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Nada-Finanzen und Anti-Doping-Strafrecht

In Berlin gehen die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD in die entscheidende Phase. Im Zentrum der Gespräche beim Sport wird der Anti-Doping-Kampf stehen: Zum einen die jährlich ungeklärte Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), zum anderen ein mögliches Anti-Doping-Gesetz.

Von Robert Kempe |
    Für die Union werden Reinhard Grindel, der soeben zum Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes gewählt wurde, und der CSU-Abgeordnete Stephan Mayer die Verhandlungen führen - für die SPD Dagmar Freitag und der sportpolitische Sprecher Martin Gerster.

    Bei der Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) dürfte es zwischen beiden Parteien wohl schnell Annäherung geben. Aufgrund des ausbleibenden finanziellen Engagements vieler Länder, wird der Bund sich wohl stärker bei der NADA einbringen. Die Bonner Agentur soll so langfristiger planen können.

    Bei der Diskussion um ein Anti-Doping-Gesetz wird es kontroverser zu gehen. Die Position der SPD ist da klar: Spitzensportler die dopen sollen strafrechtliche Konsequenzen drohen, außerdem plädieren die Sozialdemokraten für eine uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit von Dopingsubstanzen. Nicht so klar ist die Position der Union. Einen SPD-Gesetzesentwurf mit diesen Forderungen lehnten CDU/CSU vor wenigen Monaten ab.

    Doch seitdem ist der Druck auf die Politik größer geworden. Selbst hohe CSU-Politiker wie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, CSU, und dessen Parteichef Horst Seehofer sprachen sich zuletzt für ein Anti-Doping-Gesetz aus. Stephan Mayer, der für die CSU die Verhandlungen führt, zeigt sich auf Deutschlandfunk-Anfrage zurückhaltender. Er sei für alle Gespräche offen, habe aber Bedenken, ob eine Verschärfung des Strafrechts wirklich den Sport schützen könne.

    Zwei Tage wollen Union und SPD vorerst über den Sport verhandeln. Dass man sich in puncto Anti-Doping-Gesetz in dieser Zeit einigt, ist wohl nicht zu erwarten. Auch eine Expertenrunde im Bundesinnenministerium brachte zwischen den unterschiedlichen Positionen zuletzt keine Annäherung.