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Nahost-Konflikt
Zwei Tote bei Anschlag in Jerusalem

Bei einer Attacke auf Fußgänger sind in Jerusalem zwei Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden. Ein Kleinbus ist laut Polizei in eine Menschengruppe an einer Bushaltestelle gefahren - bereits vor zwei Wochen war es zu einem ähnlichen Angriff gekommen. Die radikal-islamische Hamas bekannte sich zu der Tat.

    Die Polizei und Rettungskräfte in Jerusalem an der Stelle, wo ein Mann in eine Menschengruppe fuhr.
    Die Polizei und Rettungskräfte in Jerusalem an der Stelle, wo ein Mann in eine Menschengruppe fuhr. (AFP / Menahem Kahana)
    Der Angriff ereignete sich laut Polizei nördlich der Innenstadt. Der Fahrer steuerte seinen Lieferwagen demnach in eine Gruppe von Menschen. Wenig später sei er ausgestiegen und habe mit einer Eisenstange auf die Leute eingeschlagen. Bei dem Täter soll es sich um einen Palästinenser handeln. Nach Polizeiangaben wurde er von Sicherheitskräften erschossen.
    Die radikal-islamische Hamas übernahm die Verantwortung für die Tat. Bereits am Vormittag gab es Ausschreitungen zwischen Palästinensern und der Polizei in der Stadt, berichtet ARD-Korrespondent Christian Wagner. Dabei waren zwei Jugendliche durch Geschosse der Beamten verletzt worden, die Tränengas und Schockgranaten einsetzten.
    Heilige Stätte für Juden und Muslime
    Seit mehreren Wochen ist die Lage in Jerusalem angespannt. Vor zwei Wochen war ein Palästinenser mit seinem Auto in eine Straßenbahnhaltestelle gerast und hatte dabei zwei Menschen getötet. Vergangene Woche wurde der radikale jüdische Tempelberg-Aktivist Jehuda Glick von einem Palästinenser niedergeschossen. Er hatte sich für einen freien Zugang der Juden zum Gebet auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee eingesetzt, was ihnen bislang nicht erlaubt ist.
    Das auch Tempelberg genannte Gebiet in der Altstadt von Jerusalem ist Muslimen und Juden heilig. Nach dem Anschlag auf Glick hatte Israel den Ort zeitweise ganz gesperrt. Aus Protest gegen das Vorgehen der israelischen Sicherheitskräfte hat Jordanien seinen Botschafter dort abgezogen.
    (hba/ach)