Das Unternehmen begründete den Rückzug mit immer organisierteren Formen des Dopingbetrugs. Diese hätten "das Anforderungsprofil der Anti-Doping-Kits stetig erhöht und verändert. Solche Entwicklungen schaden nicht nur dem Sport, sie vertragen sich auch immer weniger mit unseren Unternehmenswerten und Kernkompetenzen."
Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur, bedauerte den Schritt des Schweizer Unternehmens. Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagte sie: "Ich glaube, das kann man auch schon wieder als einen der Kollateralschäden aus dem Dopingskandal, den wir in Russland hatten, bezeichnen."
Vor vier Jahren, bei den Winterspielen im russischen Sotschi, hatte der russische Geheimdienst die Probenflaschen mithilfe ausgeklügelter Technik geöffnet. Dopingbelasteter Urin russischer Athleten wurde gegen sauberen ausgetauscht und die Flaschen wieder verschlossen.
Herausforderung für zukünftige Unternehmen
Für ein Unternehmen bedeute das, immer neue Technologien zu entwickeln und für die Sicherheit der Dopingkontrollkette zu sorgen. Das gelte auch für den oder die Hersteller, die in Zukunft den Platz von Berlinger einnehmen, so Gotzmann:
"Man kann alles fälschen heute und man kann alles aber auch sicherer machen, sich vorbereiten, das hat natürlich seinen Preis und diese Diskussion müssen wir jetzt führen: Welche Qualitätsanforderungen brauchen wir, was sind wir bereit, dafür zu zahlen?"
Ein dreiviertel Jahr lang seien sie noch gut versorgt, mit Dopingkontrollmaterial, so Gotzmann. Das Kontrollsystem werde in gewohntem Umfang ablaufen.