Rivlin sagte der "Süddeutschen Zeitung", Israels Partner müssten verstehen, wo die roten Linien seines Landes liegen. Das Beispiel des Gazastreifens, der nach dem israelischen Rückzug von der Hamas übernommen wurde, zeige, "was passiert, wenn wir ihnen eine Grenze zugestehen, die es erlaubt, uns mit Granaten oder Raketen zu beschießen".
Rivlin sprach sich in dem Interview dagegen für eine Föderation mit den Palästinensern aus. Es müsse gelingen, Vertrauen zwischen den beiden Völkern zu bilden, so der Likud-Politiker. "Es ist schlicht eine Tatsache, dass wir hier sind und sie hier sind. Und ich glaube, dass es unser Schicksal ist, zusammenzuleben." Als Brücke könnten dabei die israelischen Araber fungieren.
Dreitägiger Staatsbesuch in Deutschland
Rivlin kommt am Sonntag zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland, Anlass ist der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen beider Länder. Der 75-Jährige folgte vergangenes Jahr dem Friedensnobelpreisträger Schimon Peres ins Amt des israelischen Präsidenten. Bereits in der Vergangenheit hatte sich Rivlin mehrmals skeptisch zu einem eigenständigen Palästinenser-Staat geäußert.
(tön/tgs)