Naegeli hatte das Skelett 1980 zunächst illegal auf das zugemauerte Westportal der romanischen Kirche St. Cäcilien gesprayt. Später wurde das Gerippe als Kunstwerk anerkannt und unter Denkmalschutz gestellt. Wie die Stadt Köln mitteilte, ist es dem 84-jährigen Naegeli aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, die Figur selbst wiederherzustellen oder zu erneuern. Aber er habe sein Einverständnis zu einer Restaurierung gegeben.
Ursprünglich befanden sich in Köln zahlreiche von Naegeli an Mauern und Wände gesprayte Gerippe und Totenschädel. Sie sollten auf Totentänze aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit verweisen. Diese Werke sind heute fast alle verschwunden, aber in Fotografien dokumentiert. Sie werden mittlerweile als eine neue Art von Kunst im öffentlichen Raum betrachtet, bei der der Künstler von vornherein damit rechnet, dass seine Werke nicht von Dauer sein werden.
Nicht das erste weggeputzte Kunstwerk
Naegelis Knochenmann ist nicht das erste Kunstwerk, das von Putzkräften beseitigt worden ist. Eines der bekanntesten Opfer solcher Putzaktionen war Joseph Beuys: Seine Fettecke landete 1986 in einem Mülleimer der Düsseldorfer Kunstakademie. Ein weiteres seiner Kunstwerke, eine mit Mullbinden, Pflastern und Fett übersäte Badewanne, wurde bei einer Feier blank geschrubbt und als Behältnis zum Gläserspülen entfremdet.
Diese Nachricht wurde am 13.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.