Die Gravitationswellenastronomie ist die neueste Teildisziplin der Himmelsforschung. In den vergangenen fünf Jahren gingen rund 50 Ereignisse ins Netz – das waren Kollisionen von Schwarzen Löchern oder von kompakten Neutronensternen. Nur ganz selten ist so etwas auch mit anderen Teleskopen zu beobachten.
Seit einem Jahr gibt es aber keine neuen Gravitationswellendaten. Die beiden LIGO-Messanlagen in den USA, VIRGO in Italien und GEO Sechshundert bei Hannover liegen meist still und werden technisch aufgerüstet. In Japan laufen erste Tests mit der neuen KAGRA-Anlage.
Nur wenn mindestens zwei, besser noch drei, Detektoren simultan auf Gravitationswellen warten, lassen sich diese Phänomene in den Tiefen des Kosmos sinnvoll erfassen. Die Fachleute interessieren sich vor allem für die Masse der beteiligten Objekte und die Position am Himmel.
Seit der Entdeckung des ersten Signals verschmelzender Schwarzer Löcher im Herbst 2015 lag das Messnetz gut anderthalb Jahre lang auf der Lauer – verteilt über drei Beobachtungskampagnen.
Jetzt ist die Pause auch wegen der Corona-Pandemie besonders lang. Frühestens im Sommer 2022 geht es weiter mit der Astronomie der Gravitationswellen.