Darauf ist die Rho-Ophiuchi-Wolke zu sehen - das der Erde am nächsten gelegene Entstehungsgebiet von Sternen. Durch eine Entfernung von 390 Lichtjahren war eine scharfe Aufnahme möglich.
Das Bild des Webb-Teleskops zeigt rund 50 junge Sterne. Sie haben eine ähnliche Masse wie unsere Sonne oder weniger. Einige weisen die charakteristischen Schatten zirkumstellarer Scheiben auf - ein Zeichen dafür, dass sich möglicherweise Planeten um sie herum bilden. Zudem sind große Wasserstoffstrahlen in Teilen des Bildes zu sehen. Die Mitte der Aufnahme zeigt glühenden Staub.
Das James-Webb-Teleskop kann dank Infrarot-Technik kosmische Staubwolken durchdringen und Licht von den allerersten Sternen auffangen. Herzstück des Webb-Teleskops ist ein konkaver Spiegel von sechseinhalb Metern Durchmesser. Das auch mit deutscher Beteiligung gebaute Teleskop war im Dezember 2021 nach jahrzehntelangen Vorbereitungen ins All gebracht worden. Nun befindet es sich mehr als anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Die erste Farbaufnahme des Teleskops war am 11. Juli 2022 bei einer Präsentation mit US-Präsident Joe Biden vorgestellt worden. Es war nach Nasa-Angaben das schärfste Bild des frühen Universums. Die gezeigten Galaxien entstanden vor mehr 13 Milliarden Jahren und damit relativ bald nach dem Urknall. Seitdem wurden weitere beeindruckende Bilder veröffentlicht, etwa vom Jupiter.
Diese Nachricht wurde am 12.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.