anordnung heißt es, die neuen Abgeordneten sähen sich in ihren Mitwirkungsrechten verletzt.  

      Der alte Bundestag soll nach dem Willen der Koalition aus CDU/CSU und SPD zusammenkommen, um über das geplante Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur zu entscheiden. In der Zusammensetzung des künftigen Bundestags wäre die dafür nötige Zweidrittel-Mehrheit kaum zu erreichen.

      Auch AfD-Abgeordnete haben Eilanträge gestellt

      Die Linke hält es für unzulässig, solch weitreichende Entscheidungen noch mit alten Mehrheiten zu treffen. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor bestätigt, dass mehrere AfD-Abgeordnete Eilanträge gegen die geplanten Sondersitzungen des alten Bundestages gestellt haben. Ein Gerichtssprecher teilte mit, neben den Eilanträgen liege auch eine Verfassungsbeschwerde vor.

      Die Sondersitzungen des Bundestags sind für den 13. und 18. März geplant.

      Weiterführende Informationen

      Milliardenpaket und Schuldenbremse - Wo liegen die Streitpunkte von Union und SPD mit den Grünen?

      Berliner Gespräch - Diskussion um Sondierungsergebnisse

      Staatsfinanzen - Beim Bundeshaushalt wird geklotzt, nicht gekleckert

    • RegierungsbildungStart der Koalitionsverhandlungen am Donnerstag

      Union und SPD beginnen am Donnerstag mit ihren Beratungen über die Bildung einer Koalition. Das teilte CDU-Generalsekretär Linnemann in Berlin mit. 16 Arbeitsgruppen sollen einen Koalitionsvertrag aushandeln. Der CDU-Vorstand hatte sich einstimmig für die Aufnahme von Verhandlungen ausgesprochen.

      Die Vorstände von CSU und SPD hatten bereits am Wochenende zugestimmt. Vorgestern waren die Sondierungsgespräche abgeschlossen worden. Die Verhandler von Union und SPD hatten ein elfseitiges Sondierungspapier vorgestellt. Darin wurden zentrale Streitfragen, etwa beim Thema Migration oder bei der Reform des Bürgergeldes, ausgeräumt.

      SPD-Vorsitzende Esken hält Alleingänge in der Asylpolitik für "brandgefährlich"

      Bei der Migration gibt es aber offenbar weiter Unstimmigkeiten. Die SPD-Vorsitzende Esken kritisierte Überlegungen der Union, Asylsuchende künftig notfalls auch ohne Billigung der Nachbarländer an den deutschen Grenzen abzuweisen. Gerade in Zeiten von Trump und Putin sei es dringend nötig, dass die EU geeint sei und bleibe, sagte Esken im Deutschlandfunk. Man habe in vielen Bereichen gezeigt, dass man dies auch könne. Da sollte man jetzt nicht versuchen, auf anderen Feldern mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Dies halte sie für brandgefährlich, meinte Esken. Die SPD werde an diesem Punkt dagegenhalten und weiter ihren Grundsätzen folgen, Humanität und Ordnung in der Migrationspolitik zu wahren.

      Der sächsische Ministerpräsident Kretschmer, CDU, sagte ebenfalls im Deutschlandfunk, man müsse jetzt mal schauen, wie sich die Dinge entwickelten. Fakt sei, dass man die Zurückweisungen mit allen rechtlichen Instrumenten durchsetzen werde. Eine Lösung könne aber nur in der Abstimmung mit den anderen europäischen Ländern liegen.

      Zurückweisungen von Asylbewerbern notfalls ohne Zustimmung der Nachbarländer?

      Unions-Fraktionsvize Spahn hatte dem Portal "Table-Briefings" gesagt, man werde sich bei Zurückweisungen an deutschen Grenzen nicht von der Zustimmung der anderen Länder abhängig machen. Unter Berufung auf Unions-Insider meldet die "Bild"-Zeitung, dass im Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD bewusst lediglich von Zurückweisungen an den Grenzen "in Abstimmung mit den europäischen Nachbarn" die Rede sei - und nicht "im Einvernehmen" mit ihnen.

      Gestern hatte CDU-Chef Merz im Deutschlandfunk betont, Scheitern sei bei den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD "keine wirkliche Option". Es gebe nur diese eine demokratische Mehrheit in der Mitte des deutschen Bundestages. Mit Blick auf die geplante Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen erklärte Merz, er wolle in dieser Frage einen gemeinsamen europäischen Weg gehen. Er wolle keinen unnötigen Konflikt mit den Nachbarn. Gleichzeitig unterstrich der Kanzlerkandidat der Union jedoch, dass für ihn die Sicherheit Deutschlands immer an erster Stelle stehe.

      Weiterführende Informationen

      Milliardenpaket und Schuldenbremse - Wo liegen die Streitpunkte von Union und SPD mit den Grünen?

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      Staatsfinanzen - Beim Bundeshaushalt wird geklotzt, nicht gekleckert

    • Interreligiöses Gebet1.500 Menschen bei Gedenkveranstaltung in Mannheim

      Eine Woche nach der tödlichen Autofahrt durch eine Fußgängerzone ist in Mannheim der Opfer gedacht worden.

      Etwa 1.500 Menschen versammelten sich in Stille auf dem Paradeplatz. Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften beteten gemeinsam für Frieden in der Stadt.

      Ein 40-jähriger Deutscher aus der Nachbarstadt Ludwigshafen war nach Überzeugung der Ermittler am vergangenen Montag mit seinem Auto absichtlich auf Menschen in der Mannheimer Fußgängerzone zugefahren. Zwei Menschen kamen ums Leben; 14 weitere wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Der Tatverdächtige hat sich laut Staatsanwaltschaft bislang nicht zu seinem Motiv geäußert.

    • FrankreichErderwärmung: Neuer Klimaplan vorgestellt

      Frankreich will mit einem neuen Klimaplan auf die Erderwärmung reagieren.

      Hitzerekorde, Überschwemmungen und die Erosion von Küsten seien keine Ausnahme, sondern tragische Realität, sagte Umweltministerin Pannier-Runacher bei der Vorstellung des dritten nationalen Klimaplans in Paris. Darin wird davon ausgegangen, dass die Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bis 2050 um 2,7 Grad und bis 2100 um vier Grad ansteigen könnte. Der Plan sieht Maßnahmen in der Landwirtschaft, an den Küsten, in Gebirgen und Wäldern vor. Auch Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm sollen besser vor den Folgen der Erderwärmung geschützt werden.

      Umweltorganisationen kritisierten eine unzureichende Finanzierung der Maßnahmen.

    • WohnkostenStudierende finden für die Bafög-Wohnpauschale kaum noch ein WG-Zimmer

      Die durchschnittlichen Kosten für ein WG-Zimmer an deutschen Hochschulstandorten übersteigen häufig das Budget von Studenten.

      Nur in 23 von 88 Hochschulstädten könne ein Zimmer mit der Bafög-Wohnkostenpauschale von 380 Euro finanziert werden, heißt es in einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts. Ein WG-Zimmer kostet laut der Untersuchung im Schnitt knapp 500 Euro, in München durchschnittlich 800 Euro. In Berlin, Frankfurt am Main oder Hamburg liegen die Zimmermieten zwischen 600 und 650 Euro.

      Projektleiter Brauckmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Wohnkostenpauschale müsse an die tatsächliche Preisentwicklung angepasst werden. Zudem müsse es mehr Wohnheimplätze für Studenten geben.

    • Vereinigte StaatenRubio: Zusammenstreichen der US-Entwicklungshilfe abgeschlossen

      Die USA haben die drastische Reduzierung der amerikanischen Entwicklungshilfe nach Angaben von Außenminister Rubio abgeschlossen.

      Nach einem sechswöchigen Prüfungsprozess seien 5.200 der 6.200 Programme der Entwicklungshilfebehörde USAID gestrichen worden, teilte Rubio mit. Für die verbliebenen werde fortan das Außenministerium zuständig sein - und zwar effizienter als bisher. Durch die Programme seien etliche Milliarden Dollar auf eine Weise ausgegeben worden, die den nationalen Kerninteressen der Vereinigten Staaten nicht gedient habe.

      Präsident Trump hatte per Dekret angeordnet, die Auslandshilfen einzufrieren und alle Hilfs- und Entwicklungsleistungen im Ausland zu prüfen. Kritiker werfen der Regierung vor, ohne Plan vorzugehen und wahllos Mittel zu streichen.

    • Nahost-KonfliktVersorgung im Gazastreifen: Auswärtiges Amt ermahnt Israel

      Das Auswärtige Amt hat Israel dazu aufgerufen, den Gazastreifen wieder mit Strom und humanitärer Hilfe zu versorgen. Eine Sprecherin erklärte, die Kappung der Stromlieferungen nach Gaza sowie die Diskussion um einen Stopp von Wasserlieferungen seien nicht mit den völkerrechtlichen Verpflichtungen Israels vereinbar.

      Die Regierung hatte am Wochenende nach dem Stopp humanitärer Hilfe auch die Lieferung von Strom in den abgeriegelten Küstenstreifen eingestellt. Israel will so Druck auf die islamistische Terrororganisation Hamas ausüben, die noch zahlreiche israelische Geiseln festhält. Heute sollen in Katar die Gespräche über eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln weitergehen.

      Das Aus der Stromversorgung könnte auch die Trinkwasserversorgung im Gazastreifen gefährden. Ein Großteil des Wassers wird mithilfe von Meerwasser-Entsalzungsanlagen gewonnen, die mit Strom betrieben werden.

    • Bundesregierung2.800 Aufnahmezusagen für Afghanen noch offen

      In Afghanistan warten noch rund 2.800 Menschen auf eine Ausreise nach Deutschland.

      Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, sie hätten im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghaninnen und Afghanen Zusagen bekommen. Diese hätten weiterhin Bestand. Union und SPD hatten sich im Zuge der Sondierungsverhandlungen darauf verständigt, freiwillige Aufnahmeprogramme "soweit wie möglich" zu beenden und keine neuen aufzulegen.

      Das Programm für Afghanistan war nach der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 aufgelegt worden. Es soll Menschen in Sicherheit bringen, die wegen ihrer Tätigkeit für die deutschen Streitkräfte oder ihres Einsatzes für Menschenrechte und Demokratie unter dem radikal-islamischen Regime bedroht sind.

    • GesundheitskampagneChinesische Regierung will gegen Übergewicht vorgehen

      Die chinesische Regierung will die Bevölkerung zu einem gesünderen Lebensstil animieren.

      Nach offiziellen Angaben ist mehr als die Hälfte der Menschen in China übergewichtig. Eine Kommission erwartet, dass es in fünf Jahren mehr als zwei Drittel sein könnten. Der chinesische Gesundheitsminister sagte, chronische Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien eine Hauptgefahr für die chinesische Bevölkerung. Medizinische Einrichtungen sollten deshalb mehr Gesundheitswissen verbreiten. Auch ambulante Beratungsstellen seien geplant. Außerdem sollen Hotelzimmer standardmäßig eine Waage bekommen.

    • Ost-AustralienZehntausende Menschen nach Sturm "Alfred" weiter ohne Strom

      An der australischen Ostküste sind drei Tage nach Sturm "Alfred" immer noch Zehntausende Menschen ohne Strom.

      Das Sturmtief war vorgestern vor der Millionenstadt Brisbane auf Land getroffen und hatte in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales zahlreiche Stromleitungen zerstört. Nach Angaben der Netzbetreiber sind insgesamt knapp 200.000 Haushalte und Geschäfte betroffen. Die Behörden warnen vor neuen Regenfällen und weiteren Überflutungen. In der Nacht haben Einsatzkräfte mehr als ein Dutzend Menschen vor dem Ertrinken gerettet.

    • WarnstreiksFlugverkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt

      An zahlreichen deutschen Flughäfen haben Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und der Flugsicherheit die Arbeit niedergelegt. Bundesweit sind insgesamt 13 Flughäfen betroffen, darunter die Airports in Frankfurt am Main, München und Köln/Bonn.

      Auch am Flughafen Berlin-Brandenburg laufe der Warnstreik wie geplant seit Mitternacht, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Reisende müssen mit einem stark reduzierten Flugplan und Verspätungen rechnen. In Frankfurt wird es beispielsweise laut der Verkehrsleitung nur einige Ankünfte von Maschinen, jedoch keine Abflüge geben. Der Flughafenverband ADV schätzt, dass bundesweit mehr als 3.400 Flüge ausfallen. Der Warnstreik soll 24 Stunden dauern.

      Nächste Verhandlungsrunde am Freitag

      Hintergrund ist vor allem der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Hier sollen die Warnstreiks diese Woche auch in zahlreichen anderen Einrichtungen weitergehen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Freitag geplant.

      Heute werden sich auch Beschäftigte der Luftsicherheitsbranche dem Ausstand anschließen, wie Verdi ankündigte. Davon betroffen sind Fluggast-, Personal-, Waren- und Frachtkontrollen sowie Service-Bereiche. Für diese Beschäftigten wird derzeit ein neuer Manteltarifvertrag mit den Arbeitgebern im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) ausgehandelt. Hier ist die nächste Gesprächsrunde für den 26. und 27. März angesetzt.

      Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber legten bisher kein konkretes Angebot vor.

      Arbeitgeber: Warnstreikausweitung "nicht zielführend"

      In der Luftsicherheit verlangt Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit sowie die freie Arztwahl bei den regelmäßigen verpflichtenden ärztlichen Eignungsuntersuchungen der Beschäftigten. Die im BDLS organisierten Arbeitgeber kritisierten die Warnstreikausweitung als "nicht zielführend".

    • WirtschaftBäckerhandwerk in Deutschland schrumpft - Brotindustrie wächst

      Die Backwarenbranche in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert.

      Darauf weist eine erstmals erstellte Branchen-Analyse der Hans-Böckler-Stifung hin. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sprach von einer zunehmenden Dominanz von Großunternehmen mit zahlreichen Filialen und der Brotindustrie. Der Umsatz sei zwar gestiegen, die Zahl der Betriebe des klassischen Bäckerhandwerks aber in den vergangenen zehn Jahren gesunken - und zwar um 30 Prozent. Die Zahl der Auszubildenden hat sich in demselbem Zeitraum fast halbiert.

    • EisschnelllaufOlympiasiegerin Pechstein beendet Karriere

      Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein beendet ihre sportliche Karriere.

      Die 53-Jährige verkündete ihren Rücktritt elf Tage nach dem Abschluss eines jahrelangen juristischen Streits mit dem Eislauf-Weltverband ISU. Beide Parteien hatten sich am 27. Februar außergerichtlich geeinigt. Pechstein hatte die ISU wegen einer 2009 ihrer Meinung nach zu Unrecht verhängten zweijährigen Doping-Sperre auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagt.

      Nun wolle sie als Trainerin und Beraterin weitermachen, sagte die Eisschnellläuferin, die an acht Olympischen Winterspielen teilgenommen hatte, dort neun Medaillen gewann und zudem sechsmal Weltmeisterin wurde.

    • "Diese Drombuschs"Schauspieler Hans Peter Korff ist tot

      Der Schauspieler Hans Peter Korff ist tot.

      Er starb nach übereinstimmenden Berichten im Alter von 82 Jahren. Korff war in den 1980er-Jahren durch die ZDF-Serie "Diese Drombuschs" bekannt geworden, in der er den Familienvater Sigi Drombusch spielte - an der Seite von Witta Pohl als Vera Drombusch. Korff trat auch immer wieder als Postbote Onkel Heini in der Serie "Neues aus Uhlenbusch" auf. Neben seinen Fernsehrollen war er viele Jahre lang an deutschen Theatern zu sehen, unter anderem an den Schauspielhäusern in Hamburg, Düsseldorf und Bochum.

    • Erste Stadt in DeutschlandLudwigsburg ruft Gedenktag für weibliche Gewaltopfer aus

      In Ludwigsburg gibt es heute zum ersten Mal einen Gedenktag für Frauen, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt geworden sind.

      Auf dem Marktplatz der baden-württembergischen Stadt wurde ihrer mit einer Schweigeminute gedacht. Die Fahnen wurden auf halbmast gesetzt. Außerdem läuteten die Glocken von vier Kirchen. Die Opferschutzorganisation "Weißer Ring" unterstützt den Gedenktag. Ludwigsburg will ihn künftig jedes Jahr am 10. März abhalten. Oberbürgermeister Knecht forderte andere Kommunen bundesweit zu ähnlichen Initiativen auf.

    • SpionagevorwürfeRussland weist zwei britische Diplomaten aus

      Russland hat wegen Spionagevorwürfen erneut zwei britische Diplomaten ausgewiesen.

      Nach Angaben des Außenministeriums in Moskau haben sie falsche Angaben bei ihrer Einreiseerlaubnis gemacht. Gleichzeitig habe man nachrichtendienstliche und umstürzlerische Aktivitäten festgestellt, die die Sicherheit Russlands bedrohten. Deswegen habe das Ministerium den beiden die Akkreditierungen entzogen und sie zur Ausreise aufgefordert. Sie müssen das Land innerhalb von zwei Wochen verlassen. Großbritannien äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall.

      Moskau und London streiten seit Monaten über Diplomaten und angebliche Spionage-Fälle.

    • Angaben aus SüdkoreaNordkorea testet erneut mehrere ballistische Raketen

      Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut mehrere ballistische Raketen getestet. Das südkoreanische Militär teilte mit, die Raketen seien von der Westküste des Landes in Richtung Meer geschossen worden. Man habe daraufhin die Überwachungsmaßnahmen verstärkt.

      Nordkorea sind Starts oder Tests von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite durch UNO-Beschlüsse untersagt. Die Führung in Pjöngjang hatte zuvor gemeinsame Militärmanöver des Südens mit den USA kritisiert. Die Übungen trügen dazu bei, die Lage auf der koreanischen Halbinsel zu verschärfen, hieß es.

      Keine Übungen mit scharfer Munition mehr

      Die Manöver begannen heute früh und sollen bis zum 20. März dauern. Ziel ist es nach südkoreanischen Angaben, sich besser auf Bedrohungen vorzubereiten - auch aus Nordkorea. Übungen mit scharfer Munition wurden jedoch ausgesetzt, nachdem zwei südkoreanische Jets vergangene Woche versehentlich Bomben auf eine südkoreanische Stadt in der Nähe der Grenze abgeworfen hatten.

      Dabei wurden mindestens 29 Menschen verletzt. Das Militär leitete eine Untersuchung ein. Anwohner wurden der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge wegen der Suche nach möglichen Blindgängern in Sicherheit gebracht. Luftwaffenchef Lee Young-su entschuldigte sich für den "beispiellosen Unfall", der sich niemals wiederholen dürfe.

      Südkoreanische Luftwaffe: Falsche Zielkoordinaten eingegeben

      In einem Hintergrundgespräch bekräftigte die südkoreanische Luftwaffe ihre Einschätzung, wonach einer der Jet-Piloten falsche Zielkoordinaten eingegeben habe. Er habe den Fehler bei einer Kontrolle vor dem Start nicht bemerkt und in der Eile versäumt, das Ziel visuell zu identifizieren.

      Der zweite Pilot habe zwar die richtigen Koordinaten gehabt, sich aber ganz darauf konzentriert, die Formation mit den anderen Flugzeugen einzuhalten. Wie es hieß, warf er auf Anordnung des anderen Piloten die Bomben ab, ohne zu bemerken, dass es sich nicht um das korrekte Ziel handelte.

    • Friedensforschungsinstitut SipriUkraine ist weltweit größter Waffenimporteur

      Die Ukraine ist nach Daten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zum weltweit größten Importeur von Waffen geworden. Zwischen 2020 und 2024 gingen 8,8 Prozent der weltweiten Lieferungen von schweren Waffen in die Ukraine, wie aus dem neuen Bericht zum globalen Waffenhandel hervorgeht. Dazu zählen unter anderem Panzer, Kampfjets und U-Boote.

      Überwiegend handele es sich um Militärhilfe in Reaktion auf den russischen Großangriff, der im Februar 2022 begann. Die ukrainischen Einfuhren von Rüstungsgütern wuchsen demnach im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume um fast das 100-fache, wie die Deutsche Presse-Agentur mit Verweis auf Sipri-Zahlen schreibt.

      USA waren wichtigster Waffenlieferant der Ukraine, gefolgt von Deutschland

      Für die Ukraine waren die USA der mit Abstand wichtigste Waffenlieferant. So lag der Anteil der Vereinigten Staaten an den Einfuhren des von Russland angegriffenen Landes laut Sipri im Berichtszeitraum bei 45 Prozent, gefolgt von Deutschland (12 Prozent) und Polen (11 Prozent). Mindestens 35 Staaten hätten nach der russischen Invasion Waffen in die Ukraine geliefert, heißt es in der Analyse.

      Der Bericht des Instituts erscheint jährlich und bezieht sich jeweils auf die vergangenen fünf Jahre. Zu den größten Empfängern von Waffenlieferungen zählen des Weiteren Indien, Katar, Saudi-Arabien und Pakistan.

      Die Sipri-Fachleute machen auch die große Bedeutung von US-Waffenlieferungen für die europäischen Nato-Staaten deutlich. 64 Prozent der Waffenimporte an die europäischen Mitglieder des Verteidigungsbündnisses kamen demnach im Berichtszeitraum aus den USA. Deutschland belegt in der Sipri-Liste der größten Waffenexporteure mit einem Anteil von 5,6 Prozent Platz fünf, knapp hinter China (5,9 Prozent).

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      Weitere Informationen zum aktuellen SIPRI-Bericht hören Sie hier.

    • US-Präsident TrumpUkraine kann wieder auf amerikanische Geheimdienstinformationen hoffen

      Die Ukraine kann in ihrem Kampf gegen die russischen Aggressoren möglicherweise bald wieder auf Geheimdienstinformationen der USA zugreifen. Präsident Trump antwortete auf die Frage eines Reporters, ob er erwäge, den Ukrainern nach dem vorübergehenden Stopp nun doch wieder entsprechende Daten bereitzustellen, man sei kurz davor.

      Details nannte er nicht. Trump sagte auch nicht, wie es mit den von den USA ausgesetzten Militärhilfen weitergehen könnte. Der Republikaner hatte nach dem Eklat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weißen Haus den Druck auf Kiew erhöht.

      Zuversichtlich äußerte sich der US-Präsident nun mit Blick auf die anstehenden Gespräche zwischen Vertretern seines Landes und der Ukraine in Saudi-Arabien. Er denke, man werde diese Woche große Fortschritte machen, sagte Trump. Bei den Gesprächen geht es um eine mögliche Friedenslösung.

    • ChinaStrafzölle auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA in Kraft getreten

      Als Reaktion auf Zusatzzölle der USA für chinesische Produkte hat die Volksrepublik Vergeltungszölle in Kraft gesetzt.

      Nach Angaben des Finanzministeriums in Peking sind etwa Fleischprodukte, Mais und Baumwolle betroffen. Die zusätzlichen Abgaben belaufen sich auf zehn bis 15 Prozent.

      In den USA gilt für Importe aus China bereits seit Anfang Februar ein Strafzoll in Höhe von zehn Prozent. Er wurde vergangene Woche auf 20 Prozent heraufgesetzt.

    • Indischer OzeanIran, Russland und China halten gemeinsames Manöver ab

      Der Iran, Russland und China wollenvon heute an vor der iranischen Küste ein gemeinsames Militärmanöver abhalten.

      Iranische Nachrichtenagenturen melden, die Übungen sollten in der Hafenstadt Tschahbahar im Südosten der Islamischen Republik beginnen und vor allem im nördlichen indischen Ozean stattfinden. Russland und China bestätigten ihre Teilnahme und die Entsendung von Kriegsschiffen. Eine Reihe von Ländern nehmen den Angaben zufolge als Beobachter teil, darunter Aserbaidschan, Südafrika, Pakistan, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate.

      Der Iran, Russland und China haben schon mehrfach gemeinsame Manöver durchgeführt, die Ausdruck einer zunehmend engeren Verbindung sind.

    • KanadaEx-Zentralbankchef Carney wird Nachfolger von Premierminister Trudeau

      In Kanada ist der ehemalige Zentralbankchef Carney zum Vorsitzenden der Liberalen Partei und damit zum designierten Premierminister gewählt worden. Der 59-jährige Ökonom setzte sich bei der parteiinternen Wahl klar mit knapp 86 Prozent der Stimmen durch. Die ehemalige Vize-Premierministerin Freeland kam mit acht Prozent auf Platz zwei. 

      Carney hatte seine Kampagne auf die Zoll-Pläne und Annexionsdrohungen von US-Präsident Trump ausgerichtet. Er wird nun zumindest vorläufig Nachfolger von Kanadas Regierungschef Trudeau, der im Januar seinen Rücktritt angekündigt hatte. Hintergrund waren schlechte Umfragewerte und parteiinterne Meinungsverschiedenheiten. Trudeau führte zuletzt eine Minderheitsregierung.

      Die nächste Parlamentswahl muss in Kanada spätestens im Oktober stattfinden. Beobachter rechnen jedoch damit, dass sie binnen weniger Wochen anberaumt werden könnte. Monatelang galt ein Machtwechsel in Kanada als sehr wahrscheinlich. In Umfragen konnte die regierende Liberale Partei zuletzt aber wieder zulegen und verkürzte den Abstand zu den oppositionellen Konservativen. 

    • SarajevoNATO-Generalsekretär Rutte reist inmitten der Spannungen nach Bosnien und Herzegowina

      NATO-Generalsekretär Rutte reist heute nach Bosnien und Herzegowina.

      Bei seinen Gesprächen in der Hauptstadt Sarajevo dürfte die jüngste Krise in dem Westbalkan-Staat eine wichtige Rolle spielen, wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt. Der Besuch erfolgt drei Tage, nachdem die EU-Mission Eufor angesichts der brisanten Lage im Land eine vorübergehende Verstärkung ihrer Kräfte ankündigte.

      Die Spannungen in Bosnien und Herzegowina haben sich seit der Verurteilung des bosnischen Serbenführers Dodik zu einer einjährigen Haftstrafe wegen Missachtung des Hohen Repräsentanten der UNO Ende Februar noch einmal verschärft. Dodik unterzeichnete daraufhin ein Gesetz, mit dem Polizei und Justiz des Zentralstaats von Bosnien und Herzegowina aus der überwiegend von bosnischen Serben bewohnten Republika Srpska verbannt werden sollen.

    • Interview der WocheCDU-Chef Merz: Scheitern der Koalitionsgespräche ist "keine wirkliche Option"

      Unions-Kanzlerkandidat Merz geht davon aus, dass CDU, CSU und SPD eine Regierung bilden werden. Merz sagte im Interview der Woche des Deutschlandfunks, Scheitern sei "keine wirkliche Option". Es gebe nur diese eine demokratische Mehrheit in der Mitte des deutschen Bundestages.

      Merz betonte im Deutschlandfunk, dass CDU, CSU und SPD in den Grundsätzen nicht so weit auseinanderlägen. Kritik von Ökonomen, das am Samstag vorgelegte Sondierungspapier enthalte zu viele kostspielige Versprechungen, wies Merz zurück. Man werde nicht in einen Konsumrausch einsteigen, sondern auch vereinbaren, wo gespart werden müsse. Die kommende Regierung müsse die nächste und übernächste Generation im Blick behalten. Dazu gehörten auch Investitionen in die Infrastruktur.

      Merz kündigte an, eine Verständigung mit den Grünen zu suchen, deren Zustimmung zu geplanten Grundgesetzänderungen zur Schuldenbremse und einem Sondervermögen für Investitionen erforderlich ist. In ein Gesetz zur Umsetzung des Investitionsvermögens werde man "natürlich auch Maßnahmen für den Klimaschutz aufnehmen", versicherte Merz.

      Merz hofft auf Waffenstillstand in der Ukraine

      Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Merz, er habe die Hoffnung, dass es in den nächsten Wochen Fortschritte hin zu einem Waffenstillstand geben könnte. Weitere Waffenlieferungen gemeinsam mit den europäischen Partnern seien aber notwendig. Die Ukraine und auch die NATO brauchten in jedem Fall ein hohes Maß an Sicherheit.

      Merz kündigte an, in den Koalitionsverhandlungen und auf europäischer Ebene über eine Teilhabe Deutschlands an einem europäischen Nuklearschutzschirm zu sprechen. Deutschland werde nicht selbst über Atomwaffen verfügen können und dürfen, sagte Merz. "Aber nukleare Teilhabe mit Frankreich, mit Großbritannien ist aus meiner Sicht jedenfalls ein Thema, über das wir reden müssen."

      "Asylsuchende an deutschen Grenzen zurückweisen"

      Auch die Einwanderung war Thema der Sondierungsgespräche. Im Deutschlandfunk bekräftigte Merz seine Absicht, Asylsuchende an den deutschen Grenzen zurückzuweisen. Er wolle in dieser Frage einen gemeinsamen europäischen Weg gehen, er wolle keinen unnötigen Konflikt mit den Nachbarn. Gleichzeitig betonte der CDU-Vorsitzende jedoch, dass für ihn die Sicherheit Deutschlands immer an erster Stelle stehe.

      Der noch amtierende Bundeskanzler Scholz von der SPD hatte Merz im Wahlkampf vor einer Zurückweisung von Asylsuchenden gewarnt. Damit gefährde er die Solidarität in der EU. In den Sondierungsgesprächen mit der Union haben die Sozialdemokraten dem Vorhaben aber nun zugestimmt - unter der Voraussetzung, dass dies in Abstimmung mit den Nachbarstaaten geschieht.

      Parteigremien müssen nun entscheiden

      Wann die Koalitionsverhandlungen beginnen, ist noch offen. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt nannte in einer Vorstandssitzung seiner Partei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur den Donnerstag. Der CDU-Vorsitzende Merz wollte den Termin im Deutschlandfunk nicht bestätigen.

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      Sie können das gesamte Interview mit Friedrich Merz hier hören und hier lesen.

    • WetterAm Dienstag im Osten und Süden freundlich, sonst Regen

      Das Wetter: Am Abend und in der Nacht im Norden und Süden gering bewölkt oder klar. Über der Mitte stärker bewölkt, aber kaum Regen. Plus 7 bis minus 2 Grad. Morgen nach Nebelauflösung im Süden und Osten freundliche Abschnitte. Im Tagesverlauf im Westen und in der Mitte gebietsweise Regen, örtlich Gewitter. 6 bis 16 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Mittwoch vielfach stark bewölkt, teils bedeckt. Niederschläge vor allem vom Südwesten bis in die östliche Mitte. Im Nordwesten und im Südosten freundlich. 6 bis 14 Grad.

  • Sonntag, 9.03.2025

    • KanadaEx-Zentralbankchef Carney wird Nachfolger von Premierminister Trudeau

      In Kanada ist der ehemalige Zentralbankchef Carney zum Vorsitzenden der Liberalen Partei und damit zum designierten Premierminister gewählt worden.

      Er wird damit Nachfolger von Regierungschef Trudeau, der Anfang Januar seinen Rücktritt angekündigt hatte. Hintergrund waren schlechte Umfragewerte und parteiinterne Meinungsverschiedenheiten. Trudeau führte zuletzt eine Minderheitsregierung.

      Die nächsten Parlamentswahlen müssen in Kanada spätestens im Oktober stattfinden.

    • Berichte über 1.000 ToteSyrien: Präsidialamt lässt Gewalt gegen Zivilisten untersuchen

      In Syrien hat das Präsidialamt eine Kommission eingesetzt, die die jüngste Gewalt gegen Zivilisten untersuchen soll.

      Die Verantwortlichen würden ermittelt und die Täter vor Gericht gestellt, heißt es in einer über "Telegram" veröffentlichten Mitteilung. Zuvor hatte Übergangspräsident Scharaa erneut zu Frieden und Einheit im Land aufgerufen. Er sagte in einer Moschee in der Hauptstadt Damaskus, die Menschen in Syrien könnten zusammen leben.

      Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in der Region Latakia in den vergangenen Tagen mehr als 1.000 Menschen getötet, viele von ihnen durch Exekutionen. In der alawitisch geprägten Region gehen seit Donnerstag Einheiten der Übergangsregierung gegen mutmaßliche Anhänger des gestürzten Diktators Assad vor, der ebenfalls Alawit ist.

    • SatellitensystemStarlink-Streit zwischen Musk und polnischem Minister

      Der US-Milliardär Musk hat erneut die Bedeutung seines Satellitensystems Starlink für die ukrainischen Truppen betont.

      Bei allen unterschiedlichen Meinungen über die ukrainische Politik würde er niemals die Starlink-Terminals abschalten, erklärte Musk auf seiner Plattform X. Starlink hatte die Ukraine nach dem Überfall durch die russischen Truppen mit tausenden Satellitenschüsseln und Endgeräten versorgt.

      Unterdessen hat der polnische Außenminister Sikorski den Einsatz von Starlink im Nachbarland infrage gestellt. Das polnische Digitalisierungsministerium überweise für die Ukraine jährlich rund 50 Millionen Dollar an Starlink. Wenn sich der Anbieter als unzuverlässig erweisen sollte, wäre man gezwungen, Alternativen zu suchen. Musk, der auch Berater von US-Präsident Trump ist, entgegnete daraufhin an die Adresse des polnischen Ministers: "Sei still, kleiner Mann". Polens Präsident Duda begrüßte derweil in einem Interview des französischen Senders LCI den Vorschlag von Frankreichs Präsident Macron, Polen unter den französischen Atom-Schutzschirm zu nehmen.

    • NahostIsrael kappt Stromversorgung des Gazastreifens

      Israel hat nach eigenen Angaben die Stromversorgung des Gazastreifens gestoppt. Der israelische Energieminister Cohen teilte mit, er habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet. Die Folgen sind noch nicht abzusehen. Unter anderem werden die Entsalzungsanlagen für die Trinkwasserversorgung im Gazastreifen mit Strom betrieben.

      Die Stromversorgung des Gazastreifens über Leitungen aus Israel und Ägypten ist seit Jahren prekär. Viele Menschen behelfen sich mit Solarenergie und Generatoren. Nach Beginn des Gaza-Kriegs vor eineinhalb Jahren hatte dann das einzige Kraftwerk im Gazastreifen die Produktion eingestellt. Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete zudem, dass Israel seit Kriegsbeginn nur noch über eine Leitung Strom in den Gazastreifen geliefert habe. Vorher seien es zehn Leitungen gewesen. Die verbliebene Leitung sei direkt mit Wasseraufbereitungsanlagen verbunden. Ihre Kappung könnte also zur Wasserknappheit in dem Küstenstreifen beitragen.

      Israel will Druck auf Hamas erhöhen

      Ziel der Stromsperre ist es, Druck auf die islamistische Terrororganisation Hamas auszuüben, die noch Dutzende Geiseln festhält. Nach Ablauf der ersten Phase einer Waffenruhe hatte Israel vor einer Woche bereits einen vollständigen Stopp der Hilfslieferungen angeordnet.

      In Katar soll es am Montag weitere Gespräche geben. Die Hamas drängt auf Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe, die den Abzug der israelischen Truppen beinhalten soll. Israel will dagegen die erste Phase der Waffenruhe verlängern und fordert unter anderem eine vollständige Entmilitarisierung des Gazastreifens.

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      Israel entsendet Delegation nach Doha (Audio)

    • PräsidentschaftswahlRumänien: Wahlkommission weist Kandidatur des pro-russischen Politikers Georgescu ab

      In Rumänien hat die Wahlkommission die Kandidatur des pro-russischen Politikers Georgescu für die Präsidentschaftswahl im Mai abgewiesen.

      Das Gremium habe dies mit unvollständig eingereichten Unterlagen begründet, berichten einheimische Medien. Der Beschluss sei jedoch noch nicht rechtskräftig. Nachdem die Entscheidung bekannt wurde, durchbrachen Anhänger des Politikers die Polizeiabsperrung vor dem Sitz der Kommission.

      Der Rechtspopulist hatte die erste Runde der Präsidentenwahl in Rumänien im November überraschend für sich entschieden. Kurz vor der Stichwahl annullierte das Verfassungsgericht diese Runde wegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung. Sie wird nun am 4. Mai wiederholt. Die rumänische Staatsanwaltschaft hatte Ende Februar ein Strafverfahren gegen Georgescu eingeleitet. Sie wirft ihm unter anderem Anstiftung zu Handlungen gegen die verfassungsmäßige Ordnung vor.

    • MigrationspolitikUnions-Fraktionsvize Spahn für Zurückweisungen notfalls im Alleingang

      Unions-Fraktionsvize Spahn kann sich vorstellen, Asylbewerber an der deutschen Grenze notfalls auch gegen den Willen der Nachbarländer zurückzuweisen.

      Man werde die europäischen Partner informieren und das Vorgehen im besten Fall auch mit ihnen abstimmen, sagte Spahn dem Nachrichtenportal "Table-Briefings". Aber man werde sich nicht von der Zustimmung der anderen Länder abhängig machen. Nach den bisherigen Plänen von Union und SPD sollen künftig an den Landesgrenzen auch Menschen zurückgewiesen werden, die ein Asylgesuch stellen - allerdings nur in Absprache mit den europäischen Nachbarn. Österreichs Regierung machte bereits deutlich, dass sie diese Pläne ablehnt.

    • MigrationKommissionspräsidentin von der Leyen für Einreisesperren nach Abschiebungen aus der EU

      Gegen Migranten, die aus der EU abgeschoben werden, soll nach dem Willen von Kommissionspräsidentin von der Leyen eine Einreisesperre verhängt werden.

      Das kündigte sie auf einer Pressekonferenz in Brüssel an. Am Dienstag will die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag zu Rückführungen von Migranten vorlegen, die sich illegal in der EU aufhalten. Diese seien ein Schlüsselelement der EU-Asylpolitik, sagte von der Leyen. Es solle eine Verordnung mit einfacheren und klareren Regeln vorgeschlagen werden, die etwa ein Untertauchen verhinderten und Abschiebungen von Drittstaatsangehörigen ohne Aufenthaltsrecht erleichterten. Von der Leyen betonte, man werde sich an völkerrechtliche Verpflichtungen halten, aber dennoch strenger vorgehen, wenn ein Sicherheitsrisiko bestehe.

    • RegierungsbildungGrünen-Chefin Brantner weiter unzufrieden mit Finanzplänen von Union und SPD

      Die Grünen-Vorsitzende Brantner lässt die Zustimmung zu den Schuldenplänen von Union und SPD weiter offen. Mit Blick auf die Sondierungsergebnisse von Union und SPD sagte Brantner im Deutschlandfunk, die Grünen würden für schuldenfinanzierte Wahlversprechen der beiden möglichen Koalitionspartner keine Verantwortung übernehmen.

      Auch fehlten in dem Sondierungspapier wesentliche Reformschritte, etwa bei der Rente. Brantner bezog sich auf das angestrebte Sondervermögen von 500 Milliarden Euro, für das im alten Bundestag noch die Zustimmung der Grünen erforderlich wäre. Die Grünen-Politikerin forderte erneut eine grundsätzliche Änderung der Schuldenbremse.

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      Sie können das gesamte Interview hier hören.

      Milliardenpaket und Schuldenbremse: Wo liegen die Streitpunkte von Union und SPD mit den Grünen?

    • Fußball-BundesligaFrankfurt verliert gegen Union Berlin

      Im ersten Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga hat Frankfurt gegen Union Berlin mit 1:2 verloren.

      Die Frankfurter lagen lange Zeit in Führung. Erst in der 62. und 78. Minute fielen die Tore für Union Berlin. Ein drittes Tor für die Berliner wurde wegen eines Handspiels im Vorfeld aberkannt.

      Frankfurt rutscht dadurch auf Platz vier der Tabelle ab und muss Mainz vorbeiziehen lassen. Union bleibt auf auf Rang 14, hat aber mittlerweile sechs Punkte Abstand zu Platz 16.

      Die Begegnung zwischen Hoffenheim und Heidenheim endete 1:1.

    • Schwarz-rote SchuldenpläneWagenknecht: Union und SPD ebnen der AfD den Weg nach oben

      Die Vorsitzende des BSW, Wagenknecht, fordert einen Stopp der Finanzpläne von Union und SPD im Bundestag.

      Die vorliegenden Sondierungsergebnisse seien ein "roter Teppich für die AfD ins Kanzleramt 2029", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei eine Illusion, die Probleme Deutschlands mit gigantischen Aufrüstungsschulden in den Griff bekommen zu wollen. Wagenknecht ergänzte, es drohten die Fortsetzung des Niedergangs und der wirtschaftlichen Talfahrt.

    • Interview der WocheCDU-Chef Merz: Scheitern der Koalitionsgespräche ist "keine wirkliche Option"

      Unions-Kanzlerkandidat Merz geht davon aus, dass CDU, CSU und SPD eine Regierung bilden werden. Merz sagte im Interview der Woche des Deutschlandfunks, Scheitern sei "keine wirkliche Option". Es gebe nur diese eine demokratische Mehrheit in der Mitte des deutschen Bundestages.

      Merz betonte im Deutschlandfunk, dass CDU, CSU und SPD in den Grundsätzen nicht so weit auseinanderlägen. Kritik von Ökonomen, das am Samstag vorgelegte Sondierungspapier enthalte zu viele kostspielige Versprechungen, wies Merz zurück. Man werde nicht in einen Konsumrausch einsteigen, sondern auch vereinbaren, wo gespart werden müsse. Die kommende Regierung müsse die nächste und übernächste Generation im Blick behalten. Dazu gehörten auch Investitionen in die Infrastruktur.

      Merz kündigte an, eine Verständigung mit den Grünen zu suchen, deren Zustimmung zu geplanten Grundgesetzänderungen zur Schuldenbremse und einem Sondervermögen für Investitionen erforderlich ist. In ein Gesetz zur Umsetzung des Investitionsvermögens werde man "natürlich auch Maßnahmen für den Klimaschutz aufnehmen", versicherte Merz.

      Merz hofft auf Waffenstillstand in der Ukraine

      Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Merz, er habe die Hoffnung, dass es in den nächsten Wochen Fortschritte hin zu einem Waffenstillstand geben könnte. Weitere Waffenlieferungen gemeinsam mit den europäischen Partnern seien aber notwendig. Die Ukraine und auch die NATO brauchten in jedem Fall ein hohes Maß an Sicherheit.

      Merz kündigte an, in den Koalitionsverhandlungen und auf europäischer Ebene über eine Teilhabe Deutschlands an einem europäischen Nuklearschutzschirm zu sprechen. Deutschland werde nicht selbst über Atomwaffen verfügen können und dürfen, sagte Merz. "Aber nukleare Teilhabe mit Frankreich, mit Großbritannien ist aus meiner Sicht jedenfalls ein Thema, über das wir reden müssen."

      "Asylsuchende an deutschen Grenzen zurückweisen"

      Auch die Einwanderung war Thema der Sondierungsgespräche. Im Deutschlandfunk bekräftigte Merz seine Absicht, Asylsuchende an den deutschen Grenzen zurückzuweisen. Er wolle in dieser Frage einen gemeinsamen europäischen Weg gehen, er wolle keinen unnötigen Konflikt mit den Nachbarn. Gleichzeitig betonte der CDU-Vorsitzende jedoch, dass für ihn die Sicherheit Deutschlands immer an erster Stelle stehe.

      Der noch amtierende Bundeskanzler Scholz von der SPD hatte Merz im Wahlkampf vor einer Zurückweisung von Asylsuchenden gewarnt. Damit gefährde er die Solidarität in der EU. In den Sondierungsgesprächen mit der Union haben die Sozialdemokraten dem Vorhaben aber nun zugestimmt - unter der Voraussetzung, dass dies in Abstimmung mit den Nachbarstaaten geschieht.

      Parteigremien müssen nun entscheiden

      Wann die Koalitionsverhandlungen beginnen, ist noch offen. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt nannte in einer Vorstandssitzung seiner Partei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur den Donnerstag. Der CDU-Vorsitzende Merz wollte den Termin im Deutschlandfunk nicht bestätigen.

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      Sie können das gesamte Interview mit Friedrich Merz hier hören und hier lesen.

    • RegierungsbildungCSU und SPD stimmen Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zu - CDU entscheidet morgen

      Die Spitzen von SPD und CSU haben sich für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer schwarz-roten Regierung ausgesprochen. Basis der Gespräche werden die gestern präsentierten Sondierungsergebnisse sein. Sie haben in Politik und Wirtschaft unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.

      Wie die SPD mitteilte, gab es im Vorstand ein einstimmiges Votum. Zugleich wurde betont, dass das Zustandekommen eines Regierungsbündnisses vom Ergebnis einer Mitgliederbefragung nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen abhänge.

      Auch bei der CSU gab es einen einstimmigen Beschluss für die Aufnahme von Koalitionsgesprächen. Partei-Chef Söder sagte, man sei bereit, schnell eine handlungsfähige Regierung für Deutschland zu bilden. Die CDU-Führung will morgen entscheiden.

      Union und SPD hatten gestern die Ergebnisse ihrer achttägigen Sondierungsgespräche vorgestellt. Hier ein Überblick über die Reaktionen:

      Wirtschaftsvertreter

      Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dittrich, begrüßte insbesondere geplante Entlastungen bei Bürokratie, Steuern und Energiekosten. Es fehle aber eine dringend benötigte Neuausrichtung der sozialen Sicherungssysteme. Arbeitgeber-Präsident Dulger lobte den "Mut", klare Ziele zu formulieren. "Um diese Ziele langfristig zu erreichen, braucht es jedoch mehr als schuldenfinanzierte Programme", schränkte er ein. Für einen "echten Politikwechsel" reiche das bislang Angekündigte nicht. Kritik übte der Arbeitgeber-Präsident zudem am geplanten Tariftreuegesetz und der anvisierten Anhebung des Mindestlohns.

      Der Deutsche Bauernverband kritisierte die geplante Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde. Der Obst-, Gemüse-, und Weinanbau sei dann in Deutschland "nicht mehr wettbewerbsfähig", erklärte Verbandspräsident Rukwied. Er begrüßte jedoch die angekündigte Rückkehr zur Subventionierung von Agrardiesel. Die Streichung dieser Agrarsubvention hatte für monatelange Proteste von Bauern gesorgt.

      Städte- und Gemeindebund

      Der Städte- und Gemeindebund begrüßte die Vorhaben in der Migrationspolitik. Hauptgeschäftsführer Berghegger sagte der Funke-Mediengruppe, die vorgesehene deutliche Begrenzung der illegalen Migration, die Beschleunigung der Rückführungen und die zusätzlichen Mittel für die Integration von Menschen mit Bleiberecht seien wichtige Schritte auf dem Weg zu einer echten Migrationswende. Er erwartet zudem "starke Impulse", um Bürger, Wirtschaft und Kommunen zu entlasten. Berghegger sagte, die Vereinbarungen der Sondierer schafften Planungssicherheit und erleichterten den Kommunen die weitere Arbeit an der Transformation der Energieversorgung.

      AfD

      Die Fraktionsvorsitzenden der AfD, Weidel und Chrupalla, werten die Sondierungsergebnisse hingegen als "Einigung zum Schaden Deutschlands". Union und SPD hätten sich in der Migrationspolitik auf vage Versprechungen und "Formelkompromisse" verständigt, die Hintertüren offenhielten. Ein Industriestrompreis und Subventionen für Elektroautos schafften weder Wohlstand noch Wirtschaftswachstum, heißt es in einer Erklärung.

      FDP

      Die FDP vermisst in dem Sondierungspapier von Union und SPD Strukturreformen und nachhaltige Lösungen. Die Wirtschaftswende sei "abgesagt", schrieb der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Meyer bei X. Auch Entlastungen der Bürgerinnen und Bürger spielten in den Plänen nur eine Nebenrolle.

      Die FDP wird im neuen Bundestag, der sich Ende März konstituiert, nicht mehr vertreten sein.

      Die Linke

      Die Fraktionsspitze der Linken bescheinigte Union und SPD eine "problematische Prioritätensetzung". Themen wie Wohnungsbau, Gesundheit, Stärkung von Familien, gleiche Lebensverhältnisse in Ost und West oder bezahlbare Lebensmittel würden im Sondierungspapier nur nebenbei verhandelt oder gar nicht erwähnt, erklärten die Vorsitzenden Reichinnek und Pellmann. Das Asylrecht werde bis zur Unkenntlichkeit geschleift und für die Aufrüstung ein "Blankoscheck" ausgestellt.

      Der künftige Bundestagsabgeordnete und frühere thüringische Ministerpräsident Ramelow kritisierte die Absicht von Union und SPD, die geplanten Finanzpakete für Verteidigung und Infrastruktur noch mit Hilfe der bestehenden Mehrheitsverhältnisse im Bundestag verabschieden zu lassen. Dazu sollen kommende Woche die Abgeordneten der 20. Wahlperiode zu Sondersitzungen nach Berlin kommen. Ramelow sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, nannte das Vorgehen verantwortungslos. Er bezeichnete die geplanten Grundgesetzänderungen als "sehr pauschale Ermächtigung", den Verteidigungsetat nach Belieben über Kredite zu finanzieren.

      Die Grünen

      Die Grünen hatten signalisiert, dass sie die geplanten Grundgesetzänderungen möglicherweise mittragen und damit den Weg für die milliardenschweren Finanzpakete für Verteidigung und Infrastruktur frei machen könnten. Doch nach Veröffentlichung der Sondierungsbeschlüsse am Samstag erklärte die Führungsspitze der Partei: "Von einer Zustimmung sind wir heute weiter entfernt als in den letzten Tagen." Der Co-Vorsitzende Banaszak kritisierte unter anderem, dass die Finanzierung von Klimaschutz in der künftigen Regierungspolitik "überhaupt keine Rolle" spielen solle. "Alles mit Geld zuzuschütten, keinerlei strukturelle Reformen anzugehen, das ist Gift für unser Land", sagte Co-Parteichefin Brantner. Auch bei den Themen Wirtschaft und Europa blieben die Beschlüsse von Union und SPD weit hinter den Erwartungen zurück.

      Die Ergebnisse der Sondierungsgespräche können Sie hier nachlesen.

    • Tarifstreit mit Bund und KommunenVerdi zieht Warnstreik in Hamburg vor: 270 Flüge fallen heute aus

      Der Hamburger Flughafen hat zu Beginn der Frühjahrsferien gezwungenermaßen seinen Betrieb eingestellt. Grund ist ein kurzfristig vorgezogener Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. Eine Sprecherin des Flughafenbetreibers nannte das Vorgehen der Gewerkschaft rücksichtslos. Verdi verteidigte die Arbeitsniederlegung.

      Eigentlich sollte der Warnstreik in Hamburg und an zehn weiteren deutschen Flughäfen erst morgen stattfinden. Dann jedoch änderte die Gewerkschaft ihre Strategie. Sonntagfrüh teilte Verdi mit 30 Minuten Vorlauf mit, dass die Arbeitsniederlegungen am Hamburger Flughafen schon heute beginnen würden. Etwa zehn Flüge wurden noch abgefertigt, alle weiteren jedoch gestrichen. 144 Ankünfte und 139 Abflüge waren geplant.

      Verdi wollte verhindern, dass der Flughafen Streikbrecher einsetzt

      Gewerkschaftssekretär Stubbe äußerte Bedauern für die Passagiere. Man habe dem Flughafenbetreiber jedoch nicht die Möglichkeit geben wollen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und zum Beispiel Streikbrecher einzusetzen. Denn Ziel eines Warnstreiks sei es, dem Unternehmen wirtschaftlich zu schaden und Druck aufzubauen. Stubbe forderte die Arbeitgeber von Bund und Kommunen auf, nach zwei Verhandlungsrunden endlich ein Angebot vorzulegen.

      Flughafenbetreiber: "Verdi schadet vor allem den Menschen"

      Die Sprecherin des Hamburger Flughafens sagte, man sei entsetzt über das Vorgehen von Verdi. Die Gewerkschaft lege den Flughafen ohne Ankündigungsfrist genau am Anfang der Hamburger Frühjahrsferien lahm. Damit schade Verdi vor allem den Menschen.

      Verdi fordert in dem Tarifstreit mit Bund und Kommunen eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber ein monatliches Plus von 350 Euro. Außerdem will sie höhere Zuschläge für Arbeit zu belastenden Zeiten und drei zusätzliche freie Tage erstreiten. Die Arbeitgeber haben die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifrunde soll vom 14. bis 16. März in Potsdam stattfinden.

      Morgen Beeinträchtigungen an vielen deutschen Flughäfen

      Der Hamburger Flughafen rechnet damit, dass der Betrieb auch morgen noch beeinträchtigt sein wird. Allen Reisenden werde empfohlen, Kontakt mit ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen.

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      Kein Flugbetrieb am Hamburger Flughafen (Audio)

    • Krieg in der UkraineRussland meldet Einnahme weiterer Dörfer - Drohnenangriffe auf beiden Seiten

      Im Ukraine-Krieg meldet Russland weitere Geländegewinne.

      Man habe eine Ortschaft in dem von der Ukraine besetzten Teil der Region Kursk eingenommen, ebenso eine ukrainische Ortschaft in der benachbarten Region Sumy. Die ukrainische Armee berichtete über einen russischen Versuch, in die Kleinstadt Sudscha einzudringen. Dabei sollen die Soldaten eine Gaspipeline als Tunnel benutzt haben. Der Angriff wurde laut Angaben aus Kiew zurückgeschlagen.

      In der vergangenen Nacht griff Russland erneut mit über 100 Drohnen ukrainische Gebiete an. Viele Fluggeräte seien abgefangen worden, teils gab es nach ukrainischen Angaben Schäden. Zuvor hatte Russland seinerseits einen großangelegten ukrainischen Luftangriff gemeldet. Die Ziele lagen demnach unter anderem in den beiden grenznahen Regionen Belgorod und Rostov.

      Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    • BerichteItalien will Armee deutlich aufstocken

      Italien will seine Berufsarmee nach Medienberichten um bis zu 40.000 Soldaten aufstocken.

      Demnach sollen die Streitkräfte des EU- und NATO-Mitglieds künftig aus etwa 135.000 Männern und Frauen bestehen. Dies gehe aus einem neuen nationalen Sicherheitsplan hervor, an dem derzeit gearbeitet werde, heißt es weiter. Als Zeitrahmen für die Aufstockung wurden die Jahre 2030 bis '33 genannt. Finanziert werden soll das Vorhaben unter anderem mit Geld aus dem kürzlich vorgestellten EU-Aufrüstungsprogramm.

      Die italienische Regierung äußerte sich bisher nicht zu den Berichten.

    • KundgebungenLateinamerika: Hunderttausende Frauen beteiligten sich an Protesten gegen Präsident Milei

      In vielen lateinamerikanischen Städten haben zum Internationalen Frauentag Tausende Frauen für ihre Rechte demonstriert.

      Allein in Buenos Aires protestierten mehr als 200.000 Menschen gegen die Regierung von Präsident Milei. An dem Demonstrationszug beteiligten sich vor allem Mädchen, berufstätige Frauen und Rentnerinnen, aber auch zahlreiche Mitglieder von Mitte- und Linksparteien, Gewerkschaften, LGBTQ- sowie Menschenrechtsgruppen.

      Milei hatte das Frauenministerium abgeschafft und Anti-Diskriminierungsmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung aufgehoben. Außerdem will er die 2020 eingeführte Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen bis zur 14. Woche wieder zurücknehmen.

      Auch in Brasilien, Chile, Bolivien, Kolumbien und Mexiko gab es Großkundgebungen anlässlich des gestrigen Internationalen Frauentags.

    • Golf von OmanIran kündigt für Montag gemeinsame Marine-Manöver mit Russland und China an

      Der Iran hat für morgen den Start gemeinsamer Marine-Manöver mit China und Russland angekündigt.

      Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tasnim beginnt die Übung vor der Stadt Chabahar im Golf von Oman. Die chinesische Regierung bestätigte das Manöver grundsätzlich, nannte aber kein Datum.

      Die drei Staaten haben bereits mehrfach gemeinsame Marine-Manöver abgehalten, die Ausdruck einer zunehmend engeren Verbindung sind. Im Westen wird dies mit Sorge beobachtet - nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine und dessen Unterstützung durch den Iran mit Drohnen.

    • Engagement für interreligiöse VerständigungMeron Mendel und Saba-Nur Cheema erhalten Buber-Rosenzweig-Medaille

      Der Historiker Meron Mendel und die Politologin Saba-Nur Cheema sind in Hamburg mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt worden. Die undotierte Auszeichnung wird für Verdienste um Verständigung im interreligiösen Kontext verliehen. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher betonte in seinem Grußwort, dass die beiden Preisträger zeigten, wie Polarisierung überwunden werden könne.

      Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, lobte in ihrer Laudatio im Hamburger Rathaus den Einsatz des muslimisch-jüdischen Paares für die Würde jedes einzelnen Menschen. "Ihr Freimut und Einsatz für Verständigung trifft den Nerv der Zeit." Denn der Mensch sei mehr als Jude, Muslima oder Christ. Umso wichtiger sei es, das menschliche Antlitz auch im Anderen oder sogar im Gegner oder Feind zu erkennen, betonte die Hamburger Bischöfin.

      Mendel und Cheema schreiben gemeinsam die Kolumne "Muslimisch-jüdisches Abendbrot" für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

      Zu den bisherigen Trägern der Buber-Rosenzweig-Medaille gehören der Schriftsteller Navid Kermani und der Pianist Igor Levit. Der Preis ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig benannt. Verantwortlich ist der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

    • SkispringenNorwegischer Sportdirektor gesteht Betrug und entschuldigt sich bei Fans

      Norwegens Skiverband hat nach dem Bekanntwerden von manipulierten Skisprung-Anzügen sportlichen Betrug zugegeben und sich bei den Fans entschuldigt.

      Man habe die Fans betrogen, sagte Sportdirektor Aalbu vor Journalisten im Mannschaftshotel in Trondheim. Er selbst habe keine Kenntnis von den Praktiken gehabt. Am Wochenende waren anonym erstellte Videos aufgetaucht, die Näharbeiten an den Skisprunganzügen der Norweger zeigten. Dabei wurden nicht erlaubte Nähte an den Hosenbeinen angebracht, die für mehr Stabilität im Flug sorgen sollten. Auch Cheftrainer Brevig war auf den Videos zu sehen. Aalbu erklärte, es habe sich nur um die Anzüge der Skispringer Lindvik und Forfang gehandelt. Beide wurden im Nachhinein disqualifiziert, ebenso ihr norwegischer Landsmann Sundal.

    • Mögliches AbkommenSelenskyj erwartet konstruktive Gespräche mit den USA in Saudi-Arabien

      Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erneut seine Bereitschaft zu konstruktiven Gesprächen mit den USA bekundet.

      Für das am Dienstag geplante Treffen lägen realistische Vorschläge auf dem Tisch, schrieb Selenskyj auf der Online-Platform X. Die Ukraine habe von der ersten Sekunde des von Russland begonnenen Kriegs an Frieden gesucht. Die Gespräche waren zuvor vom US-Sondergesandten Witkoff angekündigt worden. Ihm zufolge soll darin auch über eine erste Waffenruhe und einen möglichen Rahmen für ein Friedensabkommen beraten werden. Im Kern pocht Washington bislang aber vor allem auf einen Vertrag, der den USA Zugang zu Bodenschätzen in der Ukraine garantieren soll.

      Selenskyj bestätigte außerdem, sich in Riad bereits morgen mit Saudi-Arabiens Kronprinz Bin Salman zu bereits länger geplanten Gesprächen zu treffen.

    • Künftige RegierungDrei frühere Wehrbeauftragte für weitere Amtszeit von Pistorius

      Drei ehemalige Wehrbeauftragte des Bundestags von der SPD fordern eine weitere Amtszeit für Verteidigungsminister Pistorius. Die SPD-Führung solle das in den Verhandlungen mit der Union zur "Conditio sine qua non" erklären, sagte der Amtsinhaber der Jahre 2005 bis 2010, Robbe, dem "Tagesspiegel".

      Robbes Vorgänger Penner sagte der Zeitung, dass Pistorius auch in der nächsten Regierung Verteidigungsminister bleibe, sei im Interesse von Bundeswehr und äußerer Sicherheit. Der Wehrbeauftragte von 2015 bis 2020, Bartels, meinte, es dürfe kein Automatismus mehr sein, dass immer die Partei des Kanzlers den Verteidigungsminister stelle.

      Die früheren Amtsinhaber verwiesen auf Pistorius' Beliebtheit in der Truppe und in der Bevölkerung. Er verfüge außerdem über "die charakterlichen und fachlichen Voraussetzungen", um die Bundeswehr weiter zu reformieren und "die führende Rolle Deutschlands in Europas Sicherheitsarchitektur mitzugestalten".

      Der Sozialdemokrat Pistorius ist derzeit in Umfragen der beliebteste Politiker in Deutschland. Er selbst hat sich bislang noch nicht öffentlich über seine Zukunftspläne geäußert.

    • UnwetterSturmtief "Alfred" über Australiens Ostküste - Brisbane unter Wasser

      In Australien hat das Sturmtief "Alfred" zu starken Überschwemmungen geführt.

      Betroffen ist der Osten des Landes: In der Millionenmetropole Brisbane stehen in einigen Vierteln ganze Straßenzüge unter Wasser. Dort wurde heute binnen zwei Stunden fast so viel Niederschlag registriert wie sonst in einem kompletten Monat. Hinzu kommen starke Windböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde. In rund 450.000 Haushalten und Geschäften in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales gibt es keinen Strom mehr. Tausende Rettungskräfte, freiwillige Helfer und Soldaten sind im Einsatz, um Menschen aus ihren Autos im Hochwasser zu retten, entwurzelte Bäume von Straßen zu räumen und umgekippte Strommasten zu bergen.

      Der Sturm war ursprünglich als Zyklon vor der Ostküste aufgezogen, hatte dann aber an Stärke verloren und wurde zum tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft. Er traf gestern nördlich von Brisbane auf Land.

    • Australien3,5 Milliarden Jahre alter Einschlagskrater entdeckt

      In Westaustralien haben Forschende die Überreste des ältesten Einschlagskraters der Welt gefunden. Er ist fast 3,5 Milliarden Jahre alt.

      Vermutlich sei dort ein Meteorit mit 36.000 Kilometern pro Stunde auf die Erde gestürzt und habe einen rund hundert Kilometer großen Krater hinterlassen, schätzt Christopher Kirkland von der Curtin University in Perth. Das könne sogar globale Folgen gehabt haben. Der Aufschlag setzte enorme Energien frei und schleuderte Einschlagstrümmer und verdampftes Gestein weit über die Region hinaus.

      Wie das Fachmagazin "Scinexx" berichtet, fanden Kirkland und sein Team im Gebiet des North Pole Dome in der Region Pilbara eine Schicht voller Strahlenkegel. Das sind Linien im Gestein, die sich bilden, wenn Untergrundgestein durch die Schockwellen eines Einschlags deformiert werden. Strahlenkegel seien die einzigen unzweifelhaften makroskopischen Anzeiger eines Hochgeschwindigkeits-Einschlags, erklärten die Geologen.

      Schon vor neun Jahren hatten Forscher dort mikroskopisch kleine Kügelchen von Gesteinsglas entdeckt. Sie entstehen, wenn Gestein bei einem Einschlag schmilzt, in die Atmosphäre geschleudert wird und dort zu Glas erstarrt. Diese Kügelchen wurden auf ein Alter von 3,47 Milliarden Jahre datiert. Es war allerdings umstritten, ob sie durch einen Hochgeschwindigkeits-Einschlag entstanden sind. Das wurde nun mit der Entdeckung der Strahlenkegel bewiesen.

    • BundesnetzagenturAnzahl der Post-Beschwerden steigt auf Höchstwert

      Die Zahl der Beschwerden bei der Bundesnetzagentur wegen Mängeln bei den Postdiensten haben im vergangenen Jahr einen Höchstwert erreicht.

      Wie die Behörde in Bonn auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mittteilte, waren es rund 44.400 Eingaben. Das ist eine Zunahme von fast sieben Prozent. Meistens ging es demnach um Mängel bei der Zustellung. Häufig kritisiert wurden etwa angeblich fehlgeschlagene Zustellversuche, obwohl der Empfänger zu Hause war.

      Die Möglichkeit zur Beschwerde bei der Netzagentur bezieht sich auf die gesamte Post- und Paketbranche. Allerdings richteten sich im vergangenen Jahr 89 Prozent der Eingaben gegen den Marktführer DHL und seine Briefsparte Deutsche Post. Laut Statistik der Behörde führen allerdings nur 0,0003 Prozent der Sendungen aller Anbieter zu einer Beschwerde bei ihr.

    • Zugausfälle und VerspätungenBericht über hohe Entschädigungszahlungen durch die Bahn

      Die Deutsche Bahn hat nach Zeitungsinformationen im vergangenen Jahr fast 197 Millionen Euro Entschädigungsleistungen an Reisende gezahlt.

      Grund seien Zugausfälle und Verspätungen gewesen, schreibt die "Bild am Sonntag". Insgesamt hätten DB-Kunden 6,9 Millionen Entschädigungsanträge eingereicht. Demnach musste das Unternehmen noch vor zwei Jahren lediglich 132 Millionen Euro an Fahrgäste zahlen.

      Ein Bahn-Sprecher sagte dem Blatt, 80 Prozent der Verspätungen seien auf die marode und überlastete Infrastruktur zurückzuführen. Das unterstreiche die Wichtigkeit der Sanierung des Schienennetzes. Weiter betonte der Sprecher, große Verspätungen zögen hohe Entschädigungszahlungen nach sich, die von der Bahn dann auch ohne Wenn und Aber geleistet würden.

    • Mondsonde "Chandrayaan-3"Indische Forscher: Vermutlich gefrorenes Wasser bereits dicht unter der Mondoberfläche

      Auf dem Mond könnte es nach Erkenntnissen indischer Forscher schon in einer Bodentiefe von nur zehn Zentimetern gefrorenes Wasser geben.

      Dieses Eis dürfte sich in vielen Regionen an den Polen des Mondes befinden, teilten die Wissenschaftler im britischen Fachblatt "Communications Earth & Environment" mit. Die Experten hatten Daten der indischen Mondsonde "Chandrayaan-3" ausgewertet. Deren Landegerät hatte die Temperaturen im Mondboden untersucht und war dabei auf unerwartet starke Schwankungen gestoßen. Die Forscher schreiben, ein Abbau von Eis wäre ein entscheidender Schritt, um bemannte Stationen auf dem Mond zu unterhalten. Aus dem Eis ließe sich nicht nur Trinkwasser gewinnen, sondern auch Sauerstoff zum Atmen sowie Wasserstoff und Sauerstoff als Treibstoff für Raumfahrzeuge.

      "Chandrayaan-3" war im August 2023 am Rande der südpolaren Mondregion aufgesetzt.

    • Starke RegenfälleArgentinien: Todesopfer nach Überflutungen in 350.000-Einwohner-Stadt Bahia Blanca

      In der argentinischen Hafenstadt Bahia Blanca sind mindestens 13 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen.

      Starke Regenfälle setzten Straßen und Gebäude unter Wasser und zwangen viele Einwohner zum Verlassen ihrer Häuser. Auch ein Krankenhaus wurde überflutet und musste evakuiert werden. In einigen Vierteln brach die Stromversorgung zusammen; Geschäfte wurden geplündert. In Bahia Blanca leben insgesamt 350.000 Menschen, die Großstadt liegt rund 600 Kilometer südlich von Buenos Aires. Dort stellte die Regierung Hilfsgelder von umgerechnet 8,5 Millionen Euro bereit.

      Die heftigen Niederschläge hatten am Freitag begonnen. Binnen acht Stunden fiel in Bahia Blanca so viel Regen wie sonst in einem Jahr.

    • NiederlandeNeue Umweltzone für Grachten in Amsterdam

      Amsterdam führt eine Umweltzone für die Grachten im Stadtzentrum ein.

      Dort sollen ab April neu zugelassene Freizeitschiffe vor allem mit elektrischem oder wasserstoffbasiertem Antrieb fahren. Erlaubt sind außerdem Ruderboote. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, wird zunächst ermahnt, ab dem Sommer drohen dann Bußgelder. Zugleich gelten aber bis 2030 Übergangs-Regelungen für Inhaber von Booten mit Benzin- und Dieselmotor, die bereits eine mehrjährige kostenpflichtige Fahrterlaubnis erhalten hatten. Ausgenommen von der Regelung sind auch historische Museumsboote.

      Durchgehende Wasserstraßen, auf denen Boote und Schiffe Amsterdam durchqueren, werden nicht zur neuen Umweltzone gehören.

    • BerlinWas Union und SPD in den Sondierungsgesprächen vereinbart haben

      CDU, CSU und SPD haben ihre Sondierungsgespräche abgeschlossen. Wenn die Parteigremien grünes Licht geben für Koalitionsverhandlungen, geht es ins Detail. Erste Vereinbarungen haben die Verhandlungsführer schon getroffen. Hier finden Sie eine Übersicht.

      Migration

      An den deutschen Landgrenzen sollen künftig auch Menschen zurückgewiesen werden, die ein Asylgesuch stellen - allerdings nur in Abstimmung mit den Nachbarstaaten. Möglich sind Zurückweisungen grundsätzlich nur da, wo es stationäre Grenzkontrollen gibt. Die hat Bundesinnenministerin Faeser (SPD) zwar in den vergangenen Jahren nach und nach für alle Landgrenzen angeordnet; wer einen Asylantrag stellen will, darf aber in der Regel einreisen. Das wollen Union und SPD nun ändern.

      Staatsangehörigkeitsrecht

      Das von der Ampel-Koalition reformierte Staatsangehörigkeitsrecht soll weiter Bestand haben. Die verkürzten Wartefristen für eine Einbürgerung und den Doppelpass für Nicht-EU-Bürger sollen bleiben. 

      Steuerreform

      Die "breite Mittelschicht" soll laut Sondierungspapier entlastet werden. Geplant ist eine Reform der Einkommensteuer. Außerdem soll die Pendlerpauschale in der Steuererklärung erhöht werden.

      Rente

      Wer als Rentner oder Rentnerin freiwillig arbeitet, soll bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen können. Die sogenannte Mütterrente soll ausgeweitet werden: Auch für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, sollen drei statt wie bisher maximal zweieinhalb Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden.

      Pflege

      Angesichts immer weiter steigender Milliardenkosten wollen Union und SPD "eine große Pflegereform" auf den Weg bringen.

      Stromsteuer

      Zur Entlastung von Unternehmen und privaten Haushalten soll die Stromsteuer auf den in der EU erlaubten Mindestwert sinken. Das soll zu Entlastungen um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde führen. Union und SPD wollen daneben die Übertragungsnetzentgelte halbieren, ein Bestandteil des Strompreises. 

      Überstunden

      Zuschläge für Mehrarbeit, die über die tariflich vereinbarte bzw. an Tarifverträgen orientierte Vollzeitarbeit hinausgehen, sollen steuerfrei gestellt werden.

      Mindestlohn

      Union und SPD halten an der unabhängigen Mindestlohnkommission fest. Für die weitere Entwicklung des Mindestlohns solle sich diese "sowohl an der Tarifentwicklung als auch an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten orientieren", heißt es im Papier, das als Basis für die anstehenden Koalitionsverhandlungen dient. "Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar."

      Bürgergeld

      Das Bürgergeldsystem soll überarbeitet werden. "Wir werden das bisherige Bürgergeldsystem neu gestalten, hin zu einer Grundsicherung für Arbeitssuchende", sagte der CDU-Vorsitzende Merz. "Für Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen."

      Mietpreisbremse

      Die Mietpreisbremse soll zunächst für zwei Jahre verlängert werden. Dieses Instrument für den Mieterschutz wäre sonst Ende 2025 ausgelaufen.

      Gastronomie

      Die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie soll dauerhaft auf 7 Prozent sinken. Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie war bereits in der Corona-Zeit von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden - allerdings nur vorübergehend.

      E-Autos

      Um die schleppende Nachfrage nach Elektroautos wieder stärker anzukurbeln, planen Union und SPD wieder "einen Kaufanreiz". Eine bestehende Kaufprämie war Ende 2023 wegen Haushaltsnöten von der Ampel-Koalition gestoppt worden, woraufhin die Nachfrage zurückging.

      Nahverkehr

      Das beliebte Deutschlandticket für Busse und Bahnen wird Bestandteil der Koalitionsverhandlungen. Über "die Fortsetzung" über das Jahresende hinaus soll beraten werden.

      Landwirtschaft

      Das von der Ampel-Koalition beschlossene Aus für Agrardiesel-Vergünstigungen für Bauern soll gekippt werden.

      Wahlrecht

      Eine erneute Reform des eben erst geänderten Bundestagswahlrechts soll geprüft werden. Kritik gab es vor allem, weil bei der Wahl am 23. Februar einige Direktkandidaten, die ihren Wahlkreis gewonnen hatten, kein Mandat erhielten.

      (mit Material der Deutschen Presse-Agentur)

    • WetterIm Norden Sonne, sonst zunehmend wolkig mit etwas Regen

      Der Wetterbericht, die Lage: Der bisher bestimmende Hochdruckeinfluss lässt nach. In der Folge gelangen Tiefausläufer aus Südwesten nach Deutschland.

      Die Vorhersage:
      Nachts im Norden klar, örtlich Nebel. Sonst zunehmende Bewölkung. Tiefstwerte plus 5 bis minus 4 Grad. Am Tag im Norden und Nordosten sonnig. In der Mitte und im Süden bewölkt. Südlich von Main und Mosel etwas Regen. Gegen Abend von Süden her auflockernde Bewölkung. Temperaturen 10 bis 18 Grad, an der Küste 7 bis 10 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Dienstag im Norden teils stark bewölkt, teils neblig-trüb. Sonst meist wechselnd wolkig, vor allem am Nachmittag stellenweise Regen. 6 bis 16 Grad.

  • Samstag, 8.03.2025

    • Nach SondierungenUnion und SPD für Koalitionsverhandlungen - Grüne stellen Zustimmung zu Schuldenpaket infrage

      Union und SPD haben ihre Sondierungen abgeschlossen. Jetzt wollen die Parteivorsitzenden den nächsten Schritt gehen und Koalitionsverhandlungen aufnehmen. Die Grünen kritisieren die Sondierungsergebnisse und stellen ihre Zustimmung im Bundestag zum geplanten Milliarden-Schuldenpaket infrage.

      Der CDU-Vorsitzende Merz erklärte zum Abschluss der Sondierungsgespräche in Berlin, man habe bei einer Reihe von Sachfragen Einigkeit erzielt und ein gemeinsames Papier erarbeitet. Es stelle die Grundlage für Koalitionsverhandlungen dar, die gegebenenfalls nächste Woche beginnen könnten. In dem Papier werden die wichtigsten Streitthemen zwischen Union und SPD geklärt.

      Zurückweisung von Asylsuchenden an den Grenzen

      Vorgesehen ist unter anderem, dass Asylsuchende an den Grenzen abgewiesen werden können - allerdings in Abstimmung mit den europäischen Nachbarländern. Zudem sollen die Grenzkontrollen massiv ausgeweitet werden. Der Familennachzug für Flüchtlinge mit subsidärem Schutz wird ausgesetzt. Davon betroffen sind Menschen, die kein Asyl erhalten haben, aber aus anderen Gründen vorerst in Deutschland bleiben dürfen. Das von der Ampel-Koalition reformierte Staatsangehörigkeitsrecht soll weiter Bestand haben.

      Der voraussichtlich künftige Kanzler Merz kündigte zudem an, man werde mit einer Reihe von Maßnahmen den Industriestandort Deutschland stärken. So sei eine eine Reform der Unternehmenssteuern vereinbart worden. CSU-Chef Söder erklärte, das Bürgergeld solle grundlegend reformiert werden. Es soll demnach wie von der Union verlangt zu einer neuen Grundsicherung werden. Leistungsbeziehern, die jegliche Arbeitsaufnahme verweigern, sollen künftig alle Leistungen vollständig entzogen werden können.

      SPD setzt höheren Mindestlohn durch

      SPD-Co-Parteichef Klingbeil betonte, Union und SPD wollten für diejenigen in Deutschland kämpfen, die sich jeden Tag anstrengten. Der Mindestlohn werde auf 15 Euro erhöht. Um private Haushalte und Unternehmen zu entlasten, werde die Stromsteuer gesenkt, und zwar um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde.

      Seine Kollegin, SPD-Co-Chefin Esken, erklärte, man habe sich mit der Union auch auf die Verlängerung der Mietpreisbremse verständigt habe. Zudem werde die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft auf sieben Prozent reduziert.

      Vereinbart wurde auch eine Reform der Einkommensteuer. Die "breite Mittelschicht" solle entlastet werden, heißt es in dem Sondierungspapier. Außerdem solle die Pendlerpauschale erhöht werden.

      Neues "Sondervermögen" für Infrastruktur

      Für die offizielle Aufnahme von Koalitionsverhandlungen müssen die Parteigremien von CDU, CSU und SPD noch zustimmen.

      Bereits vergangene Woche hatten sich Union und SPD auf ein umfassendes Finanzpaket verständigt. Es sieht Ausnahmen von der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben vor, ebenso wie ein neues Sondervermögen im Umfang von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur. Beschließen wollen sie dies noch im alten Bundestag, weil dafür eine Grundgesetzänderung und damit eine Zweidrittelmehrheit nötig ist.

      Grüne: "Von einer Zustimmung sind wir heute weiter entfernt als in den letzten Tagen"

      Die Grünen kritisierten die Sondierungsergebnisse von Union und SPD und stellten ihre Zustimmung zu dem geplanten Milliarden-Schuldenpaket infrage. Parteichefin Brantner sagte in Berlin, anstatt dringend notwendige Reformen anzugehen, planten Union und SPD offenbar, teure Wahlversprechen mit neuen Schulden zu finanzieren. Auch spiele der Klimaschutz in dem Sondierungspapier so gut wie keine Rolle. Brantner fügte hinzu, ihre Partei könne der von Union und SPD geplanten Reform der Schuldenbremse unter diesen Umständen im Bundestag nicht zustimmen.

      Kritik auch von AfD, Linken und FDP

      Die AfD warf CDU-Chef Merz Wählertäuschung vor. Die Fraktionsvorsitzenden Weidel und Chrupalla erklärten, das Sondierungspapier enthalte in der Migrationspolitik lediglich vage Versprechungen. Zudem habe Merz vor dem Verschuldungswahn der SPD kapituliert.

      Die Linke sieht in den Vereinbarungen von Union und SPD eine Politik gegen die Interessen der meisten Bürger, wie die Fraktionsvorsitzenden Reichinnek und Pellmann betonten. Zentrale Themen wie Wohnungsbau, Gesundheit, Stärkung von Familien, gleiche Lebensverhältnisse in Ost und West oder bezahlbare Lebensmittel würden nebenbei verhandelt oder nicht einmal erwähnt. Es scheine, als hätten Union und SPD ihre Energie vor allem darauf verwendet, das Asylrecht bis zur Unkenntlichkeit zu schleifen, hieß es weiter. Ergänzt werde diese "überaus problematische Prioritätensetzung mit einem Blankoscheck für Aufrüstung und einem Sondervermögen, dessen Inhalt niemand kennt".

      FDP-Fraktionschef Dürr sagte, Unternehmen und Bürger, die auf echte Entlastungen gehofft hätten, würden enttäuscht. Die Pläne von Union und SPD seien das Gegenteil von einer Wirtschaftswende.

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      Korrespondentenbericht: Union und SPD wollen Koalitionsverhandlungen aufnehmen (Audio)

      Interview mit Uwe Jun, Politologe an der Uni Trier (Audio)

    • BerlinWas Union und SPD in den Sondierungsgesprächen vereinbart haben

      CDU, CSU und SPD haben ihre Sondierungsgespräche abgeschlossen. Wenn die Parteigremien grünes Licht geben für Koalitionsverhandlungen, geht es ins Detail. Erste Vereinbarungen haben die Verhandlungsführer schon getroffen. Hier finden Sie eine Übersicht.

      Zurückweisungen

      An den Landgrenzen sollen künftig auch Menschen zurückgewiesen werden, die ein Asylgesuch stellen - allerdings nur in Abstimmung mit den Nachbarstaaten. Möglich sind Zurückweisungen grundsätzlich nur da, wo es stationäre Grenzkontrollen gibt. Die hat Bundesinnenministerin Faeser (SPD) zwar in den vergangenen Jahren nach und nach für alle deutschen Landgrenzen angeordnet - wer einen Asylantrag stellen will, darf aber in der Regel einreisen.

      Staatsangehörigkeitsrecht

      Das von der Ampel-Koalition reformierte Staatsangehörigkeitsrecht soll weiter Bestand haben. Die verkürzten Wartefristen für eine Einbürgerung und den Doppelpass für Nicht-EU-Bürger sollen bleiben. 

      Steuerreform

      Die "breite Mittelschicht" soll laut Sondierungspapier entlastet werden. Geplant ist eine Reform der Einkommensteuer. Außerdem soll die Pendlerpauschale in der Steuererklärung erhöht werden.

      Rente

      Wer in der Rente noch freiwillig weiterarbeitet, soll bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen können. Die sogenannte Mütterrente soll ausgeweitet werden: Auch für vor 1992 geborene Kinder sollen drei statt wie bisher maximal zweieinhalb Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden.

      Pflege

      Angesichts immer weiter steigender Milliardenkosten wollen Union und SPD "eine große Pflegereform" auf den Weg bringen.

      Stromsteuer

      Zur Entlastung von Unternehmen und privaten Haushalten soll die Stromsteuer auf den in der EU erlaubten Mindestwert sinken. Das soll zu Entlastungen um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde führen. Union und SPD wollen daneben die Übertragungsnetzentgelte halbieren, ein Bestandteil des Strompreises. 

      Überstunden

      Zuschläge für Mehrarbeit, die über die tariflich vereinbarte bzw. an Tarifverträgen orientierte Vollzeitarbeit hinausgehen, sollen steuerfrei gestellt werden.

      Mindestlohn

      Union und SPD halten an der unabhängigen Mindestlohnkommission fest. Für die weitere Entwicklung des Mindestlohns soll sich diese "sowohl an der Tarifentwicklung als auch an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten orientieren", wie es im Papier heißt. "Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar."

      Bürgergeld

      Das Bürgergeldsystem soll überarbeitet werden. "Wir werden das bisherige Bürgergeldsystem neu gestalten, hin zu einer Grundsicherung für Arbeitssuchende", sagte der CDU-Vorsitzende Merz. "Für Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen."

      Mietpreisbremse

      Die Mietpreisbremse soll zunächst für zwei Jahre verlängert werden. Dieses Instrument für den Mieterschutz wäre sonst Ende 2025 ausgelaufen.

      Gastronomie

      Die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie soll dauerhaft auf 7 Prozent sinken. Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie war bereits in der Corona-Zeit von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden - allerdings nur vorübergehend.

      E-Autos

      Um die schleppende Nachfrage nach Elektroautos wieder stärker anzukurbeln, planen Union und SPD wieder "einen Kaufanreiz". Eine bestehende Kaufprämie war Ende 2023 wegen Haushaltsnöten von der Ampel-Koalition gestoppt worden, woraufhin die Nachfrage zurückging.

      Nahverkehr

      Das beliebte Deutschlandticket für Busse und Bahnen wird Bestandteil der Koalitionsverhandlungen - über "die Fortsetzung" über das Jahresende hinaus soll beraten werden.

      Landwirtschaft

      Das von der Ampel-Koalition beschlossene Aus für Agrardiesel-Vergünstigungen für Bauern soll gekippt werden.

      Wahlrecht

      Eine erneute Reform des eben erst geänderten Bundestagswahlrechts soll geprüft werden. Kritik gab es vor allem, weil bei der Wahl am 23. Februar einige Direktkandidaten, die ihren Wahlkreis gewonnen hatten, kein Mandat erhielten.

      (mit Material der Deutschen Presse-Agentur)

    • Atom-VerhandlungenChamenei will sich nicht von Trump drängen lassen

      Irans oberster Führer Chamenei hat den Vorstoß von US-Präsident Trump für Atom-Verhandlungen zurückgewiesen.

      Die Islamische Republik lasse sich nicht von einem "schikanierenden Land" unter Druck setzen und an den Verhandlungstisch drängen, erklärte der Ayatollah. Trump hatte nach eigenen Angaben einen Brief an Chamenei geschrieben und zudem in einem Interview bekräftigt, die USA wollten den Iran davon abhalten, an Atomwaffen zu gelangen. Dazu gebe es zwei Wege: entweder militärisch oder man mache einen Deal.

      Die Islamische Republik wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atomwaffen zu entwickeln. Die Regierung in Teheran hat dies wiederholt zurückgewiesen, allerdings auch internationale Kontrollen ihrer Atomanlagen verhindert.

    • SyrienAktivisten melden mehrere hundert getötete Zivilisten

      In Syrien haben Sicherheitskräfte der Übergangsregierung Aktivisten zufolge in den vergangenen Tagen mehr als 500 Zivilisten getötet.

      Allein in der Stadt Banias seien 60 Menschen hingerichtet worden, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie sprach von Massakern in mindestens 21 Orten der Gouvernements Latakia, Tartus und Hama. Die westlichen Küstenregionen gelten als Hochburgen der Alawiten, einer religiösen Gemeinschaft, der auch der gestürzte Machthaber Assad angehört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    • Nach drei Wochen im KrankenhausPapst Franziskus geht es etwas besser

      Papst Franziskus geht es nach Angaben seiner Ärzte etwas besser.

      In einem ärztlichen Bulletin teilte der Vatikan mit, der Zustand des 88-Jährigen sei stabil. Er spreche gut auf die Therapie an.

      Franziskus wird seit mehr als drei Wochen in der Gemelli-Klinik in Rom behandelt. Er leidet an einer schweren, beidseitigen Lungenentzündung. Nach Angaben seiner Ärzte hatte er mehrmals Anfälle akuter Atemnot und musste immer wieder mit einer Maske beatmet werden.

      Franziskus steht seit März 2013 an der Spitze der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken. Der gebürtige Argentinier ist inzwischen der zweitälteste Pontifex in der Geschichte der katholischen Kirche.

    • Fußball-BundesligaMünchen und Leverkusen verlieren ihre Heimspiele

      In der Fußball-Bundesliga hat der FC Bayern München überraschend mit 2:3 gegen den VfL Bochum verloren. Nach einer Roten Karte für Mittelfeldspieler João Palhinha spielte der deutsche Rekordmeister ab der 43. Minute in Unterzahl.

      Trotz der Heimniederlage wahrten die Bayern ihren Vorsprung von acht Zählern auf Verfolger Bayer Leverkusen, der ebenfalls zu Hause mit 0:2 gegen Werder Bremen verlor.

      Darüber hinaus gab es in den Samstagsspielen folgende Ergebnisse:

      Dortmund - Augsburg 0:1, Kiel - Stuttgart 2:2, Wolfsburg - St. Pauli 1:1 und Freiburg - Leipzig 0:0.

    • Tote nach russischen AngriffenEU-Außenbeauftragte Kallas: Putin hat keinerlei Interesse an Frieden

      Die EU-Außenbeauftragte Kallas sieht die jüngsten Angriffe Russlands auf die Ukraine als Beleg für die mangelnde Verhandlungsbereitschaft von Präsident Putin. Russische Raketen brächten immer mehr Tod und Zerstörung, erklärte Kallas. Putin zeige einmal mehr, dass er keinerlei Interesse an Frieden habe.

      Ähnlich äußerte sich der polnische Regierungschef Tusk. Eine Beschwichtigungspolitik gegenüber Moskau führe zu mehr Angriffen und mehr Opfern, schrieb er.

      In der Nacht hatte die russische Armee erneut den Osten der Ukraine angegriffen. Nach jüngsten ukrainischen Angaben wurden in der Region Donezk und in der Region Charkiw insgesamt 14 Menschen getötet.

      Präsident Selenskyj bezeichnete die Angriffe als Beweis dafür, dass Russlands Kriegsziele unverändert seien. Er forderte härtere Sanktionen gegen Moskau.

    • NahostDeutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien unterstützen ägyptischen Gaza-Plan

      Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien unterstützen den ägyptischen Plan für den Wiederaufbau im Gazastreifen. In einem Text der vier Außenminister heißt es, die ägyptischen Vorschläge seien ein realistischer Weg hin zu einer baldigen und dauerhaften Verbesserung der katastrophalen Lebensbedingungen in dem Palästinensergebiet.

      Die militant-islamistische Hamas solle nie wieder im Gazastreifen regieren. Der ägyptische Plan sieht vor, dass der Wiederaufbau unter palästinensischer Verwaltung stattfindet. Zunächst soll ein Expertengremium beauftragt werden; später soll dann die palästinensische Autonomiebehörde die politische Kontrolle übernehmen. Für die Menschen sollen für die Zeit des Wiederaufbaus hunderttausende provisorische Unterkünfte im Gazastreifen errichtet werden.

      Auch islamische OIC-Organisation befürwortet Plan Ägyptens

      Vor den vier europäischen Staten hatte sich bereits die Organisation für Islamische Zusammenarbeit - OIC - für den Plan Ägyptens ausgesprochen. Vertreter der wichtigsten islamischen Staatengemeinschaft beschlossen dies bei einem Treffen im saudi-arabischen Dschidda. Der ägyptische Außenminister Abdelatty sagte anschließend, der Vorschlag seiner Regierung sei nun zu einem "arabisch-islamischen Plan" geworden. Der Organisation für Islamische Zusammenarbeit gehören 57 Staaten aus vier Kontinenten an. Sie versteht sich als kollektive Stimme der muslimischen Welt.

      Trump will Palästinenser umsiedeln

      Der ägyptische Vorstoß steht im Gegensatz zu einem heftig umstrittenen Plan von US-Präsident Trump. Dieser will den Gazastreifen unter amerikanischer Kontrolle wiederaufbauen lassen. Die dort lebenden Palästinenser sollen nach seinem Willen vor allem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden. Die Palästinenser selbst und die arabischen Staaten, aber auch viele westliche Länder lehnen dies ab. Israel unterstützt Trumps Plan dagegen.

    • WeltfrauentagTausende bei Demos für Gleichberechtigung

      Zum Internationalen Frauentag sind tausende Menschen für die Gleichberechtigung der Geschlechter auf die Straße gegangen.

      In Berlin forderten die Demonstrierenden unter anderem die Umverteilung von Sorgearbeit, Arbeitszeiten, die zum Leben passen, Entgeltgleichheit und gute Löhne. Finanzielle Unabhängigkeit und gerecht verteilte Sorgearbeit seien der Schlüssel zu echter Gleichstellung von Frauen, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Techen. Der Frauentag am 8. März ist seit 2019 in Berlin gesetzlicher Feiertag.

      Kundgebungen fanden auch in mehreren anderen Städten im In- und Ausland statt. So protestierten in Istanbul tausende Frauen gegen Ungleichheit und Gewalt gegen Frauen. In Polen wurde von Aktivisten direkt gegenüber dem Parlament in Warschau das erste Abtreibungs-Hilfszentrum des Landes eröffnet. In Italien beschloss das Parlament einen eigenständigen erschwerten Straftatbestand für Femizide.

    • BundestagAfD-Abgeordneter Wirth klagt gegen geplante Sondersitzungen

      Der AfD-Abgeordnete Wirth hat Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, um die geplanten Sondersitzungen des alten Bundestags zur Lockerung der Schuldenbremse zu verhindern.

      Er habe Antrag auf eine Eilentscheidung gestellt, erklärte Wirth. Die Klage trügen vier weitere AfD-Abgeordnete mit. Gestern hatte die AfD-Fraktion Bundestagspräsidentin Bas aufgefordert, die Sondersitzungen abzusagen und angekündigt, notfalls vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. AfD-Vize und Fraktionsjustiziar Brandner sagte der Deutschen Presse-Agentur, mit dem Schreiben an Bas wolle man dem Gericht zeigen, dass man versucht habe, das Thema gütlich zu klären. Wirths Vorgehen sehe er allerdings skeptisch.

      Die Sondersitzungen sind für den 13. und 18. März geplant. Im künftigen Parlament wäre die notwendige Zweidrittelmehrheit für eine Reform der Schuldenbremse im Grundgesetz ohne die AfD oder die Linke nicht mehr gegeben.

    • TrondheimKombinierer Geiger gewinnt Bronze-Medaille

      Bei der Weltmeisterschaft im norwegischen Trondheim hat Vinzenz Geiger die Bronze-Medaille in der Nordischen Kombination gewonnen.

      Der 27-Jährige aus Oberstdorf musste sich nur dem souveränen Sieger Jarl Magnus Riiber aus Norwegen und dessen Landsmann Jörgen Graabak geschlagen geben.

      Für Geiger war es bereits die vierte Medaille. Er hatte bereits Gold mit der Mannschaft gewonnen. Zudem nimmt er Silber aus dem Mixed-Team und Bronze vom ersten Einzel aus Trondheim mit nach Hause. Geiger war damit an allen Medaillen des deutschen Teams beteiligt. Bei der vergangenen WM hatte es viermal Silber für Deutschland gegeben.

    • DeutschlandAnhaltende Trockenheit lässt in vielen Regionen Waldbrandgefahr steigen

      Aufgrund der anhaltenden Trockenheit steigt in einigen Regionen Deutschlands die Waldbrandgefahr.

      Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, gilt in Teilen Brandenburgs und Berlins sowie am Alpenrand in Bayern die zweithöchste Warnstufe. Vielerorts seien die obersten Bodenschichten inzwischen stark ausgetrocknet. Die Behörden bitten Waldbesucher, vorsichtig zu sein und zum Beispiel keine Autos auf trockenem Gras abzustellen.

      Im Februar waren in Deutschland durchschnittlich 24 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - weniger als die Hälfte der üblichen Menge.

    • Lottozahlen13 - 25 - 26 - 27 - 41 - 44

      Die Lottozahlen: 13 - 25 - 26 - 27 - 41 - 44

      Superzahl: 5

      Spiel 77: 9 - 7 - 1 - 1 - 7 - 1 - 6

      Super 6: 2 - 4 - 5 - 4 - 7 - 8

      Die Angaben sind ohne Gewähr.

    • TarifstreitWarnstreiks bei Rheinbahn und an Flughäfen

      Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Rheinbahn in Düsseldorf und Umgebung zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen.

      Der Ausstand beginnt laut dem Unternehmen am Montagmorgen um drei Uhr. Betroffen ist demnach das gesamte Netz; es fahren keine U-Bahnen oder Straßenbahnen und nur wenige Buslinien. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr ist von den Streikmaßnahmen nicht betroffen.

      Im Zuge des Tarifstreits mit Bund und Kommunen hatte die Gewerkschaft Verdi zuvor bereits ebenfalls für Montag die Beschäftigten an elf Flughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die nächste Verhandlungsrunde steht Mitte März an. Verdi-Chef Werneke kündigte bis dahin weitere Arbeitskampfmaßnahmen an, etwa bei der Abfallentsorgung und den Wasserstraßen.

      Die Gewerkschaft fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt.

    • TarifstreitVerdi-Chef Werneke verteidigt Warnstreiks an Flughäfen

      Der Verdi-Vorsitzende Werneke hat die bevorstehenden Warnstreiks an elf deutschen Flughäfen verteidigt.

      Diese hatten Kritik hervorgerufen, weil davon am Montag hunderttausende Fluggäste betroffen sein werden. Der Gewerkschaftschef sagte der "Augsburger Allgemeinen", wenn es danach ginge, dürfte man nirgendwo streiken.

      Werneke stellte weiter klar, dass es bis zum Beginn der dritten Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen am 14. März verstärkt zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen werde. Dies gelte in der gesamten Breite des Öffentlichen Dienstes, von der Abfallentsorgung bis zu den Wasserstraßen.

      Die Gewerkschaft fordert für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Außerdem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.

    • TheaterOstdeutscher Regisseur und Intendant Wolfgang Engel ist tot

      Der Regisseur Wolfgang Engel, einer der bedeutendsten Theatermacher der DDR, ist tot.

      Er starb am Freitag im Alter von 81 Jahren. Das teilte eine Sprecherin des Theaters Leipzig unter Berufung auf Angaben der Familie mit. In Leipzig war er von 1995 bis 2008 Intendant.

      Direkt nach dem Abitur absolvierte Engel am Mecklenburgischen Staatstheater eine Schauspielausbildung. Bis 1974 war er dort Bühnenarbeiter, Schauspieler, Regieassistent und schließlich Regisseur. Am Staatsschauspiel in Dresden arbeitete er sich ab 1980 mit aktualisierten Klassiker-Fassungen und Heiner Müller-Werken in die erste Reihe der DDR-Regisseure vor. Unter anderem seine Inszenierung von "Warten auf Godot" sorgte in Dresden für einen Besucher-Ansturm. Engel avancierte zum Meister der politischen Metapher.

      Zum SED-Staat blieb er auf Distanz, den DDR-Nationalpreis lehnte der Regisseur 1989 ab. 2011 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Theaterpreis "Der Faust" geehrt.

      Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) würdigte Wolfgang Engel als einen großen Theatermann, der die deutschen Bühnen über Jahrzehnte mitgeprägt habe: „Nicht nur als einer der wichtigsten Regisseure der DDR, sondern nach dem Mauerfall auch im wiedervereinten Deutschland.“ Mit seiner Vorliebe für politische Autorinnen und Autoren habe er das Publikum bewegt.

      Die sächsische Kulturministerin Klepsch (CDU) sagte, mit Engel verliere der Freistaat Sachsen einen großen Theaterregisseur. Durch sein langjähriges Wirken auf verschiedenen Bühnen habe er regelmäßig das Publikum mit seinen Inszenierungen begeistert und große Verdienste für das Kulturland Sachsen erbracht.

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      Großer Regisseur und feiner Charakter – zum Tod von Wolfgang Engel (Audio)

    • WeltfrauentagPolitikerinnen fordern mehr Frauen in künftiger Bundesregierung

      Deutsche Politikerinnen fordern anlässlich des Weltfrauentages mehr Frauen in Politik und künftiger Regierung. Die SPD-Vorsitzende Esken verlangte von der Union und ihrer eigenen Partei zudem, schon in den Sondierungsgesprächen Frauen und ihre Themen zu beachten.

      Esken sagte der Zeitschrift "Stern", gäbe es mehr Frauen in der Politik, würde sich vieles ändern. Sie hätten Alltagsthemen wie die Zuverlässigkeit von Kitas, den Zustand von Schulen, aber auch Gewalt gegen Frauen stärker im Blick. Frauen orientierten sich mehr an der Sache. Einige Männer seien für das Politikgeschäft "einfach zu emotional". Esken forderte auch Parität im Parlament, damit sich darin die Realität abbilde: "Damit der Bundestag ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, müssen Frauen nicht nur den halben Kuchen bekommen, sondern die halbe Bäckerei".

      Süssmuth fordert Parität im neuen Kabinett

      Die frühere Bundestagspräsidentin Süssmuth appellierte an den möglichen künftigen Kanzler Merz, im neuen Kabinett Frauen und Männer gleichberechtigt zu berücksichtigen. Es gehe nicht darum, Frauen nur symbolisch einzubinden, sondern um ihre unverzichtbare Mitgestaltung an der Zukunft dieses Landes, sagte das CDU-Mitglied dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

      In Deutschland sind heute in zahlreichen Städten Demonstrationen und Aktionen für Gleichberechtigung geplant. Unter anderem in Berlin und Köln werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.

      Steinmeier: Gleichberechtigung stärkt Wirtschaft

      Gestern hatte Bundespräsident Steinmeier davor gewarnt, in traditionelle Rollenbilder zurückzufallen. In einer Rede im Schloss Bellevue sagte er, weltweit erweckten populistische Parteien den Eindruck, Gleichberechtigung sei eine fixe Idee progressiver Kräfte. Dabei sei sie kein Luxus, sondern stärke Wirtschaft und Sozialstaat.

      Schulze sieht keinen Grund zu feiern

      Bundesentwicklungsministerin Schulze äußerte sich anlässlich des Tages besorgt über die Lage der Frauen weltweit. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte sie, für Frauen und Mädchen gebe es heute keinen Grund zu feiern. Angriffe auf ihre Rechte hätten weltweit zugenommen, genau wie frauenfeindliche Politik, so die SPD-Politikerin. Zugleich werde die Finanzierung internationaler Projekte zur Stärkung von Frauen und Mädchen drastisch zurückgefahren, etwa durch den Stopp von US-Hilfen. Das sei brandgefährlich.

      Erstes Abtreibungshilfezentrum in Polen

      In der polnischen Hauptstadt Warschau eröffneten Frauenrechtsaktivistinnen heute das erste Abtreibungs-Hilfezentrum des Landes. Dort sollen Frauen bei medikamentösen Schwangerschaftsabbrüchen unterstützt werden. Polen hat eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas. Beihilfe zur Abtreibung kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Das Zentrum nutzt eine Gesetzeslücke, denn Frauen, die ihren Schwangerschaftsabbruch selbst vornehmen, etwa durch die Einnahme von im Internet bestellten Abtreibungspillen, machen sich nicht strafbar.

      Hören Sie zu diesem Thema auch einen ausführlichen Beitrag in unserem ”Wochenendjournal”.

      Und hier: ”Warum Frauen weiterhin benachteiligt sind” von Deutschlandfunk Kultur.

    • Verteidigung gegen RusslandUSA stoppen ukrainischen Zugang zu Satellitenbildern

      Die USA schränken ihre Unterstützung der Ukraine beim Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren weiter ein. Washington setzte den Zugang zu Satellitenbildern aus, die die Vereinigten Staaten von kommerziellen Anbietern erwerben und Kiew bislang über eine Plattform zur Verfügung stellten.

      Die Sperre bestätigten die Nationale Behörde für Geographische Aufklärung und das amerikanische Luft- und Raumfahrtunternehmen "Maxar Technologies". Der Zugang ukrainischer Nutzer auf das wichtigste Online-Portal für kommerzielle Satelliten-Bilddaten sei "vorübergehend unterbrochen", erklärte ein Sprecher der Behörde. Dies sei aufgrund einer Direktive der US-Regierung geschehen.

      Bilder zeigen russische Truppenbewegungen

      Die Satellitenbilder der USA sind für die Ukraine in der Verteidigung gegen Russland von entscheidender Bedeutung. Die ukrainischen Streitkräfte nutzen solche Aufnahmen, um russische Truppenbewegung zu beobachten und Schäden nach Luftangriffen festzustellen. Maxar Technologies hat eigenen Angaben zufolge Verträge mit der US-Regierung und Dutzenden von Verbündeten und Partnernationen. Jeder Kunde treffe seine eigenen Entscheidungen darüber, wie er diese Daten nutze und weitergebe, hieß es.

      Zuvor hatte US-Präsident Trump bereits die militärische Unterstützung der Ukraine und die Belieferung Kiews mit Geheimdienst-Informationen ausgesetzt. Damit soll der Druck erhöht werden, Gesprächen mit Russland über eine Waffenruhe zu führen. Von der Ukraine lag zunächst keine Stellungnahme vor.

      Hören Sie hier: ”Warum die geheimdienstlichen Informationen der USA kaum ersetzbar sind”

    • FriedensbewegungAtomwaffengegner warnen vor Ausweitung der nuklearen Abschreckung in Europa

      Atomwaffengegner haben vor einer Ausweitung der nuklearen Abschreckung in Europa gewarnt.

      Diese könne niemals eine verantwortliche oder nachhaltige Sicherheitsstrategie sein, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW und weiterer Initiativen. Die Normalisierung von Atomwaffen und die Schwächung der internationalen Sicherheitsarchitektur seien gerade heute ein Schritt in die falsche Richtung. Die Staaten sollten das internationale Regelwerk gegen Atomwaffen stärken, nicht schwächen.

      Frankreichs Präsident Macron hatte angeregt, auch europäische Verbündete unter den nuklearen Schutzschild seines Landes zu stellen. Hintergrund ist die Frage, ob der atomare Schutz durch die USA unter Präsident Trump noch zuverlässig gilt.

    • Dlf-InterviewEx-Botschafter Ischinger befürwortet "Kern-Europa der Sicherheit"

      Der langjährige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger, hat sich für ein "Kern-Europa der Sicherheit und Verteidigung" als zweite Säule des europäischen Projekts ausgesprochen.

      Derzeit sei die EU ein "Europa der Integration". Ein "Europa der Sicherheit" brauche aber andere Strukturen, sagte Ischinger im Deutschlandfunk. Es sei mit 27 Mitgliedsstaaten nicht zu schaffen, sondern anfangs nur mit einem Kern-Europa aus weniger Staaten. Denkbar sei es zudem nur zusammen mit Großbritannien und der Türkei. Die Türkei spiele zunehmend eine wichtige globalpolitische Rolle und werde auch von Russland durchaus ernstgenommen.

      "Nato muss am Leben erhalten werden"

      Die französischen Atomwaffen sehe er als Ergänzung zu jenen der USA, sagte der ehemelige Botschafter. Ischinger bezog sich damit auf den Vorschlag des französischen Präsidenten Macron, den atomaren Schutzschirm seines Landes auf die gesamte EU auszuweiten. Auch könne das "Europa der Sicherheit und Verteidigung" nur eine Ergänzung zur NATO sein, betonte Ischinger. "Wir müssen alles tun was wir können, um die NATO am Leben zu erhalten".

    • NahostEhemalige israelische Geiseln fordern dauerhaften Waffenstillstand

      In Israel haben mehr als 50 ehemalige Geiseln der Hamas Ministerpräsident Netanjahu aufgefordert, ein umfassendes Waffenstillstandsabkommen zu schließen und so die Freilassung der restlichen Gefangenen zu ermöglichen.

      In einem offenen Brief, der auf Instagram veröffentlicht wurde, warnen die Unterzeichner vor einer Rückkehr des Kriegs. Dies bedrohe das Leben derer, die sich noch in Händen der Terrororganisation befänden. Der Appell erfolgte, nachdem die Hamas ein Video der Geisel Matan Angrest veröffentlicht hatte.

      Von den am 7. Oktober 2023 insgesamt entführten 251 Personen werden immer noch 58 in Gaza festgehalten. 34 davon wurden von der israelischen Armee für tot erklärt. Ein Hamas-Sprecher betonte, man sei zur Freilassung aller israelischen Geiseln in Gaza bereit. Bedingung sei allerdings ein dauerhafter Waffenstillstand und ein Verbleib im Gazastreifen. Die Organisation regiert dort seit 2007.

    • Nach GerichtsurteilSüdkoreas Präsident Yoon aus Haft entlassen

      In Südkorea ist der vom Parlament entmachtete Staatspräsident Yoon aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

      Das zentrale Bezirksgericht in Seoul hatte zuvor den Haftbefehl gegen den 64-Jährigen aufgehoben und dies unter anderem mit Zweifeln an der Rechtmäßigkeit des Ermittlungsverfahrens begründet.

      Yoon hatte Anfang Dezember wegen eines Haushaltsstreits vorübergehend das Kriegsrecht in Südkorea ausgerufen und das Land damit in eine politische Krise gestürzt. Das Parlament stimmte daraufhin für die Absetzung des Präsidenten. Über seine tatsächliche Amtsenthebung muss das Verfassungsgericht in letzter Instanz befinden. Eine Entscheidung wird für Mitte März erwartet.

    • USATrump gründet Task Force für Fußball-WM 2026 mit ihm als Chef

      US-Präsident Trump hat die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in seinem Land zur Chefsache erklärt und eine Task Force ins Leben gerufen. Im Beisein von FIFA-Präsident Infantino unterzeichnete er in Washington ein entsprechendes Dekret. 

      Dem Arbeitsstab will der Präsident persönlich vorstehen. Für das Tagesgeschäft werde es allerdings einen Exekutivdirektor geben, erklärte das Weiße Haus. Die Task Force werde mit allen Ministerien und Behörden zusammenarbeiten, um sie bei der Planung und Organisation der Männer-WM und zudem der in diesem Sommer stattfindenden Klub-WM zu unterstützen.

      Infantino sagte, die beiden anstehenden Wettbewerbe des Fußball-Weltverbandes würden in den USA nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze schaffen, sondern auch "der ganzen Welt Freude und Glück bringen, und das ist definitiv unbezahlbar".

      Veranstalter der WM sind neben den USA Mexiko und Kanada. Es nehmen erstmals 48 Nationen teil. Infantino sagte, die WM werde der Austragung von drei Super Bowls pro Tag über einen ganzen Monat entsprechen. Trump sprach vom "größte Sportereignis der Geschichte". Er fügte hinzu, die derzeitigen Handelskonflikte mit den Co-Gastgebern Mexiko und Kanada würden der WM zugutekommen: Sie machten es viel spannender.

    • Deutsche Industrie- und HandelskammerUS-Zollpolitik: DIHK warnt vor "Gift für die deutsche Wirtschaft"

      Die Deutsche Industrie- und Handelskammer warnt vor gravierenden negativen Folgen der US-Zollpolitik.

      Der DIHK-Außenwirtschaftsexperte Treier sagte der Funke Mediengruppe, das ständige Hin und Her von Präsident Trump sei Gift für die international ausgerichtete deutsche Wirtschaft. Zudem drohten die USA an Glaubwürdigkeit als verlässlicher Handelspartner und sicherer Markt für ausländische Investoren zu verlieren. Der Ökonom kritisierte, Protektionismus und Handelskonflikte kosteten die Unternehmen Unsummen, gefährdeten Arbeitsplätze und untergrüben die dringend benötigte Planungssicherheit.

      US-Präsident Trump hatte zuletzt hohe Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko verhängt; kurz darauf wurden sie zum Teil wieder ausgesetzt. Es wird erwartet, dass er bald auch Zölle auf Einfuhren aus der Europäischen Union verhängt.

    • BalkanBosnien-Beauftragter Schmidt warnt vor Eskalation

      Der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, Schmidt, hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgefordert, ihren Blick verstärkt auf die Spannungen in dem Balkanstaat zu richten. Dem Präsidenten der autonomen serbischen Teilrepublik Republika Srpska, Dodik, und der serbischen Regierung in Belgrad müssten deutlich Grenzen aufgezeigt werden, forderte er.

      Mit dem Angriff auf die Souveränität und territoriale Integrität Bosnien-Herzegowinas sei eine rote Linie überschritten worden, sagte Schmidt im Deutschlandfunk. Dodik hatte am Mittwoch Gesetze unterzeichnet, mit deren Hilfe Polizei und Justiz des Zentralstaats von Bosnien und Herzegowina in der überwiegend von bosnischen Serben bewohnten Republika Srpska geschwächt werden sollen. Der Vorstoß zielt darauf ab, den Einfluss der Zentralregierung in dem Gebiet einzuschränken. Das bosnische Verfassungsgericht hatte das umstrittene Gesetz gestern zunächst aufgehoben.

      Haftstrafe für Dodik

      Zuvor war Dodik wegen Missachtung von Entscheidungen des Hohen Repräsentanten Schmidt in erster Instanz zu einem Jahr Haft verurteilt worden. In der Anklage hieß es, der Serben-Führer habe Schmidts Entscheidung, dass Urteile des gesamtstaatlichen Verfassungsgerichts auch in der Republika Srpska angewendet werden, nicht umgesetzt. Der Hohe Repräsentant repräsentiert die internationale Gemeinschaft und besitzt weitgehende Vollmachten. So kann er unter anderem sämtliche demokratische Einrichtungen überstimmen und Gesetze erlassen.

      Fragile Stabilität

      Angesichts der jüngsten Spannungen hat die EU-Mission Eufor eine vorübergehende Verstärkung ihrer Kräfte vor Ort angekündigt. Dabei handele es sich um eine proaktive Maßnahme, die darauf abziele, Bosnien und Herzegowina im Interesse aller seiner Bürger zu unterstützen, hieß es in einer Erklärung. Zur Anzahl der zusätzlichen Kräfte machte Eufor zunächst keine Angaben. Zudem kündigte die NATO an, dass Generalsekretär Mark Rutte am Montag die bosnische Hauptstadt Sarajevo besuchen werde.

      Bosnien-Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen von 1995 aufgeteilt in die kroatisch-bosnische Föderation Bosnien und Herzegowina und die Republika Srpska. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung in Sarajevo miteinander verbunden. Fast ein Drittel der 3,5 Millionen Einwohner Bosniens leben in der Serben-Republik, deren Gebiet fast die Hälfte des Balkanstaats ausmacht.

    • Kassenärzte-Chef"E-Patientenakte wird sich weiter verzögern" - Software- und Datenschutzprobleme

      Die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte wird sich nach Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung weiter verzögern.

      Der Vorsitzende Gassen sagte dem Redaktions-Netzwerk Deutschland, die "ePA" werde im April noch nicht bundesweit einsatzbereit sein. So fehle in den Testregionen in der Hälfte der Praxen, die mitmachen wollten, noch immer die dafür nötige Software. Außerdem müssten alle Sicherheitslücken geschlossen werden, die der "Chaos Computer Club" seinerzeit aufgedeckt habe. Anschließend sei zudem eine Bestätigung der Bundesdatenschutzbeauftragten erforderlich. Gassen betonte, vorher könne und dürfe es keine verpflichtende Einführung geben.

      Die elektronische Patientenakte wird seit Mitte Januar in Franken, Hamburg und in Teilen von Nordrhein-Westfalen getestet. Der bundesweite Start war ursprünglich für Februar geplant.

    • Vieldiskutiertes FotoSPD-Chefin Esken wählte seitlichen Platz am Tisch bewusst

      Die SPD-Vorsitzende Esken hat sich zu einem Foto aus dem Kanzleramt geäußert, das in sozialen Medien diskutiert wurde.

      Das Bild zeigt sie als einzige Frau an einem Tisch sitzend mit ihrem Kovorsitzenden Klingbeil, Bundeskanzler Scholz, dem CDU-Vorsitzenden Merz und CSU-Landesgruppenchef Dobrindt. Sitzordnung und Perspektive erweckten den Anschein, dass Esken neben der Männer-Runde etwas im Abseits saß.

      Dazu sagte sie nun der Zeitschrift "Stern", sie suche sich aus akustischen Gründen immer einen Platz links außen aus - das gelte auch in Talkshows oder Pressekonferenzen. Zur Begründung erklärte sie, dass sie nur auf dem rechten Ohr hören könne. Somit ermögliche ihr der Platz am linken Rand stets, allen Gesprächspartnern gut folgen zu können. Mit Blick auf anderslautende Vermutungen fügte Esken hinzu, sie sorge schon dafür, dass ihr zugehört werde.

    • USASouth Carolina: Häftling von Erschießungskommando hingerichtet

      Erstmals seit 15 Jahren ist ein Häftling in den USA von einem Erschießungs-Kommando hingerichtet worden.

      Die Exekution des 67-Jährigen fand in der Stadt Columbia im Bundesstaat South Carolina statt. Seinem Anwalt zufolge hatte er sich selbst für diese Form der Hinrichtung entschieden, weil er der sonst üblichen Verabreichung einer tödlichen Injektion nicht getraut und einen leidvollen Tod befürchtet habe. Der Mann war 2001 wegen zwei Morden verurteilt worden, die er gestanden hatte.

      Die Erschießung fand durch drei Freiwillige statt. Dabei wurde der Häftling auf einem Stuhl festgebunden und trug eine Kapuze. Sein Herz war als Ziel markiert worden.

    • New MexicoZweiter Maserntoter in den USA

      Im US-Bundesstaat New Mexico ist ein Mensch mit einer Maserninfektion gestorben. Die Person sei 40 Jahre alt und nicht geimpft gewesen, teilten die lokalen Behörden mit. Sie habe vor ihrem Tod keine medizinische Behandlung erhalten und sei erst danach positiv auf das Masernvirus getestet worden.

      Bislang ist unklar, ob der Todesfall mit einem Masernausbruch im nahegelegenen Texas zusammenhängt. Dort wurden laut BBC bislang fast 200 Infektionen gezählt. Ein Schulkind starb. Es war der erste Masern-Todesfall seit 2005.

      Auch in anderen Bundesstaaten wie New Mexico stiegen die Infektionszahlen zuletzt an, ebenso wie in Kanada. Daher hatten Experten angesichts sinkender Impfraten Alarm geschlagen. Der renommierte Kinderarzt und Infektiologe Paul Offit erklärte, die Masern seien der Vorbote einer bevorstehenden Gesundheitskrise. Ähnlich äußerten sich andere Mediziner.

      Gesundheitsminister und Impfkritiker Kennedy spricht über Vorteile der Impfung

      Der neue US-Gesundheitsminister Kennedy gilt als Impfkrititer. Er hatte erklärt, die Zahlen seien nicht ungewöhnlich. Es gebe jedes Jahr Masernausbrüche. Zuletzt äußerte sich Kennedy in einem Meinungsbeitrag für den Sender Fox News allerdings zu den Vorteilen der Masernimpfung. "Impfstoffe schützen nicht nur einzelne Kinder vor Masern, sondern tragen auch zur Immunität der Gemeinschaft bei und schützen diejenigen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können", schrieb Kennedy. Auf eine Empfehlung an Eltern, ihre Kinder gegen die potenziell tödliche Krankheit impfen zu lassen, verzichtete er dabei.

      Durch Impfungen waren die Masern nahezu ausgerottet. Infolge der Covid-Pandemie ging die Impfquote jedoch zurück, weil das Misstrauen gegenüber den Gesundheitsbehörden und Pharmaunternehmen wuchs.

    • AthenGriechenland: Regierung übersteht Misstrauensvotum

      In Griechenland hat die konservative Regierung von Ministerpräsident Mitsotakis ein Misstrauensvotum überstanden.

      Ins Athener Parlament eingebracht hatten es die oppositionelle sozialistische Pasok und die Linkspartei Syriza mit Blick auf das schwere Zugunglück vor zwei Jahren. Sie werfen der Regierung vor, wenige Tage nach der Katastrophe veranlasst zu haben, dass alle Spuren am Unfallort beseitigt werden. Damit seien auch mögliche Gründe für den Unfall verschleiert worden, so die Kritik.

      Ende Februar 2023 war ein Passagierzug auf dem Weg von Athen nach Thessaloniki frontal mit einem Güterzug zusammengeprallt. 57 Menschen kamen ums Leben. Die Hintergründe des Unglücks sind weiter unklar. Zuletzt war bereits ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt worden. Der Druck auf die Politik war zudem durch Proteste erhöht worden, die zum zweiten Jahrestag stattfanden.

    • EuroparatUngarn muss Bedingungen in Gefängnissen verbessern

      Der Europarat hat Ungarn aufgefordert, bis Dezember die Haft-Bedingungen in seinen Gefängnissen zu verbessern.

      Das Ministerkomitee in Straßburg teilte mit, Ungarn müsse darlegen, wie es bisherige Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte umsetzen werde. Der Gerichtshof hatte wiederholt festgestellt, dass die Gefängnisse des Landes überbelegt sind. Insassen müssten zudem melden können, wenn ihre Unterbringung gegen Grundrechte verstößt.

      Der Europarat kritisierte, Ungarn habe als Reaktion auf die Urteile zwar mehr Gefängnisse geschaffen, die Bedingungen in den Haft-Anstalten seien dadurch aber nicht besser geworden.

      Der Europarat ist ein von der EU unabhängiger Zusammenschluss aus 46 Staaten. Er setzt sich ein für den Erhalt von Demokratie und Menschenrechten und überwacht die Umsetzung von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

    • "Stand up for Science"Tausende Wissenschaftler protestieren in den USA gegen Einschnitte, Einflussnahme und Entlassungen

      In den USA haben tausende Forscher, Ärzte und Patienten für die Wissenschaftsfreiheit und gegen Einschnitte, Einflussnahme und Entlassungen durch die US-Regierung protestiert.

      Die Kundgebungen standen unter dem Motto "Stand up for Science". Nach Angaben des Magazins "Science" waren Veranstaltungen in mehr als 30 Städten geplant. Die Hauptkundgebung fand in der Hauptstadt Washington statt. Dort sagte der prominente Astronom Phil Plait, man sehe sich mit der mit Abstand wissenschaftsfeindlichsten Regierung konfrontiert, die es in den USA je gegeben habe.

      Nachrichtenagenturen veröffentlichten Bilder von Demonstrierenden auch aus New York, Pittsburgh und Atlanta. Eine Mit-Organisatorin sagte: "Science is under attack in the United States" (Die Wissenschaft steht in den USA unter Beschuss).

      Nicht nur gegen das Einfrieren von Mitteln

      Die "Washington Post" schrieb, den Demonstrierenden gehe es nicht nur darum, das Einfrieren von Geldern und die Kündigung von Wissenschaftlern, die für die Regierung tätig seien, rückgängig zu machen. Vielmehr wolle man sogar noch zusätzliche Mittel für die wissenschaftliche Forschung einfordern. Zudem müssten Initiativen für Diversität und Inklusion wieder in Kraft gesetzt werden. Und schließlich rufe man vor allem dazu auf, dass sich die Politik nicht länger in die Wissenschaft einmische.

      Solidarität im Ausland - etwa in Frankreich

      Im Ausland erhielten die Demonstrierenden Unterstützung. So zeigten sich etwa Forschende in Frankreich ausdrücklich solidarisch mit den Protesten. Namhafte Einrichtungen wie France Universités, das Centre National de la recherche scientifique und die Elite-Hochschule Sciences Po Paris schlossen sich der Bewegung an. Auch in Kanada, Österreich, der Schweiz und der Slowakei gab es Solidaritätskundgebungen.

      "Es geht um Denk- und Forschungsverbote"

      Der Journalist Christopher Weingart sagte in der Sendung "Forschung aktuell" im Deutschlandfunk, es gehe um Denk- und Forschungsverbote, um die Kontrolle der Wissenschaft in den USA. Die einzelnen Maßnahmen könne man kaum alle aufzählen. Die Wissenschaft erlebe massive Einschnitte, tausende von sehr kurzfristigen Entlassungen und ganze Behörden, die arbeitsunfähig gemacht worden seien.

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    • USANach Protesten gegen Gaza-Krieg: Regierung streicht Columbia Universität Millionenzuschüsse

      Die US-Regierung streicht der Columbia University in New York staatliche Zuschüsse in Höhe von 400 Millionen Dollar.

      Die Regierung wirft der Universität vor, jüdische Studierende nicht ausreichend geschützt zu haben. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Justiz- und des Bildungsministeriums hervor.

      Hintergrund sind die Proteste gegen den Gaza-Krieg an der Columbia University im vergangenen Jahr, bei denen Studenten unter anderem ein Gebäude besetzt hatten. Auch an anderen Universitäten waren Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg und die US-Unterstützung für Israel teilweise eskaliert.

      Präsident Trump hatte allen Bildungseinrichtungen in den USA mit der Streichung staatlicher Unterstützung gedroht, sollten diese "illegale Proteste" zulassen. Aufwiegler werde man verhaften oder im Falle einer anderen Staatsangehörigkeit des Landes verweisen.

    • WetterVerbreitet sonnig und mild

      Der Wetterbericht, die Lage: Ein Hochdruckgebiet über Südosteuropa sorgt für freundliches und sehr mildes, nachts gebietsweise frostiges Wetter.

      Die Vorhersage:
      Verbreitet sonnig bei Höchstwerten von 14 bis 21 Grad, an den Küsten etwas kühler. Morgen erneut heiter, gegen Abend im Südwesten und Süden erste kompakte Wolkenfelder. Temperaturen im Norden 10 bis 14, sonst 15 bis 20 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Montag im Norden und Nordosten heiter bis wolkig, im Rest des Landes dicht bewölkt. Südlich von Main und Mosel etwas Regen. 10 bis 18 Grad.

  • Freitag, 7.03.2025

    • SlowakeiLandesweite Proteste gegen Ministerpräsident Fico

      In der Slowakei haben erneut tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Fico demonstriert.

      Allein in der Hauptstadt Bratislava versammelten sich nach Schätzungen von Medien rund 10.000 Menschen, um gegen Ficos Ukraine-Politik zu protestieren.
      Der Linkspopulist hatte nach seinem Wahlsieg im Herbst 2023 direkte Waffenlieferungen aus Armeebeständen an das Nachbarland Ukraine gestoppt. Waffenverkäufe auf kommerzieller Basis gehen jedoch weiter.

      Die Demonstranten werfen der Regierung einen prorussischen Kurs vor und warnen vor einer außenpolitischen Isolation der Slowakei.

    • EuroparatUngarn muss Bedingungen in Gefängnissen verbessern

      Der Europarat hat Ungarn aufgefordert, bis Dezember die Haft-Bedingungen in Gefängnissen zu verbessern.

      Das Ministerkomitee in Straßburg teilte mit, Ungarn müsse darlegen, wie es bisherige Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte umsetzen werde. Der Gerichtshof hatte wiederholt festgestellt, dass die Gefängnisse des Landes überbelegt sind. Insassen müssten zudem melden können, wenn ihre Unterbringung gegen Grundrechte verstößt.

      Der Europarat kritisierte, Ungarn habe als Reaktion auf die Urteile zwar mehr Gefängnisse geschaffen, die Bedingungen in den Haft-Anstalten seien dadurch aber nicht besser geworden.

      Der Europarat ist ein von der EU unabhängiger Zusammenschluss aus 46 Staaten. Er setzt sich ein für den Erhalt von Demokratie und Menschenrechten und überwacht die Umsetzung von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

    • SyrienHinrichtungen und schwere Gewalt in umkämpfter Küstenregion - UNO-Gesandter äußert sich besorgt

      Der Syrien-Gesandte der Vereinten Nationen, Pedersen, hat sich besorgt über die neuen Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Anhängern des gestürzten Präsidenten Assad geäußert.

      Er rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Höchste Priorität habe der Schutz der Zivilbevölkerung.

      Truppen der syrischen Übergangsregierung hatten gestern einen großangelegten Einsatz gegen Anhänger Assads in der Provinz Latakia begonnen. Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den Kämpfen mindestens 140 Menschen getötet. Zudem seien Dutzende Alawiten von Sicherheitskräften hingerichtet worden. Die Küstenregion Latakia im Westen Syriens gilt als Hochburg der religiösen Minderheit, der auch Assad angehört.

    • "Stand up for Science"Tausende Wissenschaftler protestieren in den USA gegen Einschnitte, Einflussnahme und Entlassungen

      In den USA haben tausende Forschende, Ärzte und Patienten für die Wissenschaftsfreiheit und gegen Einschnitte, Einflussnahme und Entlassungen durch die US-Regierung protestiert. Die Kundgebungen standen unter dem Motto "Stand up for Science".

      Nach Angaben des Magazins "Science" waren Veranstaltungen in mehr als 30 Städten geplant, die Hauptkundgebung fand in der Hauptstadt Washington statt. Dort sagte der prominente Astronom Phil Plait, man sehe sich mit der mit Abstand wissenschaftsfeindlichsten Regierung konfrontiert, die es in den USA je gegeben habe.

      Nachrichtenagenturen veröffentlichten Bilder von Demonstrierenden auch aus New York, Pittsburgh und Atlanta. Eine Mit-Organisatorin sagte: "Science is under attack in the United States" (Die Wissenschaft steht in den USA unter Beschuss).

      Nicht nur gegen das Einfrieren von Mitteln

      Die "Washington Post" schrieb, den Demonstrierenden gehe es nicht nur darum, das Einfrieren von Geldern und die Kündigung von Wissenschaftlern, die für die Regierung tätig seien, rückgängig zu machen. Vielmehr wolle man sogar noch zusätzliche Mittel für die wissenschaftliche Forschung einfordern. Zudem müssten Initiativen für Diversität und Inklusion wieder in Kraft gesetzt werden. Und schließlich rufe man vor allem dazu auf, dass sich die Politik nicht länger in die Wissenschaft einmische.

      Solidarität im Ausland - etwa in Frankreich

      Auch im Ausland erhielten die Demonstrierenden Unterstützung. So zeigten sich etwa Forschende in Frankreich ausdrücklich solidarisch mit den Protesten. Namhafte Einrichtungen wie France Universités, das Centre National de la recherche scientifique und die Elite-Hochschule Sciences Po Paris schlossen sich der Bewegung an. Auch in Kanada, Österreich, der Schweiz und der Slowakei gab es Solidaritätskundgebungen.

      "Es geht um Denk- und Forschungsverbote"

      Der Journalist Christopher Weingart sagte in der Sendung "Forschung aktuell" im Deutschlandfunk, es gehe um Denk- und Forschungsverbote, um die Kontrolle der Wissenschaft in den USA. Die einzelnen Maßnahmen könne man kaum alle aufzählen. Die Wissenschaft erlebe massive Einschnitte, tausende von sehr kurzfristigen Entlassungen und ganze Behörden, die arbeitsunfähig gemacht worden seien.

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    • USAWegen Protesten gegen Gaza-Krieg - Neue US-Regierung streicht Columbia University in New York Zuschüsse von 400 Millionen Dollar

      Die neue US-Regierung streicht der Columbia University in New York staatliche Zuschüsse in Höhe von 400 Millionen Dollar.

      Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Justiz- und des Bildungsministeriums hervor. Die Regierung wirft der Universität vor, jüdische Studierende nicht ausreichend geschützt zu haben. Hintergrund sind die israelfeindlichen Proteste an der Columbia University im vergangenen Jahr, bei denen Studenten unter anderem ein Gebäude besetzt hatten. Auch an anderen Universitäten waren Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg und die US-Unterstützung für Israel teilweise eskaliert.

      Präsident Trump hatte allen Bildungseinrichtungen in den USA mit der Streichung staatlicher Unterstützung gedroht, sollten diese "illegale Proteste" zulassen. Aufwiegler werde man verhaften oder im Falle einer anderen Staatsangehörigkeit des Landes verweisen.

    • Ukraine-KriegTrump droht Russland mit Sanktionen

      US-Präsident Trump hat Russland mit neuen Sanktionen sowie mit Zöllen gedroht. Hintergrund sind die jüngsten massiven Angriffe des russischen Militärs auf Ziele in der Ukraine.

      Trump schrieb auf seinem Onlinedienst Truth Social, er erwäge wegen der Angriffe umfassende Bankensanktionen sowie Zölle gegen Moskau. Diese Maßnahmen würden gelten, bis eine Waffenruhe und eine "endgültige Friedensvereinbarung" erreicht seien, fügte er hinzu.

      Russland hatte erneut mehrere ukrainische Regionen beschossen. Die Angriffe mit mehr als 260 Drohnen und Raketen richteten sich nach ukrainischen Angaben gezielt gegen die Energieversorgung und insbesondere gegen die Strom- und Gasinfrastruktur.

      Die US-Regierung unter Trumps Vorgänger Biden hatte - ebenso wie die EU - bereits zahlreiche Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges verhängt, darunter individuelle Strafmaßnahmen ebenso wie diplomatische und vor allem wirtschaftliche Sanktionen.

      Hin und Her in Trumps Haltung zu Russland?

      Trump hatte zuletzt vor allem massiv Druck auf die Ukraine ausgeübt und zeitweise eine diplomatische Annäherung an Russland vorangetrieben. In Saudi-Arabien kam es zu direkten Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland über ein Ende des Krieges. Die Ukraine und die EU waren zunächst nicht beteiligt.

      Mehrfach vertrat Trump zudem Positionen, die der Haltung Moskaus entsprachen. So gab er dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj eine Mitschuld am russischen Angriffskrieg und bezeichnete ihn als Diktator. Zahlreiche Politiker, darunter Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock, warfen Trump daraufhin vor, die Realitäten zu verkennen und falsche Behauptungen zu verbreiten.

      Eklat im Weißen Haus, Stopp der Militärhilfe

      Zum Eklat kam es im Weißen Haus bei einem Treffen von Trump und Vizepräsident Vance mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Trump und Vance warfen Selenskyj fehlenden Respekt und fehlende Dankbarkeit gegenüber den USA vor. In der Folge setzte Trump die Militärhilfe für Kiew aus, auch die Versorgung mit US-Geheimdienstinformationen wurde auf Eis gelegt.

      Erneute Annäherung zwischen USA und Ukraine

      Inzwischen haben sich Washington und Kiew einander aber wieder angenähert. Delegationen aus den USA und der Ukraine wollen nach Angaben aus Washington in der kommenden Woche über eine Waffenruhe mit Russland beraten. Bei dem in Saudi-Arabien geplanten Treffen solle über Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und für eine erste Waffenruhe gesprochen werden, sagte der US-Sondergesandte Witkoff.

    • Fußball-BundesligaMainz siegt in Mönchengladbach

      Der 1. FSV Mainz 05 hat sich vorerst auf den dritten Tabellenplatz geschoben. Das Team von Trainer Bo Henriksen gewann zum Auftakt des 25. Spieltags mit 3:1 bei Borussia Mönchengladbach und liegt nach dem vierten Sieg in Serie weiter auf Champions-League-Kurs.

      Paul Nebel (39. Minute), Dominik Kohr (49.) und Nadiem Amiri (77.) trafen vor 51.700 Zuschauern für die Mainzer. Die Gladbacher, für die Stefan Lainer (73.) zwischenzeitlich verkürzte, kassierten die zweite Heimniederlage nacheinander und einen weiteren Rückschlag im Rennen um die Europapokalplätze.

    • Zum internationalen FrauentagBundespräsident Steinmeier kritisiert Rückschritte bei der Gleichberechtigung

      Bundespräsident Steinmeier hat anlässlich des internationalen Frauentages am Samstag vor einem Rückfall in traditionelle Rollenbilder gewarnt.

      In einer Rede im Schloss Bellevue sagte Steinmeier, viele Männer, oft auch junge Männer, suchten wieder verstärkt Halt in konservativen Geschlechtervorstellungen. Weltweit erweckten populistische Parteien den Eindruck, Gleichberechtigung sei eine fixe Idee progressiver Kräfte. Dabei sei sie kein Luxusproblem, sondern stärke Wirtschaft und Sozialstaat.

      Auch in Deutschland nehme die Frauenfeindlichkeit zu, vor allem im Internet. Der Bundespräsident beklagte zudem den gesunkenen Anteil weiblicher Abgeordneter im Bundestag. Der Frauenanteil im neu gewählten Bundestag liegt bei 32,4 Prozent. Vorher waren es 34,8 Prozent.

    • VerteidigungAuch Polen erwägt Rückzug aus Abkommen über Streumunition

      Nach Litauen erwägt auch Polen, aus den Abkommen zum Verbot von Landminen und Streumunition auszusteigen. Der polnische Regierungschef Tusk sagte in einer Rede vor dem Parlament, sein Land müsse jede Möglichkeit zur Verteidigung nutzen.

      Man könne dabei nicht auf Kritik von außen Rücksicht nehmen. Das Verteidigungsministerium solle den Ausstieg prüfen.

      Landminen werden im Boden vergraben und verstümmeln ihre Opfer häufig. Streumunition gilt als unpräzise, zudem detonieren viele der Sprengkörper beim Aufprall nicht. Menschenrechtsgruppen kritisieren beide Kampfmittel wegen ihrer langfristigen Folgen für die Zivilbevölkerung. Gestern war Litauen aus dem Übereinkommen zum Verbot von Streumunition ausgetreten.

      Wie Tusk weiter ankündigte, soll in Polen außerdem künftig jeder erwachsene Mann ein militärisches Training durchlaufen. Auch Frauen sollen diese Möglichkeit erhalten.

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      Bedrohung durch Russland - Litauen tritt aus Abkommen zum Streubomben-Verbot wieder aus

    • GesundheitMilliardendefizit bei gesetzlichen Krankenkassen

      Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr ein Milliardendefizit verbucht. Nach dem vorläufigen Finanzergebnis betrug es 6,2 Milliarden Euro, wie Bundesgesundheitsminister Lauterbach mitteilte.

      Grund dafür sei ein Anstieg um mehr als acht Prozent bei den Ausgaben für Leistungen. Insgesamt standen den Einnahmen der Kassen von gut 320 Milliarden Euro die Ausgaben in Höhe von knapp 327 Milliarden Euro gegenüber. Die Finanzreserven der Kassen lagen Ende 2024 noch bei 2,1 Milliarden Euro oder 0,08 Monatsausgaben. Dies entsprach nicht einmal mehr der Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben. 

      Lauterbach verwies in diesem Zusammenhang auf inflationsbedingt gestiegene Kosten für Personal und medizinische Leistungen. Außerdem bemängelte der SPD-Politiker, es sei in den vergangenen Legislaturperioden versäumt worden, das Gesundheitssystem insgesamt zu modernisieren. Der Anstieg der Ausgaben haben 2024 allein im Krankenhausbereich bei mehr als acht Milliarden Euro gelegen. Das entspreche einer Zunahme um fast neun Prozent.

    • TarifkonfliktVerdi ruft zum Warnstreik an elf deutschen Flughäfen auf - laut Verband 510.000 Passagiere betroffen

      Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag zu einem Warnstreik an elf deutschen Flughäfen aufgerufen. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste sollten ganztägig ihre Arbeit niederlegen.

      Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen. Betroffen sind der Mitteilung zufolge die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. Der 24-Stunden-Streik soll Verdi zufolge
      am Montag um Mitternacht beginnen.

      Verdi kündige den Warnstreik bewusst frühzeitig an, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen, hieß es. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Behle sagte, ohne Druck durch Arbeitskampfmaßnahmen werde es in den Verhandlungen keine Bewegung geben.

      Personal bei Flughafenbetreibern noch nach Tarifregeln des öffentlichen Dienstes beschäftigt

      Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Das gilt zum Beispiel für den Fraport-Konzern, der heute börsennotiert ist.

      Neben den Tarifbeschäftigten sollen auch die rund 23.000 Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienstleister, die unter anderem für den Check-in und die Gepäckabfertigung zuständig sind, die Arbeit niederlegen.

      Der stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Behle erklärte, die Beschäftigten an den Flughäfen leisteten eine unverzichtbare Arbeit für den reibungslosen Ablauf des Luftverkehrs und trügen für die Sicherheit aller Passagiere maßgeblich Verantwortung. "Auch sie verdienen eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen".

      Kein Betrieb am Haupstadtairport

      Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) stellt den Betrieb am Montag vollständig ein. Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte würden von den Streiks betroffen sein und könnten daher nicht stattfinden, erklärte der BER in einer Mitteilung.

      Der Betreiber von Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main kündigte massive Einschränkungen an. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen, sind aufgrund des Streiks ausgesetzt", teilte Fraport mit. "Ein Beginn der Reise in Frankfurt wird nicht möglich sein." Fraport bittet die Passagiere daher dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen.

      Verband der Luftverkehrswirtschaft übt Kritik

      Nach Angaben des Flughafenverbands ADV werden insgesamt mehr als 3.400 Flüge ausfallen. Rund 510.000 Passagiere könnten ihre geplante Reise dadurch nicht antreten. Mit dem Streik werde "ein ganzes Land vom Luftverkehr abgeschnitten", kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Beisel.

      Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hat die angekündigten Warnstreiks als unverhältnismäßig kritisiert. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Lang, sagte, die Gewerkschaft Verdi lege einen kompletten Verkehrszweig lahm, obwohl Flughäfen und Airlines selbst gar keine Tarifpartner seien. Der Lobbyverband forderte, dass vor einem Streik zumindest der Versuch einer Schlichtung unternommen werde. Lang meinte, die künftige Bundesregierung könne das in einem Streikgesetz regeln.

      Airlines prüfen Ersatzflugpläne

      Die Fluggesellschaften müssen nun prüfen, wie Ersatzflugpläne am Montag aussehen oder ob die meisten Verbindungen gestrichen werden müssen. Ähnlich wie bei jüngsten Streiks an den Flughäfen in Düsseldorf, Köln und München sei die Lufthansa betroffen, aber nicht Teil des Tarifkonflikts, sagte eine Sprecherin der größten deutschen Airline. "Das ist für unsere Kunden sehr bedauerlich."

      Freitag "Streiktag der Frauenberufe"

      Am Freitag waren die Beschäftigten in Kitas, Krankenhäusern, der Pflege und anderen sozialen Einrichtungen zum "Streiktag der Frauenberufe" aufgerufen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi blieben in zahlreichen Städten Kitas bis auf eine Notbetreuung geschlossen. In einer Vielzahl von Kliniken, darunter in Köln und Hamburg, legten Beschäftigte mit Beginn der Frühschicht die Arbeit nieder. In zahlreichen Städten sind Demonstrationen geplant.

      In der kommenden Woche findet in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde statt. Die Gewerkschaften Verdi, dbb Beamtenbund und Tarifunion fordern unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt.

    • Öffentlicher Dienst30.000 Menschen beteiligen sich an Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen

      An den bundesweiten Warnstreiks im Öffentlichen Dienst haben sich zehntausende Beschäftigte in Kitas und anderen sozialen Einrichtungen beteiligt.

      Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte, bundesweit seien mehr als 30.000 Menschen dem Aufruf gefolgt. Verdi hatte Berufsgruppen zum Ausstand aufgerufen, in denen besonders viele Frauen beschäftigt sind. Konkreter Anlass war der heutige Equal Pay Day, der auf das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen aufmerksam macht.

      In den aktuellen Tarifverhandlungen fordert Verdi unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr. Am kommenden Montag sollen an elf Flughäfen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste die Arbeit niederlegen. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt.

    • ParisAm Gare du Nord gefundene Weltkriegsbombe ist entschärft

      In Paris ist die am Gare du Nord gefundene Weltkriegsbombe entschärft worden.

      Wie die Behörden mitteilten, wird der Zugverkehr schrittweise wieder aufgenommen. Auch morgen könne es noch zu Einschränkungen kommen.
      Wegen des Fundes der Bombe waren heute etwa 500 Verbindungen im Fern- und Nahverkehr ausgefallen.

      Der Gare du Nord ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt Frankreichs und der meist frequentierte Bahnhof Europas.

    • "Equal Pay Day"Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer - Lohnlücke in Ostdeutschland deutlich kleiner

      Heute ist der sogenannte "Equal Pay Day", der "Tag des gleichen Lohns". Nach aktuellen Zahlen verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer. Der Lohnunterschied sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr aber um zwei Prozentpunkte.

      Das geht aus Zahlen der Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes, Ataman, hervor. Demnach betrug der Abstand 2023 noch 18 Prozent. Der unbereinigte Wert vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - unabhängig von Branche und Karrierestufe.

      Beim "bereinigten Gender Pay Gap" werden hingegen Verdienstunterschiede bei Männern und Frauen mit vergleichbaren Tätigkeiten und Qualifikationen gemessen. Hier liegt der Lohnunterschied unverändert bei sechs Prozent.

      "Frauen werden noch immer massiv diskriminiert"

      Ataman erklärte, man beobachte, dass Frauen am Arbeitsmarkt noch immer massiv diskriminiert würden. Damit Frauen in Deutschland gleich verdienten, müssten Jobs besser bezahlt werden, in denen vor allem Frauen arbeiten, ergänzte Ataman. Zitat: "Das gilt vor allem in den systemrelevanten Bereichen wie Kindererziehung, Pädagogik oder Pflege. Außerdem muss es möglich sein, Karriere zu machen, auch wenn man Kinder hat und in Teilzeit arbeitet. Das wird Frauen in Deutschland oft verwehrt."

      Unterschiede zwischen Ost und West

      Deutliche Unterschiede bei der Lohnlücke gibt es nach Angaben des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Schmachtenberg, zwischen Ost und West. In den ostdeutschen Bundesländern lag der unbereinigte Abstand der Gehälter zwischen Männern und Frauen bei fünf Prozent, in Westdeutschland bei 17 Prozent.

      Schmachtenberg betonte, in Ostdeutschland gebe es zwar weniger Tarifbindungen - dafür aber bessere Kinderbetreuungsangebote. Das zeige, dass ein Fehlen solcher Angebote ein wesentlicher Treiber der Ungleichheit sei.

      Auch Gewerkschaften und Verbände nutzten den Equal Pay Day, um auf die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern hinzuweisen.

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      Lohnlücke zwischen Männern und Frauen - Wenig Equality am Equal Pay Day

    • Berner Konvention als GrundlageEU stößt neue Regeln für leichtere Abschüsse von Wölfen an

      Die EU-Kommission plant, den Schutzstatus von Wölfen zu lockern und damit den Abschuss der Tiere zu erleichtern. Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte, die hohe Dichte an Wolfsrudeln stelle in einigen Regionen Europas inzwischen eine Gefahr für Nutz- und Weidetiere dar.

      Deshalb sollen Wölfe künftig nur noch einem "strengen" und nicht mehr einem "sehr strengen" Schutz unterliegen. Damit können die EU-Länder den Abschuss der Tiere erleichtern, müssen es aber nicht. Grundlage ist die sogenannte Berner Konvention des Europarates, deren Änderung am nun in Kraft trat. Das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten müssen der darauf aufbauenden Anpassung der EU-Gesetze noch zustimmen.

      Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir sowie Bundesumweltministerin Lemke begrüßten die Entscheidung. Eine angepasste Wolfspolitik komme der Weidetierhaltung und dem Artenschutz zugute. Der Deutsche Bauernverband sprach von einem überfälligen Schritt. Der Naturschutzbund NABU bezeichnete die geplante Neuregelung als reine Klientelpolitik ohne klar erkennbare Wirkung.

    • LondonSchuldsprüche im Prozess um russisches Spionagenetzwerk um den früheren Wirecard-Vorstand Marsalek

      Im Prozess um ein russisches Spionagenetzwerk um den früheren Wirecard-Vorstand Marsalek sind in London die Urteile gefallen.

      Zwei Frauen und ein Mann aus Bulgarien wurden wegen Spionage schuldig gesprochen. Sie sollen im Auftrag von Marsalek unter anderem amerikanische Militäreinrichtungen ausgespäht haben. Marsalek fungierte demnach als Vermittler zwischen dem russischen Geheimdienst und dem Anführer des Spionagerings. Den drei Verurteilten drohen Haftstrafen von bis zu 14 Jahren. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

      Der Österreicher Marsalek war in dem Prozess nicht angeklagt. Er wird im Zusammenhang mit der Insolvenz des Finanzdienstleisters Wirecard 2020 mit internationalem Haftbefehl wegen Betrugs gesucht und soll in Russland untergetaucht sein.

    • ThüringenRechtsextreme Gruppe "Knockout 51": Alle Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt

      Die Ermittlungen gegen thüringische Polizisten im Zusammenhang mit der rechtsextremen Kampfsportgruppe "Knockout 51" sind eingestellt worden.

      Wie das Landesinnenministerium mitteilte, ergaben die Untersuchungen keinen Hinweis auf Verbindungen von Polizeibeamten zu dem Netzwerk. Ermittelt hatte die Staatsanwaltschaft Gera in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt, der Bundesanwaltschaft und internen thüringischen Polizeistellen. Es bestand der Verdacht der Verletzung von Dienstgeheimnissen und der Strafvereitelung. Anlass war, dass Mitglieder von "Knockout 51" mit angeblichen Kontakten zur Thüringer Polizei geprahlt hatten.

      Die Neonazigruppe steht seit längerem im Visier der Justiz. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft wurden die Mitglieder für Angriffe auf Polizisten, Menschen mit Migrationshintergrund und Andersdenkende geschult. Dabei soll die Gruppe auch die Ermordung von Linksextremisten angestrebt haben.

    • Mission gescheitertPrivatfirma bestätigt: Mond-Lander Athena ist umgekippt

      Die Mondmission des kommerziellen Landers "Athena" ist gescheitert. Wie die US-Betreiberfirma "Intuitive Machines" mitteilte, ist der Lander beim Aufsetzen auf dem Erdtrabanten umgekippt. Die Batterien seien nun leer.

      Man gehe nicht davon aus, dass sie über die Solarmodule wieder aufgeladen werden könnten. Laut der Firma konnten einige bis dahin gesammelte Daten heruntergeladen werden. Die ursprünglich auf zehn Tage angesetzte Mission sei nun beendet. 

      "Athena" ist eine von mehreren Sonden zur Erkundung des Mondes. Ziel ist die Vorbereitung künftiger bemannter Mondmissionen der USA. An Bord der Sonde befindet sich unter anderem die in Deutschland entwickelte Drohne "Grace Hopper". Sie sollte sich hüpfend auf dem Mond fortbewegen und so dessen Oberfläche erkunden.

      Der "Athena" hatte am Freitag auf dem Mond aufgesetzt. Die Firma "Intuitive Machines" hatte bereits vor einem Jahr den Lander "Odysseus" zum Erdtrabanten geschickt. Auch dieser war bei der Landung umgekippt.

    • MurnauLebenslange Haft: Russe in Bayern wegen Mordes an zwei ukrainischen Soldaten verurteilt

      Im Prozess um zwei in Bayern getötete ukrainische Soldaten ist ein Russe zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt worden.

      Zudem stellte das Landgericht München eine besondere Schwere der Schuld fest. Der 58-Jährige hatte die beiden Ukrainer vergangenes Jahr im April in einer Klinik im oberbayerischen Murnau erstochen. Vorausgegangen war ein Streit über den Ukraine-Krieg. Die beiden Soldaten waren wegen Kriegsverletzungen in der Klinik behandelt worden.

    • Zollstreit mit USAWelthandelsorganisation mahnt zur Ruhe

      Die Welthandelsorganisation hat die Handelspartner im Zollstreit mit den USA zum Dialog mit Washington aufgerufen.

      Die Länder sollten die Bedenken der USA anhören, anstatt Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sagte die WTO-Generaldirektorin Okonjo-Iweala in Genf. Es bestehe kein Grund zur Panik. Die Drohungen sowie die erhobenen und zum Teil wieder gestoppten Zölle durch die USA bezeichnete sie als Störungen.

      Die von US-Präsident Trump verordneten Zölle gegen Mexiko, Kanada und China haben einen Handelskonflikt ausgelöst. Die betroffenen Staaten ergriffen Gegenmaßnahmen. Einige der Zölle schob Trump inzwischen wieder auf.

    • Nach der BürgerschaftswahlSPD und Grüne in Hamburg vereinbaren zweites Sondierungsgespräch

      In Hamburg haben SPD und Grüne fünf Tage nach der Bürgerschaftswahl erste Sondierungsgespräche über eine Fortsetzung ihres Bündnisses geführt. Nach zweistündigen vereinbarten beide Seiten ein weiteres Treffen.

      Die Delegationen von SPD und Grünen kamen im Kurt-Schumacher-Haus zusammen. Die Gespräche fanden im vertraulichen Rahmen statt. Anschließend sprachen die Landesvorsitzenden Leonhard (SPD) und Blumenthal (Grüne) gleichermaßen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre. Blumenthal betonte indes, man sei inhaltlich nicht ganz so weit gekommen wie gewünscht. Einen Termin für die zweite Sondierungsrunde gibt es noch nicht.

      Die Sozialdemokraten hatten die Wahl mit Bürgermeister Tschentscher als Spitzenkandidat mit 33,5 Prozent gewonnen. Die CDU hatte mit 19,8 Prozent die Grünen (18,5) als zweitstärkste Kraft abgelöst. Rechnerisch ist für die SPD eine Koalition mit beiden Parteien möglich. 

      SPD in Hamburg will nach den Grünen auch mit der CDU sondieren

      Tschentscher favorisiert zwar nach eigenen Angaben eine Fortsetzung von Rot-Grün, will aber die CDU "nicht nur aus den Augenwinkeln" heraus betrachten, wie er es formulierte. Dennoch ist die CDU aus seiner Sicht vor allem in Bezug auf Großstadt- und Zukunftsthemen eher die zweite Wahl, hatte er am Tag nach der Wahl gesagt. Mit den Grünen gebe es weitaus größere Überschneidungen.

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      Hamburg - SPD will mit den Grünen sondieren

    • Nach BundestagswahlGrüne stoßen zu Sondierungs-Gesprächen von Union und SPD hinzu - Dobrindt: brauchen noch Zeit

      Union und SPD haben mit den Grünen über die geplanten Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur beraten.

      Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, stießen die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Haßelmann und Dröge am Vormittag zu den laufenden Sondierungsgesprächen von Union und SPD hinzu. Diese benötigen für die Abstimmung im Bundestag über das milliardenschwere Finanzpaket die Unterstützung der Grünen oder der FDP. Dröge hatte gestern Vorbehalte geäußert.

      Die Partei "Die Linke" kündigte unterdessen an, juristische Schritte gegen die Abstimmung im Bundestag zu prüfen. Der Co-Fraktionsvorsitzende der Partei, Pellmann, sagte im Deutschlandfunk, seine Partei halte es für falsch, die Entscheidung von einem Bundestag treffen zu lassen, der de facto nicht mehr im Amt sei.

      Die Spitzen von Union und SPD rechnen damit, dass sich die Sondierungen noch hinziehen werden. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt sagte, man müsse davon ausgehen, dass auch das Wochenende noch genutzt werde.

    • SchuldenbremseAfD will Abstimmung des neuen Bundestages

      Gegen die geplanten Sondersitzungen des alten Bundestags zur Lockerung der Schuldenbremse regt sich Kritik.

      Die AfD verlangt eine Absage der für nächste und übernächste Woche geplanten Beratungen und will dies notfalls vor dem Bundesverfassungsgericht durchsetzen. Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Brandner forderte Parlamentspräsidentin Bas auf, den neugewählten Bundestag einzuberufen, nicht mehr den alten. Auch die Linke erwägt juristische Schritte. Im künftigen Parlament wäre eine notwendige Mehrheit für eine Lockerung der Schuldenbremse ohne die AfD oder die Linke nicht mehr gegeben. In Artikel 39 Grundgesetz heißt es, dass der Bundestag spätestens am dreißigsten Tage nach der Wahl zusammentritt. Das wäre am 25. März.

    • BitcoinTrump unterzeichnet Dekret: Wie die Krypto-Reserve in den USA funktioniert

      US-Präsident Trump hat die Bildung einer strategischen Reserve für Digitalwährungen angeordnet. Diese soll auch den Bestand der Kryptowährung Bitcoin enthalten, der sich schon in der Hand der US-Regierung befindet - etwa durch Beschlagnahmungen bei Kriminellen.

      Dem amerikanischen Digitalwährungs-Beauftragten Sacks zufolge werden das Handels- und das Finanzministerium sich weitere Bitcoin für diese Reserve beschaffen dürfen - ohne Kosten für die Steuerzahler. Wie dies in der Praxis funktionieren soll, blieb zunächst unklar.

      Sacks zufolge sind schätzungsweise 200.000 Bitcoin im Besitz der US-Regierung. Bei einem Kurs etwa 89.000 Dollar pro Bitcoin würde das einem Wert von fast 18 Milliarden Dollar entsprechen. Die Höchstmenge der Bitcoin-Einheiten ist auf 21 Millionen begrenzt - mehr soll es nicht geben. Davon wurden bereits rund 20 Millionen geschürft. Die von Sacks genannte Menge würde demnach ein Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoins ausmachen.

      Auch andere Digitalwährungen sollen in eine Reserve einfließen

      Zudem sollen demnach in einem weiteren Bestand andere Digitalwährungen gelagert werden. Die US-Regierung werde aber nicht aktiv nach Wegen suchen, diese Bestände auszubauen, hieß es. Trump hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass er auch vier weitere Kryptowährungen zur strategischen Währungsreserve der USA hinzufügen wolle. Er nannte dabei Ethereum sowie Ripple (XRP), Solana und Cardano.

      Der Bestand soll als sogenannte strategische Reserve für Krisenzeiten dienen, so wie die USA beispielsweise eine strategische Ölreserve haben, wie Deutschlandfunk-Wirtschaftsredakteur Mischa Erhardt berichtet. Diese sei nicht vergleichbar mit einer Währungsreserve, die dazu diene, den Wert der nationalen Währung zu erhalten.

      Der Republikaner war im US-Präsidentschaftswahlkampf finanziell von Vertretern der Branche unterstützt worden. An Trumps Engagement für Kryptowährungen gibt es auch Kritik, weil er selbst Geschäftein dem Bereich macht. Unter Trumps Vorgänger Biden fuhren die Behörden noch einen restriktiveren Kurs, unter anderem aus Sorge vor Geldwäsche und Betrug.

      Details zu US-Bitcoin-Reserve: Ernüchterung bei Anlegern

      Die ersten Details zur US-Reserve für Digitalwährungen sorgen bei Anlegern an den Kryptomärkten zunächst ein Stück weit für Ernüchterung. Die Investoren hatten gehofft, Trump würde einen Plan zum aktiven Kauf von mehr Bitcoin und anderen Kryptowährungen ankündigen. Der Bitcoin-Kurs fiel wieder unter die Marke von 90.000 US-Dollar und notierte zuletzt bei knapp 89.000 Dollar. 

      Der Finanzmarktexperte Florian Heider rechnete nicht mit Auswirkungen des Schritts auf den globalen Finanzmarkt. Kryptowährungen seien nach wie vor eine Nische, sagte der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE im Deutschlandfunk. Vielmehr bestehe der Sinn von Kryptowährungen oft darin, das bestehende Finanzsystem zu umgehen.

      Der Schritt der US-Regierung habe vor allem nationale Gründe. Heider sprach von einer Signalwirkung. Die Trump-Regierung befinde sich im Umfeld wichtiger Gründer aus der Tech-Branche, zudem habe der Präsident persönliche Interessen. Mit ihrem Schritt stabilisiere die US-Regierung den Bitcoin-Kurs – denn andernfalls hätte sie die beschlagnahmte Kryptowährung nach dem Abschluss der damit verbundenen Strafverfahren verkaufen müssen.

      Hör-Tipp

      Bitcoin: Ein Kryptowert entzweit die Finanzwelt

    • SyrienBerichte über 130 Tote bei Kämpfen im Westen

      In Syrien haben Truppen der Übergangsregierung einen großangelegten Kampfeinsatz gegen bewaffnete Anhänger des gestürzten Machthabers Assad begonnen.

      Wie das Verteidigungsministerium in Damaskus mitteilte, wurden zusätzliche Kräfte in die Küstenregion um Latakia und Tartus geschickt. Demnach waren Artilleriegeschütze, Panzer und Raketenwerfer im Einsatz. Nach Angaben von Aktivisten wurden bei den Kämpfen binnen eines Tages inzwischen etwa 130 Menschen getötet. Beide Seiten hätten Hinrichtungen durchgeführt, hieß es. Die Regierung habe ein Gebiet entlang der Mittelmeerküste nicht mehr unter Kontrolle.

      Die Gegend um Latakia gilt als Hochburg der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört.

    • WirtschaftBruttoinlandsprodukt im Euroraum steigt

      Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im vergangenen Jahr gewachsen.

      Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2024 um 0,9 Prozent, wie das EU-Statistik-Amt Eurostat mitteilte. Ursprünglich war ein Wachstum von 0,7 Prozent vorausgesagt worden. Grund sind stark verbesserte Zahlen im letzten Quartal.

      In diesem Zeitraum wuchs die Wirtschaft in den meisten EU-Ländern, während sie in Deutschland um 0,2 Prozent schrumpfte.

    • StaatsanwaltschaftTodesfahrt von Mannheim: Täter wollte sich von Polizei erschießen lassen

      Nach der tödlichen Autofahrt durch eine Fußgängerzone in Mannheim hat die dortige Staatsanwaltschaft weitere Details zum Täter bekanntgegeben.

      Demnach wollte sich der Mann nach der Tat von der Polizei erschießen lassen. Dazu habe er Polizisten nach seiner Festnahme aufgefordert, erklärte eine Sprecherin der Behörde. Kurz vor seiner Festnahme hatte sich der 40-Jährige mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen.

      Bei dem Täter handelt es sich um einen Deutschen. Er war am vergangenen Montag durch eine Mannheimer Fußgängerzone gefahren und hatte zwei Menschen getötet. 14 Personen wurden verletzt, einige schwer. Bereits kurz nach der Fahrt war bekannt geworden, dass der Mann psychisch krank ist. Zudem gibt es Hinweise auf eine rechtsextreme Vergangenheit. Dennoch geht die Polizei bislang nicht von einem politischen Motiv aus.

    • Entwicklungsbehörde USAIDUS-Regierung muss Zahlungen an Hilfsorganisationen freigeben

      Die US-Regierung muss einen Teil der Gelder für Hilfsorganisationen freigeben, die mit der Entwicklungsbehörde USAID vereinbart wurden.

      Ein Bundesrichter setzte nun eine Frist bis Montag, nachdem das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten in dieser Sache das Ersuchen der Klagenden weitgehend unterstützt hatte. Es handelt sich um Schulden der Regierung bei Partnerorganisationen von USAID und des Außenministeriums in Höhe von zwei Milliarden Dollar.

      Präsident Trump hatte diese Zahlungen am ersten Tag seiner Amtszeit eingefroren. Er stellt die Arbeit der Entwicklungsbehörde grundsätzlich infrage. USAID wurde 1961 von Präsident Kennedy gegründet. Die Institution leistet in mehr als 100 Ländern Katastrophen-, Nahrungs- und Entwicklungshilfe.

    • Bundesamt für Migration und FlüchtlingeZahl der Asylanträge zu Jahresbeginn um 43 Prozent gesunken

      In Deutschland sind zu Jahresbeginn deutlich weniger Asylanträge gestellt worden.

      Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mitteilte, lag die Zahl der Asylanträge im Januar und Februar bei insgesamt knapp 27.000. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um rund 43 Prozent. Die meisten Antragsteller stammten aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Bundesinnenministerin Faeser erklärte, die Zahlen zeigten, wie stark die irreguläre Migration durch konsequentes Handeln zurückdrängt werde. Laut Ministerium wurden zu Beginn des Jahres auch 30 Prozent mehr Menschen abgeschoben als Anfang 2024.

    • Geplante GrundgesetzänderungFinanz-Pläne von Union und SPD: moralisch verwerfliches Verfahren, aber juristisch in Ordnung?

      Die Finanzierungspläne von Union und SPD für Verteidigung und Infrastruktur sorgen weiter für politische Diskussionen. Die Parteien wollen über die dafür notwendige Grundgesetzänderung noch im alten Bundestag abstimmen lassen. Denn im neu gewählten Parlament kommen "Die Linke" und die AfD zusammen auf eine Sperrminorität. Beide Parteien stellen bereits juristische Schritte in Aussicht.

      Die Partei "Die Linke" erwägt, das Bundesverfassungsgericht einzuschalten. Der Co-Fraktionsvorsitzende Pellmann sagte im Deutschlandfunk, man prüfe derzeit, mit welcher Art von Streitverfahren das möglich sei. Seine Partei halte es für falsch, die Entscheidung von einem Bundestag treffen zu lassen, der de facto nicht mehr im Amt sei. Das sei ein "Missbrauch der alten Mehrheiten". Pellmann argumentiert zudem, das das bereits verabschiedete Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro völlig ausreichend sei.

      Die AfD hat bereits angekündigt, eine Klage vor dem Verfassungsgericht zu prüfen. Es gebe eine ganze Reihe verfassungsrechtlicher Bedenken, ob der 20. Bundestag in der angedachten Form überhaupt über eine solche langfristige, haushalterische Bindung des 21. Bundestages entscheiden dürfe, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Baumann.

      Die Grünen lassen ihre Zustimmung zum Finanzpaket von Union und SPD noch offen. Co-Fraktionschefin Dröge erklärte, ihre Partei habe noch eine Reihe von Fragen. Es sei womöglich klüger, eine grundsätzlichere Reform der Schuldenbremse anzugehen.

      Früherer Verfassungsrichter Di Fabio: Altes Parlament bis zur Neu-Konstituierung voll handlungsfähig

      Der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht, Di Fabio, ist mit Blick auf ein mögliches Verfahren in Karlsruhe skeptisch. Es sei unter Verfassungsrechtlern unumstritten, dass der alte Bundestag nach der Wahl innerhalb der 30-Tage-Frist bis zu seiner Neukonstituierung voll handlungsfähig sei. "Der Bundestag ist nicht beschränkt in seiner Kompetenz, auch was Verfassungsänderung angeht." Zudem liege es im Ermessen der Parlamentspräsidentin, ob sie die Abstimmung über die Grundgesetzänderung zulasse. Die Argumentation mit einer politischen Notlage etwa hält der Rechtsexperte vor dem Hintergrund der derzeitigen Krisen für vertretbar.

      Auch der frühere Präsident des höchsten deutschen Gerichts, Papier, hält es für verfassungsgemäß, eine Änderung der Schuldenregeln im Grundgesetz vom noch amtierenden Bundestag beschließen zu lassen. In den Zeitungen der Funke Mediengruppe verwies er auf Artikel 39 des Grundgesetzes, wonach die Wahlperiode mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages endet. "Der jetzt amtierende Bundestag ist also noch in vollem Umfang demokratisch legitimiert", betonte Papier.

      Der Bundestag wird sich am 13. und 18. März mit den von Union und SPD vereinbarten Vorhaben befassen. Dabei geht es neben der geplanten Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben um das angestrebte Sondervermögen von bis zu 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur.

    • US-Regierung"Skalpell statt Axt": Trump mahnt Musk zu Umsicht bei Personalabbau in Behörden

      US-Präsident Trump hat seinen Berater Musk bei den Kürzungen in den Bundesbehörden zu Augenmaß aufgefordert.

      Er schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social, es sei notwendig, den Apparat zu verkleinern. Doch sei es ebenso wichtig, "die besten und produktivsten" Leute zu behalten. Die Entscheidung liege bei den Ministern. Gefordert sei - so Trump wörtlich - Skalpell statt Axt.

      Es ist das erste Mal, dass Trump dem Tech-Multimilliardär und dessen Regierungsabteilung für staatliche Effizienz - Doge - öffentlich Grenzen beim massiven Kosten- und Personalabbau im Staatsapparat setzt.

      Gegen die von Musk angestoßenen radikalen Kürzungen und Massenentlassungen staatlicher Bediensteter sind inzwischen auch dutzende Klagen anhängig.

    • Ausgebliebene RestitutionKnobloch kritisiert Bayerische Staatsgemäldesammlungen für Umgang mit NS-Raubkunst

      Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Knobloch, hat sich entsetzt geäußert über den Umgang der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit NS-Raubkunst. Das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit von Politik und Museen in Sachen Restitution sei erschüttert, schrieb Knobloch in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung".

      Knobloch nannte es unerträglich, dass 80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus auch nur der Verdacht bestehe, dass Nachkommen der einstigen Besitzer der von den Nazis geraubten Kunstwerke hingehalten würden. Sie rief die Verantwortlichen auf, nun "schnellstmöglich Klarheit" zu schaffen. Dass der Bayerische Landtag nun einstimmig entsprechende Maßnahmen beschlossen hat, begrüßte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern als einen ersten "unerlässlicher Schritt".

      Arbeitskreis Provenienzforschung rät zur Besonnenheit

      Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge wurden die Nachfahren von enteigneten Kunstbesitzern bisher nicht über NS-Raubkunst im Besitz der Staatsgemäldesammlungen informiert. Dabei soll die Herkunft der rund 200 geraubten Kunstwerke teils schon jahrelang bekannt sein. Die Museen wiesen die Vorwürfe zurück.

      Der Arbeitskreis Provenienzforschung rät in der Debatte zur Besonnenheit. Eine offene und kritische Auseinandersetzung mit dem Umgang der Museen mit NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern und deren Restitutionspraxen sei notwendig, richtig und wichtig, betonte der Verein. In einer Mitteilung verwies er gleichzeitig auf schwierige Rahmenbedingungen der Provenienzforschung, etwa "prekäre Arbeitsbedingungen" und "infrastrukturelle Mängel". Damit müsse man sich auch beschäftigen, um die Herausforderungen realistisch bewerten und nachhaltig bewältigen zu können.

      Weitere Informationen:

      Haben Museen die Herkunft von NS-Raubkunst verschleiert?

    • Evangelische KircheDarmstädter Michaelsgemeinde wird nach Antisemitismus-Eklat auf Weihnachtsmarkt geschlossen

      Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau schließt bis auf Weiteres die Darmstädter Michaelsgemeinde.

      Dort hatte eine Palästina-Solidaritätsgruppe im vergangenen Dezember auf einem Weihnachtsmarkt antisemitische und antiisraelische Symbole angeboten. In der Folge waren mehrere Strafanzeigen gegen die Gemeinde und die Kirche erstattet worden, auch die Landeskirche selbst hatte Anzeige erstattet. Dem Pfarrer der Gemeinde war in der Folge die Ausübung seines Amtes untersagt worden. Die Gemeindemitglieder können für Gottesdienste oder Seelsorge die Nachbargemeinden aufsuchen.

      Auf dem Weihnachtsmarkt hatte die Gruppe "Darmstadt4Palestine" Kennzeichen der verbotenen Terrororganisation Hamas, wie das rote Dreieck, und den Slogan "From the river to the sea", der die Auslöschung Israels fordert, ausgelegt.

    • Weltverband WTASchwangere Tennis-Profis bekommen bezahlten Mutterschutz - finanziert von saudischem Staatsfonds

      Im Frauen-Tennis hat der Weltverband WTA einen Mutterschutz für Spielerinnen eingerichtet. Finanziert wird er von einem saudischen Staatsfonds. Diesem werfen Kritiker "Sportswashing" vor.

      Wie die WTA am Rande des US-Master-Turniers in Indian Wells bekanntgab, können Tennisspielerinnen während und nach einer Schwangerschaft finanziell bis zu einem Jahr lang finanziell unterstützt werden. Zudem gibt es Zugang zu Kinderwunsch-Programmen. Der Mutterschutz wird demnach von dem saudi-arabischen Investmentfonds PIF finanziert und gilt rückwirkend vom 1. Januar an. Wie hoch die finanzielle Unterstützung ist und welche Voraussetzungen die Frauen erfüllen müssen, wurde nicht mitgeteilt. Es hieß lediglich, theoretisch könnten rund 300 Spielerinnen die Finanzhilfen in Anspruch nehmen.

      Zurück nach der Schwangerschaft

      Hintergrund ist, dass sich Spitzensport und Familienplanung auch im Tennis nur schwer vereinbaren lassen und eine Elternschaft mit starken finanziellen Einbußen verbunden ist. In den vergangenen Jahren gab es zunehmend Spielerinnen, die nach einer Schwangerschaft zurück auf die Tour kamen und ihre Karrieren als Tennis-Profis fortsetzten - so etwa die ehemalige deutsche Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber oder die ehemaligen Weltklassespielerinnen Serena Williams, Naomi Osaka und Kim Clijsters. 

      Der saudi-arabische Fonds PIF investiert bereits seit längerem im Spitzen-Tennis. Menschenrechtsorganisationen werfen Saudi-Arabien vor, mit sogenanntem "Sportswashing" von der schwierigen Menschenrechtslage in dem Land ablenken zu wollen.

    • GroßbritannienMitbegründer der Punkband "The Damned": Brian James ist tot

      Der britische Gitarrist Brian James ist im Alter von 70 Jahren gestorben.

      Dies teilte seine Familie mit. James war im Jahr 1976 Mitbegründer der Gruppe "The Damned", die als eine der einflussreichsten und wichtigsten Punkbands gilt. Ihre Debutsingle "New Rose" war die erste britische Platte dieser musikalischen Bewegung überhaupt. In den 1980er Jahren war James auch mit der Band "Lords Of The New Church" erfolgreich.

    • EU-SondergipfelEinigkeit bei Aufrüstung, Abweichler bei Ukraine-Hilfe: Was in Brüssel beschlossen wurde

      Die Europäische Union reagiert auf den außenpolitischen Kurswechsel der USA unter Präsident Trump. Bei einem Sondergipfel in Brüssel verständigten sich die Staats- und Regierungschefs auf eine Aufrüstungsinitiative. In der Ukraine-Politik fand die EU dagegen keine gemeinsame Linie. Ein Überblick.

      In einer Abschlusserklärung des Sondergipfel fordern die 27 Mitgliedsstaaten die EU-Kommission auf, zeitnah Vorschläge für eine Wiederbewaffnung vorzulegen und eine Änderung des EU-Stabilitätspakts auszuarbeiten. Künftig sollen Verteidigungsausgaben nicht mehr auf dessen Schuldengrenze angerechnet werden. Ziel ist es, insgesamt fast 800 Milliarden Euro zu mobilisieren. Unter anderem soll die Europäische Investitionsbank (EIB) ihre Regeln für die Kreditvergabe so ändern, dass mehr Investitionen in Rüstungsprojekte gefördert werden können. 

      EU-Gipfel beschließt Ukraine-Erklärung ohne Ungarn

      Gegen den Widerstand Ungarns einigten sich die 26 übrigen Länder zudem auf die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine und forderten einen dauerhaften Frieden. In einer Erklärung verurteilten sie erneut den russischen Angriffskrieg und bekundeten dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj volle Rückendeckung für das Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens. Sie bekräftigten, dass es keine Friedenslösung über die Köpfe der Ukrainer und der Europäer hinweg geben könne.

      Der ungarische Regierungschef Orban weigerte sich als einziger, die Ukraine-Erklärung mitzutragen. Orban hatte den anderen Europäern vorab im Onlinedienst X vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine verlängern zu wollen. Er hingegen wolle wie US-Präsident Trump den „Frieden“. Orban schrieb von einem „transatlantischen Graben zwischen der Mehrheit Europas und den USA“.

      Ökonom Vöpel: "EU hat Handlungsfähigkeit bewiesen"

      Der Ökonom Henning Vöpel vom Thinktank "Centrum für europäische Politik" sagte im Deutschlandfunk, auf dem Gipfel habe die EU bewiesen, dass sie unter Druck handlungsfähig sei. Es sei ein gutes Signal gewesen, dass man das eigene Schicksal selbst in die Hand nehme. Kurzfristig gehe es mit Blick auf die Ukraine darum, die ausfallenden US-Hilfen zu ersetzen. Ziel sei, dass die Ukraine keinen Diktatfrieden hinnehmen müsse. Langfristig gehe es dann darum, die eigene Verteidigungsfähigkeit aufzubauen - möglicherweise auch unabhängig von der NATO.

      Weiterführende Informationen

      Sicherheit in Europa - Nach EU-Sondergipfel zu Ukraine und Verteidigung

      Einigung auf 800-Milliarden-Euro-Programm für Verteidigung

    • WetterSonnig und mild

      Das Wetter: Nachts meist klar, örtlich Nebel. Tiefstwerte plus 6 bis minus 4 Grad. Am Tag nach Nebelauflösung erneut viel Sonne. Temperaturen 14 bis 20 Grad, an den Küsten etwas kühler.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Sonntag verbreitet heiter. Gegen Abend im Süden kompakte Wolkenfelder. Im Norden 10 bis 14, sonst 15 bis 20 Grad.

  • Donnerstag, 6.03.2025

    • Gipfel-BeschlussEU-Staaten wollen Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen - Ungarn gegen gemeinsame Position zur Ukraine

      Der EU-Sondergipfel in Brüssel hat die Absicht der 27 Regierungen betont, die Rüstungsausgaben sehr schnell zu erhöhen. Die Kommission wird in der gemeinsam verabschiedeten Abschlusserklärung aufgefordert, eine Änderung des EU-Stabilitätspakts auszuarbeiten, um Verteidigungsausgaben nicht mehr anzurechnen.

      Details wurden zunächst nicht genannt. Insgesamt sollen die Möglichkeiten ausgeweitet werden, mehr Verteidigungsausgaben auf nationaler Ebene zu ermöglichen. Allerdings müsse man dabei auf die nationale Schulden-Tragfähigkeit der einzelnen Staaten achten, hieß es. Man nehme zur Kenntnis, dass die EU-Kommission ein neues Finanzierungsinstrument vorlegen will, mit dem EU-Staaten bis zu 150 Milliarden Euro an Krediten zur Verfügung gestellt werden - abgesichert durch den EU-Haushalt. Zudem wird begrüßt, dass die Europäische Investitionsbank den Ausbau der europäischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie unterstützen will.

      Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte zuvor eine Lockerung der EU-Schuldenregeln vorgeschlagen und weitere Anreize zur Steigerung der nationalen Verteidigungsausgaben. Insgesamt will sie bis zu 800 Milliarden Euro zur Verteidigung gegen Russland mobilisieren. Hintergrund ist das vorläufige Aus für die US-Militärhilfen an die Ukraine sowie die Annäherung von US-Präsident Trump an den russischen Staatschef Putin.

      Unterstützung für Kiew - ohne Budapest

      Gegen den Widerstand Ungarns einigten sich die 26 anderen Länder in einer zweiten Erklärung auf die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine. Sie verurteilten erneut den russischen Angriffskrieg und bekundeten der Ukraine volle Rückendeckung für das Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens. Es könne keine Friedenslösung ohne die Ukraine und die Europäer geben. Zum Auftakt des Gipfels waren die Staats- und Regierungschefs mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zusammengekommen.

      Der ungarische Regierungschef Orban weigerte sich als einziger, die Ukraine-Erklärung mitzutragen. Orban hatte den anderen Europäern vorab im Onlinedienst X vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine verlängern zu wollen. Er hingegen wolle wie US-Präsident Trump den "Frieden". Orban schrieb wörtlich von einem "transatlantischen Graben zwischen der Mehrheit Europas und den USA".

    • EU-Krisengipfel in Brüssel"Ein entscheidender Moment für Europa"

      Die außenpolitische Kehrtwende der USA unter Donald Trump mischt Europa auf. Bei einem Krisengipfel in Brüssel hat die EU über die Konsequenzen beraten. Viele Staats- und Regierungschefs bekräftigten, dringend aufrüsten zu müssen.

      Auf einem Sondergipfel haben die EU-Staats- und Regierungschefs über eine gemeinsame europäische Verteidigung und weitere Hilfen für die Ukraine beraten. Im Mittelpunkt stand ein Vorschlag von Kommissionspräsidentin von der Leyen, der von den 27 Staaten schließlich auch unterstützt wurde. Sie regte an, Europa gemeinsam aufzurüsten und dafür bis zu 800 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Von der Leyen sprach von einem Wendepunkt. "Dies ist ein entscheidender Moment für Europa", sagte sie am Rande des Gipfels. "Europa sieht sich einer klaren und gegenwärtigen Gefahr gegenüber." Deshalb müsse Europa in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen.

      Sie habe den Staats- und Regierungschefs einen Wiederaufrüstungsplan vorgelegt, ergänzte von der Leyen. Die Kommissionschefin hatte "ein neues EU-Finanzierungsinstrument" vorgeschlagen, um die Mitgliedsländer bei der Aufrüstung zu unterstützen. Es soll Darlehen in Höhe von 150 Milliarden Euro umfassen, die durch den EU-Haushalt abgesichert sind. Sie sprach sich außerdem dafür aus, die europäischen Schuldenregeln zunächst für vier Jahre zu lockern.

      Auch Scholz für Lockerung der Schuldenregeln

      Bundeskanzler Scholz will noch weiter gehen. Er sprach sich für "eine langfristige Anpassung des Regelwerks" aus, damit die Länder "Spielräume haben für ihre langfristigen Investitionen in Verteidigung und Sicherheit".

      Der Vorstoß spiegelt auf europäischer Ebene wider, was die möglichen Koalitionspartner Union und SPD unter CDU-Chef Merz auch national anstreben. Sie hatten in den Sondierungsgesprächen vereinbart, Verteidigungsausgaben weitgehend von der Schuldenbremse auszunehmen.

      Tusk: "Gut koordinierte Militärmacht aufbauen"

      Polens Regierungschef Tusk sagte, Russland werde den Rüstungswettlauf "verlieren wie die Sowjetunion vor 40 Jahren". Europa müsse sich dem von Russland initiierten Wettrüsten stellen und es gewinnen, sagte Tusk, dessen Land in diesem Halbjahr den EU-Ratsvorsitz innehat. "Es muss eine unserer Prioritäten sein, alle unsere Kapazitäten in Europa zu koordinieren und tatsächlich eine einzige, gut koordinierte Militärmacht aufzubauen", sagte Tusk.

      Der Vorschlag des französischen Präsidenten Macron, das Atomwaffenarsenal des Landes zum Schutz Europas auszuweiten, stieß auf dem Gipfel auf unterschiedliche Reaktionen. Bundeskanzler Scholz sagte, Europa sollte eine Beteiligung der USA an der nuklearen Abschreckung nicht aufgeben. Litauen und Lettland begrüßten den Vorschlag.

      Auch Selenskyj in Brüssel

      Thema des Krisengipfels war auch die europäische Unterstützung für die Ukraine. Am Rande des Gipfels stellte sich von der Leyen klar hinter Kiew. Europa müsse auch die Ukraine in die Lage versetzen, sich selbst zu schützen, sagte sie. An dem Treffen nahm auch der ukrainische Präsident Selenskyj teil. Dieser dankte den europäischen Staaten für ihre Unterstützung. Sein Land sei nicht alleine, betonte Selenskyj. Er verwies auf die Anstrengungen der Ukraine, eine stärkere eigene Verteidigungsproduktion aufzubauen.

      Der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Merz beriet vor dem Gipfel mit Ratspräsident Costa darüber, wie die EU-Staaten ihre Verteidigungsfähigkeit schnell stärken und die Ukraine weiter angemessen unterstützen können.

      Rutte vorsichtig optimistisch

      NATO-Generalsekretär Rutte hat die Hoffnung geäußert, dass die Gespräche zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten zu einem positiven Ergebnis führen könnten. Rutte sagte in Brüssel, er begrüße es, dass beide Seiten derzeit über Wege "nach vorne" diskutierten. Er sei vorsichtig optimistisch. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj mitgeteilt, dass sich Kiew und Washington auf weitere Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs geeinigt hätten.

      Selenskyj warb in Brüssel für eine partielle Waffenruhe, die Luftkämpfe und Kämpfe auf See umfassen soll. Er forderte die EU-Staats- und Regierungschefs auf, dies zu unterstützen, da es ein Weg zum Frieden sein könne. Jeder müsse sicherstellen, dass Russland als alleiniger Urheber dieses Krieges die Notwendigkeit akzeptiere, ihn zu beenden, sagte der Präsident. Eine Feuerpause am Himmel und auf See sei leicht zu überwachen.

      Hintergrund des Sondergipfels ist die Neuausrichtung der US-Außen- und Sicherheitspolitik unter Präsident Trump. Die USA hatten zuletzt ihre Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt. Außerdem wurde der Zugriff der Ukraine zumindest auf bestimmte Daten amerikanischer Geheimdienste gestoppt. Frankreich stellt der Ukraine daher nun eigene Geheimdienstinformationen zur Verfügung.

      Pistorius will Wegfall der US-Hilfe für Ukraine kompensieren

      Bundesverteidigungsminister Pistorius will die von Präsident Trump vorerst gestoppte US-Militärhilfe für die Ukraine zusammen mit internationalen Partnern möglichst ersetzen. Deutschland und Großbritannien würden eine Führungsrolle bei den Rüstungslieferungen und der Hilfe übernehmen, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Er hatte sich zuvor mit seinem ukrainischen Amtskollegen Umjerow getroffen. Pistorius bestätigte zugleich, dass bei den Sondierungen mit der Union zur Bildung einer neuen Bundesregierung auch über ein schon länger diskutiertes Hilfspaket im Umfang von drei Milliarden Euro für die Ukraine gesprochen werde. Sollte die Finanzierung gelingen, sei unter anderem die Lieferung weiterer Luftverteidigungssysteme mit Lenkflugkörpern möglich.

    • UkraineUSA erwägen Treffen zu Waffenstillstand

      Die US-Regierung plant ihrem Sondergesandten Witkoff zufolge ein Treffen mit Vertretern der Ukraine in Saudi-Arabien.

      Es könne in Riad oder Dschidda stattfinden, erklärte Witkoff. Die Idee dabei sei, einen Rahmen für ein Friedensabkommen und einen ersten Waffenstillstand festzulegen. Details würden noch abgestimmt. Witkoff äußerte sich positiv über den Brief, den der ukrainische Präsident Selenskyj an US-Präsident Trump geschrieben hatte. Trump hatte in dem Zusammenhang davon gesprochen, die Ukraine sei zu Friedensverhandlungen bereit.

    • UkraineOppositionspolitiker schließen Wahl während des Krieges aus

      Die ukrainischen Oppositionspolitiker Poroschenko und Timoschenko haben Neuwahlen während des Kriegs in ihrem Land ausgeschlossen.

      Hintergrund sind Berichte von US-Medien, wonach es Gespräche zwischen Beamten der US-Regierung und den Teams der beiden Politiker gegeben haben soll. Es soll dabei um die Möglichkeit einer baldigen Präsidentschaftswahl gegangen sein. Poroschenko, der von 2014 bis 2019 ukrainischer Präsident war, erklärte, Wahlen könnten nur im Fall einer Waffenruhe und nach Unterzeichnung eines Friedensabkommens mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine stattfinden.

      In der Ukraine sind Wahlen unter dem derzeit herrschenden Kriegsrecht verboten. Russland und US-Präsident Trump hatten kritisiert, der ukrainische Präsident Selenskyj sei "ohne Wahl" im Amt.

    • FußballFrankfurt besiegt Ajax in der Europa League

      Im Achtelfinal-Hinspiel der Fußball-Europa League hat Frankfurt die Mannschaft von Ajax Amsterdam mit 2:1 besiegt.

      Die Tore für die Frankfurter erzielten Larsson und Skhiri, nachdem Brobbey die niederländischen Gastgeber zunächst in Führung gebracht hatte.

    • Gaza-KriegHamas droht mit Tötung von Geiseln bei Wiederaufflammen der Kämpfe

      Die Hamas hat mit der Tötung von Geiseln gedroht, falls die israelische Armee die Kämpfe im Gazastreifen wieder aufnehmen sollte.

      Dies kündigte ein Sprecher der radikal-islamistischen Miliz in einer Videoansprache an. Die Hamas hält nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen fest. Am vergangenen Wochenende war die erste Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung ausgelaufen. Bislang konnten sich die Konfliktparteien nicht auf eine Verlängerung des Abkommens einigen. Israel hatte daraufhin gedroht, ohne Freilassung weiterer Geiseln werde der Krieg im Gazastreifen von Neuem beginnen.

    • AudiobotschaftPapst bedankt sich für Gebete

      In einer Audiobotschaft hat sich Papst Franziskus bei den Gläubigen für die Gebete um seine Gesundheit bedankt.

      Das erste Lebenszeichen des Papstes seit drei Wochen sei an diesem Donnerstag aufgezeichnet worden, hieß es aus dem Vatikan. Die Botschaft wurde am Abend zu Beginn einer Andacht auf dem Petersplatz abgespielt. Franziskus sprach mit schwacher Stimme auf Spanisch und atmete schwer.

      Das katholische Kirchenoberhaupt wird seit drei Wochen wegen einer Atemwegserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik behandelt.

    • USATrump setzt Zölle für Mexiko und Kanada bis Anfang April zum Teil wieder aus

      US-Präsident Trump hat die umstrittenen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada größtenteils für vier Wochen ausgesetzt.

      Trump unterzeichnete im Weißen Haus ein entsprechendes Dekret. Die Strafzölle in Höhe von zumeist 25 Prozent auf Importe aus den Nachbarstaaten waren erst am Dienstag in Kraft getreten. Im Fall von Mexiko begründete der US-Präsident die befristete Aussetzung damit, dass er Rücksicht auf seine mexikanische Amtskollegin Sheinbaum nehme. Nach einem Telefonat mit ihr betonte Trump, er pflege ein "sehr gutes Verhältnis" mit ihr.

    • WirtschaftEZB senkt Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte

      Die Europäische Zentralbank senkt erneut die Leitzinsen im Euroraum. Wie die Notenbank in Frankfurt am Main mitteilte, wird der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte herabgesetzt. Der Wert liegt damit nun bei 2,5 Prozent. Ganz unumstritten ist der Schritt nicht.

      Seit die Währungshüter Mitte 2024 auf einen Lockerungskurs umgeschwenkt waren, ist dies bereits die sechste Zinssenkung. Zur Begründung teilte die EZB mit: "Die Geldpolitik wird spürbar weniger restriktiv, da die Zinssenkungen die Aufnahme neuer Kredite für Unternehmen und private Haushalte günstiger machen und das Kreditwachstum anzieht."

      Nicht alle stimmten zu

      Das Tempo der Zinssenkungen in Europa ist nicht unumstritten. Zum einen eilt die Europäische Zentralbank anders als früher ihren US-Kollegen von der Federal Reserve voraus. Zum anderen muss sie darauf achten, dass die Inflation in der Euro-Zone nicht wieder anzieht. Im Anschluss an die Sitzung wurde bekannt, dass es zwar keine Gegenstimmen gab, allerdings habe sich das österreichische Ratsmitglied Robert Holzmann der Stimme enthalten, was als Indiz für Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung gewertet werden kann.

      Ein Zinsniveau gilt dann als restriktiv, wenn es eine Volkswirtschaft bremst. Die gegenwärtige Situation ist nach Einschätzung der EZB von wachsender Unsicherheit geprägt. Die Festlegung des richtigen geldpolitischen Kurses werde "von der Datenlage" abhängen und "von Sitzung zu Sitzung" erfolgen, teilte sie mit. Die Währungshüter erwarten nach eigener Aussage in diesem Jahr auch wegen drohender US-Strafzölle weniger Wachstum im Euro-Raum.

    • AltersbezügeRenten sollen um 3,74 Prozent steigen

      Zum 1. Juli steigen die Renten in Deutschland um 3,74 Prozent. Dies kündigte Bundesarbeitsminister Heil an. Zur Begründung sagte der SPD-Politiker, im vergangenen Jahr sei der Arbeitsmarkt trotz aller Krisen stabil geblieben, und es habe ordentliche Lohnabschlüsse gegeben.

      So berechne sich die Anpassung. Diese sei bestehendes Recht und werde nicht willkürlich festgelegt. Heil fügte hinzu, die Erhöhung sei auch ökonomisch vernünftig, weil sie die Kaufkraft stärke.

      Rente auch Thema in den Sondierungen von Union und SPD

      Heil ist Mitglied im Sondierungsteam der SPD. Dort müsse auch die Rente besprochen werden, sagte er. «Ich habe dem CDU-Wahlprogramm entnommen, dass es ein gemeinsames Anliegen ist, Menschen nach einem Leben voller Arbeit im Alter ordentlich abzusichern.» 

      Die SPD fordert, das Rentenniveau bei 48 Prozent gesetzlich festzuschreiben. Das könnte mittelfristig auf eine Erhöhung des Rentenbeitrags hinauslaufen. Die Union tritt hingegen dafür ein, die Sozialbeiträge insgesamt nicht weiter steigen zu lassen. Sie liegen derzeit für Rente, Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung bei rund 42 Prozent. Die Union will sie wieder in Richtung 40 Prozent bringen.

    • GrundgesetzänderungBundestag befasst sich am 13. und am 18. März in Sondersitzungen mit Milliarden-Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur

      Der Bundestag kommt nach übereinstimmenden Berichten am 13. und am 18. März zu Sondersitzungen zusammen. Mehrere Nachrichtenagenturen melden übereinstimmend, das habe der Ältestenrat des Parlaments so festgelegt.

      Auf den Sitzungen soll es zum einen um die geplante Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und zum anderen um das angestrebte Sondervermögen von bis zu 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur in Deutschland gehen.

      Für beide Vorhaben ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag erforderlich. Im alten Bundestag verfügen Union und SPD gemeinsam mit den Grünen über eine ausreichende Anzahl von Stimmen. Im neuen Bundestag haben AfD und Linke eine Sperrminorität und könnten eine Verabschiedung damit blockieren.

      Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Mihalic, erklärte mit Blick auf die angesetzten Termine, ihre Fraktion habe kein Einvernehmen dazu erteilt. Niemand bezweifele den dringenden Investitionsbedarf in Sicherheit und Infrastruktur. Gewichtige Fragen blieben allerdings weiter im Unklaren, vor allem mit Blick auf die konkrete Ausgestaltung der beabsichtigten Grundgesetzänderungen. Dazu liege den Grünen bislang keine detaillierte Ausarbeitung vor.

      Sondervermögen: Linke knüpft Zustimmung an Bedingungen

      Nach der Einigung der Unionsparteien mit der SPD auf Milliardeninvestitionen schließt die Partei "Die Linke" eine Zustimmung nicht aus. Es komme aber auf den genauen Text an und darauf, ob über die Vorhaben als Paket oder einzeln abgestimmt werde, sagte Linken-Chef van Aken den Sendern RTL und ntv. Die Linke sei natürlich für Investitionen in die Infrastruktur, aber gegen die ”unfassbar hohe Aufrüstung”. Im bisherigen Bundestag hätten Union und SPD auch dann die nötige Zweidrittel-Mehrheit, wenn die Linken die Vorhaben ablehnen, die Grünen aber zustimmen.

      Die FDP hatte eine Änderung der Schuldenbremse bereits im Wahlkampf ausgeschlossen. Die AfD prüft eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Der Parlamentarische Geschäftsführer, Baumann, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gehe darum, ob der jetzige Bundestag bei einer Entscheidung von solcher Tragweite noch legitim tätig werden dürfe.

      Außerdem wurde bekannt, dass der neu gewählte Bundestag am 25. März um 11 Uhr zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommt. Das vereinbarte der Vorältestenrat des Parlaments in Berlin.

      Mehr zum Thema:

      Milliardeninvestitionen: Was die Einigung von Union und SPD bedeutet

    • WeltraumPrivate Sonde auf dem Mond gelandet

      Die Raumsonde "Athena" ist auf dem Mond gelandet.

      Dies teilten die Betreiberfirma "Intuitive Machines" und die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Es war aber zunächst unklar, in welchem Zustand sich die Sonde befindet. Sie war Ende Februar an Bord einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet. Erst am Sonntag hatte ein anderes kommerzielles Unternehmen gemeldet, dass eines ihrer Landegeräte erfolgreich auf dem Erdtrabanten aufgesetzt habe.

    • AlbanienRegierung beschließt einjährige TikTok-Sperre

      Die albanische Regierung hat beschlossen, TikTok für ein Jahr sperren.

      Sie wolle damit Mobbing und Gewalt unter jungen Menschen verhindern. Vor der Entscheidung habe die Regierung mit rund 65.000 Eltern gesprochen, die dafür seien, die Plattform einzuschränken oder zu verbieten. Laut der albanischen Bildungsministerin ist die Regierung aber weiterhin mit TikTok im Gespräch.

      Grund für die Diskussion ist der Tod eines Jugendlichen: Er wurde nach einem Streit erstochen, der auf TikTok begonnen haben soll. Das Unternehmen widerspricht dieser Darstellung.

    • ThüringenAfD-Kandidat Prophet scheitert erneut bei Wahl zum Parlamentsvizepräsidenten

      Der Thüringer Landtag hat dem AfD-Abgeordneten Prophet erneut den Einzug ins Landtagspräsidium verwehrt.

      Der 63-Jährige verfehlte in geheimer Wahl wieder die notwendige Mehrheit im Parlament. Prophet war bereits Ende Janaur mit seiner Kanidatur gescheitert.

      Die Fraktionen von CDU und BSW hatten vor der Wahl erklärt, sie würden einen Kandidaten der in Thüringen als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD grundsätzlich mittragen. Die Partei müsse jedoch eine Person vorschlagen, die vom Rest des Hauses nicht als Provokation empfunden würde.

    • Ukraine-KriegBundesregierung verlängert Treuhandverwaltung von Rosneft Deutschland

      Die Bundesregierung hat die Treuhandverwaltung bei Rosneft Deutschland ein weiteres Mal verlängert.

      Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Damit bleibt die Öl-Raffinerie PCK Schwedt in Brandenburg unter Kontrolle des Bundes.
      Die Regelung gilt nun bis zum 10. September 2025.

      Die Bundesregierung hatte die Anteile von Rosneft 2022 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine unter Treuhand gestellt. Damit sollte verhindert werden, dass die Raffinerie weiterhin Öl aus Russland nutzt. Versuche, die Anteile an einen anderen Investor zu verkaufen, sind bislang gescheitert.

    • Sogenannte "Reichsbürger"Mehrjährige Haftstrafen im Prozess um Pläne für Lauterbach-Entführung und Umsturz

      Im Prozess um Pläne für einen Umsturz in Deutschland und die Entführung von Gesundheitsminister Lauterbach sind vier Rädelsführer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

      Wie die zuständige Richterin am Oberlandesgericht Koblenz mitteilte, erhielten sie Freiheitsstrafen zwischen fünf Jahren und neun Monaten sowie acht Jahren. Ein fünfter Angeklagter wurde zu zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt.

      Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die vier Männer und eine Frau Mitglieder in einer terroristischen Vereinigung waren und einen Umsturz geplant hatten. Sie wollten demnach bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auslösen und die Demokratie beseitigen. Während des fast zweijährigen Prozesses hatten die Angeklagten mehrfach Ideologien der sogenannten Reichsbürger und Verschwörungstheorien propagiert.

    • Nach Stopp der USAFrankreich stellt Ukraine eigene Geheimdienstinformationen zur Verfügung

      Frankreich stellt der Ukraine eigene Geheimdienstinformationen zur Verfügung.

      Hintergrund ist die Entscheidung der USA, nach der Aussetzung von Militärhilfen auch den Zugriff der Ukraine auf Daten amerikanischer Geheimdienste zu stoppen. Der französische Verteidigungsminister Lecornu sagte dem Sender "France Inter", die Nachrichtendienste seines Landes seien souverän und verfügten über eigene Kapazitäten. Davon könne auch die Ukraine profitieren.

      Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes, Ratcliffe, hatte gestern den Stopp der Informationen verkündet. Er stellte aber auch in Aussicht, dass die Unterstützung nach den jüngsten Versöhnungsbemühungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj bald wieder aufgenommen werden könnte.

    • Leonardo und BaykarRüstungskonzerne aus Italien und Türkei wollen gemeinsam Drohnen bauen

      Im Geschäft mit Kampfdrohnen arbeiten die Rüstungskonzerne Leonardo aus Italien und Baykar aus der Türkei zusammen.

      Die beiden Unternehmen unterzeichneten in Rom eine Vereinbarung zur Entwicklung unbemannter Technologien. Leonardo-Chef Cingolani bezifferte den Markt in Europa innerhalb des nächsten Jahrzehnts auf mehr als 100 Milliarden Euro.

      Leonardo arbeitet bereits mit Rheinmetall zusammen und ist mit Airbus und Dassault auch an der Entwicklung der europäischen Drohne "Eurodrone" beteiligt. Der türkische Baykar-Konzern gehört zu den größten Herstellern weltweit. Das Unternehmen versorgt auch die Ukraine mit Drohnen zur Verteidigung im Krieg gegen Russland.

    • SondervermögenLinke knüpft Zustimmung zu Milliardeninvestitionen an Bedingungen

      Nach der Einigung der Unionsparteien mit der SPD auf Milliardeninvestitionen schließt die Partei "Die Linke" eine Zustimmung nicht aus.

      Es komme aber auf den genauen Text an und darauf, ob über die Vorhaben als Paket oder einzeln abgestimmt werde, sagte Linken-Chef van Aken den Sendern RTL und ntv. Die Linke sei natürlich für Investitionen in die Infrastruktur, aber gegen die - Zitat - "unfassbar hohe Aufrüstung".

      Im bisherigen Bundestag hätten Union und SPD auch dann die nötige Zweidrittel-Mehrheit, wenn die Linken die Vorhaben ablehnen, die Grünen aber zustimmen. Grünen-Fraktionschefin Haßelmann sprach im ZDF von einem "sehr komplizierten Eingriff ins Grundgesetz in mindestens drei Punkten" und betonte, es sei vollkommen offen, wie sich ihre Partei am Ende verhalte.

      Der CDU-Politiker Frei räumte ein, dass die Union mit ihrer Zustimmung zu Sondervermögen und der Änderung der Schuldenbremse von ihren Wahlversprechen abgewichen ist. Es sei um die Verteidigungsfähigkeit des Landes gegangen, da habe man Kompromisse schließen müssen, sagte der Parlamentsgeschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im ZDF. Frei ergänzte, die Union hätte ihre Versprechen nur mit einer absoluten Mehrheit komplett umsetzen können. Die Verständigung von Union und SPD auf eine Lockerung der Schuldenbremse sowie ein Sondervermögen hat auch bei Ökonomen unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.

    • Einigung von Union und SPDÖkonomen uneins mit Blick auf Schulden-Pläne für Verteidigung und Infrastruktur

      Die Verständigung von Union und SPD auf eine Lockerung der Schuldenbremse sowie ein Sondervermögen hat auch bei Ökonomen unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Fratzscher, begrüßt das Investitionspaket. Die "Wirtschaftsweise" Grimm hingegen befürchtet, dass notwendige Reformen weiter hinausgeschoben werden.

      Die Bundesrepublik müsse jetzt in Sicherheit investieren und die wirtschaftliche Lage verbessern, sagte Fratzscher im Deutschlandfunk. Die Situation sei deutlich gefährlicher als vor drei Jahren, die Ukraine und Europa müssten verteidigt werden. Allerdings könnten nicht alle Probleme mit Geld gelöst werden. Es sei relativ einfach, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Das Geld müsse aber auch klug ausgegeben werden. Notwendig seien zudem Reformen bei der Bürokratie und bei der Steuer- und Rentenpolitik. Kleine und mittlere Einkommen müssten entlastet werden.

      Auch der Wirtschaftswissenschaftler Südekum begrüßte die Beschlüsse der Sondierer. Der große Geldtopf sei dringend nötig gewesen, sagte Südekum im Deutschlandfunk. Allerdings mahnte auch der Professor an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität Strukturreformen an, damit das Geld an den richtigen Stellen "auf die Straße" komme.

      Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Schularick, nannte die Pläne einen "extrem wichtigen Schritt für die Sicherheit in Deutschland und Europa". Es sei sinnvoll, die Verteidigungsinvestitionen teilweise von der Schuldenbremse auszunehmen. "Es macht den Staat auch in künftigen Krisen handlungsfähig."

      "Wirtschaftsweise" Grimm: Riskante Wette, Reformbedarf durch Verschuldung weiter hinauszuschieben

      Die "Wirtschaftsweise" Grimm dagegen meint, das Vorgehen der potenziellen Koalitionäre von Union und SPD überzeuge nicht. "Der Reformdruck wird massiv sinken", sagte Grimm der Deutschen Presse-Agentur. Es sei eine "extrem riskante Wette", den Reformbedarf durch Verschuldung immer weiter hinauszuschieben Grimm ist Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der die Bundesregierung berät. Zwar sei eine schnelle Steigerung des Verteidigungsbudgets notwendig. "Jetzt braucht man aber auch eine Strategie, wie man die Wehrhaftigkeit tatsächlich stärkt."

      Union und SPD hatten sich am Dienstag darauf verständigt, die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben zu lockern. Künftig sollen Rüstungsausgaben oberhalb von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts von der Regel ausgenommen sein - das wären gerechnet mit dem BIP für 2024 alle Ausgaben, die die Marke von etwa 43 Milliarden Euro übersteigen. Zudem ist geplant, ein kreditfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur einzurichten - also zur Sanierung von Straßen, Schienen, Brücken, Energienetzen und mehr. Der Bundestag soll sich am 13. und 18. März damit befassen.

      Weitere Infomationen:

      Milliarden Euro für die Bundeswehr und für Investitionen - Was sind die Folgen?

    • LogistikDänische Post will Ende des Jahres keine Briefe mehr ausliefern

      Die dänische Post stellt ab 2026 keine Briefe mehr zu.

      Wie das Unternehmen Post-Nord bekanntgab, werden öffentliche Briefkästen im Land bis zum Jahresende abgebaut. Die Zustellung von Briefen sei nicht mehr profitabel, hieß es zur Begründung. Das Aufkommen sei in den vergangenen Jahrzehnten um 90 Prozent gesunken. Man wolle sich auf den Transport von Paketen konzentrieren. Behörden und Unternehmen in Dänemark kommunizieren fast ausschließlich digital. Das günstigste Brief-Porto kostet fast vier Euro.

      Post-Nord ist ein Zusammenschluss der staatlichen Postunternehmen von Dänemark und Schweden. Außerdem gibt es noch private Postunternehmen, die weiterhin Briefe zustellen.

    • Sparprogramm bei der DHL GroupDeutsche Post streicht 8.000 Stellen - Verdi ruft Politik zum Handeln auf

      Der Logistikkonzern DHL Group streicht dieses Jahr in Deutschland 8.000 Stellen. Etwa vier Prozent der Arbeitsplätze im Unternehmensbereich "Post und Paket Deutschland" fielen weg, teilte der Bonner Konzern mit.

      Insgesamt gibt es dort 187.000 Beschäftigte. Der Abbau solle sozialverträglich erfolgen, hieß es. Man wolle sich schlanker und effizienter aufstellen, sagte Konzernchef Meyer in Bonn. Insgesamt wolle man über eine Milliarde Euro einsparen.

      Betroffen sind auch andere Bereiche des Konzerns DHL, der in seinem nationalen Stammgeschäft Deutsche Post heißt und weltweit rund 600.000 Beschäftigte hat. Im vergangenen Jahr war der operative Gewinn um 7,2 Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro gesunken, der Umsatz legte um drei Prozent auf gut 84,2 Milliarden Euro zu.

      Stellenabbau bei der Post: Gewerkschaft Verdi übt Kritik

      Die Gewerkschaft Verdi kritisiert den angekündigten Stellenabbau und ruft die Politik zum Handeln auf. Der Wegfall der Arbeitsplätze sei auf eine verfehlte Regulierungspolitik zurückzuführen, erklärte eine Verdi-Sprecherin. Die geplanten Einsparungen seien nicht durch den jüngsten Tarifabschluss verursacht.

      Vor zwei Tagen hatten sich die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser sieht fünf Prozent mehr Geld und mindestens einen zusätzlichen Urlaubstag vor.

    • BundesregierungAsylverfahren dauern so lange wie seit 2017 nicht mehr

      Wer in Deutschland einen Asylantrag stellt, wartet im Schnitt 8,7 Monate auf eine Entscheidung.

      Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Linken-Abgeordneten hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach dauerte die Bearbeitung der Anträge durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im vergangenen Jahr so lange wie seit 2017 nicht mehr. Damals vergingen von der Antragstellung bis zum Bescheid 10,7 Monate.  

      Besonders lange mussten sich im vergangenen Jahr demnach Antragsteller aus Togo, Gambia und Nigeria gedulden. Sie warteten im Schnitt jeweils mehr als 20 Monate auf ihren Asylbescheid. Entscheidungen über Asylverfahren von Menschen aus Syrien und aus dem Gazastreifen sind derzeit ausgesetzt.

    • MigrationBrandenburgs Innenministerin Lange (SPD) kritisiert Aufnahme afghanischer Flüchtlinge

      Brandenburgs Innenministerin Lange hat die Aufnahme von ausgeflogenen Afghanen in Deutschland kritisiert und Sicherheitsbedenken geäußert.

      Die SPD-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Auswahl der betreffenden Personen sei undurchschaubar, es bestünden erhebliche Zweifel an den vorgenommenen Überprüfungen. Zudem mute es seltsam an, dass fast vier Jahre nach der Machtübernahme der Taliban immer noch angebliche Ortskräfte ausgeflogen würden.

      Der Leiter der brandenburgischen Ausländerbehörde, Jansen, sprach von Etikettenschwindel. Er sagte der Märkischen Oderzeitung, was das Auswärtige Amt mit angeblichen Ortskräften mache, sei unsinnig und ein teurer Skandal. Am Mittwoch war erneut ein Flugzeug in Berlin gelandet, in dem sich Afghanen mit Aufnahmezusage befanden, zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen.

    • Nach Bundestags-AusFDP-Politikerin Strack-Zimmermann will Parteivorsitz nicht übernehmen

      Die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann steht doch nicht für die Nachfolge von Parteichef Lindner zur Verfügung.

      Die 66-Jährige hatte zunächst Interesse signalisiert, sagte jetzt aber dem Nachrichtenmagazin Politico, die FDP solle von jungen Menschen geführt werden - von einer Generation, die ihre Zukunft noch deutlich vor sich habe. Zugleich äußerte Strack-Zimmermann die Ansicht, dass auch "ein paar Alte" mitmischen und ihre Erfahrung einbringen könnten, wenn die Partei das wolle. Der 73 Jahre alte FDP-Vize Kubicki hatte ebenfalls Interesse am Vorsitz angemeldet.

      Der bisherige Parteichef Lindner hatte nach dem Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl seinen Rückzug angekündigt.

    • NahostTrump droht Hamas: "Letzte Warnung" - direkte Gespräche bestätigt

      US-Präsident Trump hat der Hamas in scharfen Worten gedroht. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er, die Terrororganisation müsse sofort alle Geiseln freilassen; dies sei eine letzte Warnung.

      Wörtlich fügte der Präsident hinzu: "Sonst ist es vorbei für Euch." Er werde Israel alles schicken, was es brauche, um die Sache zu Ende zu bringen.

      Die Hamas reagierte mit der Aussage, die Drohungen Trumps komplizierten die Dinge mit Blick auf die Waffenruhe-Vereinbarung und ermutigten Israel, sich seiner Verpflichtungen zu entziehen.

      Erst Stunden zuvor hatte die US-Regierung bestätigt, dass es direkte Gespräche mit der Hamas gibt - erstmals, denn eigentlich ist es Linie Washingtons, nicht mit Organisationen in direkten Kontakt zu treten, die sie als terroristisch einstuft. Bei den Treffen sei es unter anderem um US-Geiseln gegangen, hieß es.

    • MusikbrancheJazzfunk-Legende Roy Ayers gestorben

      Der US-Jazzmusiker Roy Ayers ist im Alter von 84 Jahren gestorben.

      Dies teilte seine Familie mit. Der Vibrafonist, Komponist und Produzent zählte zu den wichtigsten Vertretern des Jazzfunk. Sein bekanntester Song "Everybody loves the sunshine" erschien 1976. Zwischen 1963 und 2024 veröffentlichte er zahlreiche Alben und Kompilationen. Zahlreiche berühmte Künstler und Künstlerinnen sampelten Ayers Musik, darunter Dr. Dre, Kendrick Lamar und Kanye West.

    • Barmer-ArztreportDeutlich mehr Fälle von Hautkrebs

      In Deutschland hat die Zahl an diagnostizierten Fällen von Hautkrebs in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen.

      Laut dem neuen Arztreport der Barmer Ersatzkasse erhielten 2023 rund 417.000 Personen die Diagnose "bösartiges Melanom", also schwarzer Hautkrebs. Damit hat sich die Zahl seit 2005 mehr als verdoppelt. Zudem nahm die Zahl schwerer Verläufe zu. Beim sogenannten weißen Hautkrebs, der oftmals nur lokal wächst, verdreifachten sich die Zahlen auf rund 1,8 Millionen im Jahr 2023.

      Die jetzt entstandenen Hautschäden stehen nach Darstellung der Krankenkasse häufig im Zusammenhang damit, dass in den 1970-er und 80-er Jahren weniger auf Sonnenschutz geachtet wurde und die Menschen häufiger Sonnenbrände hatten. Heutige Erkrankungen seien deren Spätfolgen.

    • Europäischer GerichtshofFehlender Schutz für Whistleblower: EuGH verhängt Millionenstrafe gegen Deutschland

      Deutschland muss nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs 34 Millionen Euro Strafe an die EU zahlen. Grund ist, dass eine von der EU verabschiedete Richtlinie zum Schutz für sogenannte Whistleblower zu spät in deutsches Recht umgesetzt wurde.

      Die Union hatte beschlossen, Menschen, die Hinweise über Missstände in Behörden oder Unternehmen öffentlich machen wollen, besser zu schützen. In Deutschland trat das sogenannte Hinweisgeberschutzgesetz erst anderthalb Jahre später in Kraft als vorgeschrieben. Der Europäische Gerichtshof entschied nun, dass Deutschland dadurch europäische Verträge verletzt habe. Neben Deutschland verurteilte der Gerichtshof auch Luxemburg, Ungarn, Tschechien und Estland. Deren Geldstrafen fielen aber deutlich geringer aus.

      Schutz für Hinweisgeber wurde nach mehreren Skandalen verschärft

      Angesichts mehrerer Skandale wie dem Facebook-Datenleck oder den sogenannten Panama Papers, die erst durch Hinweise von Whistleblowern öffentlich geworden waren, einigte sich die EU 2019 auf neue Regeln. Die Vorgaben decken unter anderem Verstöße gegen EU-Recht im Bereich der Geldwäsche, der Unternehmensbesteuerung, beim Datenschutz, bei der Lebensmittel- und Produktsicherheit, beim Umweltschutz und der nuklearen Sicherheit ab. 

      Konkret ist etwa vorgesehen, dass Whistleblower den Weg, wie sie die Verstöße melden, frei wählen können. Sie werden nicht verpflichtet, sich als Erstes an eine Stelle in ihrem eigenen Unternehmen zu wenden.

    • USAVorläufiger Erfolg für Trump: Gericht bestätigt vorerst Entlassung von Behördenchef für Whistleblower-Schutz

      US-Präsident Trump hat im Streit um die Entlassung des Behördenchefs zum Schutz von Whistleblowern einen juristischen Etappensieg errungen.

      Ein Berufungsgericht machte eine Entscheidung der Vorinstanz vorerst rückgängig, die die Entlassung des Behördenleiters Dellinger für unrechtmäßig erklärt hatte. Man wolle die Angelegenheit zunächst näher prüfen, erklärte das Berufungsgericht.

      Dellingers unabhängige Behörde hat den Auftrag, US-Mitarbeiter zu schützen, die auf Missstände innerhalb der Regierung hinweisen. Der Leiter war am 7. Februar ohne Angabe von Gründen entlassen worden und hatte dagegen zunächst erfolgreich geklagt.

      Trump und sein Beauftragter Musk haben seit dem Amtsantritt des Präsidenten die Entlassung tausender Staatsbediensteter angeordnet. Dagegen gibt es zahlreiche Proteste und Klagen.

    • AtomschirmMacron spricht über nuklearen Schutzschirm für Europa - Russland nennt Frankreichs Pläne "Bedrohung"

      Frankreichs Präsident Macron erwägt, verbündete Länder unter den Schutz der französischen Atomwaffen zu stellen.

      Russland sei eine "Bedrohung für Frankreich und Europa", sagte Macron am Abend in einer Fernsehansprache an die Nation. Daher habe er eine strategische Debatte eröffnet, bei der es um den Schutz des europäischen Kontinents durch die französische Nuklearmacht gehe. Die Entscheidungshoheit über die französischen Atomwaffen bleibe aber in den Händen Frankreichs, betonte Macron.

      Frankreichs Präsident berief sich bei seiner Ansprache auch auf den deutschen Unions-Kanzlerkandidaten Merz. Dieser hatte im Wahlkampf Gespräche mit den europäischen Atommächten über eine nukleare Teilhabe von Deutschland angeregt.

      Lawrow kritisiert Pläne von Macron als Bedrohung

      Der russische Außenminister Lawrow nannte die Überlegungen des französischen Präsidenten Macron wiederum eine Bedrohung für sein Land. Lawrow betonte zudem, Moskau lehne die Entsendung europäischer Friedenstruppen in die Ukraine strikt ab. Dies würde die offizielle Beteiligung der NATO-Truppen am Krieg gegen Russland bedeuten.

    • Russischer AngriffskriegUkraine meldet mindestens vier Tote bei Attacke auf Selenskyjs Heimatstadt Krywyji Rih

      Russland hat in der Nacht erneut die Ukraine angegriffen.

      Ziel war unter anderem Krywyji Rih im Südosten des Landes. Dort wurden örtlichen Behörden zufolge mindestens vier Menschen getötet, als eine Rakete in ein mehrstöckiges Hotel einschlug. Den Angaben zufolge gibt es mehr als 30 Verletzte, zahlreiche von ihnen in einem kritischen Zustand.

      Auch aus der Region Odessa im Süden der Ukraine wurden russische Angriffe gemeldet. Ziel seien die zivile und die Energie-Infrastruktur gewesen, teilte der Gouverneur von Odessa, Kiper, auf Telegram mit.

    • Gewerkschaft VerdiBundesweit Warnstreiks in Kliniken und Heimen gestartet - am Freitag Einschränkungen bei Kitas und Sozialen Diensten

      Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Verdi einen bundesweiten Warnstreik an zahlreichen Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen gestartet. Die Gewerkschaft erwartet, dass sich Beschäftigte aus bundesweit mehr als 200 Gesundheitseinrichtungen daran beteiligen.

      So seien in Köln etliche Beschäftigte mehrerer Kliniken dem Streikaufruf gefolgt, sagte ein Verdi-Vertreter der Deutschen Presse-Agentur. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind etliche Kundgebungen geplant. Verdi-Bundeschef Werneke will am Vormittag im ostwestfälischen Bad Oeynhausen sprechen. Weitere Kundgebungen sind in Dortmund, Bochum, Essen, Köln oder Solingen vorgesehen. Laut Gewerkschaft gibt es in allen bestreikten Einrichtungen einen Notdienst. In Pflegeheimen werde häufig auf eine Besetzung wie an Wochenenden zurückgegriffen. 

      Mit dem Aktionstag, der sich Warnstreiks in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes wie etwa kommunalen Verkehrsbetrieben anschließt, will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen. So gelte es die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zu verbessern, um Beschäftigte zu halten, neue Mitarbeiter zu gewinnen so und dem Personalmangel entgegenzuwirken. Am Freitag sind dann Kitas und soziale Dienste betroffen.

      Kritik von kommunalen Arbeitgebern

      Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren das Vorgehen. Warnstreiks, die die Kinderbetreuung, die Gesundheitsversorgung und den Nahverkehr einschränkten oder gar lahmlegten, schadeten in erster Linie den Bürgern. Das sei mitten in den Verhandlungen nicht nachvollziehbar. Die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis zum 16. März solle eine "tragfähige Lösung" bringen. Dafür brauche es aber Bewegung auf beiden Seiten.

      Verdi fordert acht Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.

    • Oxfam-StudieDeutsches Milliarden-Vermögen gehört vor allem Männern

      Mehr als zwei Drittel des Milliardenvermögens in Deutschland ist in den Händen von Männern.

      Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam und des Netzwerks Steuergerechtigkeit. Die ungleiche Vermögensverteilung zwischen den Geschlechtern sei mit zunehmendem Reichtum immer stärker ausgeprägt. Nur 29 Prozent des deutschen Vermögens in Milliardenhöhe gehört demnach Frauen.

      Frauen hätten nicht nur geringere Einkommen und Vermögen als Männer, sie erhielten auch seltener große Erbschaften und Schenkungen. Für Oxfam sind die Erkenntnisse Beleg für nötige steuerliche Änderungen. "Die fehlende Besteuerung von Vermögen benachteiligt Frauen", hieß es.

    • AuszeichnungSerien dominieren 61. Grimme-Preis

      Beim Grimme-Preis gehen Spielfilme dieses Jahr erstmals leer aus. Die Jury wählte in der Kategorie Fiktion ausschließlich Serien für die begehrte Trophäe aus. Damit setze sich die Tendenz der vergangenen Jahre fort, teilte das Grimme-Institut in Marl mit.

      Gleich doppelt ausgezeichnet wird die Serie "Angemessen Angry" des Privatsenders RTL. In dem Fünfteiler erlebt das Zimmermädchen Amelie eine Vergewaltigung und beginnt später einen Rachefeldzug gegen Sexualstraftäter, bei dem sie Superkräfte entwickelt. Manche Szenen rund um die Superheldin bewegten sich dicht am Klamauk, was die Serie trotz der Schwere des Themas zugleich auch unterhaltsam mache, befand die Jury.

      Die ARD-Serie "Herrhausen – Der Herr des Geldes" (ARD Degeto/rbb/SWR/hr) bekommt in der Kategorie Fiktion ebenfalls einen Preis. Die Serie über Leben und Tod des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen, der im November 1989 ermordet wurde, wirft einen Blick in die Bundesrepublik der späten 1980er Jahre. Ausgezeichnet werden auch "Die Zweiflers" (ARD), "Festmachen" (ARD) und "Uncivilized" (ZDF).

      Hartnäckige Recherchen gegen Pädokriminelle

      Der Preis für eine besondere journalistische Leistung geht an Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre digitalen Recherchen zu sexueller Gewalt für die Filme "Strg_F Epic - Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter" und "Strg_F - Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram" (ARD). Isabel Schayani erhält ihren mittlerweile dritten Grimmepreis für "Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl" (ARD) gemeinsam mit Mareike Wilms.

      Ausgezeichnet werden im Bereich Information und Kultur zudem die Produktionen "Einhundertvier" (ARD), "Exile Never Ends" (ZDF) und "TOTAL TRUST - Was China der Welt nicht zeigt" (ZDF/ARTE).

      In der Kategorie Unterhaltung wird erneut Kabarettistin Maren Kroymann mit
      "Kroymann - Ist die noch gut?" (ARD) bedacht. Nach 2018 und 2019 sowie einer besonderen Ehrung im Jahr 2023 erhält Kroymann damit ihren vierten Grimmepreis. Weitere Preise gehen an "Die Teddy Teclebrhan Show" (Amazon Prime Video) sowie an die Serie "Player of Ibiza" (ARD).

      Im Bereich Kinder und Jugend wird mit "Sisterqueens" (ZDF) zum ersten Mal seit Einführung der Kategorie ein langer Dokumentarfilm ausgezeichnet. Weitere Preise gehen an das Nachrichtenformat "ATLAS" (ARD) sowie an Zoe Magdalena für ihre Leistung als Headautorin und Schauspielerin der Serie "Hungry" (ZDF).

      Meiste Auszeichnungen an Öffentlich-Rechtliche

      Die meisten Auszeichnungen in den Stammkategorien gingen an das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Neben RTL wurde auch das Streamingportal Prime Video geehrt - für "Die Teddy Teclebrhan Show". Sie sei "nicht nur eine Unterhaltungsshow, sondern eine Neuverhandlung dessen, was Unterhaltung im deutschen Fernsehen beziehungsweise Streaming sein kann".

      Die ehemaligen Moderatoren von RTL aktuell, Ulrike von der Groeben und Peter Kloeppel, erhalten für ihre langjährige journalistische Arbeit eine besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschulverbands.

      Insgesamt werden am 4. April im Marler Theater 16 Grimme-Preise und drei Sonderpreise verliehen. Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.

    • BundesverwaltungsgerichtLänder müssen mehr gegen Nitratbelastung an der Ems tun

      Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen müssen mehr gegen die Nitratbelastung der Ems tun.

      Die bisherigen Maßnahmen seien unzureichend, entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe.
      Die Bundesrichter bestätigten ein Urteil des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts, das die Länder schon 2023 verpflichtet hatte, ihr Vorgehen zu ändern. Niedersachsen und NRW hatten gegen dieses Urteil Revision eingelegt, die nun zurückgewiesen wurde.

      Im Flussgebiet der Ems werden die erlaubten Höchstwerte für das gesundheitsschädliche Nitrat im Grundwasser an vielen Messtellen überschritten. Die Belastung wird auf eine intensive Düngung etwa mit Gülle in den vergangenen Jahrzehnten zurückgeführt. An der Ems gibt es viel Ackerbau und Tierhaltung.

      Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe. Sie geht von einem Präzedenzfall für Deutschland aus.

    • EU-Klimadienst CopernicusWeltweites Meereis schrumpft auf historisches Tief

      Die Eisdecke über den Weltmeeren schrumpft weiter.

      Die Ausdehnung des Meereises fiel nach Messungen des EU-Forschungsprogramms Copernicus auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. In der Antarktis war die Eis-Fläche demnach im Februar durchschnittlich fast ein Viertel kleiner als üblich. In der Arktis waren es acht Prozent weniger als normalerweise. Der Februar war den Angaben zufolge wärmer als im Durchschnitt - die Temperatur lag 1,59 Grad über dem geschätzten mittleren Wert in vorindustriellen Zeiten. Das Abschmelzen des Meereises wirkt sich Forschenden zufolge auf das Klimasystem aus, etwa weil sich das Wasser durch weniger Eis erwärmt.

      Der EU-Dienst stützt sich für seine Berichte auf Daten von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen rund um den Globus sowie auf Modellrechnungen.

    • NiederlandeFeuer zerstört Teile der historischen Altstadt von Arnheim

      In den Niederlanden hat ein Brand Teile der historischen Altstadt von Arnheim zerstört.

      Nach Angaben der Feuerwehr wurde das Stadtzentrum evakuiert. Die Polizei habe viele Menschen aus den Gebäuden gerettet. Der Brand sei gegen 4 Uhr ausgebrochen. Es seien vermutlich bis zu zehn historische Holzhäuser zerstört worden.

    • SüdkoreaVersehentlicher Bombenabwurf bei Manöver - 15 Verletzte in Dorf

      Bei einem Militärmanöver in Südkorea sind durch einen irrtümlichen Bombenabwurf 15 Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer.

      Die Luftwaffe teilte mit, zwei Kampfjets hätten insgesamt acht Bomben auf ein Dorf außerhalb des Übungsgeländes abgeworfen. Bei dem Vorfall wurden den Angaben zufolge auch Gebäude beschädigt, darunter eine Kirche. Die Luftwaffe sprach von Pilotenfehlern und falschen Koordinaten. Weiter hieß es, man bedauere den Vorfall und werde für die Schäden aufkommen.

      Die gemeinsamen Militärübungen mit den USA finden in der Umgebung der Stadt Pocheon statt. Laut dem "Korea Herald" war es das erste Mal seit dem Ende des Korea-Krieges im Jahr 1953, dass bei einem Manöver Zivilisten verletzt wurden.

    • Vor dem EU-SondergipfelEU-Ratspräsident Costa empfängt Unions-Kanzlerkandidat Merz

      Wenige Stunden vor dem EU-Sondergipfel in Brüssel hat EU-Ratspräsident Costa Unionskanzler-Kandidat Merz empfangen.

      Am Mittwoch hatte der CDU-Chef bereits EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, die EU-Außenbeauftragte Kallas sowie NATO-Generalsekretär Rutte getroffen. Am heutigen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs nimmt Merz nicht teil; dort wird Deutschland von Bundeskanzler Scholz vertreten. In der Runde soll es um eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben gehen, auch um die Ukraine weiter zu unterstützen.

      Der ukrainische Präsident Selenskyj ist persönlich in Brüssel. Er gab in seiner abendlichen Videobotschaft bekannt, dass sich die Ukraine und die USA nach dem Eklat im Weißen Haus wieder annäherten. Teams aus beiden Ländern hätten damit begonnen, ein Treffen vorzubereiten. Details nannte Selenskyj nicht. Derweil prüft der französische Präsident Macron, ob Verbündete unter den Schutzschirm der Atomwaffen seines Landes rücken könnten. Zudem plant er in der kommenden Woche ein internationales Treffen zur möglichen Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine. 

    • BundestagZwei Drittel der Ordnungsrufe seit Ende 2021 gingen an AfD-Abgeordnete

      In der zu Ende gehenden Legislaturperiode des Bundestages hat die AfD-Fraktion zwei Drittel aller Ordnungsrufe erhalten. Ihre Abgeordneten bekamen 84 der insgesamt 127 Ermahnungen für Beleidigungen und andere Störungen.

      Auf Platz zwei liegen laut dem Deutschen Bundestag mit 13 Ordnungsrufen fraktionslose Abgeordnete, die allerdings ursprünglich auch über die AfD ins Parlament eingezogen waren. Es folgen die SPD mit elf, die Grünen mit sieben, die Linke mit sechs, die Union mit vier und die FDP mit zwei dieser Sanktionen.

      Ordnungsrufe können von dem Mitglied des Bundestagspräsidiums ausgesprochen werden, das die jeweilige Sitzung leitet. Die anderen Fraktionen haben sich bislang dagegen gesperrt, Vertreter der AfD in das Präsidium zu wählen.

      Die scheidende Bundestagspräsidentin Bas hat mehrfach dazu aufgerufen, auf persönliche Angriffe und Diffamierungen zu verzichten. Die SPD-Politikerin äußerte die Sorge, einige wollten gegen sie gerichtete Ordnungsrufe als Trophäen nutzen, etwa im Internet.

      Mit der Rolle der Sprache in der politischen Kommunikation beschäftigt sich der Deutschlandfunk in einer Sonderreihe der "Systemfragen". Die vierteilige Reihe mit dem Titel "Macht der Worte" beginnt heute im Deutschlandfunk-Programm, als Podcast sind schon alle Folgen in der Deutschlandfunk-App abrufbar.

    • SondierungsgesprächeSPD-Chef Klingbeil erteilt faktischen Grenzschließungen Absage

      Vor der heutigen Fortsetzung der Sondierungsgespräche über eine Regierungsbildung mit der Union hat der SPD-Kovorsitzende Klingbeil faktischen Grenzschließungen eine Absage erteilt.

      Dies werde seine Partei nicht mitmachen, sagte Klingbeil am Abend im ARD-Fernsehen. Solche Grenzschließungen ließen sich national nicht umsetzen und seien europapolitisch unvernünftig. In einer Zeit, in der die Antwort auf US-Präsident Trump eine starke EU sein müsse, dürfe das stärkste Land des Kontinents nicht die Grenzen dichtmachen.

      Der CDU-Vorsitzende Merz hatte vor der Bundestagswahl angekündigt, am ersten Tag seiner möglichen Amtszeit als Bundeskanzler durchzusetzen, dass alle Versuche illegaler Einreisen zurückgewiesen würden.

    • VatikanPapst verbringt Nacht ohne Komplikationen

      Der Zustand von Papst Franziskus ist nach Angaben des Vatikan weiter stabil.

      Der 88-Jährige habe eine weitere Nacht ohne neue Komplikationen hinter sich, hieß es in einer Mitteilung. Inzwischen liegt das Oberhaupt der katholischen Kirche seit fast drei Wochen in einer Klinik in Rom. Der Papst leidet an einer beidseitigen Lungenentzündung und musste bereits mehrmals mit Sauerstoff versorgt werden. Mit einer Prognose zum weiteren Verlauf halten sich die Ärzte zurück.

    • KI aus ChinaAlibaba stellt neues Reasoning-Modell vor - "QwQ-32B" soll auf Augenhöhe mit R1 von DeepSeek sein

      Der chinesische Technologiekonzern Alibaba hat ein KI-Modell vorgestellt, das auf Augenhöhe mit dem R1-Modell des Konkurrenten DeepSeek und mit den Produkten westlicher Anbieter sein soll. Das Reasoning-Modell "QwQ-32B" schneidet nach Angaben von Alibaba bei sogenannten Benchmark-Vergleichen in Bereichen wie Mathematik und Programmieren sehr gut ab.

      In mehreren dieser Vergleiche liege man vor DeepSeek und dem US-Anbieter Open AI. Zudem komme das Modell mit einem geringeren Bedarf an Rechenkapazität aus, was eine breitere Nutzung erleichtere, hieß es. Wie auch das Modell von DeepSeek wurde "QwQ-32B" als sogenanntes Open-Weight-Modell veröffentlicht. Das bedeutet, dass es frei verfügbar ist und weiterentwickelt angepasst und in andere Anwendungen integriert werden kann.

      Alibaba sorgt schon seit Längerem wegen der Leistung seines KI-Modells Qwen für Aufmerksamkeit. Der Aktienkurs des Unternehmens an der Börse in Hongkong legte nach Veröffentlichung des neuen Modells zunächst um acht Prozent zu.

      KI aus China: DeepSeek setzte US-Anbieter unter Druck

      Im Januar hatte das chinesische Start-up DeepSeek weltweit für Aufmerksamkeit mit seinem Modell R1 gesorgt. Die Aktienkurse zahlreicher westlicher Anbieter brachen ein. Der Börsenwert des US-Anbieters von Hochleistungs-Halbleitern, Nvidia, ging an nur einem Tag um fast 600 Milliarden Dollar zurück - ein bisher einmaliger Vorgang in der amerikanischen Börsengeschichte. Das Modell von DeepSeek setzte die Konkurrenz unter Druck, weil es deutlich kostengünstiger und ohne die wegen US-Sanktionen nicht verfügbaren Spitzen-Chips im KI-Bereich entwickelt worden sein soll. Dennoch schlug es sich in Vergleichstests ähnlich gut wie ein Konkurrenz-Modell des ChatGPT-Anbieters Open AI.

      Der Einsatz sogenannter Reasoning-Modelle lohnt sich vor allem bei komplexeren Aufgaben wie aus dem Bereich des logischen Denkens, bei Mathematik oder beim Programmieren. Die KI wägt in einer Art innerem Monolog verschiedene Möglichkeiten ab, bevor sie sich für eine Antwort entscheidet. Das soll zu höherwertigen Ergebnissen führen, die auch für Nutzer nachvollziehbarer sein sollen.

    • WeltfrauentagUNO-Bericht beklagt Rückschritte bei Frauenrechten in jedem vierten Land

      Trotz zahlreicher Fortschritte sind die Rechte von Frauen einem UNO-Bericht zufolge in jedem vierten Land der Welt bedroht.

      Demnach hat sich die Zahl der Frauen und Mädchen, die in Konfliktgebieten leben, in den vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht. Frauenrechtsaktivisten werden dort zudem bedroht oder sogar getötet, heißt es in dem Bericht. UNO-Generalsekretär Guterres sagte, Frauenfeindlichkeit sei nach wie vor verbreitet. Gemeinsam müsse man sich dafür einsetzen, dass Menschenrechte, Gleichberechtigung und Stärkung für alle Frauen und Mädchen Wirklichkeit würden. Anlass des Berichts ist der internationale Frauentag am 8. März.

      Der Deutsche Gewerkschaftsbund wies darauf hin, dass Frauen hierzulande immer noch durchschnittlich 16 Prozent weniger Gehalt als Männer bekämen. Zudem leisteten sie einen Großteil der Sorgearbeit.

    • TaserAmnesty International kritisiert den missbräuchlichen Einsatz von Elektroschockern

      Amnesty International fordert ein weltweit rechtsverbindliches Abkommen, um die Produktion und den Handel mit Polizeiausrüstung zu regulieren.

      Konkret geht es um Elektroschocker und elektrische Schlagstöcke. Fast 200 Unternehmen weltweit hätten zwischen 2018 und 2023 solche Waffen hergestellt oder beworben. Auch in Deutschland verkauften eine Reihe von Firmen Elektroschocker, teilte die Menschenrechtsorganisation mit.

      Sie hat in mehr als 40 Ländern Fälle von missbräuchlicher Nutzung der Geräte dokumentiert. Demnach kamen Elektroschocker unter anderem bei Demonstrationen, bei der Grenzsicherung, in Lagern für Geflüchtete sowie in Gefängnissen zum Einsatz. Sie würden auch gegen Menschen verwendet, von denen keine Gewalt ausgehe. Bei Menschen mit körperlichen oder psychischen Vorerkrankungen könne das zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Amnesty zufolge gab es in Deutschland seit 2021 mindestens zehn Todesfälle im Zusammenhang mit dem Einsatz von sogenannten Tasern durch die Polizei.

      Die Polizeigesetze in etlichen Bundesländern erlauben den Einsatz teils. Bei der Berliner Polizei etwa sind sie laut einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Grünen-Anfrage seit Mai 2024 flächendeckend im Einsatz. Seitdem wurden sie 152 Mal abgefeuert oder angedroht. Dabei erlitten die Betroffenen in 32 Fällen Verletzungen.

    • Supreme CourtTrump unterliegt vor Gericht - Hilfsgelder müssen ausgezahlt werden

      Im Rechtsstreit um die Einbehaltung von Entwicklungshilfe-Geldern hat US-Präsident Trump vor dem Obersten Gerichtshof eine Niederlage erlitten.

      Der Supreme Court wies die Regierung an, die von ihr eingefrorenen Hilfen auszuzahlen. Das Gericht wies einen Eilantrag ab und bestätigte damit die Entscheidung einer untergeordneten Instanz. Ein Bundesrichter hatte Mitte Februar verfügt, dass die ausgesetzten Zahlungen fortgesetzt werden müssen.

      Der Beschluss des Supreme Court in Washington erging mit der knappen Mehrheit von fünf gegen vier Stimmen im Richterkollegium. Die Entscheidung zeigt, dass Trump der Rückhalt des Obersten Gerichts keineswegs sicher ist, obwohl es dort eine klare konservative Mehrheit gibt und Trump drei der Richter selbst während seiner ersten Amtszeit nominiert hatte.

    • USAHunderte Diplomaten protestieren in offenem Brief gegen weitgehende Abwicklung von USAID.

      Hunderte US-Offizielle haben in einem offenen Brief gegen die weitgehende Abwicklung der amerikanischen Entwicklungsbehörde USAID durch die Regierung von Präsident Trump protestiert.

      Die Mitarbeiter des US-Außenministeriums und von USAID selbst schrieben an Außenminister Rubio, ein Ende der Behörde würde die internationale Führungsrolle der USA unterminieren. Es entstünde ein Machtvakuum, in das Russland und China hineinstoßen würden. Der Brief wurde von mehr als 700 Personen unterzeichnet, darunter viele Diplomaten.

      Trump und sein Regierungsberater Musk stellen USAID grundsätzlich infrage. Die meisten Beschäftigten wurden entlassen oder beurlaubt; Entwicklungsgelder wurden eingefroren. Gestern hatte der Oberste Gerichtshof entschieden, dass das Geld an die Empfängerstaaten ausgezahlt werden muss. Der Supreme Court bestätigte damit die Entscheidung eines Bundesrichters.

    • Tuberkulose-ProgrammeWHO: Gekürzte US-Hilfen gefährden Menschenleben

      Die Kürzungen von US-Hilfen für Tuberkulose-Programme gefährden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation weltweit Millionen von Menschenleben.

      Ohne sofortiges Handeln sei der schwer erarbeitete Fortschritt im Kampf gegen Tuberkulose in Gefahr, erklärte die WHO. Allein im vergangenen Jahr seien mit dem Programm mehr als dreieinhalb Millionen Todesfälle durch Tuberkulose verhindert worden. Die USA waren nach Angaben der Organisation bisher für rund ein Viertel der globalen Fördermittel für Tuberkulose-Programme verantwortlich.

      US-Präsident Trump hatte am Tag seiner Vereidigung per Dekret die US-Auslandshilfen für einen Zeitraum von 90 Tagen weitgehend eingefroren. Während dieser Zeit sollen die Programme daraufhin abgeglichen werden, ob sie im Einklang mit der politischen Agenda des Präsidenten stehen.

    • BundeskriminalamtFast 10.000 politisch motivierte Straftaten mit Bezug zur Bundestagswahl

      Das Bundeskriminalamt hat fast 10.000 politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit der Bundestagswahl registriert.

      Das geht aus einem unveröffentlichten Lagebild des BKA hervor, aus dem das Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert. Den überwiegenden Teil der Straftaten machten demnach mit mehr als 7.000 die Sachbeschädigungen aus; dabei dürfte es sich vor allem um die Beschädigung von Wahlplakaten handeln. Zudem gab es rund 400 Propagandadelikte; dazu zählen unter anderem das Verwenden von Zeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. Ebenfalls registriert wurden 192 Gewaltdelikte.

      Fast 2.200 der Straftaten stufe die Polizei als linksmotiviert ein, etwa halb so viele als rechtsmotiviert. Die meisten Taten ließen sich politisch jedoch nicht eindeutig zuordnen. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei sprach von einer neuen Dimension: Nur durch einen verstärkten Einsatz habe man die Bundestagswahl schützen können.

    • ParisMuseum für moderne Kunst im Centre Pompidou für fünf Jahre geschlossen

      Das Museum für moderne Kunst im Centre Pompidou in Paris wird für fünf Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Am Freitag haben Besucher ab 18 Uhr bis Montag 21 Uhr die vorerst letzte Chance, Meisterwerke von Frida Kahlo, Salvador Dali oder Francis Bacon kostenlos zu sehen.

      Danach werden die rund 2.000 Kunstwerke, die auf 12.000 Quadratmetern auf zwei Ebenen ausgestellt sind, in Sattelschleppern in Lagerräume oder andere Museen in Paris, anderswo in Frankreich oder im Ausland gebracht. Der Aufwand für den Umzug von sehr großen Installationen ist immens. Für Kunstwerke etwa von Anselm Kiefer müssen Glaswände des Gebäudes an einigen Stellen entfernt werden.

      Einen Teil der Sammlung - die insgesamt etwa 150.000 Werke umfasst - können Interessierte im renovierten Grand-Palais in Paris bewundern. Dort sind mehrere große Ausstellungen geplant. Auch im Ausland werden Kunstwerke zu sehen sein.

    • LondonErste Auktion von KI-Kunst bei Christie´s enttäuscht

      Die erste Versteigerung von ausschließlich mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erschaffener Kunst des Londoner Auktionshauses Christie's ist größtenteils hinter den Erwartungen zurückgeblieben. 14 der 34 zum Verkauf stehenden Stücke erhielten entweder keine gültigen Gebote oder wurden für weniger als den geschätzten Mindestpreis verkauft.

      Ein Kunstwerk erzielte mehr als den Schätzpreis: Die Animation des bekannten Digitalkünstlers Refik Anadol mit dem Titel "Machine Hallucinations - ISS Dreams - A" brachte mit umgerecht rund 256.600 Euro die höchste Summe ein. Insgesamt beliefen sich die Erlöse bei der 14-tägigen Online-Auktion laut Christie's auf gut 728.000 US-Dollar.

      Künstler hatten die Auktion im Vorfeld kritisiert und ihre Absage gefordert. Tausende Menschen unterzeichneten eine entsprechende Petition mit der Begründung, dass einige Werke mithilfe von KI-Modellen erschaffen worden seien, die unerlaubt vom Urheberrecht geschützte Arbeiten benutzt hätten. In der Petition war von "massivem Diebstahl von Arbeiten menschlicher Künstler" die Rede.

    • PeruFeuerwehr kämpft gegen Großbrand in Hauptstadt Lima

      In der peruanischen Hauptstadt Lima bekämpft die Feuerwehr den dritten Tag in Folge einen Großbrand.

      Das Feuer war am Montag in einem illegalen Lagerhaus ausgebrochen und hat sich inzwischen auch auf Gebäude im historischen Zentrum der Stadt ausgebreitet. Die Menschen in der Umgebung wurden in Sicherheit gebracht. Die Feuerwehr erklärte, die Löscharbeiten gestalteten sich vor allem deshalb schwierig, weil nicht genügend Wasser zur Verfügung stehe.

    • Nach tödlichen BrändenBezirk in Los Angeles klagt gegen Stromversorger

      Knapp zwei Monate nach Ausbruch der verheerenden Flächenbrände im Raum Los Angeles hat der Bezirk den örtlichen Stromversorger auf Schadenersatz verklagt.

      Er macht geltend, dass das sogenannte "Eaton-Feuer" durch Fehler im Stromnetz des Unternehmens verursacht worden sei. Der Bezirk bezieht sich auf Augenzeugenberichte, Fotos und Videos von Überwachungskameras, die auf defekte Hochspannungsleitungen hindeuten sollen. Er verlangt eine Entschädigung von hunderten Millionen Dollar, die zur Behebung der Feuerschäden nötig seien.

      Beim "Eaton-Feuer" im Januar waren 17 Menschen ums Leben gekommen. Rund 9.400 Gebäude wurden zerstört. Der Großbrand war einer von mehreren, die etwa zur selben Zeit im Großraum Los Angeles ausbrachen.

    • FC Bayern-TorwartManuel Neuer fällt mit Faserriss aus

      Der Torwart und Kapitän des FC Bayern München, Manuel Neuer, muss verletzungsbedingt pausieren. Der 28-Jährige hat sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen einen Muskelfaserriss zugezogen, wie der Bundesliga-Rekordmeister mitteilte.

      Kurz nach der 2:0-Führung der Bayern durch Musiala (54. Minute) verletzte sich Neuer. Er fasste sich an die Wade und zeigte an, dass es in seinem 150. Champions-League-Spiel für ihn nicht mehr weitergeht. Sportvorstand Eberl berichtete, es sei bei einem Sprint passiert. Neuer musste durch den im Winter vom 1. FC Köln verpflichteten U21-Nationaltorwart Jonas Urbig ersetzt werden. Am Ende gewann Bayern München das Spiel gegen Leverkusen mit 3:0.

    • Fußball-WeltverbandFIFA-Council: Eine Milliarde US-Dollar Preisgeld bei Klub-WM - Frauen-Turnier erst 2028

      Der Fußball-Weltverband FIFA will eine Milliarde US-Dollar (umgerechnet 930 Millionen Euro) Preisgeld an die 32 Teilnehmer bei der Klub-WM in diesem Sommer ausschütten. Das beschloss der FIFA-Council laut einer Mitteilung. Die

      ursprünglich im nächsten Jahr geplante erste Ausgabe der Frauen-Klub-WM wurde auf 2028 verschoben.

      Insgesamt rechnet die FIFA mit zwei Milliarden US-Dollar an Einnahmen durch die ausgeweitete Klub-WM der Herren. "Sämtliche Einnahmen aus dem Turnier werden an die teilnehmenden Vereine sowie über den Solidarmechanismus weltweit verteilt", sagte Verbandspräsident Infantino. "Die FIFA wird keinen einzigen Dollar einbehalten."

      Das Turnier vom 15. Juni bis 13. Juli ist die Generalprobe für die WM 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko gespielt wird. Europa stellt mit zwölf Teams das größte Kontingent, aus der Bundesliga sind der FC Bayern München und Borussia Dortmund dabei. 

      Änderungen bei Klub-Turnieren für Fußballerinnen

      Zudem verschob der FIFA-Council, dem auch DFB-Präsident Neuendorf angehört, die geplante erste Ausgabe der Frauen-Klub-WM von 2026 auf 2028. Dies sei "nach intensiven Beratungen mit den Konföderationen und Schlüsselakteuren" geschehen, teilte der Weltverband mit. An dem Turnier nehmen 19 Teams teil, darunter sechs aus Europa.

      In den Jahren ohne Klub-WM soll es bei den Fußballerinnen ein Turnier für die sechs Sieger der kontinentalen Vereinswettbewerbe geben, den FIFA-Meisterpokal.

    • SportAustralischer Ex-Tennis-Star Fred Stolle gestorben

      Der frühere australische Tennis-Star Fred Stolle ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Das teilte Tennis Australia mit. Der Verband würdigte den zweimaligen Grand-Slam-Sieger als "Ikone".

      Der in Sydney geborene Stolle gehörte in den 1960er-Jahren zur "goldenen Ära" australischer Tennis-Spieler um Rod Laver und Roy Emerson. Neben seinen Siegen bei den French Open 1965 und den US Open 1966 gewann er auch dreimal den Davis Cup und feierte zehn Doppel- sowie sieben Mixed-Titel bei Grand-Slam-Turnieren. 1966 gewann Stolle auch das Turnier am Hamburger Rothenbaum. Nach seiner Karriere arbeitete er als Trainer und TV-Kommentator.

    • WetterMorgen sonnig, nur im Nordwesten zeitweise wolkig, 12 bis 20 Grad

      Das Wetter: In der Nacht gering bewölkt oder klar, örtlich Nebel. Tiefsttemperaturen von plus 7 bis minus 5 Grad. Am Tag nach Nebelauflösung erneut viel Sonne, im Nordwesten zeitweise wolkig. 12 bis 20 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Auch am Samstag heiter oder sonnig bei 14 bis 20 Grad.

  • Mittwoch, 5.03.2025

    • Russischer Angriffskrieg gegen die UkrainePräsident Selenskyj spricht von positiven Entwicklungen bei Zusammenarbeit mit USA

      Die Ukraine und die USA haben sich nach Angaben aus Kiew auf weitere Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs geeinigt. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach in seiner abendlichen Videoansprache von einer "positiven Entwicklung" in der Zusammenarbeit mit den USA.

      Er erwarte für die kommende Woche Ergebnisse im Hinblick auf ein künftiges Treffen zwischen beiden Seiten. Präsidialamtschef Jermak schrieb auf der Plattform X, er habe mit dem Nationalen Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Waltz, über die nächsten Schritte zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine gesprochen. In Kürze sei ein Treffen von amerikanischen und ukrainischen Regierungsvertretern geplant.

      Der Eklat im Oval Office in der vergangenen Woche hatte die Spannungen zwischen Washington und Kiew verschärft. In seiner Rede an die Nation hatte US-Präsident Trump vergangene Nacht wieder versöhnlichere Töne angeschlagen.

    • AtomschirmMacron spricht über nuklearen Schutzschirm für Europa

      Frankreichs Präsident Macron erwägt, verbündete Länder unter den Schutz der französischen Atomwaffen zu stellen.

      Russland sei eine "Bedrohung für Frankreich und Europa", sagte Macron am Abend in einer Fernsehansprache an die Nation. Daher habe er eine strategische Debatte eröffnet, bei der es um den Schutz des europäischen Kontinents durch die französische Nuklearmacht gehe. Die Entscheidungshoheit über die französischen Atomwaffen bleibe aber in den Händen Frankreichs, betonte Macron.

      Frankreichs Präsident berief sich bei seiner Ansprache auch auf den deutschen Unions-Kanzlerkandidaten Merz. Dieser hatte im Wahlkampf Gespräche mit den europäischen Atommächten über eine nukleare Teilhabe von Deutschland angeregt.

    • Krieg in GazaWeißes Haus bestätigt direkte Gespräche mit Hamas

      Die Regierung von US-Präsident Trump führt direkte Gespräche mit der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen.

      Regierungssprecherin Leavitt sprach im Weißen Haus von "andauernden Gesprächen und Diskussionen" mit der Hamas, ohne sich zu deren Inhalt zu äußern. Israel sei über die direkten Verhandlungen mit Hamas-Vertretern informiert. Es stünden "amerikanische Leben auf dem Spiel", sagte Sprecherin Leavitt auf die Frage, warum die USA entgegen ihrer langjährigen Linie zum ersten Mal direkt mit der Gruppe verhandelten.

      Israels Regierungschefs Netanjahu ließ erklären, man habe den USA die israelische Position hinsichtlich direkter Gespräche mit der Hamas mitgeteilt. Kreise der Hamas hatten der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass direkte Gespräche mit der US-Regierung über amerikanische Geiseln sowie eine mögliche umfassendere Vereinbarung zur Beendigung des Gaza-Kriegs stattfänden. Noch sei keine Einigung erzielt worden, hieß es weiter.

    • SyrienNeue Führung in Damaskus kündigt vollständige Vernichtung aller chemischen Kampfstoffe an

      Nach dem Machtwechsel in Syrien hat die neue Regierung die Zerstörung aller chemischen Waffen aus den Beständen von Ex-Präsident Assad zugesagt.

      Der neue syrische Außenminister al-Schaibani sicherte der Organisation für das Verbot chemischer Waffen OPCW in Den Haag die volle Kooperation seines Landes zu. Der Minister sprach vor dem Exekutivausschuss der OPCW von einem "historischen Wendepunkt". Man wolle eine schmerzhafte Ära abschließen, den Opfern chemischer Kampfstoffe Gerechtigkeit widerfahren lassen und sich an internationale Verpflichtungen halten. Al-Schaibani bat die internationale Gemeinschaft um Unterstützung bei der Zerstörung der chemischen Waffen.

      Während des Bürgerkriegs in Syrien hatte die Assad-Regierung nach Einschätzung von OPCW-Experten mehrfach chemische Kampfstoffe eingesetzt. Im Dezember hatte sich die Organisation noch besorgt über die großen Bestände von Chemiewaffen und Produktionsanlagen in Syrien geäußert. Erhebliche Mengen chemischer Waffen seien nicht erfasst worden, hieß es damals.

    • USA ZölleTrump gewährt einmonatigen Aufschub für US-Autohersteller

      Im Zollstreit mit den Nachbarn Mexiko und Kanada gewährt die US-Regierung von Präsident Trump einen einmonatigen Aufschub für US-Autohersteller, die auch in den Nachbarländern produzieren.

      Trump habe mit den drei großen Autokonzernen General Motors, Ford und Stellantis gesprochen, hieß es aus dem Weißen Haus. Die Ausnahme beziehe sich auf das Nordamerika-Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada. Es wurde während Trumps erster Amtszeit unterzeichnet.

      Der kanadische Premierminister Trudeau telefonierte mit Trump, um Bewegung in den Zollstreit zu bringen. Im Anschluss warf Trump in seinem Online-Netzwerk Truth Social erneut Kanada vor, nicht entschieden genug gegen den Drogenhandel mit Fentanyl vorzugehen. Nach kanadischen Angaben kommt jedoch nur ein Bruchteil der tödlichen Droge in den USA aus Kanada.

      Gestern waren von Trump angekündigte Zölle in Höhe von 25 Prozent für Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft getreten.

    • GrundgesetzänderungBundestag soll am 17. März über Finanzpaket abstimmen - Kritik von Grünen und FDP

      Der Bundestag soll bereits in der kommenden Woche über das von Union und SPD angestrebte Investitionspaket für Verteidigung und Infrastruktur beraten. Wie der Evangelische Pressedienst und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Parlamentskreise berichten, ist die erste Beratung für den 13. März vorgesehen. Demnach soll über das Vorhaben am 17. März nach zweiter und dritter Lesung abgestimmt werden.

      Der Bundesrat könnte dann noch zustimmen, bevor der neu gewählte Bundestag zusammenkommt. In der neuen Zusammensetzung des Parlaments haben AfD und die Partei "Die Linke" eine Sperrminorität, können also Beschlüsse verhindern, die eine Zweidrittel-Mehrheit benötigen. Dazu gehört eine Änderung der Schuldenbremse.

      Linke: "Blankoscheck für Aufrüstung"

      Die AfD äußerte sich kritisch zu dem Vorhaben, dass noch der alte Bundestag über die Pläne abstimmen soll. Dadurch werde der in der Bundestagswahl ausgedrückte Wählerwille "eindeutig missachtet", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Parteivorsitzenden Weidel und Chrupalla. Man werde die Anträge aber eingehend prüfen, sobald diese im Detail vorliegen würden.

      Vertreter der Linkspartei kritisierten das Finanzpaket als einen "Blankoscheck für Aufrüstung". Die Parteivorsitzenden Schwerdtner und van Aken kündigten zudem eine rechtliche Überprüfung des Vorhabens von Union und SPD an.

      Kritik auch von Grünen und FDP

      Für die Änderung der Reglungen zur Schuldenbremse werden im alten Bundestag die Stimmen von FDP oder Grünen benötigt. Grünen-Chefin Brantner verwies im RBB darauf, dass für ihre Partei auch Aspekte des Klimaschutzes berücksichtigt werden müssten.

      Zuvor hatte schon Grünen-Fraktionschefin Dröge betont, ihre Partei werde "gar nichts auf Zuruf" machen. Co-Fraktionschefin Haßelmann warf CDU und CSU vor, ein zentrales Wahlversprechen gebrochen zu haben. Ihr Wahlsieg baue auf dem Versprechen, dass es keine neuen Schulden gebe, sagte Haßelmann den Sendern RTL und ntv.

      JU: Union ist SPD weit entgegen gekommen

      FDP-Vizechef Kubicki lehnte das von Union und SPD vereinbarte Finanzpaket ab. Einem Sondervermögen Investitionen werde man nicht zustimmen, sagt Kubicki dem Sender "Welt-TV". Der FDP-Haushaltspolitiker Fricke verwies in Deutschlandfunk auf ein seiner Meinung nach bestehendes Demokratieproblem, sollte die Schuldenbremse noch mit den aktuellen Mehrheiten im Bundestag geändert werden. Es stelle sich die Frage, wie viele wesentliche Veränderungen man noch mache. Denn auch wenn dies juristisch möglich sei, so sei es doch zumindest politisch fragwürdig.

      Kritik kam auch von der Jungen Union. Der Vorsitzende der Jungen Union, Winkel,sagte im Deutschlandfunk, dass man lieber Schulden mache als Strukturreformen anzugehen, sei vor allem aus Sicht der jungen Generation ein harter Schlag. Die Unionsparteien seien den Sozialdemokraten weit entgegengekommen. Sie müssten jetzt bei anderen Themen wie der Migrations- und der Rentenpolitik ihre Standpunkte durchsetzen. Der angekündigte Politikwechsel müsse kommen, forderte Winkel, der als Abgeordneter in den neuen Bundestag einzieht.

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      Milliardeninvestitionen: Was die Einigung von Union und SPD bedeutet

    • Hilfslieferungen für GazaEuropäische Außenminister appellieren an Israel

      Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Israel aufgerufen, die ungehinderte Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen zu ermöglichen.

      Die von Israel verkündete Unterbrechung der Hilfslieferungen drohe das humanitäre Völkerrecht zu verletzen, warnten die Außenminister der drei Länder in einer gemeinsamen Erklärung. Humanitäre Hilfen dürften nicht als Verhandlungsmasse für eine Waffenruhe oder als politisches Werkzeug genutzt werden, mahnten Baerbock, Barrot und Lammy. Die Lage der Bevölkerung im Gazastreifen sei nach 17 Monaten Krieg katastrophal.

      Das Welternährungsprogramm der UNO warnte heute, dass seine Lebensmittelvorräte für den Gazastreifen nur noch für zwei Wochen reichen.

    • Supreme CourtTrump unterliegt vor Gericht - Hilfsgelder müssen ausgezahlt werden

      Im Rechtsstreit um die Einbehaltung von Entwicklungshilfe-Geldern hat US-Präsident Trump vor dem Obersten Gerichtshof eine Niederlage erlitten.

      Der Supreme Court wies die Regierung an, die von ihr eingefrorenen Hilfen auszuzahlen. Das Gericht wies einen Eilantrag ab und bestätigte damit die Entscheidung einer untergeordneten Instanz. Ein Bundesrichter hatte Mitte Februar verfügt, dass die ausgesetzten Zahlungen fortgesetzt werden müssen.

      Der Beschluss des Supreme Court in Washington erging mit der knappen Mehrheit von fünf gegen vier Stimmen im Richterkollegium. Die Entscheidung zeigt, dass Trump der Rückhalt des Obersten Gerichts keineswegs sicher ist, obwohl es dort eine klare konservative Mehrheit gibt und Trump drei der Richter selbst während seiner ersten Amtszeit nominiert hatte.

    • Nach Maul- und KlauenseucheChina erlaubt wieder Einfuhr von Milch und Milchprodukten

      China erlaubt zwei Monate nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche wieder den Import von Milch und Milchprodukten aus Deutschland.

      Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilte mit, man habe sich mit China auf eine neue Veterinärbescheinigung geeinigt. Den Angaben zufolge kann nun die Ausfuhr von wärmebehandelter Milch und Milcherzeugnissen wieder erfolgen. Die Bundesländer und Wirtschaftsverbände seien entsprechend informiert worden. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir erklärte, die Abmachung werde vielen Unternehmen helfen, wieder nach und nach in den Normbetrieb überzugehen.

      Nachdem die Maul- und Klauenseuche im Januar in Brandenburg festgestellt worden war, hatten zahlreiche Staaten, darunter China, die Einfuhr deutscher landwirtschaftlicher Produkte untersagt. Dem Ministerium zufolge wurden im Jahr 2023 fast 300.000 Tonnen Milch und Milcherzeugnisse aus Deutschland nach China ausgeführt.

    • Steinmeier in SüdamerikaChile will Colonia-Dignidad-Gedenkstätte rasch voranbringen

      Chiles Präsident Boric hat zugesichert, den Bau einer Gedenkstätte für die Opfer der Colonia Dignidad voranzutreiben.

      Bei einer Pressekonferenz mit Bundespräsident Steinmeier in Santiago de Chile verwies er auf den soeben erfolgten Beschluss, mit dem ein großer Teil des Flächenareals der ehemaligen Kolonie enteignet werden soll. Der Schritt solle so schnell wie möglich umgesetzt und gemeinsam mit den Opfern die Gedenkstätte aufgebaut werden, sagte Boric. Steinmeier betonte, Deutschland und Chile seien den Opfern einen Ort der Erinnerung schuldig. Er hatte gestern selbst mit Opfern gesprochen.

      In der Siedlung eines deutschen Laienpredigers wurden seit den 1960er-Jahren Sektenmitglieder ausgebeutet, Kinder misshandelt, Regimegegner gefoltert und ermordet. Seit Jahren wird um den Bau einer Gedenkstätte für die Opfer der Colonia Dignidad in Chile gerungen.

    • HamburgSPD will am Freitag mit den Grünen sondieren

      In Hamburg will die SPD am Freitag mit den Grünen zu einem ersten Sondierungsgespräch zusammenkommen.

      Das geht aus übereinstimmenden Medienberichten hervor. Das Gespräch sei in vertraulichem Rahmen geplant. Bei den Grünen soll am Abend eine Landesmitgliederversammlung den Weg für die Sondierungsgespräche und gegebenenfalls auch Koalitionsverhandlungen freimachen. Die SPD hat angekündigt, auch mit der CDU zu sprechen.

      Die Sozialdemokraten waren aus der Bürgerschaftswahl am vergangenen Sonntag als stärkste Kraft hervorgegangen. Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher von der SPD hat eine Fortführung von Rot-Grün zur Priorität erklärt. Ein mögliches Bündnis mit der CDU bezeichnete er mit Blick auf inhaltliche Positionen dagegen als zweite Wahl.

    • PanamaPräsident Mulino wirft Trump Lügen zum Panama-Kanal vor

      Panamas Präsident Mulino hat seinem US-Amtskollegen Trump vorgeworfen, Lügen über den Panamakanal zu verbreiten.

      Im Onlinedienst X erklärte Mulino, eine Rückgabe der wichtigen Wasserstraße an die USA stehe nicht zur Debatte und sei auch nicht Thema in bilateralen Gesprächen gewesen. Zuvor hatte Trump vor dem US-Kongress angekündigt, die USA werde sich den Panamakanal "zurückholen" und habe bereits damit begonnen. Mulino sprach von einem Affront gegen die Wahrheit und die Würde Panamas.

      Der von den USA gebaute Panamakanal war 1914 eröffnet worden. 1977 vereinbarten die USA und Panama die Übergabe des Kanals an den mittelamerikanischen Staat. Seit 1999 kontrolliert Panama die Wasserstraße.

    • Russischer AngriffskriegScholz telefoniert mit Selenskyj - offenbar Einigkeit über Führungsrolle der USA

      Bundeskanzler Scholz begrüßt die Bereitschaft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, so schnell wie möglich Friedensverhandlungen im Krieg mit Russland aufzunehmen.

      Regierungssprecher Hebestreit sagte in Berlin, in einem gemeinsamen Telefonat seien sich beide auch einig über die Führungsrolle von US-Präsident Trump auf dem Weg zu einem Waffenstillstand und einem Frieden für die Ukraine gewesen. Ein erster Schritt könne dabei ein Ende der Angriffe aus der Luft und von See sowie auf die zivile Energieinfrastruktur sein. Scholz bekräftigte in dem Gespräch erneut die Solidarität Deutschlands mit der Ukraine.

      Russland bezeichnete die Selenskyjs Absichtserklärung als "positiv". Es bleibe aber die Frage, mit wem Selenskyj verhandeln wolle, nachdem er Gespräche mit dem russischen Präsidenten Putin per Dekret für unmöglich erklärt habe, sagte Kremlsprecher Peskow. Moskau verlangt eine Aufhebung des Verbots vom September 2022.

      Selenskyj hatte seine Verhandlungsbereitschaft erklärt, nachdem die USA ihre Waffenhilfen ausgesetzt hatten. Auslöser dafür war ein Eklat zwischen Selenskyj und US-Präsident Trump im Weißen Haus am vergangenen Freitag.

    • Trumps Pläne für GazastreifenBundesregierung distanziert sich von Aussagen des Antisemitismusbeauftragten

      Die Bundesregierung hat sich von den Äußerungen ihres Antisemitismusbeauftragten Klein zum Vorstoß von US-Präsident Trump zur Zukunft des Gazastreifens distanziert.

      Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte in Berlin, Klein habe nicht für die Bundesregierung gesprochen, sondern seine persönliche Auffassung geäußert. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Äußerung stelle nicht die außenpolitische Haltung der Bundesregierung dar.

      Klein hatte in einem Interview gesagt, er sehe Trumps Pläne für die Zukunft des Gazastreifens grundsätzlich positiv. Es lohne sich, genauer hinzuschauen, sagte er. Er halte es nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken.

      Trump hatte erklärt, dass die USA die Kontrolle über das Palästinensergebiet übernehmen wollten. Die dortige Bevölkerung solle zwangsumgesiedelt werden, um den Gazastreifen in eine Zitat - Riviera des Nahen Ostens - zu verwandeln.

    • EU-InnenministerNeues Schengen-Einreisesystem soll schrittweise kommen

      Die Innenminister der Europäischen Union haben sich auf die Einführung eines neuen elektronischen Einreisesystems für den Schengenraum geeinigt.

      Wie nach dem Treffen in Brüssel bekannt gegeben wurde, sollen damit die Ein- und Ausreisen von Drittstaatsangehörigen genauer erfasst werden. Biometrische Daten zur Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung sollen den herkömmlichen Stempel im Pass ersetzen. Folglich soll der Datenzugriff beschleunigt werden. Ein Ziel ist es auch, grenzüberschreitende Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen.

      Der Start des sogenannten Entry-Exit-Systems war bereits früher geplant. Die EU-Mitgliedsstaaten und das Europaparlament müssen den neuen Regeln noch zustimmen.

    • Hilfe für AutobrancheEU-Kommission unterstützt Beschaffung von Batterie-Rohstoffen mit 1,8 Milliarden Euro

      Die EU-Kommission hat Pläne zur Unterstützung der kriselnden Autobranche in Europa vorgestellt.

      Wie die Behörde in Brüssel mitteilte, sollen 1,8 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um wichtige Rohstoffe für die Batterieproduktion zu sichern. Zudem sollen Autohersteller mehr Zeit bekommen, um verschärfte Kohlendioxid-Grenzwerte zu erfüllen. Autobauer könnten dann den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagen aus dem laufenden Jahr mit den Werten der kommenden zwei Jahre verrechnen. Darüber hinaus will man die Nachfrage nach Elektroautos anregen. Hierbei ist vorgesehen, bei Dienstwagen-Flotten einen verbindlichen Elektro-Anteil festzulegen.

      Die Autobranche steht wegen zunehmender Konkurrenz aus China und in den USA drohender Zölle unter Druck.

    • InvestitionspaketAWO und Diakonie dringen auf sozialen Aspekt

      Nach der Verständigung von Union und SPD auf milliardenschwere Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur mahnen Wohlfahrtsverbände, den Sozialbereich nicht aus dem Blick zu verlieren.

      Diakonie-Präsident Schuch erklärte in Berlin, innere, äußere und soziale Sicherheit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Präsident der Arbeiterwohlfahrt, Groß, meinte, auch Kitas, Pflegeeinrichtungen und soziale Dienste warteten seit Jahren auf dringend notwendige Investitionen. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Bentele, sagte, das geplante Sondervermögen müsse ebenso Themen wie Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen abdecken.

      Union und SPD hatten sich gestern im Zuge ihrer Sondierungsgespräche auf ein Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur verständigt. Dafür sollen noch mit dem derzeitigen Bundestag Schuldenregeln gelockert werden.

    • SondervermögenBaubranche zeigt sich zufrieden

      Die deutsche Bauwirtschaft lobt die Einigung von Union und SPD auf ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur.

      Dieses Paket sei wegweisend für den Industriestandort, aber auch für ein geopolitisch resilientes Deutschland, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Müller. Finanzielle Mittel sollten zweckgebunden sowie mit klar definierten Zielvorgaben eingesetzt werden. Das schaffe Planungssicherheit für Infrastrukturprojekte.

      Zufrieden zeigte sich auch der Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Man erwarte nicht nur wirtschaftliche Impulse, sondern auch eine Stärkung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit, sagte Hauptgeschäftsführer Pakleppa.

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    • GriechenlandMisstrauensantrag gegen Regierung Mitsotakis wegen Vertuschung nach Bahnunglück 2023 - Untersuchungsausschuss bereits eingesetzt

      In Griechenland will die linke Opposition einen Misstrauensantrag gegen die konservative Regierung unter Premier Mitsotakis in das Parlament einbringen.

      Grund dafür ist der Vorwurf der Vertuschung nach dem schweren Bahnunglück in Nordgriechenland vor zwei Jahren, bei dem 57 Menschen starben. Die Regierung habe seinerzeit wenige Tage nach dem Unglück alle Spuren am Unfallort beseitigen lassen. Damit seien auch mögliche Gründe für den Unfall verschleiert worden, so die Opposition. Der Misstrauensantrag wurde von der Pasok-Partei und der Syriza-Partei angekündigt. Damit steigt nach den Massenprotesten in ganz Griechenland mit Hunderttausenden Teilnehmern vor wenigen Tagen der Druck auf die griechische Regierung, nachdem bereits gestern ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zu dem Unglück und dem Handeln von Premier Mitsotakis einberufen worden war.

      Ende Februar 2023 war ein Passagierzug auf dem Weg von Athen nach Thessaloniki frontal mit einem Güterzug zusammengeprallt. Die genauen Ursachen sind weiter unklar.

    • BerlinSpitzenvertreter von Union und SPD bei Bundeskanzler Scholz

      Nach der Einigung auf umfassende Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur haben sich die Verhandlungsführer von Union und SPD mit Bundeskanzler Scholz abgestimmt.

      Wie Regierungssprecher Hebestreit mitteilte, erfolgte der Austausch mit Blick auf den EU-Sondergipfel zur Sicherheitslage in Europa, der morgen in Brüssel stattfindet. An den eineinhalbstündigen Beratungen nahmen der CDU-Vorsitzende Merz, CSU-Landesgruppenchef Dobrindt und die SPD-Vorsitzenden Klingbeil und Esken teil. 

      Proteste gegen Aufrüstung

      EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat gestern einen Plan vorgelegt, um die Verteidigungsausgaben in Europa zu erhöhen. Scholz kann nach der gestern Abend erzielten Einigung der potenziellen Koalitionspartner darauf verweisen, dass Deutschland seinen Teil beiträgt.

      Künftig sollen Kredite dafür oberhalb von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts von der Schuldenbremse ausgenommen sein. Bei einem BIP von rund 4.300 Milliarden Euro im Jahr 2024 wären ein Prozent etwa 43 Milliarden Euro. Derzeit beträgt der Wehretat rund 52 Milliarden Euro.

      Aktivisten protestierten vor dem Kanzleramt gegen die geplanten Ausgaben. Um Frieden zu sichern, brauche es Abrüstung und nicht Hochrüstung, erklärte der Vorsitzende der deutschen Sektion von Pax Christi, König.

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    • Politischer AschermittwochLauterbach wirft Söder "Pommes-Populismus" vor - CSU-Generalsekretär Huber teilt gegen Grüne aus

      Unter dem Eindruck der Sondierungsgespräche im Bund begehen die Parteien den politischen Aschermittwoch. Wie immer kam es dabei auch zu verbalen Angriffen gegen die politischen Gegner. In diesem Jahr hob CSU-Chef Söder aber auch auf die Außenpolitik ab.

      Er sagte bei der Veranstaltung der CSU in Passau vor dem Hintergrund der finanzpolitischen Einigung zwischen Union und SPD, man habe damit auch ein Signal an die Feinde gesandt. Sollte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine so ausgehen, wie Putin sich das vorstelle, würden sich Millionen Ukrainer auf die Flucht nach Europa machen, sagte Söder weiter.

      Lauterbach veräppelt Söder wegen Instagram-Auftritts

      CSU-Generalsekretär Huber setzte die Attacken seiner Partei aus dem Wahlkampf gegen politische Mitbewerber fort: Die Grünen seien ein"Auslaufmodell" und Spitzenreiter in Sachen Doppelmoral und Realitätsverweigerung. Huber attackierte auch FDP, Linke und AfD. Den möglichen Koalitionspartner SPD erwähnte er nicht.

      Bundesgesundheitsminister Lauterbach warf CSU-Chef Söder bei der Veranstaltung der SPD in Vilshofen "Pommes-Populismus" vor. Söder zeige auf seinem Instagram-Account fast täglich Fotos von Burgern und Bratwürsten. Die angekündigte Reform der Schuldenbremse aber lobt Lauterbach und betonte, man dürfe jetzt nicht den Fehler machen, der Union vorzuwerfen, dass sie sich bewegt habe.

      Bei der Veranstaltung der Grünen in Landshut forderte Parteichef Banaszak vom CDU-Vorsitzenden Merz eine Entschuldigung. Jahrelang habe die Union den Finanzbedarf des Staates in Frage gestellt, jetzt aber habe Merz eine Kehrtwende vollzogen. Merz, so Banaszak weiter, habe entweder "keine Ahnung oder keinen Anstand oder beides".

      FDP: "Union bricht Wahlversprechen"

      Für die FDP warf Fraktionschef Dürr der Union vor, mit der Entscheidung des gestrigen Abends Wahlversprechen gebrochen zu haben. Angesichts der angespannten Lage in Europa sei eine Verschuldung dramatisch, sagte Dürr in Dingolfing.

      Die CDU traf sich am Abend in Apolda in Thüringen. Parteichef Merz sagte seinen Auftritt aber wegen der andauernden Sondierungen mit der SPD über eine neue Bundesregierung ab. Die Linke zelebrierte den traditionellen Schlagabtausch in Thyrnau. Am Rand der Veranstaltung der AfD in Osterhofen kam es zu Protesten. Einige Demonstrierende klebten sich auf dem Boden vor der Halle fest.

      Die Veranstaltungen zum Politischen Aschermittwoch finden seit jeher in Niederbayern statt. Dort haben sie sich aus einem Viehmarkt in Vilshofen heraus entwickelt.

    • Drohender HandelskriegKanada reicht bei der WTO Beschwerde gegen US-Zölle ein

      Kanada hat bei der Welthandelsorganisation Beschwerde wegen der von US-Präsident Trump verhängten Zölle eingereicht. Die kanadische WTO-Botschafterin Theodore erklärte, die US-Entscheidung lasse ihrem Land keine andere Wahl. Sie habe ein Streitschlichtungsverfahren beantragt.

      Die USA hatten zuvor ihre Drohung wahr gemacht und die Zölle auf Importe aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko in Kraft gesetzt. Auch China, auf dessen Lieferungen die USA ebenfalls höhere Zölle erheben, legte Beschwerde ein. Allerdings ist der Mechanismus der Streitbeilegung bei der Welthandelsorganisation seit Jahren blockiert. Grund ist, dass die USA die Neubesetzung offener Richterposten verweigern.

      Handelsminister deutet möglichen Kompromiss an

      US-Handelsminister Lutnick deutete eine mögliche Einigung im Streit um die Zölle an. Präsident Trump könnte schon bald einen Kompromiss verkünden, sagte Lutnick dem Fernsehsender Fox Business. Die USA könnten sich dafür auch auf Kanada und Mexiko zubewegen. Die Handelskonflikte lösten an den Börsen Unsicherheiten aus. Sowohl der Dow Jones als auch der DAX verzeichneten deutliche Kursverluste.

      Ungeachtet dessen kündigte US-Präsident Trump in seiner Rede an den Kongress weitere Zölle an, die am 2. April in Kraft treten sollen. Davon dürfte auch die Europäische Union betroffen sein. Die neuen Zölle würden der US-Autoindustrie einen Boom bescheren, sagte Trump. Wie "tagesschau.de" beobachtete, blieb der Applaus der Republikaner bei dieser Passage der Rede gedämpft. Beobachter gehen davon aus, dass Trumps Zollpolitik Auswirkungen auf die Verbraucherpreise in den USA haben wird. Denn US-Unternehmen könnten die Kosten für die Importzölle an die Konsumenten übertragen - und damit die Inflation erhöhen.

      VW appelliert an Trump: "Maßnahmen zurücknehmen"

      Ähnliches erklärte das VW-Unternehmen "Volkswagen of America". Bereits jetzt wirke sich die Entscheidung zu den Zöllen auf amerikanische Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Familien im ganzen Land aus. VW appellierte an Trump, die Maßnahmen wieder zurückzunehmen. Gleichzeitig gab das Unternehmen bekannt, dass es einen umfassenden Notfallplan aktiviere. Dieser sehe vor "notwendige Anpassungen der Produktion und der Importe" zu prüfen mit dem Ziel, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.

      VW betreibt ein großes Werk in Mexiko, in Puebla, das auch Modelle für den US-Markt produziert. Weitere US-Modelle fertigt der Autobauer direkt in den USA in seinem Werk in Chattanooga, bezieht aber auch dort Komponenten aus Mexiko, die nun ebenfalls mit Zöllen belegt werden.

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    • Vorstoß aus ÄgyptenUSA und Israel kritisieren Pläne zum Wiederaufbau des Gaza-Streifens

      Der Plan Ägyptens für den Wiederaufbau des Gaza-Streifens trifft in den USA und Israel auf Vorbehalte.

      Das Weiße Haus teilte mit, der von der Arabischen Liga gebilligte Vorschlag berücksichtige nicht, dass das Gebiet von Trümmern und nicht explodierten Kampfmitteln übersät sei. Der Küstenstreifen sei derzeit nicht bewohnbar. Das israelische Außenministerium kritisierte, dass der Idee von US-Präsident Trump zur Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung keine Chance gegeben worden sei. Ägypten warf Israel daraufhin Sturheit vor.

      Nach dem Vorschlag Ägyptens sollen die etwa zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner während des Wiederaufbaus in dem Palästinensergebiet bleiben können. Für sie sollen Hunderttausende provisorische Unterkünfte errichtet werden. In einer ersten Phase sollen dann nicht explodierte Kampfmittel und Trümmer geräumt werden.

    • SyrienMehr als 14 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen

      In Syrien sind nach Angaben der Welthungerhilfe 14,6 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

      Die massiven Kürzungen der US-Hilfsgelder verschärften die ohnehin schon angespannte Lage zusätzlich, teilte die Organisation mit. Einzelne Projekte würden zur Hälfte aus US-Mitteln bestritten. Weiter hieß es, die jahrzehntelange Herrschaft des Assad-Clans habe tiefe Spuren in der syrischen Gesellschaft hinterlassen. Fast in jeder Familie gebe es Angehörige, die Opfer von willkürlichen Verhaftungen geworden seien. Viele der Festgenommenen seien nicht wieder zurückgekehrt. Frauen müssten oftmals allein für ihre Familien sorgen.

    • BerichtZahl der Asylklagen an deutschen Gerichten deutlich gestiegen

      Die Zahl der Asylklagen vor den deutschen Verwaltungsgerichten ist deutlich gestiegen.

      2024 gingen bei den Gerichten mehr als 100.000 Fälle neu ein, wie eine Umfrage der Deutschen Richterzeitung bei den zuständigen Ministerien der Länder ergab. Im Jahr davor waren es noch knapp 72.000 Fälle und 2022 rund 62.000. Mit einer Asylklage wehren sich abgelehnte Antragsteller gegen die Entscheidung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Den Angaben zufolge stieg die Zahl auch deshalb, weil das Bundesamt seine aus Vorjahren anhängigen Asylverfahren inzwischen schneller abarbeitet.

      Die Bearbeitungszeiten liegen in den meisten Bundesländern weiter deutlich über dem Ziel der Ministerpräsidentenkonferenz von höchstens sechs Monaten. In einigen Fällen werden mehr als 24 Monate benötigt. Am kürzesten ist die Verfahrensdauer in Rheinland-Pfalz mit 5,4 Monaten. 

    • GrüneBaerbock will keine Führungsrolle in Bundestagsfraktion übernehmen

      Die Grünen-Politikerin Baerbock strebt keine Führungsrolle in der Bundestagsfraktion ihrer Partei an.

      Das geht aus einem Schreiben an die Fraktion und den Grünen-Landesverband Brandenburg hervor, über das mehrere Medien berichten. Demnach gab Baerbock persönliche Gründe für ihre Entscheidung an. Seit 2008 habe sie politische Verantwortung getragen - in all dieser Zeit habe sie immer alles gegeben, schreibt die 44-Jährige. Diese intensiven Jahre häten aber auch auch einen privaten Preis gehabt.

      Nach der Bundestagswahl war die amtierende Außenministerin als neue Co-Fraktionschefin im Gespräch. Baerbock betonte, auch wenn sich die Rollen änderten, sei dies kein Abschied. Ihr Bundestagsmandat hat die Politikerin angenommen.

      Bereits am Tag nach der Abstimmung hatte Grünen-Kanzlerkandidat Habeck seinen Rückzug aus der ersten Reihe der Partei angekündigt.

    • Statistisches BundesamtFrauen sind in deutschen Parlamenten unterrepräsentiert

      In den deutschen Parlamenten sind Frauen laut Statistischem Bundesamt nach wie vor unterrepräsentiert.

      Im neu gewählten Bundestag beträgt der Frauenanteil 32,4 Prozent, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilte. Derzeit sind es 34,8 Prozent. Der Anteil der Frauen an der erwachsenen Gesamtbevölkerung mit deutscher Staatsbürgerschaft liegt bei 51,7 Prozent. Auch in den Landesparlamenten sowie auf kommunaler Ebene ist den Angaben zufolge nur etwa jedes dritte Mitglied weiblich.

      Im weltweiten Ranking der Interparlamentarischen Union liegt Deutschland aktuell auf Platz 44 von 180 erfassten Ländern.

    • LiteraturNominierte für Preis der Leipziger Buchmesse stehen fest

      Die Leitung der Leipziger Buchmesse hat die Nominierten für den Preis der Buchmesse bekanntgegeben. Die Jury wählte in den drei Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung jeweils fünf Werke aus.

      Vergeben wird die mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Auszeichnung am 27. März in der Glashalle der Leipziger Messe.

      Belletristik

      Kristine Bilkau mit "Halbinsel"
      Esther Dischereit mit "Ein Haufen Dollarscheine"
      Wolf Haas mit "Wackelkontakt"
      Christian Kracht mit "Air"
      Cemile Sahin mit "Kommando Ajax"

      Sachbücher

      Maike Albath mit "Bitteres Blau. Neapel und seine Gesichter"
      Jens Bisky mit "Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934"
      Harald Meller/Kai Michel/Carel van Schaik mit "Die Evolution der Gewalt. Warum wir Frieden wollen, aber Kriege führen. Eine Menschheitsgeschichte"
      Irina Rastorgueva mit "Pop-up-Propaganda. Epikrise der russischen Selbstvergiftung"
      Sandra Richter mit "Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben. Eine Biographie"

      Übersetzungen

      Aus dem Polnischen von Olaf Kühl
      Szczepan Twardoch: "Kälte"

      Aus dem amerikanischen Englisch von Lilian Peter
      Erica Jong: "Angst vorm Fliegen"

      Aus dem Italienischen von Verena von Koskull
      Gian Marco Griffi: "Die Eisenbahnen Mexikos"

      Aus dem Belarussischen von Thomas Weiler
      Ales Adamowitsch, Janka Bryl, Uladsimir Kalesnik:
      "Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus - Zeitzeugen berichten"

      Aus dem Englischen von Julia Wolf
      Samantha Harvey: "Umlaufbahnen"

      Mehr zu den Nominierten finden Sie hier.

      Die Leipziger Buchmesse findet vom 27. bis 30. März unter dem Motto "Worte bewegen Welten" statt.

    • StatistikJunge Menschen oft wegen psychischer Probleme im Krankenhaus

      Die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Kindern und Teenagern sind psychische Erkrankungen. Auf sie geht laut Statistischem Bundesamt fast ein Drittel der Behandlungen zurück.

      Im Jahr 2023 waren demnach rund 113.000 der 10- bis 19-Jährigen wegen psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen im Krankenhaus. Die zweithäufigste Ursache waren den Statistikern zufolge Verletzungen und Vergiftungen mit rund 105.000 Behandlungen.

      Starker Anstieg von Depressionen über 20 Jahre hinweg

      Über alle Altersgruppen hinweg gab es dem Bundesamt zufolge rund 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen.

      Eine große Rolle spielen dabei Depressionen. Sie machen mit einem Anteil von einem Viertel die häufigste Diagnose aus. 261.000 Menschen wurden 2023 wegen Depressionen im Krankenhaus behandelt. Das sind fast 77 Prozent mehr als noch vor 20 Jahren. Gut 60 Prozent der Behandelten waren Frauen. Die durchschnittliche Behandlungsdauer lag den Zahlen zufolge bei 39,2 Tagen. Das ist deutlich länger als ein durchschnittlicher Aufenthalt im Krankenhaus über alle Diagnosen. Hier liegt die Dauer bei 7,2 Tagen.

    • DatenanalyseSkigebiete in Österreich deutlich mehr ausgebaut als in Deutschland

      Österreich hat seine Skigebiete in den vergangenen 30 Jahren deutlich mehr modernisiert als Bayern. Das zeigt eine Datenanalyse des Bayerischen Rundfunks.

      Demnach wurden die Liftanalagen in Österreich in diesem Zeitraum um 56 Prozent vergrößert, so dass mehr Menschen transportiert werden können. Schlepplifte seien beispielsweise durch große Sessellifte ersetzt worden. In Tirol gibt es bei den Beförderungskapazitäten sogar ein Plus von 76 Prozent. In Bayern dagegen beträgt der Anstieg der Analyse zuolge nur 15 Prozent.

      Auch bei der Ausstattung mit Schneekanonen liegt Österreich vorne: Hier werden 92 Prozent der Anlagen beschneit, in Bayern sind es laut BR drei Viertel der Skigebiete. Bei den Pistenkilometern gibt es im Nachbarland ein Plus von 30 Prozent, in Bayern ist dieser Wert weitgehend unverändert geblieben.

    • CIA-Direktor RatcliffeUSA haben auch Bereitstellung von Geheimdienstinformationen an Ukraine gestoppt

      Mit dem Stopp ihrer Militärhilfen hat die Regierung der USA auch die Bereitstellung von Geheimdienstinformationen an die Ukraine ausgesetzt. Das bestätigt der Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, Ratcliffe, in einem Fernsehinterview.

      Ratcliffe machte der Ukraine zugleich Hoffnung, dass die Unterstützung nach den jüngsten Versöhnungsbemühungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj bald wieder aufgenommen werden könnte.

      Zuvor hatte bereits US-Präsident Trump eine Annäherung mit Selenskyj angedeutet. In der ersten Kongressrede seiner neuen Amtszeit sagte Trump, er habe ein Schreiben von Selenskyj erhalten. Darin sei die Rede davon, dass die Ukraine bereit sei, unter der Führung der USA einen Frieden mit Russland auszuhandeln.

      Auch der Abschluss eines Rohstoffabkommens mit Kiew sei wieder möglich. Trump bekräftigte, dass es an der Zeit sei, den Krieg zu beenden und warf Europa erneut vor, zu wenig Unterstützung geleistet zu haben.

      Von ukrainischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Selenskyj hatte aber wenige Stunden vor Trumps Rede auf dem Kurznachrichtendienst X den Streit mit dem US-Präsidenten als bedauerlich bezeichnet. Er sei bereit, unter der Führung Trumps an einem dauerhaften Frieden zu arbeiten.

      Trump lobt Effizienzbehörde von Musk

      Konkrete Vorhaben nannte Trump in seiner Rede wenige. Allerdings kündigte er weitere Zölle für den 2. April an. Davon werde die US-Autoindustrie profitieren. Es wird erwartet, dass dann auch die EU betroffen sein wird. Außerdem wiederholte er seine Ideen für die Übernahme des Panama-Kanals und Grönlands.

      Innenpolitisch lobte Trump die Sparanstrengungen seiner Regierung. Das neue Effizienzbüro Doge unter Leitung des Tech-Milliardärs Musk habe bereits über 100 Milliarden Dollar eingespart. Die Angaben stammen von der Behörde selbst und sind bislang nicht unabhängig prüfbar. Trump nannte als Beispiel den Stopp des Entwicklungsprogramms USAid. Mehrmals kritisierte er die seiner Meinung nach zu höhen Energiepreise in den USA. In diesem Zusammenhang kündigte der Republikaner den Bau einer "gigantischen" Gas-Pipeline durch Alaska und den Abbau Seltener Erden an.

      Zudem sagte der US-Präsident in seiner Rede Gleichberechtigung und Diversität den Kampf an und drohte Beamten mit Entlassungen, wenn sie sich nicht an die Regierungslinie hielten.

      Demokratin Slotkin hält Gegenrede

      Begleitet wurde die Rede von Protesten aus den Reihen der Abgeordneten der demokratischen Partei. Die demokratische Senatorin Slotkin griff in ihrer Gegenrede vor allem Trumps Wirtschaftspläne auf und stellte infrage, dass diese tatsächlich zum Wohl der USA seien. Seine Zollpolitik werde die Preise für Energie, Holz und Autos in die Höhe treiben und einen Handelskrieg auslösen. Der Präsident sei mit dem Abbau des Regierungsapparates auf der Suche nach Milliarden von Dollar, die er an die reichsten Amerikaner weitergeben wolle.

      Auch den verbalen Angriff Trumps und seines Vizepräsidenten Vance auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj vergangenen Freitag verurteilte Slotkin: Die Szene im Oval Office sei nicht nur eine "schlechte Folge Reality-TV" gewesen, sondern habe Trumps Einstellung zur Welt verdeutlicht: "Er glaubt daran, sich mit Diktatoren wie Wladimir Putin anzufreunden und unseren Freunden wie Kanada die Zähne zu zeigen".

    • USA und EuropaSPD-Außenpolitiker Roth: Trump-Rede war weiterer Weckruf für Deutschland und Europa

      Der SPD-Politiker Roth sieht die Rede von US-Präsident Trump als weiteren Weckruf für Europa.

      Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags sagte im Deutschlandfunk, man brauche offenbar den - Zitat - "Mafia-Paten" Trump, um aufzuwachen. Die Zeit, in der man unter einen von den USA aufgespannten Schutzschirm kriechen könne, sei vorbei. Nur durch Verteidigung, Sicherheit und Abschreckung in Deutschland und Europa könne man den russischen Imperialismus stoppen und die liberale Demokratie schützen.

      Roth sagte weiter, er fürchte dass ein von Trump ausgehandelter Frieden in der Ukraine nur ein Scheinfrieden sei. Die ukrainischen und europäischen Sicherheitsinteressen spielten in den Plänen des US-Präsidenten keine Rolle. Auch deshalb sei es wichtig, dass man jetzt in Deutschland schnell zu einer handlungsfähigen Regierung komme.

    • "Black Lives Matter"-Wandbild in Washington, D.C. wird nach Streit mit Präsident Trump entfernt

      Der US-Hauptstadt Washington lässt Bürgermeisterin Muriel Bowser den großen "Black Lives Matter"-Schriftzug in der Nähe des Weißen Hauses entfernen. Auf X erklärte sie, ihre Behörde könne sich keine Auseinandersetzung mit dem republikanisch dominierten Kongress leisten.

      Stattdessen müsse man sich auf die verheerenden Auswirkungen der Stellenstreichungen auf Bundesebene konzentrieren. Bowser hatte den Schriftzug mit 50 Meter hohen Großbuchstaben in Gelb im Juni 2020 selbst angeordnet, nach den tagelangen Protesten gegen den Mord an dem Schwarzen George Floyd durch einen Polizisten. Der Ort der Demonstrationen wurde in "Black Lives Matter"-Plaza umbenannt.

      Das hatte zu einem Konflikt zwischen Bowser und US-Präsident Trump geführt. Er warf Bowser damals vor, die Kontrolle über ihre Stadt zu verlieren. Zuletzt hatte sich die Bürgermeisterin bemüht, Konflikte mit dem Präsidenten zu meiden. Trump hatte erst vor kurzem wieder eine "Übernahme" der Hauptstadt durch die Bundesbehörden gefordert und Washington als von Kriminalität, Graffiti und Obdachlosenlagern übersät beschrieben.

    • Bedrohung durch RusslandLitauen tritt aus Abkommen zum Streubomben-Verbot wieder aus

      Litauen tritt als erster Staat weltweit aus dem Abkommen zum Verbot von Streumunition aus.

      Ab morgen sind Streubomben und Streumunition in dem baltischen Land nicht mehr geächtet. Das litauische Parlament hatte dies bereits im vergangenen Jahr beschlossen und dafür Sicherheitserwägungen angeführt. Angesichts der Bedrohung durch Russland sei Streumunition für die Verteidigung des Landes militärisch notwendig.

      Die Hilfsorganisation Handicap International sprach von einem fatalen Signal. Mehr als 90 Prozent der Opfer von Streumunition seien Zivilpersonen. Streubomben seien über lange Zeit gefährlich, da viele beim Aufprall nicht explodierten.

    • ChinaVolkskongress in Peking: Fokus auf Wirtschaft - "Wiedervereinigung" mit Taiwan angestrebt

      Die chinesische Regierung will wegen des Handelsstreits mit den USA verstärkt den heimischen Konsum ankurbeln. Ministerpräsident Li Qiang sprach in seiner Rede vor dem Volkskongress in Peking von einem zunehmend schwierigen externen Umfeld. Die Welt verändere sich in einem Tempo, wie es lange nicht mehr der Fall gewesen sei.

      Um die private Nachfrage anzuregen, werde es Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen, Haushaltsgeräten und anderen Gütern geben, so Li. Für das laufende Jahr gab er als Ziel ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent aus. Analysten zufolge will China mit höheren Schulden und Ausgaben die Auswirkungen der Zölle abfedern, die US-Präsident Trump verhängt hat.

      Die Konjunkturlage in China schwächelt seit längerer Zeit unter anderem wegen einer geringen Binnennachfrage und einer Immobilienkrise im Land.

      Thema Taiwan: Warnung vor Einmischung von außen

      Li kündigte auch eine Anhebung des Verteidigungshaushalts an - im laufenden Jahr um 7,2 Prozent. Das Budget beläuft sich damit auf umgerechnet rund 230 Milliarden Euro.

      Die chinesische Führung verfolgt auch weiterhin den Anschluss von Taiwan. Die Wiedervereinigung werde entschlossen vorangetrieben, sagte Ministerpräsident Li. Er warnte vor einer Einmischung von außen und kündigte eine Erhöhung der Militärausgaben an. China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und hat wiederholt auch den Einsatz von Gewalt nicht ausgeschlossen.

      Der jährliche Kongress des nicht frei gewählten Parlaments mit seinen etwa 3.000 Delegierten dauert sieben Tage.

    • Milliardeninvestitionen in Verteidigung und InfrastrukturWas die Einigung von Union und SPD bedeutet

      Union und SPD wollen die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben lockern. Das hatte die Union zuletzt noch ausgeschlossen. Außerdem soll ein Sondervermögen für Infrastruktur die Wirtschaft beleben. Die Hintergründe zur Einigung.

      Was schlagen Union und SPD vor?

      Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll so angepasst werden, dass Verteidigungsausgaben ausgenommen sind, die über einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Nach oben soll das nicht gedeckelt werden. Theoretisch sind also unbegrenzte Kredite möglich.

      Ferner sind Investitionen in die Wirtschaft geplant: in die Infrastruktur, also Straßen, Bahnverkehr, Brücken und anderes. Dafür sollen Kredite in Höhe von 500 Milliarden Euro aufgenommen werden, die in ein Sondervermögen fließen. Zum Vergleich: Das ist etwas mehr als das Volumen eines Bundeshaushalts und mehr als ein Zehntel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Das Sondervermögen soll im Grundgesetz verankert und dort von der Schuldenregel ausgenommen werden. 

      Welche Chancen haben die Pläne im Bundestag? 

      Union und SPD können die Maßnahmen nicht alleine beschließen, denn für Grundgesetzänderungen wird eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt. Im alten Bundestag ginge das zusammen mit Grünen oder FDP. Die FDP hat eine Reform der Schuldenbremse bisher aber kategorisch abgelehnt. Die Sondierer dürften daher auf die Grünen setzen. 

      Im neuen Bundestag, der sich am 24. oder 25. März konstituiert, haben Union, SPD und Grüne keine Zwei-Drittel-Mehrheit mehr. Linke und AfD können eine Grundgesetzänderung blockieren - und sie lehnen Sondervermögen beide ab. Deshalb ist bei der Entscheidung im alten Bundestag Eile geboten.

      Warum ist mehr Geld für die Bundeswehr nötig?

      Das Sondervermögen über 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr ist fast komplett verplant. Bereits klar ist, dass der Weg zur Wehrhaftigkeit noch weit ist. Schon im März 2023 sagte die Wehrbeauftragte Eva Högl: "Die 100 Milliarden Euro allein werden nicht ausreichen, sämtliche Fehlbestände auszugleichen, dafür bedürfte es nach Einschätzung militärischer Expertinnen und Experten einer Summe von insgesamt 300 Milliarden Euro." 

      Zur Größenordnung: Der reguläre Verteidigungsetat besteht aus etwa 53 Milliarden Euro und erfüllt das Zwei-Prozent-Ziel der Nato nur, weil das bisherige Sondervermögen eingerechnet wird. Allein für das Zwei-Prozent-Ziel sind nach den Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius ab 2028 insgesamt 85 bis 90 Milliarden Euro im Jahr nötig, für Verteidigungsausgaben in Höhe von drei Prozent sind es also 120 Milliarden Euro.

      Es soll Sondervermögen Infrastruktur geschaffen werden. Was umfasst dieses?

      Es wird ein Sondervermögen Infrastruktur für Bund, Länder und Kommunen geschaffen. Dieses werde mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro ausgestattet - für eine Laufzeit von zehn Jahren. Das Geld solle insbesondere für Zivil- und Bevölkerungsschutz, Verkehrsinfrastruktur, Krankenhaus-Investitionen, Investitionen in die Energieinfrastruktur, in die Bildungs-, Betreuungs- und Wissenschaftsinfrastruktur, in Forschung und Entwicklung und Digitalisierung verwendet werden. Davon sollen 100 Milliarden Euro den Ländern und Kommunen zur Verfügung stehen.

      Was könnte dieses Sondervermögen bewirken?

      Bisher muss bei den Gesprächen über den Bundeshaushalt jedes Jahr über Investitionen in die Infrastruktur verhandelt werden - also nach Kassenlage, abhängig von Konjunktur und Steuereinnahmen. Ein Sondervermögen schafft eine verlässliche Finanzierungsperspektive sowie Planungssicherheit für Auftraggeber, Ingenieurbüros und die Bauwirtschaft.

      Wer muss die Kredite letztlich bezahlen?

      Die Finanzierung erfolgt durch Anleihen auf dem Kapitalmarkt. Erst einmal kommt das Geld also von Anlegern, das können zum Beispiel Pensionsfonds oder Kreditinstitute sein. Einer der größten Investoren der Welt ist etwa der norwegische Staatsfonds. Auf lange Sicht muss der Kredit dann aber getilgt werden. Bei Sondervermögen stellt der Bund dafür einen Zeitplan auf. Beim bisherigen Sondervermögen für die Bundeswehr ist die Tilgung zum Beispiel ab 2031 geplant. Das Geld dafür muss dann aus dem Bundeshaushalt kommen, also aus Steuergeldern und anderen staatlichen Einnahmen.

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    • Bericht der "Bild"-ZeitungNuklear-Dienstleister Nukem: Deutsche Atomkraftwerke könnten 2030 wieder Strom liefern

      Der Nuklear-Dienstleister Nukem sieht realistische Chancen, einige der abgeschalteten deutschen Kernkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen.

      Der Geschäftsführer des Unternehmens, Seipolt, sagte der "Bild"-Zeitung, die sechs Atomkraftwerke, die zuletzt vom Netz gegangen seien, könnten bis 2030 wieder hochgefahren werden. Die Kosten dafür würden nach seinen Schätzungen bei ein bis drei Milliarden Euro pro Kraftwerk liegen. Wichtig dafür sei, jetzt eine politische Entscheidung zu treffen und den begonnenen Rückbau sofort zu stoppen.

      Die beiden Energiekonzerne EnBW und EON haben eine Rückkehr zur Atomkraft bisher ausgeschlossen. EnBW hatte im vergangenen Jahr erklärt, der Rückbau der fünf Kraftwerke des Konzerns sei so weit fortgeschritten, dass er praktisch unumkehrbar sei. EON-Chef Birnbaum hatte vor wenigen Tagen erklärt, für Diskussionen über das Thema Kernenergie sei es zu spät. Er könne seinen Mitarbeitenden nicht sagen: "Legt euch noch mal für zwei Jahre in die Hängematte, bis sich irgendjemand in Berlin auf irgendetwas geeinigt hat." Man wolle ganz klar zurückbauen.

      Merz für Abbau-Moratorium

      Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland waren im April 2023 vom Netz genommen worden. Seitdem sind die Betreiberunternehmen mit dem Rückbau der Kraftwerke beschäftigt. Der wahrscheinliche neue Bundeskanzler Merz hatte nach der Wahl ein Abbau-Moratorium ins Spiel gebracht. Alle wüssten, dass man ein Kernkraftwerk nicht wie eine Schreibtischlampe an- und ausschalten könnte.

      Nukem kümmert sich um das Management von radioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen sowie um die Stilllegung von nuklearen Einrichtungen. Das Unternehmen war lange eine Tochter der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, im Juli 2024 übernahm die Firma ein japanischer IT-Dienstleister.

    • Auswertung zur PressefreiheitVerbände kritisieren Bedrohung des unabhängigen Journalismus in Europa

      Internationale Verbände sehen den unabhängigen Journalismus in Europa in wachsendem Maße in Gefahr.

      In einer Auswertung zur Pressefreiheit 2024 schreiben sie, Desinformation, zum Teil durch Künstliche Intelligenz generiert, bedrohe die öffentliche Meinungsbildung. Immer stärker werde staatliche Propaganda eingesetzt, um die Arbeit unabhängiger Journalistinnen und Journalisten zu untergraben. Im russischen Krieg gegen die Ukraine seien Medienschaffende auch im vergangenen Jahr körperlichen Angriffen und Restriktionen ausgesetzt gewesen.

      An der Auswertung zur Pressefreiheit waren verschiedene internationale Journalistenverbände beteiligt. Sie wurde am Vormittag vom Europarat in Straßburg veröffentlicht. Positiv wird darin unter anderem erwähnt, dass Deutschland Maßnahmen zum Schutz von Berichterstattern auf Demonstrationen ergriffen habe.

    • Wichtige SchifffahrtsrouteHongkonger Betreiber will zwei Häfen am Panama-Kanal an US-Konsortium verkaufen

      Zwei Häfen am Panama-Kanal sollen an ein Konsortium aus den USA verkauft werden.

      Der aktuelle Betreiber, das Hongkonger Unternehmen Hutchison, bestätigte entsprechende Verhandlungen mit der US-Investmentfirma Blackrock. Hutchison bestritt einen Zusammenhang mit Forderungen von Präsident Trump. Dieser erhebt Ansprüche auf den Panama-Kanal und hat auch militärische Mittel nicht ausgeschlossen, um sie durchzusetzen. In der Nacht erklärte Trump vor dem Kongress, seine Regierung habe damit begonnen, die Kontrolle über den Panama-Kanal zu übernehmen.

      Der Kanal wurde ab dem 19. Jahrhundert von den USA erbaut, sämtliche Hoheitsrechte gingen aber im Jahr 2000 an Panama über. Hutchison aus Hongkong betreibt die Häfen Balboa und Cristobal. Die Anteile daran sollen für 19 Milliarden Dollar veräußert werden.

    • Eklat im Weißen HausFranzösische Regierung berichtet über Vermittlungsbemühungen zwischen USA und Ukraine

      Frankreich und Europa bemühen sich nach Angaben aus Paris um eine Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine.

      Ziel sei ein dauerhafter und stabiler Frieden in der Ukraine, sagte eine Sprecherin der französischen Regierung im Fernsehsender LCI. Sie sprach von Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten. Gegenstand sei auch der von Frankreich und Großbritannien stammende Vorschlag, in der Ukraine eine begrenzte Waffenruhe zu etablieren.

      Der französische Präsident Macron kündigte für den Abend eine Rede an die Nation an.

    • HandballAntje Döll neue Kapitänin der DHB-Auswahl

      Antje Döll ist neue Kapitänin der deutschen Frauen-Handball-Nationalmannschaft. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) mit. Die 36-Jährige von der HB Ludwigsburg übernimmt das Amt von Emily Bölk und Alina Grijseels, die seit 2021 als gleichberechtigtes Kapitäninnen-Duo fungierten.

      Bundestrainer Gaugisch begründete die Personalentscheidung mit "neuen Impulsen", die man setzen wolle. Sportvorstand Meckes sagte mit Blick auf die Heim-WM, "das Hauptziel all unserer strategischen Überlegungen ist, dass wir eine Struktur innerhalb der Mannschaft schaffen". Überraschend kommt der Wechsel nicht, da Bölk derzeit nicht zum DHB-Kader gehört.

      Bei den Testspielen gegen Frankreich an diesem Donnerstag in Trier und am Samstag in Besançon wird Döll erstmals die Kapitänsbinde tragen. Die Handball-WM der Frauen findet dann vom 27. November bis 14. Dezember in Deutschland und den Niederlanden statt.

    • Die Lottozahlen4 - 22 - 26 - 29 - 45 - 46 Superzahl: 7

      Die Lottozahlen: 4 - 22 - 26 - 29 - 45 - 46

      Superzahl: 7

      "Spiel 77": 4 2 9 1 1 8 3

      "Super 6": 5 0 4 7 4 8

      Die Angaben sind ohne Gewähr.

    • WetterAm Donnerstag sonnig bei 14 bis 20 Grad

      Das Wetter: In der Nacht gering bewölkt oder klar und nur örtlich begrenzt Nebel. Tiefsttemperaturen von plus 4 bis minus 6 Grad. Am Tag viel Sonnenschein, lokal Schleierwolken. 10 bis 20 Grad.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Freitag verbreitet heiter und trocken, im Nordwesten und Norden wolkig. 12 bis 20 Grad.

  • Dienstag, 4.03.2025

    • SondierungenUnion und SPD beschließen milliardenschweres Paket für Verteidigung und Infrastruktur

      CDU/CSU und SPD haben sich in ihren Sondierungen für eine Regierungsbildung auf ein Finanzpaket in Milliardenhöhe geeinigt. Das gaben die Parteichefs Merz, Söder, Klingbeil und Esken in Berlin bekannt. Vorgesehen sind eine Ausnahme von der Schuldenbremse für die Verteidigung sowie ein Sondervermögen für Wirtschaft und Infrastruktur.

      Wie CDU-Chef Merz erklärte, sollen Verteidigungsausgaben, die oberhalb von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen, von der Schuldengrenze freigestellt werden.
      "Angesichts der Bedrohungen unserer Freiheit und des Friedens auf unserem Kontinent muss jetzt auch für unsere Verteidigung gelten: whatever it takes", sagte Merz.

      Sondervermögen für Wirtschaft und Infrastruktur

      Daneben soll es ein Sondervermögen für Wirtschaft und Infrastruktur geben. Es umfasst 500 Milliarden Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre, von denen 100 Milliarden den Ländern zugute kommen sollen. Merz bezeichnete die Einigung als ein starkes Paket für Sicherheit, wirtschaftliche Stärke und Infrastruktur des Landes. Der SPD-Vorsitzende Klingbeil betonte, dass endlich der Investitionsstau in Deutschland aufgelöst werde. Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen der Einigung zwischen Union und SPD.

      CSU-Chef Söder verwies auf die Ereignisse beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Washington. Vor diesem Hintergrund sende man das Signal an Freunde und Feinde, dass Deutschland alles tun werde, um sich zu schützen und Europa voranzubringen. Washington hat seine Militärhilfe für die Ukraine diese Woche ausgesetzt.

      Bundestag soll in der kommenden Woche abstimmen

      Über die Pläne soll der Bundestag bereits in der kommenden Woche abstimmen. Nötig ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Das bedeutet, dass auch FDP oder die Grünen zustimmen müssen. Die FDP war bisher strikt gegen eine Reform der Schuldenbremse, daher dürften die Verhandler vor allem auf die Grünen setzen.

      Wäre die Abstimmung erst im neuen Bundestag erfolgt, der Ende März seine Arbeit aufnimmt, wäre zusätzlich zu den Stimmen der Grünen die Unterstützung der AfD oder der Linken erforderlich. Die FDP ist künftig nicht mehr im Bundestag vertreten.

    • Milliardeninvestitionen in Verteidigung und InfrastrukturWas die Einigung von Union und SPD bedeutet

      Union und SPD wollen die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben lockern. Das hatte die Union zuletzt noch ausgeschlossen. Außerdem soll ein Sondervermögen für Infrastruktur die Wirtschaft beleben. Die Hintergründe zur Einigung.

      Was schlagen Union und SPD vor?

      Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll so angepasst werden, dass Verteidigungsausgaben ausgenommen sind, die über einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Nach oben soll das nicht gedeckelt werden. Theoretisch sind also unbegrenzte Kredite möglich.

      Ferner sind Investitionen in die Wirtschaft geplant: in die Infrastruktur, also Straßen, Bahnverkehr, Brücken und anderes. Dafür sollen Kredite in Höhe von 500 Milliarden Euro aufgenommen werden, die in ein Sondervermögen fließen. Zum Vergleich: Das ist etwas mehr als das Volumen eines Bundeshaushalts und mehr als ein Zehntel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Das Sondervermögen soll im Grundgesetz verankert und dort von der Schuldenregel ausgenommen werden. 

      Welche Chancen haben die Pläne im Bundestag? 

      Union und SPD können die Maßnahmen nicht alleine beschließen, denn für Grundgesetzänderungen wird eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt. Im alten Bundestag ginge das zusammen mit Grünen oder FDP. Die FDP hat eine Reform der Schuldenbremse bisher aber kategorisch abgelehnt. Die Sondierer dürften daher auf die Grünen setzen. 

      Im neuen Bundestag, der sich am 24. oder 25. März konstituiert, haben Union, SPD und Grüne keine Zwei-Drittel-Mehrheit mehr. Linke und AfD können eine Grundgesetzänderung blockieren - und sie lehnen Sondervermögen beide ab. Deshalb ist bei der Entscheidung im alten Bundestag Eile geboten.

      Warum ist mehr Geld für die Bundeswehr nötig?

      Das Sondervermögen über 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr ist fast komplett verplant. Bereits klar ist, dass der Weg zur Wehrhaftigkeit noch weit ist. Schon im März 2023 sagte die Wehrbeauftragte Eva Högl: "Die 100 Milliarden Euro allein werden nicht ausreichen, sämtliche Fehlbestände auszugleichen, dafür bedürfte es nach Einschätzung militärischer Expertinnen und Experten einer Summe von insgesamt 300 Milliarden Euro." 

      Zur Größenordnung: Der reguläre Verteidigungsetat besteht aus etwa 53 Milliarden Euro und erfüllt das Zwei-Prozent-Ziel der Nato nur, weil das bisherige Sondervermögen eingerechnet wird. Allein für das Zwei-Prozent-Ziel sind nach den Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius ab 2028 insgesamt 85 bis 90 Milliarden Euro im Jahr nötig, für Verteidigungsausgaben in Höhe von drei Prozent sind es also 120 Milliarden Euro.

      Es soll Sondervermögen Infrastruktur geschaffen werden. Was umfasst dieses?

      Es wird ein Sondervermögen Infrastruktur für Bund, Länder und Kommunen geschaffen. Dieses werde mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro ausgestattet - für eine Laufzeit von zehn Jahren. Das Geld solle insbesondere für Zivil- und Bevölkerungsschutz, Verkehrsinfrastruktur, Krankenhaus-Investitionen, Investitionen in die Energieinfrastruktur, in die Bildungs-, Betreuungs- und Wissenschaftsinfrastruktur, in Forschung und Entwicklung und Digitalisierung verwendet werden. Davon sollen 100 Milliarden Euro den Ländern und Kommunen zur Verfügung stehen.

      Was könnte dieses Sondervermögen bewirken?

      Bisher muss bei den Gesprächen über den Bundeshaushalt jedes Jahr über Investitionen in die Infrastruktur verhandelt werden - also nach Kassenlage, abhängig von Konjunktur und Steuereinnahmen. Ein Sondervermögen schafft eine verlässliche Finanzierungsperspektive sowie Planungssicherheit für Auftraggeber, Ingenieurbüros und die Bauwirtschaft.

      Wer muss die Kredite letztlich bezahlen?

      Die Finanzierung erfolgt durch Anleihen auf dem Kapitalmarkt. Erst einmal kommt das Geld also von Anlegern, das können zum Beispiel Pensionsfonds oder Kreditinstitute sein. Einer der größten Investoren der Welt ist etwa der norwegische Staatsfonds. Auf lange Sicht muss der Kredit dann aber getilgt werden. Bei Sondervermögen stellt der Bund dafür einen Zeitplan auf. Beim bisherigen Sondervermögen für die Bundeswehr ist die Tilgung zum Beispiel ab 2031 geplant. Das Geld dafür muss dann aus dem Bundeshaushalt kommen, also aus Steuergeldern und anderen staatlichen Einnahmen.

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    • Arabische LigaÄgyptens Plan für Gaza-Streifen gebilligt

      Die Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga haben auf ihrem Gipfeltreffen in Kairo einen Plan Ägyptens für den Wiederaufbau des Gaza-Streifens gebilligt.

      Nach den Vorschlägen sollen die etwa zwei Millionen Einwohner während des Wiederaufbaus in dem Palästinensergebiet bleiben können. Der Plan ist ein Gegenentwurf zur Absicht von US-Präsident Trump, die Palästinenser umzusiedeln und im Gaza-Streifen eine, Zitat, "Riviera des Nahen Ostens" zu errichten. In dem Konzept Ägyptens werden die Kosten für den Wiederaufbau mit 53 Milliarden Dollar beziffert. Die erste Phase sieht vor, mit der Beseitigung nicht explodierter Kampfmittel und der Räumung der mehr als 50 Millionen Tonnen Schutt zu beginnen. Während des Wiederaufbaus sollen Hunderttausende provisorische Unterkünfte für die Bewohner errichtet werden.

    • Nach AmokfahrtHaftbefehl gegen Tatverdächtigen von Mannheim

      Nach der Amokfahrt von Mannheim ist gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes erlassen worden.

      Das teilten die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit. Bei der Tat waren zwei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden.

      Der mutmaßliche Täter, ein 40-Jähriger Deutscher aus Ludwigshafen, ist wegen Körperverletzung und Alkohol am Steuer vorbestraft. Auch wegen Hassrede wurde er verurteilt, die Ermittler sehen aber kein politisches Motiv hinter der Tat.

    • JemenUSA setzen Huthi-Miliz wieder auf die Liste ausländischer Terrororganisationen

      Die USA haben die Huthi-Miliz im Jemen wieder auf ihre Liste ausländischer Terrororganisationen gesetzt.

      US-Außenminister Marco Rubio erklärte in Washington, die Entscheidung diene der Sicherheit der Vereinigten Staaten. US-Präsident Trump hatte bereits im Januar eine Entscheidung der Vorgängerregierung rückgängig gemacht. Der frühere US-Präsident Biden hatte die Huthis von der Liste genommen, da Hilfsorganisationen darauf verwiesen, dass sie die notleidende Zivilbevölkerung im Jemen nur durch Kooperation mit der Miliz versorgen könnten.

      Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz kontrolliert einen Großteil des Staatsgebietes im Jemen einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Seit Beginn des Gazakrieges attackierten die Huthis mehrfach Frachtschiffe im Toten Meer und im Golf von Aden sowie auch Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen.

    • Russischer AngriffskriegUkrainischer Präsident Selenskyj äußert nach Aussetzung der US-Militärhilfen Bedauern über Streit mit Trump

      Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sein Bedauern über den Streit mit US-Präsident Trump vergangene Woche in Washington geäußert. Es sei Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen, schrieb Selenskyj auf X.

      Er sei bereit, unter Trumps Führung an einem dauerhaften Frieden zu arbeiten. Zur Vorbereitung auf mögliche Friedensverhandlungen mit Russland schlug er eine Waffenruhe in der Luft und zur See vor.

      Selenskyj tauschte sich auch mit dem Wahlsieger der Bundestagswahl, CDU-Chef Merz, aus. Präsident Selenskyj schrieb - ebenfalls auf X -, er habe Merz für dessen Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gedankt. Sie hätten ihre Positionen koordiniert und sich auf weitere Zusammenarbeit und Kontakte verständigt, schrieb Selenskyj weiter. 

      Die Ukraine wisse die deutschen Bemühungen zur Wiederherstellung der Sicherheit in Europa und zur Unterstützung der Ukraine sehr zu schätzen. Selenskyj erinnerte zudem daran, dass Deutschland der für die Ukraine führende Lieferant von Luftabwehrsystemen sei und zudem eine entscheidende Rolle spiele, was finanzielle Hilfen angehe.

      Merz hat sich wiederholt für deutsche Unterstützung der Ukraine ausgesprochen

      Merz äußerte sich zunächst nicht zum Inhalt des Gesprächs, verbreitete auf X aber den Post Selenskyjs weiter. Der CDU-Chef hat sich mehrfach für eine Fortführung der deutschen Unterstützung der Ukraine ausgesprochen.

      US-Präsident Trump hatte angekündigt, die Militärhilfe für die Ukraine auszusetzen und zu überprüfen. Nach einem Bericht der "New York Times" tritt die Anordnung sofort in Kraft und betrifft auch Waffen, die bereits in der Auslieferung sind.

      Ukraine setzt auf Zusammenarbeit

      Trotzdem hofft die Ukraine weiterhin auf anhaltende Unterstützung aus Washington. Präsident Selenskyj äußerte auf X sein Bedauern über den Streit. Es sei bedauerlich, dass es so passiert ist. Es sei Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen.

      Der ukrainische Ministerpräsident Schmyhal sagte auf einer Pressekonferenz, man werde weiterhin "auf ruhige Weise über alle verfügbaren Kanäle mit den USA zusammenarbeiten". Das ukrainische Militär sei zwar in der Lage, die Front gegen die russischen Streitkräfte zu halten. Die US-Hilfe sei aber entscheidend, um Tausende Leben zu retten.

      Schmyhal verwies darauf, dass die Ukraine zur Abwehr ballistischer Raketen nur über das US-Luftabwehrsystem Patriot verfüge. Nun gebe es Nachschubrisiken. Er fügte hinzu, die Ukraine sei auch zur Unterzeichnung eines Rohstoff-Abkommens bereit, das US-Präsident Trump fordere. Das Abkommen sollte eigentlich am vergangenen Freitag im Weißen Haus unterzeichnet werden. Dazu kam es aber wegen des Streits zwischen Trump und Selenskyj nicht.

      Kritik aus mehreren europäischen Ländern an US-Entscheidung

      Mehrere europäische Länder kritisierten die Entscheidung der USA, die Militärhilfe auszusetzen. Dadurch würde die Position Russlands gestärkt und eine Friedenslösung erschwert, erklärte etwa Frankreichs Europa-Staatssekretär Haddad. Polens Ministerpräsident Tusk sagte, eine souveräne Ukraine, die sich selbst verteidigen könne, bedeute ein stärkeres und sichereres Polen.

      Tschechiens Regierungschef Fiala betonte, die aggressive Politik Russlands dürfe nicht belohnt werden. Großbritannien dringt nach dem Stopp der US-Militärhilfen auf stabile Zusagen für die Ukraine. Das Königreich fühle sich "absolut verpflichtet, einen dauerhaften Frieden in der Ukraine zu sichern".

      Russland hat die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine begrüßt. Kreml-Sprecher Peskow sprach von einem wichtigen Schritt in Richtung eines Friedens.

      Sorge auch in Deutschland

      Fachpolitiker in Deutschland reagierten besorgt. Der CDU-Verteidigungspolitiker Otte etwa sieht die Ukraine nach dem Einstellen der US-Militärhilfe erheblich unter Druck. Es sei zu befürchten, dass sich der Aggressor Russland nun ermutigt fühle und seine Angriffe auf die Ukraine intensivieren werde, sagte Otte im Deutschlandfunk. Ohne die Hilfe der USA werde das Land in arge Bedrängnis kommen.

      Otte meinte, es sei in letzter Konsequenz zu befürchten, dass die gesamte staatliche Existenz der Ukraine auf dem Spiel stehe. US-Präsident Trump habe sich mit seiner Entscheidung außerhalb der westlichen Gemeinschaft gestellt und suche den Schulterschluss mit Kremlchef Putin.

      Beratungen der EU bei Sondergipfel

      Der SPD-Außenpolitiker Roth sagte dem NDR, Europa könne sich nicht mehr darauf verlassen, dass die USA für seine Sicherheit aufkommen. Möglicherweise plane Trump sogar, aus der NATO auszusteigen.

      Die EU-Staaten wollen ihre Hilfen für die Ukraine bei einem Sondergipfel am Donnerstag diskutieren. Ob dabei Einigkeit erreicht werden kann, ist noch nicht klar. Der ungarische Ministerpräsident Orban und sein slowakischer Amtskollege Fico haben bereits Widerstand gegen eine gemeinsame Gipfelerklärung zugunsten der Ukraine signalisiert. Beide befürworten den Kurs von US-Präsident Trump im Ukraine-Konflikt und pflegen enge Beziehungen zu Russlands Präsident Putin.

    • Krieg gegen die UkraineTrump setzt Militärhilfe für die Ukraine aus - Wie die US-Regierung argumentiert

      US-Präsident Trump setzt die Militärhilfe für die Ukraine aus. Er wolle damit einen Friedensschluss erreichen, hieß es aus dem Weißen Haus. Die Hilfe werde daher bis auf Weiteres ausgesetzt und überprüft. Die Aussetzung wurde einem Bericht der "New York Times" zufolge sofort wirksam.

      Betroffen sind demnach Waffenlieferungen im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Die Vorbereitung dieser Lieferungen hatte demnach bereits begonnen. Die Genehmigung dafür hatte der US-Kongress noch unter Trumps Vorgänger Biden erteilt.

      Die Anweisung stoppe aber auch hunderte Millionen von Dollar an Hilfsgeldern, die der Ukraine den Kauf neuer militärischer Ausrüstung direkt von amerikanischen Rüstungskonzernen ermöglicht hätten, erläuterte Deutschlandfunk-Korrespondentin Doris Simon. Damit lägen die Lieferungen an die Ukraine, die bisher alle zwei Wochen in das Land gegangen seien, auf Eis.

      Aussetzung als Druckmittel?

      Vance äußerte sich im TV-Sender Fox News mit den Worten, Trumps Tür stehe offen, falls der ukrainische Präsident Selenskyj bereit sei, über Frieden zu verhandeln. Zudem sei es im Interesse der Ukraine, den USA wirtschaftliche Möglichkeiten im Land zu eröffnen. Das sei die beste Sicherheitsgarantie, sagte Vance, "eine viel bessere Sicherheitsgarantie als 20.000 Truppen aus irgendeinem land, das seit 30 oder 40 Jahren keinen Krieg mehr geführt hat". Das Interview wurde aufgezeichnet, bevor bekannt wurde, dass die USA ihre Militärhilfen aussetzen.

      Zuvor hatten Vance und Trump ihren Vorwurf - wie schon beim Eklat im Weißen Haus - bekräftigt, Selenskyj wolle keinen Frieden. Der ukrainische Präsident werde "nicht mehr lange da sein", sollte es nicht zu einer Waffenruhe kommen, sagte Trump. Er selbst werde sich Selenskyjs Haltung "nicht mehr lange gefallen lassen".

      Noch keine offizielle Reaktion von Selenskyj

      Russland lobte die Entscheidung. Die Ukraine erklärte, man hoffe auf eine weitere Zusammenarbeit mit der US-Regierung. Eine Stellungnahme von Präsident Selenskyj lag zunächst nicht vor.

      Kurz bevor die Entscheidung Trumps bekannt wurde hatte Selenskyj auf der Online-Plattform X geschrieben, man hoffe weiter auf die Unterstützung der USA. In seiner abendlichen Videoansprache sagte er, Russland halte den Krieg am Laufen, da es keine klaren Sicherheitsgarantien für die Ukraine gebe.

    • TarifverhandlungenPost-Beschäftigte bekommen 5 Prozent mehr Lohn und einen zusätzlichen Urlaubstag

      Die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi haben eine Tarifvereinbarung erzielt.

      Demnach bekommen die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und einen zusätzlichen Urlaubstag. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt nach Angaben des Unternehmens 24 Monate. Verdi hatte ursprünglich sieben Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr sowie zusätzliche Urlaubstage für die Beschäftigten gefordert. In den vergangenen Wochen hatte es Warnstreiks unter anderem in Paket- und Briefzentren gegeben. In der Folge wurden zahlreiche Sendungen mit Verspätung zugestellt.

    • Champions LeagueDortmund und Lille trennen sich unentschieden

      Borussia Dortmund muss um den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale bangen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac kam im Achtelfinal-Hinspiel gegen den OSC Lille nicht über ein 1:1 hinaus.

      Karim Adeyemi hatte mit seinem fünften Tor in der laufenden Königsklassen-Saison in der 22. Minute den BVB in Führung gebracht. Den Ausgleich erzielte Hakon Arnar Haraldsson (68.).

      Das Rückspiel findet am 12. März statt.

    • Panama-KanalHongkonger Betreiber will Häfen an US-Konsortium verkaufen

      Der derzeitige Betreiber der Häfen an beiden Seiten des Panama-Kanals, das Hongkonger Unternehmen Hutchison, will diese an ein US-Konsortium verkaufen.

      90 Prozent der Anteile an der Panama Ports Company sowie große Anteile an weiteren Häfen außerhalb Chinas sollen für 19 Milliarden Dollar an die Unternehmensgruppe unter Leitung des Investors Blackrock gehen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine Erklärung von Hutchison.

      US-Präsident Trump hatte vor einigen Monaten die aus seiner Sicht überhöhten Gebühren für eine Durchquerung des Kanals kritisiert. Außerdem beschuldigte er Panama, die Kontrolle über die für den Welthandel wichtige Schifffahrtsroute an China abgetreten zu haben. Daher drohte er mit einer Rückforderung des Kanals, den die USA ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erbaut hatten. Panama erhielt die vollen Hoheitsrechte über die Wasserstraße erst im Jahr 2000.

    • Von der LeyenMilliarden-Plan zur Wiederaufrüstung Europas

      EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat einen Plan zur Stärkung der europäischen Verteidigungsausgaben vorgeschlagen. Damit sollen bis zu 800 Milliarden Euro mobilisiert werden. Die Sicherheit Europas sei auf sehr reale Weise bedroht, sagte von der Leyen in Brüssel. Dies sei eine Ära der Aufrüstung, und Europa sei bereit, seine Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen.

      Von der Leyens Plan sieht unter anderem einen neuen Fonds in Höhe von 150 Milliarden Euro vor, um die Verteidigungsinvestitionen in der EU zu erhöhen, unter anderem für Militärhilfen für die Ukraine.

      Stärkung der Luft- und Raketenabwehr

      Die Mittel sollen insbesondere für Luft- und Raketenabwehr, Artilleriesysteme, Drohnen sowie Cybersicherheit bereitstehen. Zudem soll die Ausweichklausel des Stabilitäts- und Wachstumspakts aktiviert werden. Sie soll es Mitgliedstaaten erlauben, neue Schulden für Verteidigungsausgaben zu machen, ohne deswegen ein EU-Defizitverfahren befürchten zu müssen.

      Von der Leyen präsentierte ihren Plan kurz vor einem Sondergipfel zur Ukraine am Donnerstag. Dazu wird auch der ukrainische Präsident Selenskyj als Gast erwartet. US-Präsident Trump hat soeben den Druck auf die Ukraine weiter erhöht und die Militärhilfe für das Land vorerst gestoppt.

      Außenministerin Baerbock bezeichnete den EU-Plan zur Wiederaufrüstung Europas als notwendig für den Frieden. Die Grünen-Politikerin sprach in Berlin von einem "Quantensprung zur Stärkung der europäischen Verteidigung".

    • WirtschaftUS-Zölle gegen Kanada, Mexiko und China - Handelskrieg droht

      Die von US-Präsident Trump verhängten Zölle gegen China, Kanada und Mexiko drohen sich zu einem Handelskrieg auszuweiten. Die Abgaben in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko traten heute in Kraft. Gleichzeitig werden die bestehenden Zölle auf chinesische Waren von zehn auf 20 Prozent verdoppelt. Weltweit gaben die Aktienkurse nach.

      Kanada und China haben bereits Gegenmaßnahmen umgesetzt. Laut Kanadas Premierminister Trudeau gelten ab sofort ebenfalls 25-prozentige Zölle auf US-Waren. Peking kündigte zusätzliche Zölle von zehn bis fünfzehn Prozent auf Landwirtschafts- und Lebensmittelprodukte aus den USA an, die ab 10. März erhoben werden sollen. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking sagte, China werde bis zum Ende dagegenhalten, wenn die USA einen Handelskrieg führen wollten. Die Reaktion aus Mexiko wird heute im Laufe des Tages erwartet.

      Auch Mexiko kündigte Gegenmaßnahmen an. Präsidentin Sheinbaum sagte, ihr Land werde ebenfalls pauschale Zölle auf US-Importe erheben und darüber hinaus weitere Maßnahmen ergreifen. Details werde man am Sonntag mitteilen. Sie betonte, für das Vorgehen der USA gebe es keine Rechtfertigung.

      Habeck: Wenn Trump Zölle gegen EU-Produkte erhebt, werden wir reagieren

      Bundeswirtschaftsminister Habeck warnte vor einer "Zollspirale". Daraus folgten mehr Unruhe auf den Märkten, mehr Inflation, höhere Preise und weniger Investitionssicherheit. Wörtlich erklärte der Grünen-Politiker: "In einem derartigen Handelskrieg gibt es keine Gewinner". Deshalb unterstütze Deutschland den Ansatz der EU-Kommission, gemeinsam mit der US-Regierung zu einer Verhandlungslösung zu kommen. Die EU lasse sich aber nicht herumschubsen. "Wenn Präsident Trump die angekündigten Zölle auf EU-Produkte erhebt, werden wir geschlossen und selbstbewusst reagieren."

      Trump begründet die Zölle gegen Mexiko und Kanada damit, dass die Nachbarländer nicht ausreichend gegen Drogenhandel und illegale Migration an den gemeinsamen Grenzen vorgingen. Peking wirft der Republikaner vor, nicht zu verhindern, dass die in China hergestellte Droge Fentanyl in die USA geschmuggelt wird. 

    • TunesienProzess wegen mutmaßlicher Umsturzpläne gegen 40 Oppositionielle

      In Tunesien hat ein Prozess gegen 40 Oppositionielle wegen angeblicher Umsturzpläne begonnen.

      Unter den Angeklagten sind unter anderem Politiker, Anwälte und Journalisten. Ihnen wird Hochverrat und Verschwörung vorgeworfen. Menschenrechtsaktivisten kritisieren den Prozess als politisch motiviert. Ziel sei es, kritische Stimmen in Tunesien einzuschüchtern. Verteidiger der Angeklagten gehen davon aus, dass der Prozess mehrere Monate dauern wird. Über Inhalte aus dem Verfahren darf nicht berichtet werden.

      Präsident Saied herrscht in Tunesien zunehmend autoritär. Kritiker werfen ihm eine systematische Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit in dem Land vor.

    • USAPräsident Trump droht bei illegalen Protesten an Universitäten mit Kürzung von Geldern und Verhaftungen

      US-Präsident Trump hat Universitäten mit der Streichung staatlicher Unterstützung gedroht, sollten diese - Zitat - illegale Proteste zulassen.

      Auf seiner Onlineplattform Truth Social schrieb er, die Maßnahme betreffe auch Schulen und alle anderen Bildungseinrichtungen in den USA. Aufwiegler werde man verhaften oder im Falle einer anderen Staatsangehörigkeit des Landes verweisen.

      Im vergangenen Jahr hatte es an mehreren Universitäten in den USA als Reaktion auf den Gazakrieg israelfeindliche Proteste gegeben. Die neue US-Regierung wirft unter anderem der Columbia University in New York vor, beim Schutz jüdischer Studenten versagt zu haben.

    • "Nobelpreis" für ArchitekturPritzker-Preis für chinesischen Architekten Liu Jiakun

      Der chinesische Architekt Liu Jiakun wird mit dem diesjährigen Pritzker-Preis geehrt. Die renommierteste Auszeichnung der Architektur-Branche ist mit 100.000 Dollar dotiert. Liu könne ein herausragendes Gesamtwerk mit tiefer Stimmigkeit und konstanter Qualität vorweisen, hieß es in der Begründung der Jury. 

      Der 1956 in der südwestchinesischen Metropole Chengdu geborene Architekt hat sich auf Gebäude für viele Menschen auf engem Raum spezialisiert. Er baute bislang vor allem in seinem Heimatland - unter anderem das Museum für zeitgenössische Kunst in Chengdu.

      Der Pritzker-Preis wurde 1979 von dem Unternehmer Jay A. Pritzker und seiner Frau Cindy ins Leben gerufen. Frühere Preisträger waren unter anderem Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Frei Otto, Norman Foster, David Chipperfield, Francis Kéré und Peter Zumthor.

    • Israelische Forderung nach Entmilitarisierung des GazastreifensHamas will Waffen nicht niederlegen

      Die militant-islamistische Hamas lehnt die von Israel geforderte Demilitarisierung des Gazastreifens ab.

      Eine Entwaffnung der Gruppe sei eine rote Linie, sagte ein Sprecher der Terrororganisation. Israels Außenminister Saar hatte erklärt, Israel sei bereit, zur zweiten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas überzugehen, sollten diese alle Geiseln freilassen und der Gazastreifen vollständig entmilitarisiert werden. Die zweite Phase des Abkommens sieht ein Ende des Kriegs sowie den Abzug israelischer Truppen vor. Sie sollte eigentlich Anfang März beginnen. Die Details dazu haben beide Konfliktparteien bislang aber nicht ausgehandelt.

      Unterdessen setzte die israelische Armee ihre seit Wochen andauernde Offensive zur Zerschlagung militanter Palästinensergruppen im Westjordanland fort und weitete die Militäraktionen auf Teile der Stadt Dschenin aus.

    • BelgradOppositionspolitiker zünden Rauchgranaten im Parlament - mehrere Abgeordnete verletzt

      In Serbien dauert die politische Krise auch nach dem angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Vucevic an.

      Im Parlament in Belgrad kam es zu Tumulten, nachdem die Regierungskoalition eine Tagesordnung beschloss, ohne den Rücktritt von Vucevic und seiner Regierung zu bestätigen. Oppositionspolitiker warfen daraufhin Rauchgranaten und versprühten Tränengas. Nach Angaben von Parlamentspräsidentin Brnabic wurden mindestens drei Abgeordnete verletzt. Eine Politikerin habe einen Schlaganfall erlitten, ihr Zustand sei kritisch.

      In Serbien gibt es seit Monaten Massenproteste wegen des Einsturzes eines Bahnhofsvordaches in der Stadt Novi Sad, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. Viele Menschen werfen der Regierung Korruption im Zusammenhang mit der Sanierung des Gebäudes vor. Serbiens Ministerpräsident Vucevic hatte infolge der Proteste seinen Rücktritt angekündigt.

    • Handelsblatt-BerichtHaushaltslücke des Bundes liegt bei mindestens 130 Milliarden Euro

      In der Haushaltsplanung des Bundes klafft bis Ende 2028 nach einem Medienbericht eine Lücke von 130 bis 150 Milliarden Euro. Das "Handelsblatt" schreibt, diese Größenordnung habe Finanzminister Kukies in der ersten Runde der Sondierungsgespräche von Union und SPD genannt.

      Das Blatt nennt als Quelle "mit der Lage vertraute Personen".

      Das Finanzministerium war schon vor der Bundestagswahl von großen Haushaltslücken ausgegangen, etwa in der Verteidigung. Der Fehlbetrag fällt laut dem Handelsblatt nun aber wegen steigender Kosten und schwächeren Steuerprognosen noch größer aus. Allein für den Bundeshaushalt 2025 wuchs die Lücke dem Bericht zufolge von bislang 26 auf rund 30 Milliarden Euro. Laut dem Bericht gehen einige Wirtschaftsexperten davon aus, dass insgesamt bis Ende 2028 bis zu 200 Milliarden Euro fehlen könnten.

      Thema auch für neue Regierung

      Auch bei den heutigen Sondierungen von CDU, CSU und SPD dürfte es um die Finanzen und insbesondere um die Frage von Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur gehen.

      Im Gespräch sind neben einer Reform der Schuldenbremse zwei Sondervermögen im dreistelligen Milliardenbereich. Für beide Vorhaben ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament erforderlich. Sondervermögen sind Kreditlinien außerhalb von Bundeshaushalt und Schuldenbremse.

      Söder: "Sehr, sehr wichtiger Tag"

      Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt. Als Ziel hatte der CDU-Vorsitzende Merz vorgegeben, wichtige Finanzierungsfragen sollten möglichst noch vor dem am Donnerstag stattfindenden EU-Gipfel geklärt werden.

      CSU-Chef Söder sprach kurz vor Beginn der Gespräche von einem "sehr, sehr wichtigen Tag". Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig von der SPD betonte, Deutschland müsse gleichzeitig der Ukraine helfen, die Bundeswehr stärken, aber auch genug Geld haben, um die eigenen Probleme im Land zu lösen. Dazu zähle zum Beispiel die Stärkung der Wirtschaft.

    • BerichtBundesbank für Reform der Schuldenbremse

      Die Bundesbank schlägt laut einem Medienbericht eine Reform der Schuldenbremse vor.

      Wie das Portal "Table.Briefings" unter Berufung auf einen Entwurf der Notenbank berichtet, soll der Kreditspielraum des Bundes dafür von 0,35 Prozent auf 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht werden. Voraussetzung dafür sei, dass die Schuldenquote Deutschlands unter 60 Prozent liegt. In diesem und im nächsten Jahr wird dies allerdings nach Einschätzung der EU-Kommission nicht der Fall sein.

      Weiter heißt es, der Entwurf solle heute vom Vorstand der Bundesbank beschlossen werden. Die Reform soll bis 2030 gut 220 Milliarden Euro an zusätzlichen Krediten ermöglichen.

      Grüne für umfassende Reform

      Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Dröge sprach sich erneut für eine umfassende Reform der Schuldenbremse aus. Weitere Sondervermögen, so wie CDU-Chef Merz sie offenbar plane, könnten immer nur eine zeitweise Überbrückung sein, sagte Dröge im Deutschlandfunk. Ein solches Vorgehen sei kurzsichtig. Vielmehr müsse man die Schuldenbremse umfassend reformieren, um langfristig Planungssicherheit zu schaffen und auch die Ukraine weiterhin unterstützen zu können. Einen entsprechenden Vorschlag habe ihre Partei bereits vorgelegt. Jetzt liege es an Merz, das Gespräch mit den Grünen zu suchen.

      Union und SPD, die gerade für eine Regierung im Bund Sondierungsgespräche führen, wollen mehr Geld für Verteidigung und Infrastruktur ausgeben. Unklar ist noch, ob sie dazu weitere Sondervermögen schaffen oder die Schuldenbremse lockern wollen.

    • Wegen Unterstützung von RebellengruppenBundesregierung schränkt Entwicklungshilfe für Ruanda ein

      Deutschland fährt als Reaktion auf die Rolle Ruandas im Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo seine Entwicklungshilfe für das Land zurück.

      In Abstimmung mit Partnern werde die Bundesregierung die bilaterale Zusammenarbeit mit Ruanda weiter einschränken, teilte ein Sprecher des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin mit. So würden neue finanzielle Verpflichtungen ausgesetzt und die bestehende Zusammenarbeit mit der ruandischen Regierung in der Entwicklungshilfe überprüft. Die ruandische Regierung sei über die Entscheidung vorab informiert worden, hieß es. Bei dem Gespräch sei Ruanda erneut aufgefordert worden, seine Streitkräfte aus dem Osten Kongos abzuziehen und die Unterstützung der Rebellengruppe M23 einzustellen.

      Laut Ministerium hatte Deutschland Ruanda zuletzt im Oktober 2022 Hilfen von 93,6 Millionen Euro für den Zeitraum 2022 bis 2024 zugesagt. Im Osten des Kongos ist die M23-Miliz weiter auf dem Vormarsch. Nach Regierungsangaben wurden seit Januar mindestens 7.000 Menschen bei den Kämpfen getötet.

    • "USS Carl Vinson"Nordkorea verurteilt Entsendung von US-Flugzeugträger nach Südkorea

      Nordkorea hat die Entsendung eines US-Flugzeugträgers nach Südkorea verurteilt.

      Dadurch hätten sich die "böswilligen Konfrontationsversuche der USA" gegenüber Pjöngjang verschärft, erklärte Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge. Die US-Regierung habe ihre Provokationen gegenüber Nordkorea seit dem Amtsantritt von Präsident Trump verstärkt und damit die feindselige Politik der Vorgängerregierung fortgesetzt.

      Die "USS Carl Vinson" war am Sonntag im Hafen von Busan eingetroffen. Die US-Marine erklärte, der Besuch des Flugzeugträgers in Südkorea verdeutliche das Engagement der USA in der Region.

    • GriechenlandWegen tausender Erdstöße geschlossene Schulen auf Santorini wieder offen

      Die von tausenden Erdstößen erschütterte griechische Insel Santorini kehrt langsam zurück zur Normalität.

      Da in den vergangenen Tagen laut Experten die Gefahr von Beben merklich nachgelassen habe, seien zahlreiche Bewohner wieder zurückgekehrt, erklärte ein Sprecher der Verwaltung. Nach einmonatiger Schließung seien zudem die Schulen wieder geöffnet worden. Auch auf den Nachbarinseln Amorgos, Anafi und Ios könnten die Kinder wieder zur Schule gehen, hieß es. Seit Ende Januar waren tausende Beben rund um Santorini registriert worden. Die stärksten Erschütterungen hatten eine Stärke von bis zu 5,3.

      Santorini gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der griechischen Inselwelt und wird auch von vielen Kreuzfahrtschiffen angesteuert. Die Insel liegt auf einem ruhenden Vulkan, der zuletzt 1950 ausbrach.

    • TürkeiBürgermeister der Oppositionspartei CHP verhaftet und abgesetzt

      In der Türkei ist erneut ein Lokalpolitiker der größten Oppositionspartei CHP abgesetzt und verhaftet worden.

      Das türkische Innenministerium teilte mit, dem Bürgermeister des Stadtteils Beykoz in Istanbul werde Einflussnahme auf Ausschreibungen vorgeworfen. Der Vorsitzende der CHP, Özel, bezeichnete die Ermittlungen als politisch motiviert.

      Die türkischen Behörden gehen seit Wochen verstärkt gegen Oppositionspolitiker vor. Mehrere Bürgermeister und Lokalpolitiker der CHP sowie der prokurdischen Partei Dem wurden abgesetzt und teilweise durch regierungsnahe Politiker ersetzt. Auch gegen den Istanbuler Bürgermeister Imamoglu laufen mehrere Verfahren.

    • Förderung von NGOsWeiter Kritik an der Kleinen Anfrage der Union zu NGOs

      Die Kleine Anfrage der Union zur Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen steht weiter in der Kritik. Rund 200 Organisationen wie Amnesty International Deutschland und Deutsches Kinderhilfswerk äußerten sich besorgt, ebenso rund 1.700 Forschende. Getrennt voneinander formulierten sie jeweils einen offenen Brief an CDU/CSU.

      In einem Schreiben wiesen rund 200 Organisationen und Einzelpersonen die erhobenen Vorwürfe zur "politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen" zurück. Eine kritische und engagierte Bürgerschaft sei "kein Störfaktor, sondern stärkt unser Land und ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie".

      Zu den Unterzeichnern gehören neben Amnesty International Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk lokale Gruppen der Initiative "Omas gegen Rechts", die katholische Friedensbewegung Pax Christi und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands. Sie alle mahnen: Die Union stelle ehrenamtliche Initiativen ebenso wie gemeinnützige Vereine, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen unter Generalverdacht, statt demokratisches Engagement zu würdigen, zu schützen und zu stärken.

      Auch die Forschung ist besorgt

      Zahlreiche Forschende formulierten in einem weiteren offenen Brief, der dem Magazin "Der Spiegel" vorliegt: Mit der Anfrage werde suggeriert, dass die genannten zivilgesellschaftlichen Organisationen in unzulässiger Weise die politische Willensbildung in der Bundesrepublik beeinflussten oder dass sie eine schädliche Wirkung hätten. Dabei sei das Gegenteil der Fall. Den Brief haben seit vergangenem Donnerstag mehr als 1.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterzeichnet, zum Beispiel der Soziologe Matthias Quent und die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann.

      Die Union hatte ihre Kleine Anfrage in der vergangenen Woche an die Bundesregierung gerichtet. Hintergrund, so schrieb es die Fraktion selbst, waren Proteste gegen CDU und CSU nach der gemeinsamen Abstimmung im Bundestag mit der AfD.

    • HamburgErmittlungen gegen 15 aktive und pensionierte Polizisten wegen rechter Chats

      In Hamburg wird gegen 15 aktive und pensionierte Polizisten wegen rassistischer Nachrichten in Chatgruppen dienstrechtlich ermittelt.

      Wie die Hamburger Polizei mitteilte, sollen die Beamten fremdenfeindliche sowie den Nationalsozialismus verherrlichende Inhalte ausgetauscht haben. Im Zuge der Ermittlungen seien die Wohnungen mehrerer Verdächtiger durchsucht und Datenträger als Beweismittel beschlagnahmt worden. Gegen alle 15 Polizisten seien Disziplinarverfahren eingeleitet worden.

      Pensionierten Polizisten kann im Zuge solcher Verfahren das Ruhegehalt gekürzt oder vollständig aberkannt werden.

    • StatistikArbeitsvolumen in Deutschland geht erstmals seit der Corona-Pandemie zurück

      Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2020 zurückgegangen.

      Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg mitteilte, sank das Arbeitsvolumen um 0,1 Prozent, auf rund 61,4 Milliarden Stunden.

      Das Institut begründete den Rückgang mit dem Verlust von Vollzeitjobs und der Zunahme von Kurzarbeit. Auch hätten die Menschen weniger Überstunden geleistet als noch 2023. Zugleich nahm die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland trotz der schwachen Konjunktur weiter zu. Nach Angaben des Instituts waren im vergangenen Jahr 46,1 Millionen Menschen berufstätig - so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung.

    • TourismusJugendherbergen verzeichnen weniger Übernachtungen

      Die Zahl der Übernachtungen in deutschen Jugendherbergen ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen.

      Wie das Jugendherbergswerk DJH mitteilte, waren es rund neun Millionen und damit 2,8 Prozent weniger als 2023. Ein Grund für den Rückgang sei, dass wegen Sanierungsarbeiten sowie betriebsbedingter Schließungen weniger Betten zur Verfügung gestanden hätten. Die meisten Übernachtungen entfielen demnach auf Schulklassen, gefolgt von Familien sowie Wander- und Freizeitgruppen.

      DJH-Hauptgeschäftsführer Peters forderte vom Bund mehr Fördermittel für die Sanierung von Häusern. Andernfalls seien vor allem Standorte in ländlichen Regionen von der Schließung bedroht,

      Der Verein betreibt nach eigenen Angaben knapp 400 Jugendherbergen in Deutschland.

    • Brandstiftungen in BayernZwei Verdächtige ermittelt

      Nach einer Serie von Brandstiftungen in Bayern sind zwei Tatverdächtige festgenommen worden.

      Sie sitzen nun in Untersuchungshaft, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Gegen die beiden war bereits wegen des Verdachts auf Gründung einer kriminellen Vereinigung ermittelt worden.

      Die Serie an Brandstiftungen hält seit einigen Jahren an. Beschädigt wurden unter anderem Funkmasten, Bahnanlagen, Infrastruktur von Windkraft sowie verschiedene Fahrzeuge. Im Januar brannten mehr als 20 Polizeiautos in München. Bayerns Innenminister Herrmann sagte damals, die Tat habe terroristische Grundzüge.

    • BitkomInternetnutzer mittlerweile besser auf Cyberangriffe vorbereitet

      Die Mehrheit der Internetnutzer in Deutschland ist laut Digitalverband Bitkom in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberkriminalität geworden.

      In einer repräsentativen Umfrage des Verbands gaben 61 Prozent der Befragten an, mit dem Thema persönlich Erfahrung gemacht zu haben. Vor einem Jahr hatten noch 67 Prozent angegeben, Opfer von Cyberkriminalität geworden zu sein, vor zwei Jahren waren es 75 Prozent.

      Bitkom-Präsident Wintergerst sagte, die rückläufigen Zahlen deuteten darauf hin, dass die Menschen aufmerksamer seien und sich besser schützten.

    • MercedesEinigung mit Gesamtbetriebsrat auf Sparprogramm

      Mercedes-Benz hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket geeinigt, um Kosten zu senken.

      Eine Unternehmenssprecherin teilte mit, vorgesehen seien unter anderem Einsparungen bei der Vergütung sowie mehr Zeitarbeit in der Produktion. Teil des Pakets sei zudem ein Abfindungsprogramm für Beschäftigte. Vereinbart wurde demnach auch, den aktuellen Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie nur zur Hälfte anzurechnen. Im Gegenzug soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das Maßnahmenpaket gilt für rund 91.000 Beschäftigte in Deutschland.

      Mercedes hatte im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten. Bis 2027 will der Konzern deshalb fünf Milliarden Euro einsparen.

    • Kraftfahrt-BundesamtRund 1,65 Millionen E-Autos in Deutschland zugelassen

      Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Elektro-Autos ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 17 Prozent gestiegen.

      Der Anteil der E-Autos an allen Pkw lag damit bei 3,3 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg mitteilte. Die Zahl der Hybridfahrzeuge stieg im vergangenen Jahr um mehr als 22 Prozent an, ihr Anteil betrug 7,2 Prozent.

      Insgesamt sind in Deutschland laut KBA knapp 49,4 Millionen Pkw zugelassen.

    • StatistikMänner meist Hauptverdiener in Paarhaushalten

      In den meisten Paarhaushalten in Deutschland bringt nach wie vor der Mann den größten Teil des Geldes nach Hause. Nur in jeder zehnten heterosexuellen Beziehung hat die Frau ein höheres Nettoeinkommen als ihr Ehe- oder Lebenspartner.

      Das meldet das Statistische Bundesamt. Bei einem Drittel der Fälle lagen beide Einkommen in etwa gleichauf. Bei Paaren mit Kindern verstärkt sich die Tendenz: Hier steigt der Anteil der Männer als Hauptverdiener von allgemein 57 Prozent auf 66 Prozent. Frauen sind dann nur noch in knapp 8 Prozent der Fälle die Hauptverdienerinnen. Das liegt dem Statistischen Bundesamt zufolge unter anderem daran, dass mehr Mütter in Teilzeit arbeiten als Frauen ohne Kinder. Väter arbeiten dagegen noch seltener in Teilzeit. Hier arbeiten Männer ohne Kinder sogar häufiger mit reduzierter Stundenzahl.

      Verändert hat sich die Einkommensverteilung in den vergangenen Jahren demnach kaum. Nur bei den Haushalten mit ähnlichem Einkommen der Partner hab es seit 2021 einen leichten Anstieg.

      Care: Bessere Betreuung und Pflegestruktur nötig

      Die Hilfsorganisation Care forderte von Unternehmen, Regierungen und weltweit tätigen Organisationen, schnellstmöglich in bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Frauen zu investieren. Die Politik müsse beispielweise in Pflege- und Betreuungsstrukturen investieren, um unbezahlte Pflegearbeit gerechter zu verteilen.

      "Bei derzeitigem Tempo würde die wirtschaftliche Gleichstellung erst in 152 Jahren erreicht", kritisierte die Hilfsorganisation. Sie rechnet vor: Hätten Frauen weltweit die gleichen Chancen auf Beschäftigung und unternehmerische Verantwortung wie Männer, könnte das globale Bruttoinlandsprodukt um mehr als 20 Prozent steigen.

    • AntisemitismusBundesbeauftragter Klein schlägt vor, Verfassungsschutz gegen Judenhass an Universitäten einzusetzen

      Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, spricht sich dafür aus, den Verfassungsschutz an Universitäten im Kampf gegen Judenhass einzusetzen.

      Er sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, angesichts antisemitischer Vorfälle während pro-palästinensischer Proteste an deutschen Universitäten seien auch die Sicherheitsbehörden wie der Verfassungsschutz gefragt. Das Ausmaß an Radikalität in diesem Milieu dürfe der Staat nicht hinnehmen, sagte Klein mit Blick auf Teile der akademischen Welt. Er fügte hinzu, die Verharmlosung von Islamismus und Terror in der linken und akademischen Welt sei zwar bekannt. Allerdings schockierten ihn die Sympathien im Lehrpersonal für Anti-Israel-Demonstrationen.

      Von der nächsten Bundesregierung wünscht sich Klein eine Strafrechtsverschärfung. So sollten etwa Aufrufe zur Vernichtung anderer Staaten wie "from the river to the sea" unter Strafe gestellt werden. Mit der Parole "Vom Fluss bis zum Meer" machen Israelis wie Palästinenser ihren Anspruch auf das gesamte Staatsgebiet Israels inklusive der palästinensischen Gebiete für die jeweils eigene Volksgruppe deutlich.

    • IranHaftstrafen für frühere Minister wegen Korruption

      Im Iran sind zwei ehemalige Minister wegen Korruption zu Haftstrafen verurteilt worden.

      Der frühere Handelsminister Amin wurde laut der iranischen Justiz wegen Beihilfe zur schweren wirtschaftlichen Destabilisierung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der ehemalige Landwirtschaftsminister Sadatinedschad muss für zwei Jahre in Haft. Der frühere Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Debsch Tea, Darabad, wurde unter anderem zu 66 Jahren Haft verurteilt.

      Die Firma hatte mehr als drei Milliarden Dollar aus den iranischen Devisenreserven zu einem begünstigten Wechselkurs erhalten, um Tee und Maschinen zu importieren. Ein Teil der Devisen soll jedoch auf dem freien Markt verkauft worden sein, wodurch das Unternehmen hohe Gewinne erzielte.

      Kritiker führen den Fall Debsch Tea als Beispiel für weit verbreitete Misswirtschaft im Land an. Irans Staatsoberhaupt Chamenei weist solche Vorwürfe stets zurück.

    • Plastik-MüllVerhandlungen über UNO-Abkommen werden im August fortgesetzt

      Die Verhandlungen über ein erstes UNO-Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll werden im August fortgesetzt.

      Das teilte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, Unep, mit. Die Gespräche waren im Dezember vertagt worden, nachdem die Delegierten aus fast 200 Staaten im südkoreanischen Busan keine Einigung hatten erzielen können.

      Mehr als hundert Länder, darunter Deutschland, unterstützten damals ein ehrgeiziges Abkommen. Sie stießen jedoch bei einigen ölproduzierenden Ländern auf Widerstand. Aus Öl werden Ausgangsstoffe für Plastik hergestellt.

      Die Plastikverschmutzung nimmt weltweit zu und wird zu einem immer drängenderen Problem. Rückstände der sehr langlebigen Produkte wurden mittlerweile in den entlegensten Weltgegenden und in praktisch jedem Teil des menschlichen Körpers nachgewiesen.

    • Zukunft des GazastreifensÄgyptischer Plan soll Hamas-Entmachtung vorsehen - Arabische Staaten beraten über Wiederaufbau

      Die Staaten der Arabischen Liga beraten heute in Kairo über eine gemeinsame Haltung zum Wiederaufbau des Gazastreifens. Der Sondergipfel ist eine Reaktion auf den umstrittenen Vorstoß von US-Präsident Trump, die in dem Gebiet lebenden Palästinenser dauerhaft in arabische Länder umzusiedeln.

      Die ägyptische Regierung will in Kairo einen eigenen Plan vorlegen. Dieser sieht nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters eine weitgehende Entmachtung der militant-islamistischen Hamas vor. Stattdessen solle zunächst eine Verwaltung eingesetzt werden, die von arabischen, muslimischen und westlichen Staaten kontrolliert wird.

      Hilfe beim Aufbau der Polizei

      Außerdem solle eine hauptsächlich von arabischen Staaten gestellte Stabilisierungstruppe für Sicherheit sorgen und gegebenenfalls auch eine neue Polizei aufbauen.

      Erwartet werden führende Politiker unter anderem aus Jordanien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, dem Libanon und Syrien. Auch EU-Ratspräsident Costa nimmt an dem Treffen teil. Die Vereinten Nationen schätzen die Kosten für den Wiederaufbau des im Krieg zwischen Israel und der Hamas weitgehend zerstörten Gazastreifens auf rund 50 Milliarden Euro. In dem Küstenstreifen leben etwa 2,4 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser.

    • Reform der VerwaltungAufruf für bürgernahen und handlungsfähigen Staat gestartet

      Die früheren Bundesminister de Maizière und Steinbrück haben einen Aufruf für eine rasche Staats- und Verwaltungsreform gestartet.

      Gemeinsam mit Kommunalpolitikern und Wirtschaftsvertretern erklärten sie, wenn man nicht handle, riskiere man, dass Demokratiefeinde den Staat weiter schwächten. Die nächste Bundesregierung müsse eine Reform zu einem zentralen Projekt machen. Konkret schlägt die Initiative vor, Gesetze von Anfang an praxisnah zu entwickeln und Haushaltsmittel an überprüfbare Ziele zu koppeln. Staatliche Dienste müssten serviceorientierter werden. 

      In den USA hatte zuletzt ein Gremium um den Milliardär Musk damit begonnen, tausende Verwaltungsmitarbeiter aus ihren Jobs zu drängen. Ganze Behörden wie die Entwicklungsagentur US AID sollen abgewickelt werden.

    • Ukraine-UnterstützungBeratungen Deutschlands mit 4 weiteren NATO-Staaten - Russland lehnt mögliche EU-Friedenstruppen "kategorisch" ab

      Die Ukraine kann sich laut Bundesverteidigungsminister Pistorius auf die "fortgesetzte und breite Unterstützung" Deutschlands und vier weiterer NATO-Länder verlassen. Das teilte das Verteidigungsministerium nach einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Polen, Großbritannien und Italien mit.

      Bei dem Treffen hätten sich Pistorius und die anderen Minister zu Sichtweisen zum Gipfeltreffen in London am Sonntag ausgetauscht, hieß es. Dort hatten die europäischen Verbündeten der Ukraine Präsident Selenskyj nach dem Eklat im Weißen Haus den Rücken gestärkt.

      Russland: "EU nicht unparteiisch"

      Zudem sei ein weiteres Treffen im sogenannten Fünfer-Format in Paris am 12. März vorbereitet worden.

      Derweil bekräftigte Russland, dass es Vorschläge für eine mögliche Entsendung europäischer Friedenstruppen in die Ukraine ablehnt. Man sei "kategorisch" dagegen, schrieb der Diplomat Uljanow auf Telegram, der Moskau als Gesandter bei internationalen Organisationen vertritt. Als Begründung führte er an, die Europäische Union sei nicht unparteiisch. Das aber müssten mögliche Friedenstruppen sein.

    • Nach zwei Wochen im AmtSprecher des US-Gesundheitsministeriums tritt zurück

      Der Sprecher des US-Gesundheitsministeriums, Corry, hat sein Amt niedergelegt.

      Er teilte auf der Plattform Linkedin mit, am Freitag zurückgetreten zu sein; Gründe nannte er keine. Erst vor zwei Wochen hatte er sein Amt unter dem neuen Gesundheitsminister Kennedy angetreten. Der Impfgegner Kennedy stand schon vor seiner Ernennung zum Minister in der Kritik. Zuletzt hatte er sich schwer getan, eine Reaktion auf einen Masernausbruch in Texas in die Wege zu leiten. Erst nannte er das Ausbruchsgeschehen "nicht ungewöhnlich", später sprach er von einem "Aufruf zum Handeln".

    • Nach historischer WahlniederlageSPD wählt Parteispitze ein halbes Jahr früher

      Die SPD zieht nach ihrem historisch schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl die Entscheidung über die künftige Parteispitze um ein halbes Jahr vor.

      Nach einem Beschluss des Vorstands soll der dafür vorgesehene Parteitag statt im Dezember im Juni stattfinden. Neben der Wahl der Parteispitze sollen dann Schlussfolgerungen aus dem Ergebnis und ein Fahrplan für die strategische, programmatische und organisatorische Aufstellung der SPD für die Bundestagswahl 2029 auf dem Programm stehen. Ob die beiden Vorsitzenden Klingbeil und Esken erneut kandidieren, ist unklar. Zur genauen Terminierung des Parteitags soll sich Generalsekretär Miersch mit Landesverbänden und Bezirken abstimmen.

      Die SPD hatte bei der Bundestagswahl mit 16,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik eingefahren.

    • KunstweltSachsen bestätigt Bernd Ebert als neuen Chef der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

      Nun ist es offiziell: Neuer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird der Kunsthistoriker Bernd Ebert. Dem hat die Sächsische Staatsregierung zugestimmt. Damit tritt Ebert zum 1. Mai die Nachfolge von Marion Ackermann an.

      Die bisherige SKD-Generaldirektorin wird Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Über Eberts Nachfolge hatte der Deutschlandfunk bereits berichtet.

      Ebert will "Gesamterlebnis noch attraktiver" machen

      Der promovierte Kunsthistoriker Ebert, Jahrgang 1972, ist zurzeit Sammlungsleiter für Holländische und Deutsche Barockmalerei an der Alten Pinakothek in München. Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2033.

      Er lobte in einer Erklärung die "tiefe Verbundenheit der Bevölkerung in Dresden zu ihren Kunstschätzen". Als Ziele defintierte Ebert die Intensivierung der Erforschung der vielfältigen Sammlungen und deren zeitgemäße Vermittlung. Zudem solle die Aufenthaltsqualität in den Einrichtungen der SKD erhöht werden, "um das Gesamterlebnis noch attraktiver zu machen".

      Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind ein Verbund aus 15 Museen im Besitz des Freistaates Sachsen. Dazu gehören das Residenzschloss mit dem Grünen Gewölbe, der Dresdner Zwinger und das Grassi Museum für Völkerkunde in Leipzig.

    • EisschnelllaufEinigung im Fall Pechstein um Schadenersatz wegen Doping-Sperre

      Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und der Eislauf-Weltverband haben einen jahrelangen Rechtsstreit um Schadenersatz wegen einer Dopingsperre beigelegt.

      Das teilte Pechsteins Lebensgefährte mit. Über Details der Einigung wurden keine Angaben gemacht. Pechstein hatte den Weltverband auf Schadenersatz und Schmerzensgeld von fast 8,4 Millionen Euro verklagt.

      Bei der mehrfachen Olympiasiegerin waren 2009 auffällige Blutwerte entdeckt worden. Der Weltverband sperrte sie deshalb für zwei Jahre. Pechstein hat Doping stets bestritten und auf eine von ihrem Vater vererbte Blutanomalie verwiesen. Zuletzt hatte das Oberlandesgericht München eine außergerichtliche Einigung angeregt.

    • WetterHochdruckeinfluss sorgt für weitgehend freundliches Wetter

      Der Wetterbericht, die Lage: Hochdruckeinfluss sorgt für weitgehend trockenes und freundliches Wetter.

      Die Vorhersage:
      Nachts meist klar, örtlich Nebel. Tiefstwerte plus 5 bis minus 8 Grad. Am Tag an den Küsten teils wolkig, sonst erneut viel Sonnenschein. Temperaturen 11 bis 18 Grad, an der See etwas kühler.

      Die weiteren Aussichten:
      Am Donnerstag sonnig, örtlich Durchzug von Schleierwolken. 11 bis 19 Grad.