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Nahezu ausgeschöpft

Die Wasserkraft ist der älteste der regenerativen Stromerzeuger. Sie war es, die in Deutschland die Industrialisierung vorangetrieben hat, und bis heute hält sie mit vier fünfteln den Löwenanteil beim "Biostrom". Doch schon jetzt ist absehbar, daß ihr Wind, Sonne, Biomasse und Brennstoffzelle diesen Rang ablaufen werden. Der Grund: Die Wasserkraft hat in Deutschland kein nennenswertes Erweiterungspotential. Einige wenige technisch mögliche Großkraftwerke könnten zwar noch gebaut werden, doch der Widerstand gegen sie ist so groß, dass die Industrie kein Interesse hat. Der Ausbau wird sich vornehmlich auf geringe Kapazitäten an kleinen Fließgewässern beschränken. Zudem besteht die Gefahr, dass große Anlagen geschlossen werden. Denn wegen der notwendigen Umwelt- und Naturschutzauflagen entstehen bei den fast immer alten Kraftwerken hohe Investitionskosten, wenn sie weiterbetrieben werden sollen.

Dagmar Röhrlich |
    Die Wasserkraft ist die regenerative Energie, die fast am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen ist - in Deutschland. Vor allem in der Dritten Welt wird sie mit den geplanten Staudamm-Großprojekten jedoch weiterhin eine wichtige Rolle spielen - allen Umweltbedenken der Industrienationen zum Trotz.