Nahost - EU-Außenbeauftragter Borrell will notfalls Zweistaatenlösung gegen den Willen Israels - Biden telefoniert mit Netanjahu

Nach Einschätzung des EU-Außenbeauftragten Borrell sollte die Internationale Gemeinschaft eine Zweistaatenlösung im Nahen Osten notfalls auch gegen den Willen Israels durchsetzen.

19.01.2024
    Israelis und Palästinenser seien zu sehr verfeindet, um einen zukunftsfähigen Kompromiss zu finden, sagte Borrell in einer Rede an der spanischen Universität Valladolid. Ohne eine Zweistaatenlösung werde sich die Spirale des Hasses Generation um Generation weiterdrehen.
    Auch die USA drängen auf einen eigenständigen palästinensischen Staat. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates teilte mit, US-Präsident Biden habe seine Position in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu erneut zum Ausdruck gebracht. Beide Länder hätten in dieser Frage aber weiter eine unterschiedliche Meinung.
    Die Bundesregierung wirbt ebenfalls für eine Zweistaatenlösung. Diese sei die einzige Möglichkeit, um ein Leben in Frieden und Sicherheit für Palästinenser und Israel sicherzustellen, sagte ein Regierungssprecher in Berlin.
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hatte zuletzt in einer Fernsehansprache betont, dass er einen palästinensischen Staat in jedem Nachkriegsszenario ablehne.
    Diese Nachricht wurde am 19.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.