Egal ob mit dem live interpretierten Song von Fools Gardens "Lemmon Tree", mit röhrendem Rock oder mit mittelalterlichen Klängen – die 15 Studentenklubs in Dresden lockten gemeinsam mit dem Studentenwerk rund 5000 Besucher an, um ihre zum Teil etwas versteckt liegenden Klubs bekannter zu machen. Für sieben Euro kam der Besucher in alle Lokale. Die extra eingerichtete Buslinie fuhr aller fünf Minuten. Geboten wurden Disco, Live-Musik und studentenfreundliche Preise. Viele Partygänger kamen eher spontan zur Dresdener Nachtwanderung:
"Meine Freundin hat mich heut angerufen: Kristin, willst du mit zur Nachtwanderung? Ich so: Hä? Was ist das?"
"Ich war einfach neugierig geworden. Spontan, heute früh entschieden."
"Ich jetzt hier werde mich schön an meinem obergärigen Beruhigungsmittel festhalten und mal gucken, was der Abend so bringt. Ich kenne hier keinen Klub."
Die "Nachtwanderung" hat vor allem das Ziel, mehr Besucher dauerhaft in die Studentenklubs zu locken – und Vereinsmitglieder zu werben. Denn Betreiber der Klubs sind studentisch und meist ehrenamtlich geführte Vereine. Sie sollen vorrangig kein Geld verdienen, sondern das studentische Leben bereichern. Auch der "Gutzkowclub" hofft auf mehr Zulauf, sagt Vereinschef Matthias Löschigk:
"Ich denke 'Nachtwanderung' ist sehr wichtig. Aus dem Grund, dass viele Leute endlich mal die Klubs zu Gesicht bekommen. Dass die Leute auch sehen, dass es eigentlich hier mehr zu sehen gibt als in der Neustadt. Zum Beispiel ist es mir letztens passiert: Ich hab mich letztens mit jemandem aus dem Wohnheim unterhalten und der wusste nicht mal, dass hier ein Studentenklub drin ist."
Der "Gutzkowclub" ist der älteste noch erhaltene Studentenklub in Dresden und besteht seit 1964. Zu DDR-Zeiten gab es 30 Klubs, zumeist in Kellern der zahlreichen Wohnheime. Davon ist nach der Wende die Hälfte übrig geblieben. Und dennoch ist Dresden die Studentenklub-Hauptstadt Deutschlands. In keiner anderen Stadt gibt es mehr ehrenamtlich von Studierenden geführte Kneipen. Hannelore Stephan war schon vor der Wende Kulturbeauftragte der Uni, seit 1991 betreut sie im Studentenwerk die Klubs. Schon früher waren diese sehr beliebt unter den Studierenden, erinnert sich Stephan:
"Die Klubs waren damals schon eine gewisse Nische für mehr Freiheit. Dort konnte man ein bisschen offener reden als normalerweise, man konnte auch mal den ein oder anderen Künstler vielleicht einladen, der nicht ganz so genehm war."
Mit der Neugründung 1991 sah sich das Studentenwerk verpflichtet, diese bunte Szene zu erhalten und zu fördern, etwa durch niedrige Mieten. Trotzdem gingen Klubs Pleite. Der neueste, der "Traumtänzer", feierte gestern seinen ersten Geburtstag und übernahm die Räume von einem insolventen Verein. Holzverkleidete Wände und Leinentücher vermitteln hier nicht den Eindruck eines Neubaublocks. Die Getränke werden in Bechern aus Ton serviert. Mittelalterliche Rollenspiele und Improvisationstheater gehören zum Konzept des Traumtänzers, denn er muss sich von den anderen Klubs unterscheiden, sagt Vereinschef Torsten Riederich:
"Wenn man die Auswahl hat, abends wegzugehen und man hat die Möglichkeit, zum Beispiel in die Dresdner Neustadt zu gehen, wo es über 60 Kneipen gibt und die alle irgendwas anbieten oder zu sagen: Wir gehen in den Klub in unserem Wohnheim, dann muss der Klub natürlich irgendwas bieten, wo man sagt: Ja ich gehe in den Klub."
Innerhalb eines Jahres bekam der Verein 45 Mitglieder, auch dank der Nachtwanderung im letzten Jahr. Nicht nur um jedes neue Mitglied müssen die Vereine kämpfen, sondern auch um jeden Besucher. Mit studentischen Preisen und Events. Der Kellerklub "Gag 18" etwa lädt mit vielen Konzerten Freunde der Rocker- und Gothicszene ein – in entsprechendem Ambiente. Der Gutzkowclub wiederum hat den Charme einer rustikalen Bierkneipe und bietet regelmäßig Karaoke- und Skatabende oder ein Fußballturnier an. Und er setzt, bei allen Nachwuchssorgen, gerade auch auf die Bachelorstudenten, sagt Klubchef Matthias Löschigk:
"Gerade in der Prüfungszeit, wenn man Stress hat, dann lernt man bis um elf oder zwölf. Und ich bin dann abends runter, um einfach den Kopf freizukriegen, hab eine Runde Skat gespielt und eins, zwei Bier getrunken dann bin ich ins Bett gegangen. Einfach um den Kopf freizukriegen."
"Meine Freundin hat mich heut angerufen: Kristin, willst du mit zur Nachtwanderung? Ich so: Hä? Was ist das?"
"Ich war einfach neugierig geworden. Spontan, heute früh entschieden."
"Ich jetzt hier werde mich schön an meinem obergärigen Beruhigungsmittel festhalten und mal gucken, was der Abend so bringt. Ich kenne hier keinen Klub."
Die "Nachtwanderung" hat vor allem das Ziel, mehr Besucher dauerhaft in die Studentenklubs zu locken – und Vereinsmitglieder zu werben. Denn Betreiber der Klubs sind studentisch und meist ehrenamtlich geführte Vereine. Sie sollen vorrangig kein Geld verdienen, sondern das studentische Leben bereichern. Auch der "Gutzkowclub" hofft auf mehr Zulauf, sagt Vereinschef Matthias Löschigk:
"Ich denke 'Nachtwanderung' ist sehr wichtig. Aus dem Grund, dass viele Leute endlich mal die Klubs zu Gesicht bekommen. Dass die Leute auch sehen, dass es eigentlich hier mehr zu sehen gibt als in der Neustadt. Zum Beispiel ist es mir letztens passiert: Ich hab mich letztens mit jemandem aus dem Wohnheim unterhalten und der wusste nicht mal, dass hier ein Studentenklub drin ist."
Der "Gutzkowclub" ist der älteste noch erhaltene Studentenklub in Dresden und besteht seit 1964. Zu DDR-Zeiten gab es 30 Klubs, zumeist in Kellern der zahlreichen Wohnheime. Davon ist nach der Wende die Hälfte übrig geblieben. Und dennoch ist Dresden die Studentenklub-Hauptstadt Deutschlands. In keiner anderen Stadt gibt es mehr ehrenamtlich von Studierenden geführte Kneipen. Hannelore Stephan war schon vor der Wende Kulturbeauftragte der Uni, seit 1991 betreut sie im Studentenwerk die Klubs. Schon früher waren diese sehr beliebt unter den Studierenden, erinnert sich Stephan:
"Die Klubs waren damals schon eine gewisse Nische für mehr Freiheit. Dort konnte man ein bisschen offener reden als normalerweise, man konnte auch mal den ein oder anderen Künstler vielleicht einladen, der nicht ganz so genehm war."
Mit der Neugründung 1991 sah sich das Studentenwerk verpflichtet, diese bunte Szene zu erhalten und zu fördern, etwa durch niedrige Mieten. Trotzdem gingen Klubs Pleite. Der neueste, der "Traumtänzer", feierte gestern seinen ersten Geburtstag und übernahm die Räume von einem insolventen Verein. Holzverkleidete Wände und Leinentücher vermitteln hier nicht den Eindruck eines Neubaublocks. Die Getränke werden in Bechern aus Ton serviert. Mittelalterliche Rollenspiele und Improvisationstheater gehören zum Konzept des Traumtänzers, denn er muss sich von den anderen Klubs unterscheiden, sagt Vereinschef Torsten Riederich:
"Wenn man die Auswahl hat, abends wegzugehen und man hat die Möglichkeit, zum Beispiel in die Dresdner Neustadt zu gehen, wo es über 60 Kneipen gibt und die alle irgendwas anbieten oder zu sagen: Wir gehen in den Klub in unserem Wohnheim, dann muss der Klub natürlich irgendwas bieten, wo man sagt: Ja ich gehe in den Klub."
Innerhalb eines Jahres bekam der Verein 45 Mitglieder, auch dank der Nachtwanderung im letzten Jahr. Nicht nur um jedes neue Mitglied müssen die Vereine kämpfen, sondern auch um jeden Besucher. Mit studentischen Preisen und Events. Der Kellerklub "Gag 18" etwa lädt mit vielen Konzerten Freunde der Rocker- und Gothicszene ein – in entsprechendem Ambiente. Der Gutzkowclub wiederum hat den Charme einer rustikalen Bierkneipe und bietet regelmäßig Karaoke- und Skatabende oder ein Fußballturnier an. Und er setzt, bei allen Nachwuchssorgen, gerade auch auf die Bachelorstudenten, sagt Klubchef Matthias Löschigk:
"Gerade in der Prüfungszeit, wenn man Stress hat, dann lernt man bis um elf oder zwölf. Und ich bin dann abends runter, um einfach den Kopf freizukriegen, hab eine Runde Skat gespielt und eins, zwei Bier getrunken dann bin ich ins Bett gegangen. Einfach um den Kopf freizukriegen."