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Nahost-Konflikt
Der Kampf um den Frieden

Das Ringen um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas geht weiter: Bei Verhandlungen sollen sich beide Seiten deutlich angenähert haben. Berichte über eine Einigung wurden allerdings zurückgewiesen.

    Israelische Medien berichteten von einer hochrangigen Regierungsdelegation, die sich zu indirekten Verhandlungen in Kairo aufgehalten habe. Als Mitglieder genannt wurden der Sondergesandte von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Izchak Molcho, der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Joram Cohen, und der Chef des politischen Direktorats im Verteidigungsministerium, Amos Gilad, genannt. Auf Hamas-Seite verhandelte der Vize-Exilchef Mussa Abu Marsuk.
    Ein israelischer Regierungsvertreter sagte im Anschluss, die israelischen Unterhändler hätten einer Waffenruhe ab morgen früh zugestimmt - allerdings gebe es noch keine Billigung des Kabinetts. Die Hamas erklärte, es gebe keine Übereinkunft - man verhandle allerdings weiter.
    Raketen nach Ende der Waffenruhe
    Am frühen Nachmittag war bereits eine fünfstündige Waffenruhe abgelaufen, die die UNO initiiert hatte, um die Menschen im Gazastreifen mit Wasser und Lebensmitteln versorgen zu können. Mit Ende der Feuerpause um 14 Uhr deutscher Zeit war eine Rakete aus dem Gazastreifen in der Stadt Aschkelon niedergegangen. Auch vor Ablauf der Waffenruhe waren einzelne Mörsergranaten auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert worden.
    Dennoch erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, die Feuerpause mache deutlich, dass Kompromisse möglich seien. "Die Waffenruhe zeigt, dass ein Ende der Feindseligkeiten erreicht werden kann, wenn alle Seiten den nötigen Willen zeigen und den Anliegen der Zivilisten, die die Hauptlast des Konflikts tragen, Priorität geben", erklärte er. Er unterstütze die ägyptischen Friedensbemühungen und hoffe nun auf eine länger anhaltende Ruhe.
    (swe/jcs)