Archiv

NASAs Raumsonde "Parker Solar Probe"
Eugene Parkers Flug in die Sonne

Die US-Weltraumbehörde NASA benennt Raumfahrzeuge traditionell nur nach verstorbenen Personen, auch zum Beispiel den Röntgen-Satelliten Chandra oder auch das Weltraumteleskop Hubble. Doch besondere Persönlichkeiten und Missionen rechtfertigen eine Ausnahme.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Parker Solar Probe im All (Zeichnung)
    Die Parker Solar Probe im All (Zeichnung) (JHU)
    Die Raumsonde Solar Probe, die in einem Jahr starten soll, heißt nun Parker Solar Probe. Namenspatron ist Eugene Parker, mit 89 Jahren eine lebende Legende der Sonnenforschung.
    1958 hat er einen epochalen Fachartikel veröffentlicht. Darin beschrieb er, wie geladene Teilchen von der Sonne abströmen; für dieses Phänomen prägte er den Begriff "Sonnenwind".
    Außerdem vermutete er, dass winzige Materieausbrüche auf der Sonne dafür sorgen, dass die Sonnenatmosphäre auf etliche Millionen Grad aufheizt. Bis heute ist nicht genau verstanden, wie über der mit knapp 6.000 Grad vergleichsweise kühlen Sonnenoberfläche ein so heißer Bereich existieren kann.
    Weil die Astronomen mit Beobachtungen aus der Ferne nicht mehr weiterkommen, soll nun eine Raumsonde vor Ort nachsehen. In den kommenden Jahren soll sich die Parker Solar Probe bis auf gut sechs Millionen Kilometer der Sonne nähern – die Sonde fliegt dann durch die dünnen Außenbereiche unseres Sterns.
    Eugene Parker hatte seinerzeit für seinen Artikel viel Kritik einstecken müssen. Ein Einwand war, seine Berechnungen zur Corona seien viel zu einfach, um richtig sein zu können.
    Ab Ende 2018 wird die Parker Solar Probe ganz dicht an die Sonne heran fliegen und einfach nachsehen, ob es stimmt.