Ab 8.00 Uhr deutscher Zeit sollten die Waffen schweigen. Innerhalb von 48 Stunden sollten laut Vorschlag Ägyptens dann hochrangige Delegationen aus Israel und den palästinensischen Gebieten nach Kairo reisen und indirekte Gespräche führen. Außerdem hätten die Grenzübergänge wieder geöffnet werden sollen. Diesen Drei-Punkte-Plan Ägyptens zur Beendigung der Kampfhandlungen im Nahen Osten hat die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas abgelehnt. Ein Hamas Sprecher sagte, ein Waffenstillstand sei nur bei einer umfassen Einigung mit Israel denkbar.
Das Sicherheitskabinett unter Leitung von Regierungschef Benjamin Netanjahu habe Ägyptens Vorschlag hingegen zugestimmt, schrieb Regierungssprecher Ofir Gendelman auf Twitter.
The Cabinet has decided to accept the Egyptian initiative for a ceasefire starting 9am today. #ProtectiveEdge— Ofir Gendelman (@ofirgendelman) July 15, 2014
Die Hamas blieb nach Angaben eines hohen Hamas-Funktionärs auch nach der Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts bei ihrer Ablehnung der Waffenruhe. US-Außenminister John Kerry will trotzdem den Drei-Punkte-Plan heute in Kairo erörtern. Auch der Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird zu Gesprächen in Israel und im Westjordanland erwartet.
Kämpfe gehen unvermindert weiter
Die Kämpfe gingen im Nahen Osten auch in der Nacht unvermindert weiter: Bei israelischen Luftangriffen wurden am Montagabend nach palästinensischen Angaben etwa sechs Menschen getötet - die Gesamtzahl der Opfer seit Beginn der israelischen "Operation Protective Edge" liege nun bei 184 und damit höher als während des letzten bewaffneten Konflikts im Jahr 2012. Das israelische Militär berichtete von 85 Raketen, die am Montag in Israel eingeschlagen seien, 15 weitere seien abgefangen worden. In der Hafenstadt Eilat am Roten Meer gab es nach Medienangaben fünf Verletzte und Sachschäden.
Die US-Regierung warnte Israel vor einer Bodenoffensive im Gaza-Streifen: Dadurch würde die Zahl der gefährdeten Zivilisten weiter erhöht, erklärte das Weiße Haus. Zugleich bekräftigte sie aber das Recht der israelischen Regierung, die eigene Bevölkerung vor Raketenangriffen zu schützen.
(tzi/swe)