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Nahost-Konflikt
Mehr als 1.000 Tote in drei Wochen

Seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Behörden bereits mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Allein während der zwölfstündigen Feuerpause am Samstag haben Rettungskräfte 100 Leichen unter Häusertrümmern entdeckt.

    Eine palästinensische Frau läuft in Trümmern in Gaza Stadt umher.
    Eine palästinensische Frau läuft in Trümmern in Gaza Stadt umher. (AFP / Mahmud Hams)
    Die Feuerpause im Gaza-Konflikt hatte am Samstagmorgen um sieben Uhr begonnen und sollte um 19 Uhr zu Ende gehen. Darauf hatten sich Israel und die radikal-islamische Hamas verständigt. Am Abend verlängerte Israel die Waffenruhe einseitig um weitere vier Stunden. Die Hamas lehnte die Verlängerung ab. Die israelische Armee meldete erneuten Beschuss aus Gaza.
    Terrorists have chosen to exploit the humanitarian window in Gaza. Moments ago, 3 more rockets launched from Gaza hit Israel.— IDF (@IDFSpokesperson) July 26, 2014
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    Außenminister forderten Verlängerung der Waffenruhe
    Zuvor hatten die Außenminister von sieben Ländern sowie ein Vertreter der EU-Außenbeauftragten in Paris zu einer Ausweitung der Feuerpause im Gaza-Konflikt aufgerufen. An dem Treffen nahmen neben Frankreich die USA, Großbritannien, Deutschland, Italien, die Türkei und das Emirat Katar teil. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: "Wir müssen die Zeit nutzen, um Verhandlungen für einen dauerhaften Frieden vorzubereiten." Ein dauerhafter Waffenstillstand könne nur gelingen, wenn die radikalislamische Hamas nicht weiter Waffen im Gazastreifen lagere. Auch US-Außenminister John Kerry hatte bereits eine mehrtägige Feuerpause angeregt.
    Tote bergen, Vorräte auffüllen
    Die Waffenruhe sollte den Palästinensern Gelegenheit bieten, sich mit Lebensmittel einzudecken, Verletzte und Tote zu bergen, berichtet Bettina Marx im Deutschlandfunk. Krankenhäuser sollten ihre Vorräte an Medikamenten auffüllen können und Hilfsorganisationen humanitäre Hilfe leisten können. Denjenigen, die vorübergehend in ihre Häuser zurückkehrten, bot sich nach den fast drei Wochen dauernden Luftangriffen der israelischen Armee ein Bild des Schreckens. Nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte seien 100 Leichen unter den Trümmern mehrerer Häuser entdeckt worden.
    Israel hatte der Waffenruhe nur unter der Bedingung zugestimmt, dass es die Suche und Zerstörung des von den Hamas-Kämpfern genutzten Tunnelnetzes im Gazastreifen fortsetzen kann. Etliche der unterirdischen Tunnel führen bis nach Israel und dienen der Hamas als Versteck. Mehrfach gab es von dort aus bereits Angriffe auf israelisches Gebiet. Auch der israelische Soldat Gilad Schalit soll über solch ein Tunnelsystem durch Mitglieder der Hamas entführt worden sein. Die israelische Armee meldete während der Feuerpause die Entdeckung weiterer Tunnel.
    20 Menschen starben bei Luftangriff
    Noch in der Nacht auf Samstag hatte die israelische Armee ihre Angriffe fortgesetzt. Kurz vor Eintritt der Waffenruhen kamen im Gazastreifen 20 Menschen bei einem Luftangriff ums Leben. Seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Auch 37 israelische Soldaten sowie drei Zivilisten auf israelischem Gebiet wurden getötet. Die New York Times veröffentlichte zu den Ereignissen eine Chronik im Netz.
    (sima//nin/fi)