Deutsche Verleger sind eine merkwürdige Spezies. Einerseits konstatieren sie, wie diese Woche geschehen, dass die " deutschen Zeitungen die besten der Welt" seien. Einerseits. An anderer Stelle steht die gedruckte Presse dann aber wieder am Abgrund und ist dem Untergang geweiht – etwa wenn aus Brüssel Werbeverbote dräuen, die Leser sich von den gedruckten Blättern abwenden - oder wenn man sich von den Internetaktivitäten von ARD und ZDF bedroht fühlt – irgendetwas liegt den Verlegern immer quer. Keine Woche vergeht, ohne dass Zeitungs- und Zeitschriftenverleger den Öffentlich-Rechtlichen Marktverzerrung und Abweichen vom Programmauftrag vorwerfen. Im Netz hört der Spaß auf – so die unterschwellige Botschaft der Verleger. Vielleicht würde etwas mehr Gelassenheit der Branche gut tun.
"Am Wendepunkt" ist nun die Studie des Zeitungsverlegerverbands betitelt, die vor allem, so scheint es, als Beruhigung in die Branche hinein gedacht ist. Denn bei allen Problemen, die deutsche Verleger haben, sind die Sorgen ihrer amerikanischen Kollegen umso größer. Die amerikanischen Zeitungen haben in den letzten Jahren weit mehr Leser verloren und die Werbegelder sind ebenfalls deutlich stärker zurückgegangen als hierzulande, außerdem sind die amerikanischen Zeitungen zu 80 Prozent von Werbung abhängig - hierzulande sind es nur 50 Prozent - und sind stärker renditeorientiert.
Das mag zwar alles richtig sein – aber man stellt sich schon die Frage: Haben deutsche Verleger etwa keine Renditeerwartungen? Hat sich nicht auch Axel Springer mit seinem Einstieg bei der PIN AG verkalkuliert? Ist dieser größte deutsche Verlag nicht ebenfalls an der Börse notiert und fuhr im ersten Quartal dieses Jahres ein Rekordergebnis ein, wie in dieser Woche bekannt wurde?
Erst dieser Tage verkündete der Vorstandsvorsitzende Döpfner, der Journalismus habe entgegen allen Unkenrufen eine "glänzende Zukunft". Da sollte man doch von der Branche ein bisschen mehr Gelassenheit erwarten dürfen.
Dennoch wollen manche Verleger partout nicht akzeptieren, dass das Zeitungsmachen keine Gelddruckmaschine mehr ist, wie in früheren Jahren. Nirgendwo kann man das so gut beobachten, wie in München bei der Süddeutschen Zeitung: Die Geschäftsleitung denkt angesichts von Millionenverlusten darüber nach, im Auftrag von Managern und Unternehmen Rechercheaufträge auszuführen – "das Sachwissen, das 50 Redakteure unterm Hut nach Hause tragen, muss man nutzen", meint Noch-Chefredakteur Hans Werner Kilz.
Aber ob so ein Nebengeschäft schon ein Zukunftskonzept ist? Sicher ist Eines: Auch wenn die deutschen Zeitungen ganz offensichtlich insgesamt besser dastehen als die amerikanischen, wird auch hierzulande der Strukturwandel der Branche in den nächsten Jahren sich eher noch beschleunigen. "Mit weniger Ressourcen eine bessere Zeitung machen" – wie es BDZV-Geschäftsführer Dietmar Wolff ausdrückte – diese Quadratur des Kreises wird die Verleger noch auf Jahre beschäftigen, so oder so. Der nächste Beschwerderuf aus der Branche kommt – ganz bestimmt. Spätestens nächste Woche.
"Am Wendepunkt" ist nun die Studie des Zeitungsverlegerverbands betitelt, die vor allem, so scheint es, als Beruhigung in die Branche hinein gedacht ist. Denn bei allen Problemen, die deutsche Verleger haben, sind die Sorgen ihrer amerikanischen Kollegen umso größer. Die amerikanischen Zeitungen haben in den letzten Jahren weit mehr Leser verloren und die Werbegelder sind ebenfalls deutlich stärker zurückgegangen als hierzulande, außerdem sind die amerikanischen Zeitungen zu 80 Prozent von Werbung abhängig - hierzulande sind es nur 50 Prozent - und sind stärker renditeorientiert.
Das mag zwar alles richtig sein – aber man stellt sich schon die Frage: Haben deutsche Verleger etwa keine Renditeerwartungen? Hat sich nicht auch Axel Springer mit seinem Einstieg bei der PIN AG verkalkuliert? Ist dieser größte deutsche Verlag nicht ebenfalls an der Börse notiert und fuhr im ersten Quartal dieses Jahres ein Rekordergebnis ein, wie in dieser Woche bekannt wurde?
Erst dieser Tage verkündete der Vorstandsvorsitzende Döpfner, der Journalismus habe entgegen allen Unkenrufen eine "glänzende Zukunft". Da sollte man doch von der Branche ein bisschen mehr Gelassenheit erwarten dürfen.
Dennoch wollen manche Verleger partout nicht akzeptieren, dass das Zeitungsmachen keine Gelddruckmaschine mehr ist, wie in früheren Jahren. Nirgendwo kann man das so gut beobachten, wie in München bei der Süddeutschen Zeitung: Die Geschäftsleitung denkt angesichts von Millionenverlusten darüber nach, im Auftrag von Managern und Unternehmen Rechercheaufträge auszuführen – "das Sachwissen, das 50 Redakteure unterm Hut nach Hause tragen, muss man nutzen", meint Noch-Chefredakteur Hans Werner Kilz.
Aber ob so ein Nebengeschäft schon ein Zukunftskonzept ist? Sicher ist Eines: Auch wenn die deutschen Zeitungen ganz offensichtlich insgesamt besser dastehen als die amerikanischen, wird auch hierzulande der Strukturwandel der Branche in den nächsten Jahren sich eher noch beschleunigen. "Mit weniger Ressourcen eine bessere Zeitung machen" – wie es BDZV-Geschäftsführer Dietmar Wolff ausdrückte – diese Quadratur des Kreises wird die Verleger noch auf Jahre beschäftigen, so oder so. Der nächste Beschwerderuf aus der Branche kommt – ganz bestimmt. Spätestens nächste Woche.