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Nahost-Konflikt
Bodenoffensive fordert zahlreiche Opfer

Israel weitet seine Offensive im Gazastreifen aus und schickt Bodentruppen in das dicht besiedelte Palästinensergebiet. Die Zahl der Toten steigt stündlich, erstmals stirbt auch ein israelischer Soldat. Und Regierungschef Netanjahu droht mit einer Ausweitung der Angriffe.

    Israel setzt jetzt auch Kampfpanzer im Nahost-Konflikt ein.
    Israel setzt jetzt auch Kampfpanzer im Nahost-Konflikt ein. (dpa/EPA/Str)
    Unterstützt von Panzerverbänden und Luftwaffe haben israelische Bodentruppen eine Offensive im palästinensischen Gazastreifen gestartet. Mit der Offensive wolle Israel den massiven Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet stoppen und Geheimtunnel nach Israel zerstören, sagte der frühere israelische Botschafter in Berlin, Avi Primor, im Deutschlandfunk. Durch einige der mehreren hundert Tunnel sollen Waffen und Munition aus Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Durch andere Tunnel haben militante Palästinenser immer wieder versucht, nach Israel einzudringen, um dort Anschläge zu verüben.
    Um keine größeren Verluste unter den Zivilisten hervorzurufen, beschränkt Israel laut Primor bei der Bodenoffensive auf die Grenzgebiete und vermeide es, die Städte zu erobern.
    Der israelische Regierungschef Netanjahu drohte mit einer Ausweitung der Bodenoffensive, sollte es weitere Raketenangriffe der Hamas geben.
    Dringlichkeitssitzung der Regierung
    Israel hatte zehn Tage lang Ziele im Gazastreifen aus der Luft und von der See aus beschossen, bevor es die Bodenoffensive startete. Dabei setzt die Armee jetzt auch Kampfpanzer ein.
    Nach Angaben von Rettungskräften wurden mindestens 19 Palästinenser getötet, darunter Kinder und ein Baby. Die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Offensive stieg demnach auf 260. Der französische TV-Sender "France 24" bestätigte die Zahlen per Twitter:
    #LIVEBLOG : Israeli ground offensive underway in #Gaza http://t.co/CzEFIZHCuf pic.twitter.com/8yxtc7E3zm— FRANCE 24 English (@France24_en) July 18, 2014
    Zuvor war eine Einigung mit der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe fehlgeschlagen. Bei einer Dringlichkeitssitzung will die israelische Regierung heute über das weitere Vorgehen entscheiden.
    Erstmals stirbt auch ein israelischer Soldat
    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas äußerte sich nach einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur "Wafa" zutiefst besorgt über die jüngste Entwicklung. Die Bodenoffensive werde die Bemühungen um eine Waffenruhe weiter erschweren, sagte Abbas in Kairo.
    Erstmals seit Beginn der Offensive in dem Palästinensergebiet starb auch ein israelischer Soldat. Laut Armee-Angaben wurde er bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens getötet.
    Aus Protest gegen die Bodenoffensive griffen in der Türkei Demonstranten diplomatische Vertretungen Israels an.
    (bor/kis)