Die Chefin der nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), Andrea Gotzmann, ärgert sich, dass es immer noch keine Sanktionen gegen das russische Dopingsystem gibt. Dreieinhalb Monate vor Beginn der nächsten Olympischen Winterspiele im koreanischen Pyeongchang ist immer noch nicht klar, ob und wenn ja, welche russischen Athleten starten dürfen.
Rechtfertigung für einen Ausschluss
Beim NADA-Symposium in Bonn erneuerte Gotzmann die Forderungen der 17 führenden Anti Doping-Agenturen Russland komplett auszuschließen. "Das, was wir über Sotchi auch über den Whistleblower Grigori Rodschenkow gehört haben, wie dort massiv Proben manipuliert wurden, wie systematisch dort gedopt wurde, ich glaube schon, dass das rechtfertigt, dass hier ein nationales olympisches Komitee ausgeschlossen wird", so Gotzmann.
Kritik äußerte Gotzmann auch an den vielen Interessenskonflikten in Sportverbänden. Viel zu viele Funktionäre säßen in viel zu vielen Gremien. Gotzmann: "Wir sehen natürlich auch unsere Arbeit in Schwierigkeiten gebracht, wenn international das System mit Füßen getreten wird."
IOC will eigene Untersuchungen vorlegen
Im November will das Internationale Olympische Komitee (IOC) Ergebnisse eigener Untersuchungen vorlegen. Mit einem Komplettausschluss des russischen Teams von den Olympischen Spielen rechnet kaum noch jemand.