Robert und Gerhard sind abgetaucht, in den Abfallcontainer eines Wiener Supermarktes.
"Ich glaube, das ist Dinkeltoast oder so." - "Ja!" - "Zwiebeln habe ich genug."
Sie nennen sich 'Mülltaucher', und das, was sie hier finden, sind gute Lebensmittel. Nur, dass das Haltbarkeitsdatum auf den Verpackungen überschritten ist.
"Also, ich lebe zu 90 Prozent von dem."
Die beiden Mülltaucher in Wien. Dann Bilder von riesigen Hallen der Supermärkte. Wien, München oder Paris - "Taste the Waste", Valentin Thurns Dokumentation, führt uns durch die Nahrungsmittelrealität des reichen Westens: Verschwendung und Vernichtung von Nahrungsmitteln, nicht als Ausnahme, sondern als Normalität. - Beim Landwirt Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, der Kartoffeln vermarktet, müssen 40 bis 50 Prozent der Ernte aussortiert werden, weil sie nicht der vom Handel und vom Verbraucher erwünschten Form und Größe der Kartoffel entsprechen:
"Einem alten Bauern tut. Das ist nicht nur Geld, sondern das ist auch nicht richtig."
"Taste the Waste" kommt ohne Kommentar aus. Zu sehen, zu hören sind die Protagonisten dieses Systems der Verschwendung. Valentin Thurn geht auf eine notwendige Rundreise um den Globus, weil nur so die globalen Auswirkungen dieses Systems veranschaulicht werden können. Nur so kann verstanden werden, warum die Wünsche des Handels und der Verbraucher in unseren Breiten direkte Auswirkungen auf das Leben beispielsweise in Afrika haben. In verschiedenen afrikanischen Ländern protestierten die Menschen in den vergangenen Jahren immer häufiger gegen Preissteigerungen fürs Brot. Wie diese Preissteigerungen im Zusammenhang stehen unserem System der Verschwendung in Europa, Japan oder den USA, das erläutert in "Taste the Waste" Joachim von Braun vom Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung:
"Diese Preissteigerungen werden bei uns mit ausgelöst. Und zwar in negativer Weise durch das Preissignal. Also unser Wegwerfen führt damit indirekt zu Hunger sonst wo auf der Welt."
Natürlich stellt sich bei allen kritischen Dokumentation über die industrielle Nahrungsmittelproduktion wie jetzt "Taste the Waste" die Frage, ob der Zuschauer, der ja gleichzeitig Verbraucher ist und als solcher Einfluss hätte auf das System der Verschwendung: Wird dieser Verbraucher nach einem Film wie dieser klugen Dokumentation sein Verhalten ändern? Diese Frage impliziert natürlich die negative Antwort und stellt damit jeglichen Glauben an Aufklärung infrage. Doch der Bäcker in "Taste the Waste", der das Abfallbrot des Tages als Pellets für die Heizung seiner Bäckerei verwendet oder die Dachgärtnerin in New York, die auf einem Wolkenkratzer Tomaten anpflanzt und Hühner hält: Für Filmemacher Valentin Thurn bekämpfen praktisch das System der Verschwendung von Nahrung. Der Sinn von Tomatenstauden oder einem Hühnerstall auf einem Wolkenkratzer? Etwas zeigen, meint Annie Novak:
"Den Leuten zeigen, wo ihr Essen herkommt."
"Ich glaube, das ist Dinkeltoast oder so." - "Ja!" - "Zwiebeln habe ich genug."
Sie nennen sich 'Mülltaucher', und das, was sie hier finden, sind gute Lebensmittel. Nur, dass das Haltbarkeitsdatum auf den Verpackungen überschritten ist.
"Also, ich lebe zu 90 Prozent von dem."
Die beiden Mülltaucher in Wien. Dann Bilder von riesigen Hallen der Supermärkte. Wien, München oder Paris - "Taste the Waste", Valentin Thurns Dokumentation, führt uns durch die Nahrungsmittelrealität des reichen Westens: Verschwendung und Vernichtung von Nahrungsmitteln, nicht als Ausnahme, sondern als Normalität. - Beim Landwirt Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, der Kartoffeln vermarktet, müssen 40 bis 50 Prozent der Ernte aussortiert werden, weil sie nicht der vom Handel und vom Verbraucher erwünschten Form und Größe der Kartoffel entsprechen:
"Einem alten Bauern tut. Das ist nicht nur Geld, sondern das ist auch nicht richtig."
"Taste the Waste" kommt ohne Kommentar aus. Zu sehen, zu hören sind die Protagonisten dieses Systems der Verschwendung. Valentin Thurn geht auf eine notwendige Rundreise um den Globus, weil nur so die globalen Auswirkungen dieses Systems veranschaulicht werden können. Nur so kann verstanden werden, warum die Wünsche des Handels und der Verbraucher in unseren Breiten direkte Auswirkungen auf das Leben beispielsweise in Afrika haben. In verschiedenen afrikanischen Ländern protestierten die Menschen in den vergangenen Jahren immer häufiger gegen Preissteigerungen fürs Brot. Wie diese Preissteigerungen im Zusammenhang stehen unserem System der Verschwendung in Europa, Japan oder den USA, das erläutert in "Taste the Waste" Joachim von Braun vom Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung:
"Diese Preissteigerungen werden bei uns mit ausgelöst. Und zwar in negativer Weise durch das Preissignal. Also unser Wegwerfen führt damit indirekt zu Hunger sonst wo auf der Welt."
Natürlich stellt sich bei allen kritischen Dokumentation über die industrielle Nahrungsmittelproduktion wie jetzt "Taste the Waste" die Frage, ob der Zuschauer, der ja gleichzeitig Verbraucher ist und als solcher Einfluss hätte auf das System der Verschwendung: Wird dieser Verbraucher nach einem Film wie dieser klugen Dokumentation sein Verhalten ändern? Diese Frage impliziert natürlich die negative Antwort und stellt damit jeglichen Glauben an Aufklärung infrage. Doch der Bäcker in "Taste the Waste", der das Abfallbrot des Tages als Pellets für die Heizung seiner Bäckerei verwendet oder die Dachgärtnerin in New York, die auf einem Wolkenkratzer Tomaten anpflanzt und Hühner hält: Für Filmemacher Valentin Thurn bekämpfen praktisch das System der Verschwendung von Nahrung. Der Sinn von Tomatenstauden oder einem Hühnerstall auf einem Wolkenkratzer? Etwas zeigen, meint Annie Novak:
"Den Leuten zeigen, wo ihr Essen herkommt."